Umfrage

In meinem direkten Umfeld höre ich seit Beginn der Corona-Krise:

Deutlich weniger Verschwörungstheorien
3 (2%)
Etwas weniger Verschwörungstheorien
6 (4.1%)
Unverändert / Ich habe kein Umfeld (mehr)
36 (24.3%)
Etwas mehr Verschwörungstheorien
52 (35.1%)
Deutlich mehr Verschwörungstheorien
51 (34.5%)

Stimmen insgesamt: 140

Autor Thema: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen  (Gelesen 1286670 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Ist doch schon gestern von der Deppenschaft wegen „Polizeigewalt“ erfolgt, zumindest war das auf einigen Portalen zu lesen.


Verfahren können auch eingestellt werden ...

Hatten wir diese Info schon?

Zitat
zumindest einer von ihnen soll schon früher Bezüge zur sogenannten Reichsbürgerszene gehabt haben.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/reichsbuerger-stellten-polizisten-in-troisdorf-eine-falle-16767973.html


Man verliert ja bald den Überblick.
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Offline Gutemine

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Bei der NZZ gibt es einen Kommentar von einer Anne Schneider aus Berlin, die wohl der Meinung ist, dass der große Teil der Corona-Aluhüte eben keine Spinner oder "Vollpfosten" sind, sondern hochgebildete Menschen...oder so ähnlich.
Spoiler
Kommentar
«Cov♥♥♥en»: Wie die pauschale Abwertung von Corona-Protesten vernünftige Kritik verdrängt

Die Kritiker der Corona-Massnahmen sind keine homogene Masse. Auch wenn der Umgang mit den Demonstrationen der letzten Wochen dies oft nahelegt: Nicht jeder, der demonstriert, spinnt.
Anna Schneider, Berlin Kommentare
13.05.2020, 16.24 Uhr

Unzählige Bilder und Videoaufnahmen der deutschlandweit aufkeimenden Unruhe schwirren in diesen Tagen durchs Netz, sie werden gut geklickt. Die Faszination des Absurden funktioniert als Aufmerksamkeitsgarant: Hält da wirklich jemand ein Schild hoch, auf dem steht, «Gib Gates keine Chance – die WHO ist korrupt»? Die Rede ist unter anderem von Verschwörungstheoretikern, Rechts- und Linksradikalen, Reichsbürgern und Impfgegnern, die nun gemeinsam protestieren – Betonung auf «unter anderem». Denn genau kann niemand sagen, wer alles an den Demonstrationen der vergangenen Wochen teilgenommen hat. Nur der Zweck scheint klar: irgendwas mit Corona.

Auftritt «Cov♥♥♥»

Dieser Anknüpfungspunkt – der gemeinsame Zweck – scheint einer wachsenden Zahl von Kommentatoren zu genügen, um ein pauschales Urteil zu fällen. So sprach der Politikwissenschafter Claus Leggewie in der «Welt» von einem «kollektiven Wahn», und in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» nannte ein Redaktor das Auftreten der Demonstranten verräterisch und ihren Einsatz für die Demokratie bloss «vermeintlich». Zum «Corona-Skeptiker» gesellten sich der «Corona-Leugner» und der «Cov♥♥♥». Besonders schnell verbreiten sich diese Begriffe in den sozialen Netzwerken, angereichert durch ältere Beleidigungen. So bezeichnete der Fraktionsvorsitzende der FDP im bayrischen Landtag, Martin Hagen, die etwa 3000 Demonstranten in München am Wochenende allgemein als «Vollpfosten»:

Was diese Kritiker eint, ist ihr Unwille zu differenzieren. Ja, es gibt die Verschwörungstheoretiker und die Alu-Hüte, und es gibt die Demonstranten, die jeden Mindestabstand ignorieren und damit sich und andere gefährden. Aber es gibt auch den anderen, massvollen Protest. Die Initiative «1 bis 19» etwa, die nach eigenen Angaben aus Ärzten, Ökonomen, Anwälten, Künstlern, Soldaten, Ingenieuren und Studenten besteht, kritisiert die aus ihrer Sicht unverhältnismässigen Grundrechtseinschränkungen und eine fehlende Langzeitstrategie der Regierung. Die parlamentarische Opposition hat in den Augen dieser Demonstranten bisher versagt. Deshalb stehen sie auf der Strasse – ohne Verschwörungstheorien zu verbreiten und ohne «Widerstand» zu brüllen, aber mit ausreichendem Abstand zueinander.

Wer solche Demonstranten mit den Wüterichen in einen Topf wirft, sei es aus Ignoranz oder mit Absicht, erweist der demokratischen Kultur einen Bärendienst. Mehr noch: Wer ohne zu unterscheiden mit Begriffen wie «Cov♥♥♥en» hantiert oder Tausende Bürger pauschal als «Vollpfosten» beleidigt, der ist letztlich keinen Deut besser als die Verschwörungstheoretiker: Er produziert ein schlichtes Feindbild, weil ihn die komplexe Realität überfordert.

Was bedeuten die Schmähungen für die bürgerlichen Regierungskritiker? Können sie es ignorieren, dass man sie als ♥♥♥en und Virus-Leugner darstellt? Kaum. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich viele von ihnen zurückziehen werden, um eine Stigmatisierung zu vermeiden. Übrig bleiben dann die anderen.

Es mag schon stimmen, dass der Appell an die Vernunft bei vielen Verschwörungstheoretikern Zeitverschwendung ist. Das bedeutet aber nicht, dass damit das Ringen um das bessere Argument obsolet wird, im Gegenteil. Es wäre das grösste Geschenk an die Radikalen, wenn die Fähigkeit, eine vernünftige Position zu verteidigen, verloren ginge.
[close]
https://www.nzz.ch/international/pauschale-abwertung-von-corona-protesten-verdraengt-kritik-ld.1556319
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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dtx

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Diese Frau Schneider verdrängt leider, daß "Fachintelligenz" und "Fachidi0tie", so wie "Glas halbvoll" oder "Glas halbleer" Ausdruck derselben Unvollkommenheit sind, nur aus einem mehr oder weniger optimistischen Blickwinkel betrachtet. Es geht stets um einen Menschen, der zwar hoch gebildet ist, aber mit der Unbill des täglichen Lebens nicht so richtig klarkommt.

Zitat
...
Was diese Kritiker eint, ist ihr Unwille zu differenzieren. Ja, es gibt die Verschwörungstheoretiker und die Alu-Hüte, und es gibt die Demonstranten, die jeden Mindestabstand ignorieren und damit sich und andere gefährden. Aber es gibt auch den anderen, massvollen Protest. Die Initiative «1 bis 19» etwa, die nach eigenen Angaben aus Ärzten, Ökonomen, Anwälten, Künstlern, Soldaten, Ingenieuren und Studenten besteht, kritisiert die aus ihrer Sicht unverhältnismässigen Grundrechtseinschränkungen und eine fehlende Langzeitstrategie der Regierung. Die parlamentarische Opposition hat in den Augen dieser Demonstranten bisher versagt. Deshalb stehen sie auf der Strasse – ohne Verschwörungstheorien zu verbreiten und ohne «Widerstand» zu brüllen, aber mit ausreichendem Abstand zueinander.

Wer solche Demonstranten mit den Wüterichen in einen Topf wirft, sei es aus Ignoranz oder mit Absicht, erweist der demokratischen Kultur einen Bärendienst. Mehr noch: Wer ohne zu unterscheiden mit Begriffen wie «Cov♥♥♥en» hantiert oder Tausende Bürger pauschal als «Vollpfosten» beleidigt, der ist letztlich keinen Deut besser als die Verschwörungstheoretiker: Er produziert ein schlichtes Feindbild, weil ihn die komplexe Realität überfordert.

...

Nicht nur diese Initiative, sondern auch die Autorin scheint mit der so gar nicht komplexen Realität überfordert, daß das Virus seine Wirte ohne Ansehen der Person und ihrer Bildung besiedelt. Es ist eben kein Zeichen von Intelligenz, sich da anzubieten, egal ob man für einen schweren oder tödlichen Verlauf prädestiniert ist oder nicht.

