Die verfassungsmäßige Schranke von zwei Amtszeiten gibt es ja erst seit etwa 70 Jahren, also lange nach Jefferson. George Washington verkündete gegen Ende seiner zweiten Amtszeit seinen Entschluss, nicht wieder anzutreten, obwohl er mit absoluter Sicherheit wiedergewählt worden wäre. Er meinte aber, es wäre nicht gut für die Demokratie, wenn die selben Leute zu lange an der Macht seien. Diesem Beispiel wurde so gut wie immer gefolgt, aber es war kein Gesetz, sondern eher ein Gentlemen's Agreement.
Theodore Roosevelt trat wie üblich nach zwei Amtszeiten ab, war jedoch mit der Politik seines Nachfolgers derart unzufrieden, dass er sich für eine dritte bewarb. Aber die Partei nominierte jemand anders. Daraufhin machte er seine eigene Partei auf und bewarb sich. Das Ergebnis war, dass die republikanischen Stimmen zersplittert wurden und der demokratische Bewerber Woodrow Wilson gewann.
Und dann kam F. D. Roosevelt, der der Meinung war, ohne ihn würden die USA nicht auskommen, und der sich dreimal wiederwählen ließ. Wäre er nicht gestorben, würde er heute noch regieren. Dann hatte der Kongress aber die Faxen dicke, und es wurde der Verfassungszusatz eingeführt, dass zwei Amtszeiten das Maximum sind, unabhängig davon, ob sie zusammenhängen oder nicht.
Da die Verabschiedung eines Amendments zur Verfassung der USA ein langwieriger Prozess ist, der sich gerne über Jahre hinziehen kann, würde Trump selbst im Erfolgsfall wohl gar keinen Nutzen mehr daraus ziehen. Entweder aus biologischen Gründen oder weil das innerhalb einer eventuellen neuen Amtszeit wohl kaum klappen würde.