Umfrage

In meinem direkten Umfeld höre ich seit Beginn der Corona-Krise:

Deutlich weniger Verschwörungstheorien
3 (2%)
Etwas weniger Verschwörungstheorien
6 (4.1%)
Unverändert / Ich habe kein Umfeld (mehr)
36 (24.3%)
Etwas mehr Verschwörungstheorien
52 (35.1%)
Deutlich mehr Verschwörungstheorien
51 (34.5%)

Stimmen insgesamt: 140

Autor Thema: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen  (Gelesen 1286490 mal)

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Offline SchlafSchaf

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So würden die Aluhüte bestimmt Bill Gates wieder sehen wollen


*Photo nach seiner Festnahme 1977 wegen Geschwindigkeitsvergehen
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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dtx

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Ein gewisser Mark McClain schreibt auf Quora:

...

Nun ja, die meisten seiner Mitschwurbler haben es mangels Gelegenheit nicht zur Kleptomanie sowie mangels Intelligenz und Fleiß nicht zur Promotion gebracht. Das dürfte aber auch schon alles sein, was den Protagonisten von unserer Kundschaft unterscheidet.





Zitat
...
Sinclair wusste, wovon er schrieb: Sieben Wochen lang hatte er sich auf dem Gelände umgesehen, Arbeiter begleitet, Ärzte interviewt. Das System, das der Schriftsteller vor gut 100 Jahren anprangerte, existiert in seinen groben Zügen bis heute fort: Nach wie vor überschwemmen hochindustrialisierte Fleischkonzerne den Markt mit Steaks zu Dumpingpreisen - auf der Strecke bleibt die Würde von Mensch und Tier.

Genau wie heute waren es schon zu Beginn der Fleischindustrie nicht die Einheimischen, die den Knochenjob erledigten: Angeheuert wurden für Chicagos Schlachthöfe massenhaft Migranten - etwa aus Osteuropa.

...

Zitat
...
Sinclair wurde von US-Präsident Theodore Roosevelt höchstpersönlich zum Lunch ins Weiße Haus eingeladen und mit dem Schimpfwort "muckraker" ("Schmutzaufwühler") geadelt. Entnervt schickte der Präsident seine Referenten zur Recherche nach Chicago. Sie bestätigten alle im Buch erhobenen Vorwürfe - mit Ausnahme der Arbeiter, die angeblich in einen Brühkessel gefallen waren und zu "Durhams Feinschmalz" verarbeitet wurden.

...

Zitat
...
Noch 1906 brachte die US-Regierung den "Pure Food and Drug Act" sowie den "Federal Meat Inspection Act" auf den Weg. Die Gesetze zielten in erster Linie darauf ab, Hygiene und Qualität der Ware zu verbessern. Die anhaltende Ausbeutung der Arbeiter indes bewegte die Menschen allenfalls kurzfristig. "Auch das ein Mechanismus, der sich bis heute gehalten hat", so Historikerin Roscher - die Aufmerksamkeitsspanne sinke von Skandal zu Skandal.

Ernüchtert schrieb Sinclair 1906 in der Zeitschrift "Cosmopolitan": Ich zielte auf das Herz der Öffentlichkeit, durch Zufall traf ich es in den Magen." Und auch Bert Brecht gelang es nicht, mit seiner "Heiligen Johanna der Schlachthöfe" die Menschen nachhaltig gegen die unappetitlichen Auswüchse des Kapitalismus zu mobilisieren. Das hochaktuelle Fazit seiner Märtyrerin Johanna Dark: "Die unten sind, werden unten gehalten, damit die oben sind, oben bleiben. (...) Es helfen nur Menschen, wo Menschen sind."

Ein kleines Virus allein wird es jedenfalls nicht richten.

https://www.spiegel.de/geschichte/union-stock-yards-in-chicago-die-wiege-der-fleischindustrie-a-e9b70156-46d8-418e-90e2-e3c9c325d179

https://www.zeit.de/zeit-magazin/essen-trinken/2020-06/fleischkonsum-billigfleisch-deutschland-qualitaet-besserverdiener-fleischindustrie
« Letzte Änderung: 30. Juni 2020, 00:44:08 von dtx »
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Das Virus beansprucht sehr.
Da kann frau sich schon mal zwei Monate lang irren und etwas posten, was nicht ihrer Auffassung entspricht.