Zitat
...
Was bedeuten die Schmähungen für die bürgerlichen Regierungskritiker? Können sie es ignorieren, dass man sie als Idi0ten und Virus-Leugner darstellt? Kaum. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich viele von ihnen zurückziehen werden, um eine Stigmatisierung zu vermeiden. Übrig bleiben dann die anderen.

...

"Selten hat ein fragwürdiges Motiv so viel unmittelbaren Nutzen gestiftet."

Peter Bamm in "Die unsichtbare Flagge"
 
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Offline Gerichtsreporter

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Die Initiative findet man hier: https://1bis19.de/sample-page/

Scheint auf den ersten Blick keine Kundschaft zu sein. Die beiden Ärzte stellen sich bei näherem Hinsehen aber als Unternehmer raus. Der eine Arzt (Allgemeinmediziner mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, sollte also halbwegs wissen worum es geht) betreibt ein Unternehmen für elektronische Patientenverfügungen. Die Betriebswirtin arbeitet für das Unternehmen und der Handwerksmeister ist der Sohn des Arztes. Der andere Arzt hat in Pädiatrie promoviert und war danach als Unternehmensberater tätig. Er betreibt jetzt eine Agentur für Kommunikationsberatung im Gesundheitswesen. Interessanterweise bietet er Dienstleistungen rund um das Thema #wirbleibenzuhause an. Er versucht also von dem zu profitieren, was er vorgeblich bekämpft.

Dann gibt es noch einen Literatragenten, einen Oberstleutnant der Luftwaffe und eine Rechtsanwältin mit Spezialisierung auf Energierecht. Die Truppe hat bisher zwei Klagen gegen die Beriner Corona-Verordnung eingelegt, aber anscheinend hat das Verwaltungsgericht sich noch nicht mit diesen befasst.

Ihr Forderung ist eine klar kommunizierte Strategie der Politik. Das hätten die Politiker sicher auch gerne. Ich würde die Truppe in der liberal/libertären Ecke verorten. Sie gehen davon aus, dass alle Menschen so gebildet und vernüftig sind wie sie selbst und daher keine Bevormundung brauchen. Na das haben wir am Wochenende gesehen, wie gut das funktioniert.

Am 9.5. haben sie vor dem Brandenburger Tor demonstriert, einen nächsten Demotermin geibt es noch nicht.

Fazit: Nicht verstrahlt aber weltfremd

Edith ergänzt noch: Anne Schneider gibt es einige in Berlin, daher kann ich es nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber eine dieser Anne Schneiders ist freiberufliche Literatur-Übersetzerin. Könnte ja sein, dass die für die Agentur des Literaturagenten tätig ist.  ;)
« Letzte Änderung: 13. Mai 2020, 21:17:12 von Gerichtsreporter »
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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Offline SchlafSchaf

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Das jüdische Forum beschäftigt sich sehr eingängig mit den „Hygienedemos“ (finde nur ich den Namen irgendwie beschränkt)?

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An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Fazit: Nicht verstrahlt aber weltfremd

Der Grat zwischen Verstrahlung und blinder Weltfremdheit scheint immer schmaler zu werden (freundlich ausgedrückt).
 
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Offline theodoravontane

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https://www.express.de/bonn/weitere-taten-geplant--nach-attacke-auf-polizisten--sek-einsatz-in-bonn-36675366
Ich bin mal wieder viel zu spät …

… aber:
Zitat
„Wir ermitteln wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Körperverletzung und Verstoß gegen das Urhebergesetz“, erklärt Sebastian Buß, Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Verstoß gegen das Urhebergesetz? Das Video wurde ja wohl von einem der Beteiligten aufgenommen und von ihm oder einer von ihm beauftragten Person online gestellt.
Wo ist da ein Verstoß gegen das Urhebergesetz?

Recht am eigenen Bild, ok. Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes? Keine Ahnung, vielleicht. Aber Urhebergesetz? Wo soll das auf einmal herkommen?

Doitsche Sprüchwörter.
Hoite: Den Teufel mit Beelzebub holen ausbreiten austreiben.


 :rotfl:

Der hat sich nur verschrieben. Gemeint hat er vermutlich beiKenFM. Klingt ja fast genau so.
« Letzte Änderung: 14. Mai 2020, 00:05:50 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bißchen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

Marlene Dietrich
 
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Offline Rabenaas

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Gemeint ist wohl ein Delikt nach § 33 KunsUrhG (Verbeitung des Videos).
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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dtx

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Genau. Wobei natürlich keiner versteht, was gewalttätige Reichis mit Kunst zu tun haben sollten.



Ob Spahn das Grundrecht Unbeteiligter, von den Dödeln nicht angesteckt zu werden, noch im Blick hat? Immerhin räumt er noch ein, daß Kartoffelaufläufe die Pandemie antreiben:

Zitat
Spahn hält an Immunitätsausweis fest - Verständnis für Corona-Demos

05:05 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält in der Coronakrise grundsätzlich an Plänen zur Einführung eines Immunitätsausweises fest. Man werde sich verstärkt mit der Frage beschäftigen müssen, "welche Einschränkungen wann für wen zulässig sind", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

"Andere Staaten planen bereits, die Einreise künftig von einem derartigen Immunitätsnachweis abhängig zu machen", betonte Spahn. "Denn die Lösung kann ja nicht sein, dass unsere Bürgerinnen und Bürger nicht mehr in Länder reisen können, die solche Regelungen planen."

Spahn hatte Anfang Mai erklärt, dass es vorerst keine Regelungen dazu geben soll, inwiefern solche Immunitätsnachweise Ausnahmen von Alltags-Beschränkungen wie in der Coronakrise ermöglichen könnten.

Spahn hat den Deutschen Ethikrat um eine Stellungnahme dazu gebeten. Neben der Opposition hatte sich auch SPD-Chefin Saskia Esken skeptisch über Pläne für Immunitätsnachweise geäußert.

Spahn rief zugleich die Sicherheitsbehörden zu Nachsicht auf, wenn bei friedlichen Demonstrationen gegen Corona-Einschränkungen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden.

"Für alle größeren Menschenansammlungen gilt: Wer Abstandsregeln nicht einhält, gefährdet sich und andere, denn gerade dort breitet sich das Virus verstärkt aus. Sollte man deshalb eine friedliche Demonstration auflösen? Ich habe große Zweifel, ob das verhältnismäßig wäre", sagte Spahn dem RND.

Schließlich werde dort ein Grundrecht ausgeübt. "Langfristig halten wir das Virus nicht mit Zwang in Schach", fügte er hinzu.

War das wieder der Janich? Der sollte wissen, daß das Grundrecht nicht dazu geschaffen wurde, um Angriffe auf seine Kollegen zu organisieren. Wer seine Gefolgschaft erwiesenermaßen nicht im Griff hat, aber trotzdem weiter zu Aufläufen aufruft, sollte sich die Übergriffe mit zurechnen lassen müssen.

Zitat
Erneute Corona-Demo in Pirna - 30 Personen greifen Polizei an

06:23 Uhr: Erneut haben sich Dutzende Menschen zu einer unerlaubten Demonstration gegen Corona-Restriktionen im sächsischen Pirna getroffen und diesmal auch Polizisten angegriffen.

Im Vorfeld der Ansammlung sei im Internet zu einem "Spaziergang" aufgerufen worden, teilte die Polizei mit. Rund 200 Menschen kamen am Mittwochabend auf dem Markt in Pirna zusammen.

Mit etwa 190 Beamten versuchte die Polizei, die Versammlung zu stoppen. Dabei griffen den Angaben zufolge 30 "Gewaltbereite" die Einsatzkräfte an, wobei ein Beamter verletzt wurde.

Acht Strafverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruch und tätlichen Angriffs auf Vollzugsbeamte wurden eingeleitet. Etwa eine Stunde nach Beginn löste sich die Versammlung wieder auf.

