Es sind schlechte Nachrichten, muss aber nicht bedeuten, dass das Projekt völlig gescheitert ist. Problematisch erscheint im Konzept, dass man die Dosierung des Wirkstoffs nicht erhöhen kann, weil sonst Nebenwirkungen dominieren. Daran werden die arbeiten, andere Hersteller von mRNA-Vakzinen haben dafür auch eine Lösung gefunden.
Beim Vergleich der Zahlen muss man bedenken, dass die bekannten Impfstoffe an der Urversion des Virus erprobt sind und damit zugelassen wurden. Mit den aktuell bedrohlichen Mutanten liegen die vermutlich auch nicht länger über 90%.
Es wäre zu hinterfragen, ob die Herstellungskapazitäten, die für Curevac aufgebaut wurden, nicht zwischendurch für die Lizenzfertigung eines anderen Impfstoffs nutzbar sind.
Das Entwicklungsziel ist weiterhin interessant, ein mRNA-Vakzin, welches ideal geeignet ist, in der Dritten Welt ohne aufwändige Kühlketten verwendbar zu sein. Da würde ich mal nicht von minderwertig sprechen, nur weil die Hoffnungen im ersten Anlauf nicht gleich erreicht wurden.
Die in China auf der Basis inaktivierter Viren gefertigten Impfstoffe dürften unter vergleichbaren Testbedingungen nicht besser abschneiden. Klar, in der aktuellen Impfkampagne bringt Curevac erst einmal keine Verbesserung. Das kann in einem Jahr anders aussehen.