Zitat
PANORAMA
BERLINER ABGEORDNETENHAUS
Knoblauch und Ingwer gegen Corona – Grünen-Abgeordnete sorgt für Irritation

Stand: 15:43 Uhr
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Die Berliner Grünen-Abgeordnete Catherina Pieroth hat mit Empfehlungen zur Corona-Abwehr für Irritation gesorgt. In einem inzwischen gelöschten Beitrag auf ihrer Homepage empfahl die gesundheits- und wissenschaftspolitische Sprecherin „natürliche Heilmittel als Virenkiller“ gegen Corona.

Dabei erwähnte sie Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Zitronen und Salbei. Diese seien gut, um das Immunsystem zu stärken und somit „das Risiko einer Ansteckung mit Covid-19 zu verringern, aber auch den Symptomverlauf bei vorhandener Infektion zu mildern“.

Der Berliner „Tagesspiegel“ berichtete zunächst über den Fall. Demnach geriet Pieroth auf Twitter am Sonntag ins Kreuzfeuer. Die Seite sei am Abend nicht mehr abrufbar gewesen. Dem „Tagesspiegel“ sagte Pieroth: „Über Twitter solche Spitzfindigkeiten zu diskutieren, halte ich für verkürzt.“ Der Link ist inzwischen tatsächlich gelöscht, aber noch über einen Screenshot des Mediums sichtbar.

Zwei Monate lang blieb der Beitrag unkommentiert. Am Sonntag wiesen dann Twitter-Nutzer auf den Eintrag hin, woraufhin Pieroth den Link offline stellte.

Am Dienstag veröffentlichte die Politikerin einen neuen Beitrag und entschuldigte sich für ihre vorherigen Äußerungen. Es habe ein Missverständnis gegeben, das ihr leidtue und das nicht ihre Position wiedergebe. „Corona fordert unser Gesundheitssystem heraus, wie kaum eine andere Krankheit in den letzten Jahrzehnten.“

Sie arbeite in ihrer Funktion als gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus daran, mehr wissenschaftliche Erkenntnisse über Covid-19 zu bekommen und Ärzte und Intensivmedizin für eine mögliche zweite Corona-Welle zu wappnen. Wörtlich schreibt sie: „Natürliche Heilmittel können lediglich ergänzend genommen werden, um die Symptomatik zu lindern.“

Ganz los wird Pieroth ihren Knoblauch-Eintrag aber nicht. Der „Tagesspiegel“-Beitrag mit dem Screenshot wird weiter auf Twitter geteilt und spöttisch kommentiert.
[close]
https://www.welt.de/vermischtes/article210690853/Knoblauch-gegen-Corona-Catherina-Pieroth-sorgt-fuer-Irritation.html

Der linke Tagesspiegel:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/natuerliche-heilmittel-als-virenkiller-berliner-gruenen-politikerin-empfiehlt-knoblauch-zur-corona-behandlung/25960710.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Offline kairo

Das Virus beansprucht sehr.
Da kann frau sich schon mal zwei Monate lang irren und etwas posten, was nicht ihrer Auffassung entspricht.

Dabei besteht ja gar kein Zweifel daran, dass "Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Zitronen und Salbei" gesund sind. Besonders Knoblauch, der erleichtert das Abstandhalten. Bei richtiger Dosierung erspart man sich die Maske. Mögliche Nebenwirkung: häusliche Missstimmungen.
 
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Offline Gutemine

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Thorsten gehört nicht nur zu 100% zu unserer Klientel, er ist (wie könnte es anders sein) auch absoluter Hirsekönig-, Q-Anon und Pizzagate-Fan.