Bereits vor einer Woche trafen sich etwa 250 Menschen an derselben Stelle, um gegen die Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu demonstrieren.

Die damals 15 Minuten dauernde Versammlung verlief friedlich. Seit dem 22. April kam es immer wieder zu solchen nicht angemeldeten Kundgebungen. Dabei hatten Demonstranten auch Polizeibeamte beleidigt und bedrängt.

https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/corona-aktuell-live-ticker-hubertus-heil-will-fleischindustrie-aufraumen-34468484
« Letzte Änderung: 14. Mai 2020, 08:28:05 von dtx »
 
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Offline Gutemine

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Die Corona-Aluhüte von Extra3 "aufbereitet".  ;D


____________

Noch etwas ganz ernstes. Auch in Gera zeigt sich wie eng die Verbindungen zwischen Politik und "Reichsbürger-Corona-Aluhüten" ist. Diesmal allerdings zur CDU. Klar, man ist ja richtig "konservativ und patri.diotisch".

Bei den beiden genannten handelt es sich um Vanessa Pfeiffer und David Sommerfeld (bei uns a.a. im Ursache-Forum zu finden), die es sich wohl zur Aufgabe gemacht haben ein echtes "Bindeglied" zwischen NPD, CDU, AfD, Reichsbürgern und Patrid.ioten zu fungieren.

Zitat
Angemeldet hatte die Demonstration der Geschäftsführer des Zeitarbeitsunternehmens Jenatec Industriemontagen, Peter Schmidt, der im thüringischen Landesvorstand des CDU-Wirtschafsrats sitzt. Vizepräsident des Wirtschafsrats ist Friedrich Merz, der sich um den CDU-Vorsitz und Angela Merkels Nachfolge im Kanzleramt bewirbt.

Zitat
Vanessa P. bezeichnet sich selbst als rechtes „Krawallmädchen“. Ihr Partner David S. sammelt, so der Tagesspiegel, „nach eigenen Angaben Spenden für den Reichsbürger und früheren Mister Germany Adrian Ursache, der im April 2019 nach einem Schuss auf einen SEK-Beamten vom Landgericht Halle an der Saale zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde“.

S. verbreitet auch Videos der NPD-Parteizeitung Deutsche Stimme und teilt auf Facebook Beiträge, die das Kriegsende 1945 als „totale Niederlage und Unterwerfung“ bezeichnen. Auch Appelle des AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner gegen eine „Zwangsimpfung“ werden von S. geteilt. Er soll zum Umfeld der rechtsextremen Thügida-Bewegung gehören und bei einem rechten Aufmarsch im September 2016 in Gera den Hitlergruß gezeigt haben.

Auf der Demonstration in Gera, an der sich etwa 750 Menschen beteiligten, liefen Vanessa P. und David S. Seite an Seite mit Schmidt und Kemmerich in der ersten Reihe durch die Innenstadt. Vanessa P. hatte sich einen großen Davidstern umgehängt.

Spoiler
Corona-Demonstration in Gera: Schulterschluss von Neonazis, FDP, CDU – und Linkspartei
Von Peter Schwarz
14. Mai 2020

Drei Monate nachdem sich der FDP-Politiker Thomas Kemmerich von der AfD zum Ministerpräsidenten wählen ließ, zeigt sich in Thüringen erneut, wie eng die etablierten Parteien mit Neonazis zusammenarbeiten.

Am 9. Mai beteiligte sich der FDP-Landesvorsitzende Kemmerich in Gera an einer Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, die – wie zahlreiche andere derartige Aufmärsche – von Rechtsextremen dominiert wurde.

Angemeldet hatte die Demonstration der Geschäftsführer des Zeitarbeitsunternehmens Jenatec Industriemontagen, Peter Schmidt, der im thüringischen Landesvorstand des CDU-Wirtschafsrats sitzt. Vizepräsident des Wirtschafsrats ist Friedrich Merz, der sich um den CDU-Vorsitz und Angela Merkels Nachfolge im Kanzleramt bewirbt.

Wichtigste Organisatoren der Demonstration waren zwei stadtbekannte Neonazis, Vanessa P. und David S.. Wie der Tagesspiegel berichtet, zählen die beiden zu Schmidts Freundeskreis und arbeiten für ihn auf Schloss Osterstein. Das Schloss, das über Gera liegt, befindet sich seit drei Jahren zur Hälfte im Besitz von Schmidt und wird von diesem aus kommerziellen Gründen ausgebaut.

Vanessa P. bezeichnet sich selbst als rechtes „Krawallmädchen“. Ihr Partner David S. sammelt, so der Tagesspiegel, „nach eigenen Angaben Spenden für den Reichsbürger und früheren Mister Germany Adrian Ursache, der im April 2019 nach einem Schuss auf einen SEK-Beamten vom Landgericht Halle an der Saale zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde“.

S. verbreitet auch Videos der NPD-Parteizeitung Deutsche Stimme und teilt auf Facebook Beiträge, die das Kriegsende 1945 als „totale Niederlage und Unterwerfung“ bezeichnen. Auch Appelle des AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner gegen eine „Zwangsimpfung“ werden von S. geteilt. Er soll zum Umfeld der rechtsextremen Thügida-Bewegung gehören und bei einem rechten Aufmarsch im September 2016 in Gera den Hitlergruß gezeigt haben.

Auf der Demonstration in Gera, an der sich etwa 750 Menschen beteiligten, liefen Vanessa P. und David S. Seite an Seite mit Schmidt und Kemmerich in der ersten Reihe durch die Innenstadt. Vanessa P. hatte sich einen großen Davidstern umgehängt.

Solche „Judensterne“ und Inschriften wie „CoV-2“ oder „nicht geimpft“ trugen auch Teilnehmer auf Corona-Demonstrationen in anderen Städten. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, wertete das als alarmierendes Zeichen, dass Rechtsradikale die durch die Coronakrise entstandenen Ängste nutzen, um antisemitische Verschwörungsmythen zu verbreiten.

Peter Schmidt ließ wenig Zweifel, dass er die rechtsradikalen Ansichten seiner Schützlinge im Wesentlichen teilt. Er begrüßte Kemmerich, den Hauptredner der Kundgebung, als „unseren einzigen aktuell legitimen Ministerpräsidenten“, der durch den „Anruf einer machtgierigen Frau aus Südafrika gestürzt“ worden sei. Den Deutschen Bundestag bezeichnete er als Interessenvertretung „korrumpierter Politiker“, „internationaler Ökoprofiteure“, „der Pharmalobby“ und „undurchsichtiger Stiftungen“.

Kemmerich war am 5. Februar mit den Stimmen der AfD, die in Thüringen vom Faschisten Björn Höcke geführt wird, der CDU und der FDP zum thüringischen Ministerpräsidenten gewählt worden. Als sich gegen diesen „Ministerpräsidenten von Höckes Gnaden“ ein internationaler Proteststurm erhob, musste Kemmerich zurücktreten. Auch Bundeskanzlerin Merkel hatte sich damals, alarmiert über die massive Opposition, von einem Besuch in Südafrika aus zu Wort gemeldet und Kemmerichs Wahl kritisiert. Am 4. März wurde dann sein Vorgänger, der Linken-Politiker Bodo Ramelow, als Chef einer Minderheitsregierung von Linken, SPD und Grünen vom Landtag wieder zum Ministerpräsidenten gewählt.

Kemmerichs Auftritt in Gera unterstreicht nun, dass sein Rücktritt lediglich ein Manöver war. Die FDP-Führung sah sich zwar gezwungen, sich von seinem Auftritt in Gera zu distanzieren – aber Konsequenzen hat dies keine. Eine Schaltkonferenz des FDP-Bundesvorstands, an der Kemmerich teilnahm, beschloss gestern lediglich, dass er seine Funktion im Bundesvorstand der FDP bis zum Jahresende ruhen lässt. Den Partei- und Faktionsvorsitz in Thüringen behält er bei.

