Ich fasse den Deal mal zusammen:
- Nordirland ist nun fürs UK ein wirtschaftliches Außengebiet, was zuvor als indiskutabel abgelehnt wurde
- Die EU darf immer noch im UK-Küstenbereich fischen, was ursprünglich als indiskutabel abgelehnt wurde
- Weitgehend Zollfreier Güterverkehr (wo aber das UK ein Handelsdefizit hat)
- Kein freier Personenverkehr mehr (wichtige Forderung von Brexiteers erfüllt!)
- Kein freier Dienstleistungsverkehr (wo das UK tatsächlich profitieren würde), insbesondere nicht bei Finanzdienstleistungen
- Das UK ist an keine EU-Normen gebunden und ist bezüglich Subventionen und Liberalisierung frei, allerdings kann die EU wiederum Zölle verhängen, um Nachteile auszugleichen, wenn das "level playing field" verletzt wird. Wenn also die EU stärkere Umweltschutzvorschriften erlässt und das UK nicht mitzieht, ist wieder Schluss mit Zollfreiheit, und das UK hat da auch kein Mitspracherecht.
- Das EU-Gericht hat keine Auslegungshoheit, dafür dann aber recht komplexes Verfahren, das im Streitfall vor einem privaten Schiedsgericht endet.
Insbesondere die letzten beiden Punkte und die Fischereirechte werden dafür sorgen, dass der Brexit eine Quelle nicht endender Streitigkeiten bleiben wird, und auch über die Dienstleistungsfreiheit soll ja nochmal ab März verhandelt werden.
Letztlich sind da rein ökonomisch betrachtet nur Nachteile fürs UK dabei, aber um eine ökonomische Betrachtung ging es ja beim Brexit auch nicht.