Der hätte fast einen eigenen Faden verdient.  ;D

https://www.facebook.com/profile.php?id=100009457708705
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Manchmal braucht es besondere Maßnahmen

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Hatten wir diesen herausragenden (AfD?)Anti-Corona-Verein schon? Die "Stiftung" will jetzt Gelder sammeln für einen "Corona-Untersuchungsausschuß".

https://corona-ausschuss.de/vorstand/
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Offline Gerichtsreporter

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Das scheint ein Ableger von diesen Medizinern und Wissenschaftlern für Gesundheit, Freiheit und Demokratie zu sein. Jedenfalls sind die gleichen Nasen beteiligt. Hinweise auf AfD sehe ich da nicht. Die Forderung nach dem Untersuchungsausschuss ist beim Schwindel-Doc auch im Programm.

Das soll wohl so eine Art Tribunal werden. Die "Experten" kann ich mir schon vorstellen.
« Letzte Änderung: 1. Juli 2020, 19:01:33 von Gerichtsreporter »
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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Offline califix

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Sind die eigentlich zu dumm, um abends mal die Nachrichten einzuschalten, um sich mal anzusehen, was gerade in Brasilien oder in den USA abgeht, wo es keine oder nur sehr geringe Schutzmaßnahmen gibt? Ist das eine harmlose Grippe?
 
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Offline hair mess

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Zuerst halten sie es nur für Grippe,
und dann bleiben nur Gerippe.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Morris

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Sind die eigentlich zu dumm, um abends mal die Nachrichten einzuschalten ...

Ja!
Sie müssen nicht alles glauben, was Sie denken!
 
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Offline Anmaron

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Das isg Lügenpresse.
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
Die Demokratie ist so viel wert wie diejenigen, die in ihrem Namen sprechen. (Robert Schuman)

Anmaron, M. Sc. univ. Universität Youtübingen
 
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Shai Segal

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Herr Stein rät:

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Eine beeindruckende und erdrückende Reportage.

Was ein Glück, dass unsere ganzen Youtube-Virologen, Möchtegern-Experten und VTler genau wissen: Es ist einfach nur eine harmlose Grippe.  ::) Solche Berichte lesen sie deshalb grundsätzlich nicht. Ist ja nur "Mainstream-Lügenpresse".

https://www.geo.de/wissen/gesundheit/23067-rtkl-pandemie-um-leben-und-tod-aus-dem-inneren-einer-corona-klinik

Zitat
Pandemie Um Leben und Tod: Aus dem Inneren einer Corona-Klinik
Bis zur Erschöpfung ringt ein Team im Universitätsklinikum Bonn mit dem Virus, das die Welt verändert hat. In der Corona-Krise waren unsere Reporter über Wochen im Inneren dieses Apparats, in dem es um Leben und Tod geht. Und manchmal um Wunder. Ein Text von Vivian Pasquet

Zitat
Während das öffentliche Leben erlahmte, haben der Fotograf Daniel Etter und ich „die Welt da draußen“ verlassen und insgesamt vier Wochen „drinnen“ verbracht, im Universitätsklinikum Bonn. Wir begleiteten Menschen, die diese Maschine auch in einem Ausnahmezustand am Laufen halten, und erlebten den Angriff des Virus aus ihrer Perspektive. Für den Intensivmediziner ist Corona ein Tanz mit dem Körper, für den Krankenhaus-Einkäufer ein schlechtes Geschäft, für den Chef der Notaufnahme ein guter Plan. Für Schwestern und Pfleger ist Corona ein Alarmtonquiz, für die Seelsorgerin ein Liebesbrief, den sie einer Patientin vorliest. Und für einen Menschen in diesem Haus wird Corona ein Wunder sein.

Zitat
Erzählt Engelhart von dieser Nacht, wird klar: Es macht nicht nur an den Beatmungsplätzen einer Klinik einen Unterschied, ob ein einzelner Patient kommt oder mehr als 100 gleichzeitig erscheinen. Und es ist für die Gesundheit und damit die Funktionskraft eines ganzen Hauses nicht relevant, ob diese Patienten schwer krank sind oder nur leichte Symptome zeigen. Allein schon das Risiko einer Verseuchung ganzer Stationen, die Gefahr, dass die Lage kippen könnte, verändert alles im Alltag eines Krankenhauses. Seit jener Nacht tagt am Uniklinikum regelmäßig die „Task Force Covid-19, zu der Ärztinnen und Pfleger, Klinikdirektoren, Einkäufer und Virologinnen gehören. Auch Engelhart berichtet dort vom Stand der Dinge. Bislang konnte er immer sagen: alles im Griff.