Bereits Kemmerichs Wahl zum Ministerpräsidenten mit Unterstützung der AfD hatten führende Vertreter der FDP bejubelt. Erst als die Partei in den Umfragen massiv absackte und aus der Hamburgischen Bürgerschaft flog, ruderten sie zurück.

Gefördert werden die Rechtsextremen trotz öffentlich zur Schau getragener Empörung auch von der Regierungskoalition unter Führung der Linkspartei. Während Vertreter von FDP und CDU gemeinsam mit Neonazis für die Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen demonstrieren, setzt die rot-rot-grüne Koalition ihr Forderungen in die Tat um und opfert so die Gesundheit und das Leben unzähliger Menschen den Interessen von Wirtschaft und Profit.

Bereits in dieser Woche hebt sie die Corona-Beschränkungen weitgehend auf. Obwohl in Thüringen mit den Landkreisen Geiz und Sonneberg zwei von fünf deutschen Hotspots liegen, in denen die kritische Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner deutlich überschritten wird, geht Thüringen bei der Öffnung weiter als die meisten anderen Bundesländer.

So sind ab dem 13. Mai wieder Demonstrationen ohne Obergrenze der Teilnehmerzahl erlaubt, und fast alle öffentlichen Einrichtungen werden wieder geöffnet. Dazu gehören Freizeitzentren, Sportvereine und der begrenzte Besuch in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Am 15. Mai folgen Gastronomie, Hotels und andere touristische Angebote und am 18. Mai die Kindergärten. Ab 1. Juni öffnen Fitnessstudios und Freibäder sowie Vereinsangebote, Sportangebote und Freizeiteinrichtungen in geschlossenen Räumen. Lediglich Hallenbäder, Saunen, Thermen, Kinos, Discotheken und Bordelle bleiben bis mindestens zum 5. Juni geschlossen.

Dass die Linkspartei die Forderungen Rechtsextremen verwirklicht, ist nicht neu, es durchzieht ihre Regierungszeit wie ein roter Faden. Bereits vor seiner Ablösung durch Kemmerich war Bodo Ramelow, der einzige Ministerpräsident der Linken in Deutschland, stolz darauf, dass Thüringen eine der höchsten Abschieberaten für Flüchtlinge aufwies. Er hielt sich sklavisch an die Vorgaben der Großen Koalition in Berlin – und das nicht nur in der Flüchtlingspolitik, sondern auch beim Sozialabbau und bei den Einsparungen im Landeshaushalt.

Als sich CDU und FDP mit der AfD verbündeten, um ihn abzuwählen, appellierte er nicht an die aufbrausende Empörung in der Bevölkerung, sondern bot der CDU die Unterstützung einer von ihr geführten Regierung unter Christine Lieberknecht an. Und als die CDU ablehnte, räumte er ihr ein Vetorecht über seine Politik ein, damit sie sich bei seiner Wiederwahl der Stimme enthielt.

In der Praxis bedeute dies, „dass die rot-rot-grüne Minderheitsregierung nichts beschließen oder tun kann, das von der CDU abgelehnt wird“, kommentierten wir damals. „Und die CDU wird alles ablehnen, was auf den Widerspruch der AfD stößt, weil sonst die Konflikte in den eigenen Reihen wieder aufbrechen.“ Das hat sich nun bestätigt.

Ramelow ging aber noch weiter. Kaum wieder im Amt, umarmte auch er die AfD und verhalf ihr mit seiner Abgeordnetenstimme zum Amt eines Vizepräsidenten des thüringischen Landtags. Sein Schulterschluss mit der AfD unterstrich, dass die Linkspartei ungeachtet taktischer Differenzen ein fester Bestandteil des Bündnisses der etablierten Parteien gegen die Arbeiterklasse ist.

Je mehr sich die Krise des Kapitalismus und die Klassengegensätze verschärfen, desto weiter rücken diese Parteien und mit ihnen die Linke nach rechts. Mit der Coronakrise, die Millionen die völlige Unfähigkeit der kapitalistischen Gesellschaft vor Augen führt, ihr Leben und ihre elementarsten Bedürfnisse zu schützen, beschleunigt sich diese Entwicklung.
[close]
https://www.wsws.org/de/articles/2020/05/14/gera-m14.html

Ja, ich weiß, das ist ein extrem linkes Blättchen, aber, auch die können manchmal Recherche.  ;)
« Letzte Änderung: 14. Mai 2020, 08:26:05 von Gutemine »
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Nicht nur in Berlin oder Stuttgart, auch hier in der Provinz findet die neue Version eines bekannten Virus Verbreitung.
Bis es der geliebten Pharmaindustrie endlich gelingt einen Impfstoff gegen Dummheit, dem bevorzugten Wirt des Virus, zu entwickeln (den willige NWO-Knechte Betroffenen dann hoffentlich zwangsweise mit viel zu dicken Nadeln bei rückwärts abgespielten Heavy-Metal Platten verabreichen) werden wir uns auch bei der dadurch ausgelösten Alulitis auf steigende Fallzahlen einrichten müssen.

Hier (ab Min. 4:03) hat es einen Kommunalpolitiker erwischt, Mitglied der CDU-Fraktion der Gemeindevertretung von Biebertal, einer kleinen Gemeinde in der Nähe Gießens.
Der „bittet“ das Kamerateam ihre Kamera doch lieber auf die „Bullen“ zu halten, anstatt auf „unschuldige Bürger“ … :facepalm:

Die Mainstreampresse lügt immer. Das Königreich Deutschland und auch alles, was aus dem Königreich kommt und mit ihm zu tun hat, ist wahrhaftig. (KRD Website)
 
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Vom Tier zum Mensch zum Tier.... nicht gut....  :o

Spoiler
14. Mai 2020, 5:45 Uhr
Coronavirus:Pelztiere erkranken massenhaft an Covid-19

Der neue Erreger grassiert in niederländischen Nerzfarmen. Können sich auch Menschen dort anstecken?

Nerze sind possierliche Tiere aus der Familie der Marder, werden zwischen 30 und 40 Zentimeter groß, ihr flacher Kopf und Schwimmhäute zwischen einigen Zehen kennzeichnen sie als exzellente Schwimmer. Sie haben ein dichtes, weiches, wasserabweisendes Fell, weswegen der Mensch sie züchtet. Sie können sich mit Sars-CoV-2 infizieren.

Am 26. April wurde bekannt, dass Tiere auf zwei niederländischen Nerzfarmen das neuartige Coronavirus in sich tragen, daran erkranken und den Erreger sehr wahrscheinlich auch an ihre Artgenossen weitergeben. Die ersten Untersuchungen ergaben, dass an Covid-19 erkrankte Mitarbeiter der Zuchtbetriebe den Erreger eingeschleppt haben. Infizierte Nerze leiden wie Menschen an Atemwegsbeschwerden, manche haben Probleme mit dem Verdauungstrakt, die Sterblichkeit in den Ställen stieg an.

Mittlerweile ist der Erreger auf zwei weiteren Farmen angekommen. Neuinfektionen in den Ställen müssen an die zuständigen Überwachungsbehörden gemeldet werden. Die Regierung hat entschieden, dass die Nerze vorerst nicht mehr transportiert werden dürfen, auch die Fäkalien müssen bei den Farmen verbleiben, bis das Infektionsrisiko geklärt ist. Das niederländische Landwirtschaftsministerium schätzt das Infektionsrisiko in der Umgebung der Ställe zwar als gering ein, dennoch wurden und werden Luft- und Staubproben aus dem Umfeld untersucht. In den ersten Luftproben wurden nach Angaben des Ministeriums keine Viren gefunden. Allerdings wurden die Wissenschaftler bei Staubpartikeln in unmittelbarer Nähe der Gebäude fündig. Unklar ist, ob sich Menschen über solche Stäube infizieren können. Die Behörden empfehlen, 400 Meter Abstand zu den Stallungen zu wahren.
Zuchtbetriebe, in denen viele Tiere auf engem Raum leben, bergen grundsätzlich ein hohes Risiko

Das niederländische Nationale Institut für öffentliche Gesundheit schätzt das Risiko, dass infizierte Tiere einen Menschen anstecken, als gering ein - zumindest im Vergleich mit der Ansteckungsgefahr zwischen zwei Menschen. Dass dieses Risiko besteht, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Immerhin stammt das neue Coronavirus aus dem Tierreich.

