Nachdem sich mein anfangs auf sehr dünnes Zahlenmaterial gestützes Kaffeesatzlesen zum R-Wert der Delta-Variante inzwischen leider bestätigt, gehe ich davon aus, dass wir in jedem Fall nochmals einen steigenden R-Wert bekommen. Ob sich daraus eine neue Welle bildet, es kommt darauf an, wie lange sich das Überschwappen der Delta-Mutation noch verzögern lässt und wie weit wir bis dahin mit dem Impfen sind.
Als gesichert gilt inzwischen, dass der Schutz der Erstimpfung gegenüber der Alpha-Mutation von ca. 50% auf ca. 30% sinkt. Ein massives Einschleppen der Delta-Mutation hätte trotz des Impffortschritts derzeit den Effekt, dass wir steigende Zahlen wie vor Monaten beim Eintrag der Alpha-Mutation bekämen.
Die Briten haben eine Durchimpfung von fast 55% und trotzdem steigen dort die Neuinfektionszahlen wieder an, die Mutation ist inzwischen bei 90% aller Proben gefunden worden. Nichts auf der Welt kann verhindern, dass das in Zukunft hier ähnlich sein wird. Es geht alleine darum, wie lange man es verzögern kann um die Zeit für Impfungen zu nutzen.
Ein wenig schlechte Nachrichten von der insel finden sich hier:
https://coronavirus.data.gov.uk/ oder hier:
https://www.gov.uk/government/organisations/scientific-advisory-group-for-emergencies So wünschenswert Lockerungen auch immer sind, vorrangiges Ziel muss sein, die Inzidenzen zu senken, damit bei Auftreten der Delta-Mutation ein oder zwei Wochen zusätzlich für die Impfungen rauskommen.
Eine Idee, wie sie ausgerechnet aus Thürigen kam, bei Inzidenzen unter 20 alle Maßnahmen zu beenden wäre die ideale Steilvorlage für Delta, da geht es dann nach einer Woche wieder auf die hundert zu.