Zitat
Einerseits, sagt Münster, ähnelt die Behandlung von Covid-19-Kranken der von anderen Intensivpatienten. Andererseits tauchen immer neue Probleme auf: Mal spielt die Blutgerinnung verrückt, mal zerstört SARS-CoV-2 die Lunge, oder das Immunsystem entgleist. Um mehr über Covid-19 zu lernen, rufen Münster und seine Kollegen spät abends noch Kollegen in Italien und den USA an. Münsters Patienten liegen fast alle in Narkose und haben einen Schlauch im Hals. Hinter dem Schlauch, im Innersten der Lungenflügel, vollbringen die Beatmungsmaschinen etwas, das Münster „einen Tanz mit der Physiologie des Körpers“ nennt.

Atmet ein Gesunder ein, flacht sein Zwerchfell ab, jener bogenförmige Atemmuskel, der den Brust- vom Bauchraum trennt. Bei der Abwärtsbewegung zieht das Zwerchfell die Lunge auseinander, ein Unterdruck entsteht. Dabei strömt Luft in die Verästelungen der Atembäumchen bis zu den Lungenbläschen, Sauerstoff gelangt ins Blut.

Beatmungsgeräte können den Unterdruck nicht nachahmen. Stattdessen leiten die Maschinen mittels Überdruck Sauerstoff in die Bronchien. Die Beatmungsgeräte sind über die Jahre immer besser geworden: die Evita 1. Die Evita XL. Die Evita Infinity V500.

Je kaputter die Lunge durch die Attacke des Coronavirus ist, je schlechter also der Gasaustausch zwischen den Lungenbläschen und den Blutgefäßen funktioniert, desto höher muss Münster die Drücke der Maschine einstellen.

Im besten Fall, bei einem Großteil der schwer beatmeten Patienten, erholt sich der Körper nach der Therapie. Im schlechteren Fall beginnt sich die Lunge gegen die hohen Drücke zu wehren: Sie wird steifer. Noch höherer Druck ist jetzt notwendig, damit zumindest ein bisschen Sauerstoff im Blut ankommt.

Damit es gar nicht so weit kommt, muss Münster genau wissen, wie er die Maschinen einzustellen hat. Außerdem muss er den Patienten die Chance geben, aus eigener Kraft mit zu atmen, weil sonst das Zwerchfell verkümmert.

Während dieses Hin und Her zwischen Mensch und Maschine drehen sie den Patienten immer wieder auf den Bauch, um die Luftverteilung in der Lunge zu verändern. Weil allein das Umdrehen lebensgefährlich ist, sind neben vier Pflegern auch stets Münster oder ein anderer Arzt dabei.

Zitat
Am späten Abend steht Stefan Münster am Bett einer Patientin und hält eine Sonde, die über ein kleines Loch am Hals in der Lunge der narkotisierten Frau steckt. Behutsam schiebt er das videogesteuerte Gerät in die Atemwege vor. Dabei lässt er die Sonde immer wieder vor und zurück gleiten.

„Ha! Da haben wir aber einen großen Kameraden!“, ruft er, zieht die Sonde vorsichtig heraus und streift von einem kleinen Greifarm einen geronnenen Blutspfropfen ab. So geht das weiter: Sonde in die Lunge, vor, zurück, vor. Ha! Vor, zurück, vor. Ha!

Über eine Stunde lang. Später sagt er, das sei ganz typisch für beatmete Patienten. In deren Bronchien sammelten sich Schleim- und Blutspfropfen. Die müsse er regelmäßig „herausfischen“.