Die Virologin Isabella Eckerle vom Geneva Centre for Emerging Viral Diseases der Universität Genf ist deshalb auch nicht überrascht, dass der Erreger bei Nerzen gefunden wurde. "Frettchen werden als Tiermodell zur Forschung an Sars-CoV-2 verwendet, auch das sind kleine Fleischfresser aus der Familie der Marder. Wenn die sich infizieren können, dann ist es naheliegend, dass es auch bei Nerzen funktioniert."

Ziemlich sicher kursierten Virusvorgänger von Sars-CoV-2 in Fledermäusen, bevor sie über einen Zwischenwirt zum Menschen gelangten. So war es sehr wahrscheinlich auch beim ersten Sars-Virus vor bald 20 Jahren. Damals wurden Schleichkatzen oder Marderhunde als Zwischenwirte diskutiert, ebenfalls kleine Fleischfresser. Zuchtbetriebe für solche Tiere halten Eckerle und viele andere Expertinnen und Experten für Risikofaktoren für die Ausbreitung von Krankheiten. "Das sind menschengemachte Evolutionsbeschleuniger. So viele Tiere leben natürlicherweise nicht zusammen auf engem Raum", sagt Eckerle. Auch beim Sprung von Sars-CoV-2 auf den Menschen werden mittlerweile Marderhunde als Zwischenwirte diskutiert. "Das ist so ein Szenario. Die werden in China in großem Stil wegen ihres Fells gezüchtet", sagt Eckerle.
Wahrscheinlich verbreitet sich das Virus per Tröpfcheninfektion zwischen den Tieren

Die Virologin glaubt allerdings nicht, dass von den infizierten Nerzen in den Niederlanden eine besondere Gefahr für Menschen ausgeht. "Eventuell wird sich der Erreger auch in den Tieren verändern, aber die Zahl der Infektionen dort ist im Vergleich zu den vielen Millionen infizierten Menschen weltweit doch sehr gering." Außerdem machen Mutationen das Virus nicht zwangsläufig gefährlicher. Auch eine Abschwächung wäre denkbar.

Tiermediziner der Universität Wageningen haben bereits ein kleines Forschungsprogramm aufgelegt, das sie nun in den infizierten Zuchtbetrieben abarbeiten wollen. Insgesamt gibt es etwa 140 Nerzfarmen in den Niederlanden. Die Forscher wollen zum Beispiel klären, ob und wie stark sich die Tiere untereinander infizieren. Sie schreiben in einer Stellungnahme, es sei plausibel, dass sich der Erreger zwischen den Tieren per Tröpfchen durch die Luft verbreite, wie bei Menschen. Alle marderartigen Tiere seien extrem empfänglich für Coronaviren. Sie haben in ihren Lungen dieselben Rezeptormoleküle, die es den Viren auch in menschlichen Organen ermöglichen, in die Zellen einzudringen. Auch scheinbar gesunde Tiere wollen die Forscher auf das Virus testen. Genau wie Menschen könnten Nerze infiziert sein, ohne Symptome zu entwickeln. Außerdem sollen alle Katzen auf den betroffenen Farmen auf das Virus getestet werden.

China schlägt derweil einen riskanten Kurs ein. Viele Arten wie Nerze und Marderhunde, die als Überträger von Coronaviren und anderen Erregern infrage kommen, sollen nicht mehr als Wildtiere eingestuft werden, um den Handel zu erleichtern. Das berichtet die britische Zeitung Independent. Demnach werden in China jährlich 50 Millionen Tiere wegen ihres Fells getötet. Durch die Reklassifizierung steige die Gefahr, dass Krankheitserreger von Tieren auf den Menschen überspringen.
[close]
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/nerze-coronavirus-nerzfarmen-niederlande-1.4906368

https://www.youtube.com/watch?v=IQ3dMDMnTgk

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dtx

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@Autsch !

Wenn das so weitergeht, wird der Verfassungsschutz bald darüber sinnieren, ob deren fortschreitende "Verflügelung" eine Beobachtung der CDU erfordere.

Leider Paywall. Und auch der Kommentator formuliert so, als wäre schon alles gegessen.

Zitat
Die Kurve der Dummheit abflachen

Zu viele Menschen haben aus der Corona-Krise zu wenig gelernt und benehmen sich jetzt so, als sei alles halb so schlimm gewesen. Das wird sich bei künftigen Seuchen rächen.

Kommentar von Werner Bartens

...

https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-pandemie-lockerungen-kommentar-1.4906329?reduced=true



Vom Tier zum Mensch zum Tier.... nicht gut....  :o

@Gutemine

Das ist ja nun nichts Neues mehr: https://www.sueddeutsche.de/panorama/coronavirus-tiger-zoo-new-york-1.4869375


« Letzte Änderung: 14. Mai 2020, 10:24:04 von dtx »
 
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Offline dieda

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Zwei tagesaktuelle Analysen zu den Thinktanks:

https://andreaskemper.org/2020/05/05/degussa-und-antidemokratie/

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Degussa und Antidemokratie
Mai 5, 2020

Autor
    Andreas Kemper

Interview mit Radio Dreyeckland Teil 1
Interview mit Radio Dreyeckland Teil 2

Der Milliardär August von Finck junior erbte sein Vermögen vom Hitler-Unterstützer und Banken-„Arisierer“ August von Finck senior.

    2010 kaufte August von Finck den „guten Namen“ Degussa, um das Unternehmen „Degussa Goldhandel“ aufzubauen.
    Im April 2012 ernannte Finck Thorsten Polleit zum Chefökonom von Degussa Goldhandel. Dieser begann sodann mit der Gründung des Mises-Instituts. Im Oktober 2012 trat das Ludwig-von-Mises-Institut Deutschland an die Öffentlichkeit mit Sitz in der Residenz von Degussa Goldhandel München.
    Am 06.09.2019 trat Markus Krall seinen Job als Hauptgeschäftsführer von Degussa Goldhandel an. Am 31.10.2019 wurde der Verein Atlas-Initiative eingetragen.
    Im Februar 2020 verkaufte August von Finck einen Großteil seiner Aktien beim Schweizer Unternehmen SGS im Wert von ca. 2,3 Milliarden Franken. https://www.sgs.com/en/news/2020/02/change-in-shareholder-structure 

Ludwig-von-Mises-Institut

Da das Ludwig-von-Mises-Institut die selbe Adresse hat wie die Niederlassung von Degussa Goldhandel in München, kann davon ausgegangen werden, dass Thorsten Polleit seiner Arbeit als Präsident des Ludwig-von-Mises-Instituts nicht in seiner Freizeit nachgeht, sondern dass seine Tätigkeiten als Präsident der Stiftung zu seinem Aufgabenbereich als Chefvolkswirt von Degussa Goldhandel zählt.
In der Gründungszeit des Ludwig-von-Mises-Instituts fand die Gründung der AfD statt. Die ehemalige Bundessprecherin der AfD, Dagmar Metzger, ist Autorin für das Institut. Inzwischen hat die Schweizer Wochenzeitung WOZ mit Unterstützung des SPIEGEL die von mir 2012/13 vermuteten Anschubfinanzierungen bestätigt.
 Anna Jikhareva, Jan Jirát, Kaspar Surber: Verdeckte Parteienfinanzierung. Eine schrecklich rechte Familie, in: WOZ Nr. 48/2018 vom 29.11.2018
Atlas-Initiative e.V.