Draußen sprechen die Menschen oft davon, dass Covid-19-Patienten beatmet werden müssen. Hier drinnen wissen sie, dass Intensivmedizin viel mehr ist als das. Nicht nur, dass Münster ständig in den Luftwegen beatmeter Patienten nach Schleimsekreten „fischen“ muss. Wenn er zum Beispiel trotz Beatmungsmaschine zu dem Urteil „keine schönen Gase“ kommt, entscheidet er sich manchmal für die letzte Stufe des Heilversuchs: das Anschließen an eine künstliche Lunge. Eine Art Zaubermaschine, kaum größer als ein Werkzeugkoffer, die Blut künstlich mit Sauerstoff anreichert und Kohlendioxid abtransportiert.

Zitat
Eigentlich ist die Hochphase der Virologen jetzt schon vorbei: Die geht normalerweise bis März, Influenza-Zeit. Gewissermaßen sei die Virologie ein „Saisongeschäft“, „ähnlich dem Weihnachtsgeschäft in Kaufhäusern“, sagt die Virologin. Diesmal sind sie von Influenza direkt in Corona „reingerutscht“. Ein Satz der Krise: Testkapazitäten erhöhen! Sie untersuchen nun statt 100 rund 1000 Proben pro Tag. Die Abstrichröhrchen werden in großen Müllsäcken zu den Laboren getragen.

Langsam bekommen sie die Lage in den Griff. Auch die Irren rufen nicht mehr so häufig an. Oft sagten die: Virologen hätten SARS-CoV-2 nur erfunden.

Zitat
Ein Herzstück seiner Arbeit aber hat Stefan Lenkeit auf seinem Computer gespeichert. Es ist eine Excel-Tabelle, die 297 Artikel auflistet. Lenkeit hat genau notiert, was man braucht, um einen Intensivplatz zu betreiben. Die Einkaufsabteilung hat nach seiner Liste berechnet, wie viele dieser Dinge nachbestellt werden müssen. 100 „Beatmungsschlauchverlängerungen“ etwa oder 23 600 „Absaugkatheter“; 60 000 „Kanülen rosa“; 936 „Schallkopfüberzüge“; 50 640 „Waschhandschuhe antibakteriell feucht“; 3095 Stück „Leichensack weiß 90 × 234 cm“.

Zitat
Auch um Elisa Ferrara, die Patientin aus Bergamo, will Schmidt-Eggert sich kümmern. Sie sagt, sie habe schon einige Worte auf Italienisch vorbereitet.

An einem Abend stehen vor deren Zimmer ein paar Pfleger und Ärzte. Es ist fast Mitternacht, seit Tagen schon geht es Ferrara immer schlechter. Mehr als zwölf Stunden liegt sie jetzt bereits auf dem Bauch, was ihre Lunge unterstützen soll. Doch während man sie durch die doppelten Scheiben in ihrem Bett sieht, während ihr Rücken sich unter der Beatmung auf und ab bewegt, erlauben die Worte der Ärzte auf dem Flur keine Hoffnung mehr.

„Wird bald zu Ende sein.“ „Botschaft anrufen.“ „Zweimal obduzieren.“ „Familie ist informiert.“ „Grenzen sind zu.“ „Können nicht kommen.“

„Zu spät.“

Als Elisa Ferraras Körper den Kampf gegen das Virus verliert, wacht ein Pfleger neben ihrem Bett. Sie stirbt, sechs Tage vor ihrem 67. Geburtstag.

Zitat
Seit Tagen schon zeigt die Patientenkurve eines Mannes hier stabile Werte an. In wenigen Tagen kann er in seine Heimat entlassen werden: nach Bergamo in Italien.

Es ist Mario Grazzini, der zweite Patient, den sie zu Beginn der Krise nach Deutschland geholt haben. Der genau wie die Italienerin Elisa Ferrara um sein Leben kämpfte. Jetzt sitzt er aufrecht in seinem Bett.

Mit seinen verwuschelten Haaren und den Bartstoppeln sieht Grazzini aus, als sei er gerade erst aus einem langen Traum erwacht. Aus diesem Schlaf, der rund fünf Wochen dauerte.  Mithilfe einer Dolmetscherin erzählt er, dass er sich nicht erinnern kann, wie er von Italien nach Deutschland kam. Er weiß nicht, dass er eine Schicksalsgenossin hatte, die es nicht geschafft hat.
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Offline SchlafSchaf

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