Der Atlas-Initiative ging das Internetportal Adpunktum als Marke des Polus-Verlages von Fritz Goergen voraus. Goergen war unter seinem damaligen Namen Fritz Fliszar von 1975-79 stellvertretender und von 1979-1983 Bundesgeschäftsführer der FDP und von 1977 bis 1995 in der Geschäftsführung der FDP-nahen Naumannstiftung tätig. Bereits 1992/93 startete Fritz Goergen mit der Initiative „Bürger zur Freiheit!“ eine Rückkehr zum Rechtsliberalismus a la Manchester. Noch sei die FDP nicht bereit, sein Programm zu übernehmen, so Goergens, aber Ende der 1990er sei der Wohlfahrtsstaat wegen Unfinanzierbarkeit gegen die Wand gefahren und dann sei auch die FDP bereit für seine Thesen. Er trat 2002 aus der FDP aus, schreibt für eigentümlich frei und veröffentlicht in Tichys Einblick unter der Kolumne Goergens Feder.
Im Jahr 2019 ging das Impressum des Internetportals Adpunktum von Fritz Goergen auf Markus Krall über, die Adresse in Frankfurt a.M. blieb.

Frtiz Goergen, Thorsten Polleit und Markus Krall verbindet neben einer ähnlichen Ideologie auch das Engagement bei den Hochglanz-Zeitschriften Tichys Einblick und eigentümlich frei. Krall erzält, er habe 2016/17 eine Art Erweckungserlebnis gehabt, nachdem Andrè Lichtschlag von eigentümlich frei ihm das Buch „Der Todestrieb der Geschichte“ vom orthodox-christlichen Autoren Igor Schafarewitsch nahegelegt habe.
Seither fordert Krall nicht nur einen Sturz der Regierung um das Allgemeine Wahlrecht abzuschaffen. Ähnliche Positionen finden sich bspw. bei Hans-Herrmann Hoppe aus dem wissenschaftlichen Beirat des Ludwig-von-Mises-Institut.

André Lichtschlag forderte in der Springer-Zeitung WELT „Entzieht den Nettostaatsempfängern das Wahlrecht“. Dies ist eine gängige Forderung bei den Hayekaner*innen: Wer Geld vom Staat erhält, soll nicht wählen dürfen. Für Leute wie Lichtschlag und Hans-Hermann Hoppe ist es eine Zumutung, dass jede*r wählen darf, Demokratie und Freiheit werden als Gegensätze gesehen und sie fordern offen „Freiheit statt Demokratie!“:

Dies alles teilt auch der Hauptgeschäftsführer von Degussa Goldhandel, Markus Krall: Wir bräuchten einen Sturz der Regierung, um das Allgemeine Wahlrecht abzuschaffen. Wer Bafög erhalte, soll nicht wählen dürfen, wer Arbeitslosengeld erhalte, soll nicht wählen dürfen, wer in einem Betrieb arbeite, der subventioniert werde, soll nicht wählen dürfen, usw. Außerdem müsste zumindest soweit die Monarchie wieder eingeführt werden, dass da jemand sei, der auf Lebenszeit ein Vetorecht gegen Regierungsbeschlüsse habe, die die Freiheit (also das, was Krall für Freiheit hält) beschneiden könnten. Und den Sturz der Regierung sieht Krall bereits dieses Jahr:

Krall positioniert sich hier in seinem Beitrag in der „eigentümlich frei“ als kritischer Beobachter, der hämisch prophezeit, dass das Volk das Kanzleramt gestürmt wird. Aber er steht eben nicht nur beobachtend daneben, sondern plant mit seiner Atlas-Initiative genau diese Großdemonstration:

Ein Fall für den Verfassungsschutz? Wenn man einer solchen Institution vertrauen würde, müsste man meine, ja, natürlich. Aber Hans-Hermann Hoppe hat in seinem Interview mit Jungen Freiheit sehr deutlich gesagt, dass der Verfassungsschutz seinesgleichen nicht auf dem Schirm habe. Zwar wolle Hoppe die Demokratie abschaffen, aber es gebe ja noch andere Werte, daher traue sich der Verfassungsschutz nicht an ihn ran.

Besorgniserregend sind Kralls Crash- und Umsturzthesen, da es ganz real bewaffnete Prepper-Gruppen wie Nordkreuz gibt. Die Nordkreuz-Vorkämpfer beziehen sich in ihren Endzeit-Phantasien auf Walter K. Eichelburg von hartgeld.com. Und Eichelburg wiederum bezieht sich auf Krall, möchte Krall gerne in der „Kaiserlichen Reichsregierung“ als „Reichs-Finanzminister“ sehen. Auch wenn die Umsturzphanatisen nicht für einen Umsturz reichen – für Anschläge im apokalyptischen Wahn reichen sie allemal.

Was vielleicht ein Unterschied zwischen Markus Krall auf der einen und Lichtschlag / Goergen / Hoppe / Polleit auf der anderen sein könnte, ist das neue Vokabular. Krall spricht vom „Sozialismus“ (und damit meint er u.a. auch die Politik Merkels) nicht wie von einer Ideologie oder Staatsform. Er spricht vom „Tier Sozialismus“. Und mit dem „Tier“ meint er die Verkörperung Satans, des Teufels. Seit Jahrtausenden versuche Satan als Sozialismus Gottes Geschenk der Freiheit zu vernichten. Der Sozialismus sei eine anthropologische Konstante des Bösen, die sich letztlich nur mit spirituellen Begriffen denken lasse. Und wir stehen nun mit dem „Crash“ vor der ultimativen Auseinandersetzung der Kräfte des Guten, des Himmels, gegen die Kräfte des Bösen, der Hölle. Sollte Satan in Gestalt des „Klimasozialismus“ gewinnen, so würden fünf Milliarden Menschen sterben.

Ein normales Unternehmen würde sich Sorgen um seinen Ruf machen, wenn der Hauptgeschäftsführer in seiner Freizeit eine antidemokratische Umsturzbewegung aufbauen und von den Mächten des Teufels schwadronieren würde. August von Finck hat sich – soweit ich weiß – jedoch noch nicht zu Wort gemeldet. Obschon auch Markus Kralls Freizeitaktivitäten derart viel Raum einnehmen, dass sie sich parallel zu einer 60-Stunden-Woche eines Hauptgeschäftsführers eines Milliarden-Euro-Jahresumsatz-Unternehmens schwer vereinbaren ließen – oder habe ich da falsche Vorstellungen vom durchschnittlichen Arbeitspensum eines Hauptgeschäftsführers? Jedenfalls ist es merkwürdig, wenn jemand am 6.9.2019 seine Stelle als Hauptgeschäftsführer antritt und am 7.9.2019 bei der Landesfraktion der AfD in Kiel eine Rede hält (zu seinem Buch, nicht zur Firma). Krall schrieb in seiner Zeit als Hauptgeschäftsführer ein Buch, dass seit 6 Wochen beim Spiegel weit oben ist, gründete einen Verein, der noch dieses Jahr bereit gemacht werden soll zur „Konterrevolution“ und hielt in den wenigen Monaten – nur ausgebremst durch Corona – mehrfach wöchentlich Vorträge oder gab lange Interviews.

Meine These: Markus Krall setzt seine antidemokratischen Endzeit-Umsturz-Aktivität nicht neben oder trotz seiner Stelle bei Degussa Goldhandel um, sondern mit seinem Posten. Degussa Goldhandel scheint seine Aktivität – unter anderem auch durch die Zusammenarbeit mit Thorsten Polleits Mises-Institut – zu fördern.

Vor dem Hintergrund der grassierenden Verschwörungsideologien als Reaktion auf die Corona-Maßnahmen und erster größerer Demonstrationen können wir nur hoffen, dass August von Finck seine 2,3 Milliarden Euro allein aus dem Grund flüssig gemacht hat, sie restlos unter seinen Erben aufzuteilen und nicht in die Fußstapfen seines Vaters August von Finck senior zu treten.
[close]

https://andreaskemper.org/2020/05/12/atlas-initiative-teil-1/

Spoiler

Atlas Initiative – Teil 1
Mai 12, 2020

AfD / Faschismus, Allgemein, Artikel (Klassismus), Artikel (Sozialphilosophie), Elite, Klassengesellschaft, Nationalismus, Umverteilung, Vermögen   

    Andreas Kemper

Das Frankfurter Netzwerk

In diesem Artikel trage ich weitere Recherche-Ergebnisse zur Atlas-Initiative zusammen. Die Atlas-Initiative ist dem Anschein nach ein Projekt des Hauptgeschäftsführers von Degussa Goldhandel, Markus Krall. Ich verweise auf den vorangegangenen Artikel zu Degussa Goldhandel. Ziel der Atlas-Initiative ist der Sturz der Regierung, wozu aktuell die Proteste in der Corona-Krise genutzt werden sollen, um sozialstaatliche Maßnahmen und das Allgemeine Wahlrecht abzuschaffen.
Finanzierte der 90jährige Milliardär August von Finck in der Vergangenheit rechtspopulistische Partei wie Bund Freier Bürger oder neoliberale Kampagnen wie die vom BürgerKonvent mit Millionenbeträgen, hat er nun Ideologen wie Thorsten Polleit (Mises-Institut) und Markus Krall (Atlas-Initiative) als Führungskräfte in seinem Unternehmen Degussa Goldhandel eingstellt.
In diesem Teil gehe ich auf das Netzwerk der Atlas-Initiative in Frankfurt am Main ein. Der zweite Teil wird sich geschichtlich mit dem rechten Rand der FDP befassen und August von Fincks politische Einflussnahmen.
Überblick
Verbindungen der Atlas-Initiative

Erste Erkenntnisse lassen auf drei Standbeine der Atlas-Initiative in Frankfurt am Main schließen. Aufgefallen sind mir:

    das Ceros-Haus
        mit dem Erfinder der „Projekt 18“-Kampagne der FDP, Fritz Goergen. Goergen erfand die FDP unter Möllemann als populistische Protestpartei neu. Er schreibt für Tichys Einblick (mehrere Hundert Kolumnenbeiträge, als Autor direkt neben Roland Tichy abgebildet)
        mit dem Geschäftsführer Markus Ross (Artikel bei Tichys Einblick; Atlas-Mitglied); die Ceros-GmbH hat auch Kunst in ihren Beratungsleistungen und über Ross Kontakt zur Punzmann-Gallerie)
    die Punzmann-Gallerie
        Thomas Punzmann ist Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desisderius-Erasmus-Stiftung; er holte nach dem Skandal in Leipzig die Bilder des Malers Axel Krause (ebenfalls Kuratoriumsmitglied) nach Frankfurt a.M..
        die Videos der Atllas-Initiative werden in der Punzmann-Gallerie gedreht, Punzmann lud sie im März unter seinem Namen hoch
    ehem. AfD-Funktionäre wie Hanns-Christian Salger und Wolfgang Hübner („Salga-Liste“ der AfD Hessen)
        Prof. Salger lehrt an einem juristischen Institut der Uni Frankfurt; aktuell befüllt er die Videos der Atlas Initiative mit juristischen Beiträgen; im Machtkampf der AfD gab es 2013/14 eine nach ihm benannte Namensliste
        Wolfgang Hübner ist Ehrenvorsitzender der Bürger für Frankfurt, die er in den 1990er Jahren gründete; er scheint die Facebook-Seite der Atlas-Initiative zu gestalten (dort finden sich fast nur Links auf fremde Artikel (Tichys Einblick, Achse des Guten, …) und einige wenige Originialbeiträge – die sind alle von ihm

Entstehungsgeschichte

Die konkrete Entstehungsgeschichte des Projekts Atlas-Initiative mit diesem Namen beträgt anderthalb Jahre. Die erste von mir gefundene Erwähnung der Atlas-Initiative im bestehenden Kontext ist ein Tweet von Markus Krall am 22. Oktober 2018.
Tweet von Markus Krall am 22.10.2018

Nach außen hin blieb es dann für einige Monate ruhig. Hinter den Kulissen wird es zu Kooperationen mit Fritz Goergen und Markus Ross (adpunktum / Bockenheimer Landstraße 101 in Frankfurt a.M.) gekommen sein, deren Strukturen (Newsletter, Website, Adresse, Telefonnummer) die logistische Basis für die Atlas-Initiative stellen.

Neben dieser logistischen Basis gibt es spätestens seit September 2019 eine relevante Verbindung zu Degussa Goldhandel von August von Finck, auf die ich im nächsten Teil zu sprechen kommen möchte.

Zunächst zur Bockenheimer Landstraße 101 in Frankfurt a. M. und deren Akteure
Fritz Goergen

Fritz Goergen hatte bereits 1992, als er noch in der Geschäftsführung der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung saß, zusammen mit Detmar Doering (bis 2015 Leiter des “Liberalen Instituts“ der Friedrich-Naumann-Stiftung) die Kampagne „Bürger zur Freiheit!“ gestartet. Der SPIEGEL konstatierte im Oktober 1992, die FDP-Stiftung plane eine „Rückkehr zum Rechtsliberalismus a la Manchester“: Alle staatlichen Sozialsicherungssysteme und Sozialtransfers sollen privatisiert oder ganz abgeschafft werden, ebenso wie die Entwicklungshilfe. Es solle nur noch eine Grundbildung garantiert werden und auch Kultur solle nicht mehr staatlich gefördert werden. Polizei, Strafvollzug und Bundesrechnungshof gehörten privatisiert. Geflüchtete sollen in grenznahen Lagern von privaten Betreibern untergebracht werden. Fritz Goergen war sich damals bewusst, dass der Plan nicht sofort umsetzbar sei, aber er ging davon aus, dass in den 90er Jahren der Wohlfahrsstaat wegen Unfinanzierbarkeit vor die Wand fahre und dass dann auf die Ziele des Papiers „Bürger zur Freiheit!“ zurückgegriffen werde.

Ein Jahrzehnt später war Fritz Goergen der Mann hinter Jürgen Möllemanns „Projekt 18“. Mit der Konzeption als „Protestpartei“ konnte die FDP 2002 ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln. Elisabeth Niejahr charakterisierte Goergen in der ZEIT mit dem Begriff „Der Anstifter“: Als Populist schüre er gezielt alte Ressentiments, Otto Graf Lambsdorff warnte seine Partei vor einer „Haiderisierung“ (Jörg Haider FPÖ) der FDP durch Goergen. Es gelte, jeden Tag eine Regel zu brechen, von „Frauenwitze“ bis zu einem „Hitler-Plakat“, skizziert die ZEIT Goergens Strategie. Bei jeder Kritik gehe man sofort in die Opferrhetorik. (Elisabeth Niejahr: Der Anstifter. Fritz Goergen provoziert für Möllemann und Westerwelle. Ziel des kühl kalkulierenden FDP-Wahlstrategen ist die Macht – egal, was sie kostet, in: DIE ZEIT 23/2002)

Kurz vor dem Tod Möllemanns, der behauptete, Goergen verfolge das Prinzip des Tabubruchs mehr als er selber, verließ Goergen die FDP. Der FDP-Chronist Udo Leuschner schreibt hierzu: „Als Möllemanns Stern zu sinken begann und die Bundestagswahlen im September 2002 nur ein mageres Ergebnis erbracht hatten, trat Goergen im November 2002 aus der FDP aus. Kurz nach Möllemanns Tod wurde er als jener Geldbote enttarnt, der von einem Konto in Luxemburg eine Million Euro abgehoben hatte, mit der das Faltblatt gegen [Michael] Friedman finanziert worden war.“

Fritz Goergen ist seit mindestens fünf Jahren journalistisch aktiv. Er schreibt unter anderem die Kolumne „Goergens Feder“ im Magazin „Tichys Einblick“ und zwar ziemlich regelmäßig seit Dezember 2014. Insgesamt scheint er es seither auf mehrere hundert Kolumnen gebracht zu haben. Bereits 2015 konstatierte er eine „vorrevolutionäre Situtation“, allerdings damals noch ohne „Revolutionäre“:

    „Je weniger in der Politik weitergeht, desto heftiger wird die gegenseitige Beschuldigung, Verteufelung und öffentliche Hinrichtung. Das alles ist nicht plötzlich entstanden, es war alles schon da, jetzt tritt es zutage, bricht explosiv auf – Tabus halten nicht mehr. Mit den offenkundigen Notwendigkeiten umzugehen, ist schwer genug. In dieser Krise des Staates und der Gesellschaft täglich auf Gegnerjagd zu sein, drängt den Eindruck auf, dass diese Leute auf sehr warmen Sesseln sitzen und viel Zeit haben für den Wohlstandsluxus der Inszenierung ihrer  richtigen Gesinnung. […]
    Wir haben eine vorrevolutionäre Situation. Nur wo sind die Revolutionäre?“
    Fritz Goergen; Vormärz – Politik- und Staatskrise: Warten auf die Revolution, in: Tichys Einblick vom 30.10.2015

Das „Ceros-Haus“ als logistische Basis

Die Etablierung des sogenannten „Ceros-Hauses“ in Frankfurt am Main zur logistischen Basis der Atlas-Initiative erfolgte schleichend.
Unter anderem wurde der Newsletter von Ceros nachträglich als Newsletter der Atlas-Initiative präsentiert.
Hier die Ausgabe von adpunktum 10/2019 als Ceros-PDF, herausgegeben von der Ceros Consulting GmbH mit dem Geschäftsführer Markus Ross:
Bis mindestens Oktober 2019 bezeichnete Ceros den Newsletter adpunktum als ihren Newsletter.
Bis mindestens Oktober 2019 firmierte die Ceros Consulting GmbH mit ihrem GF Markus Ross als Herausgeber des Newsletters Adpunktum

Inhaltlich und vom Stil die selben Ausgaben sind im Januar 2019 einmal als Adpunktum-Newsletter von Ceros und einmal als Atlas-Newsletter zu sehen:
Adpunktum 1/2019: einmal als Ceros-Newsletter, dann als Atlas-Newsletter
Die Herausgeberschaft wurde anscheinend nachträglich von der Atlas Initiative beansprucht – mit der selben Adresse und Telefonnumer

Bis mindestens Februar 2019 wurde die Internetpräsenz adpunktum von Fritz Goergen / Polus Verlag betrieben. Irgendwann im Laufe von 2019 wechselte das Impressum dann auf Markus Krall / Atlas Initiative:
Kunsthandel: thomas punzmann contemporary

Der Geschäftsführer der Ceros Consulting GmbH, Markus Ross, ist Mitglied der Atlas Initiative. Im Juni 2019 erschien von Markus Ross ein Artikel in Tichys Einblick zum Maler Axel Krause. Krause ist AfD-nah, Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. Krauses politische Einstellung führte zum Bruch mit einer Gallerie in Leipzig, die seine Bilder nicht mehr ausstellen mochte (Hintergründe). Mit dem Titel „Es geht nur total – die deutsche Begeisterung“ beklagte Markus Ross den angeblichen „Totalitarismus“ in der Kunst:

    „Ein Kriterium, an dem man das Fortschreiten in den Totalitarismus erkennen könne, ist, so Hayek, die Tatsache, dass Wissenschaft und Kunst sozialen Zielen untergeordnet würden. In der Wissenschaft kann dieser Zustand mit Gender- und Klimawissenschaft als erreicht gelten.
    […] Wer sich selbst ein Bild über die Arbeiten von Axel Krause machen will, kann sie sich  ansehen zum Beispiel in Frankfurt bei thomas punzmann contemporary […]“
    Markus Ross: Maler Axel Krause. Es geht nur total – die deutsche Begeisterung, in: Tichys Einblick vom 17.06.2019

Hier sei der Hinweis gestattet, dass die Ceros GmbH in der Beratungsarbeit für Kunsthandel aktiv ist. Aus einer bestimmten Perspektive der Marktideologie erscheint alles „totalitär“, was sich der Marktlogik nicht unterwirft. In einer Anzeige im Handelsblatt von 2015 mit dem Titel „Tipp zur Anlagestrategie: In Sachwerte investieren“ bewirbt Markus Ross die Website kunstzweitmarkt aus dem eigenen Haus und zitiert Punzmann – man kennt sich also schon länger:

    „‚Vieles, was Qualität sein könnte, wird übersehen, und manches Hochgejubelte versinkt nach kurzer Euphorie für immer‘, sagt der Galerist Thomas Punzmann von thomas punzmann contemporary in Frankfurt. Der Wiederverkauf einstmals erworbener Kunstwerke ist eine der größten Herausforderungen für die Marktakteure überhaupt. Für den verkaufswilligen Kunstbesitzer ist es also wichtig, so viele Informationen wie möglich über den Künstler und seine Werke zu erhalten und sich so selbst ein Bild zum Faktor „Qualität“ zu verschaffen. Hier bieten Webseiten wie www.kunstzweitmarkt.de Hilfe.“
    Markus Krall: Tipp zur Anlagestrategie: In Sachwerte investieren, Anzeige im Handelsblatt vom 17.09.2015

Der Frankfurter Gallerist Thomas Punzmann ist wie auch der Maler Axel Krause Kuratoriumsmitglied der Desiderius-Erasmus-Stiftung der AfD und Punzmann ist zugleich Mitglied der Atlas-Initiative.
Punzmann ist seit April 2018 Autor bei The European, wo er u.a. das Buch des für die Atlas-Initiative relevanten russisch-orthodoxen Christen Igor Schafarewitsch zum Todestrieb (Sozialismus) in der Geschichte (edition lichtschlag) empfahl.
Die Videos der Atlas-Initiative wurden bislang in der Kunst-Gallerie von Thomas Punzmann gedreht und im März 2020 zunächst auch unter Punzmanns Namen bei Youtube hochgeladen.
Alte AfD-Bekannte bei Youtube und Facebook: Salger und Hübner

Der überwiegende Teil der Videos besteht aus Statements des Jura-Professors Hanns-Christian Salger, der die Zuhörer*innen mit „liebe Mitstreiter der Atlas-Initiative“ begrüßt.
Salger lehrt am Institute for Law and Finance an der Uni Frankfurt a.M.

Bislang gibt es von Mitgliedern der Atlas-Initiative noch keine öffentlichen Distanzierungen von Kralls Plan, mittels einer „Konterrevolution“ das Allgemeine Wahlrecht abzuschaffen. Auch vom Jura-Professor Salger habe ich bislang noch keine Distanzierung vom geplanten Sturz der Demokratie gehört. Rhetorische Frage: Müsste man von Lehrkräften im Fachbereich Jura nicht ein Bekenntnis zum Allgemeinen Wahlrecht erwarten?
Salger war Mitglied der AfD in der Anfangsphase. Ende 2013 eskalierte ein Streit zwischen zwei Lagern. Zur „Salga-Liste“ zählte laut einem Artikel der Frankfurter Rundschau auch Wolfgang Hübner.

Wolfgang Hübners Name taucht überdurchschnittlich häufig in den Originalbeiträgen der Facebook-Seite der Atlas-Initiative auf. Da die Facebook-Seite sonst fast nur fremde Artikel verlinkt (hauptsächlich Tichys Einblick, gefolgt von der Achse des Guten), liegt es nahe, dass Hübner die Facebook-Seite der Atlas-Initiative gestaltet.

Ich machte bereits vor sieben Jahren an dieser Stelle auf Wolfgang Hübner aufmerksam, da Hübner in der Anfangsphase der AfD ein Konzept für eine „atmende Partei“ geschaffen habe. Ich zitiere daher an dieser Stelle noch einmal mein Statement vom 8. April 2013 zu Hübners Papier:

    „Diese „atmende Partei“ hat die millionenschweren Think Tanks des Neoliberalismus als Lungen. Mit deren Kampagnenfähigkeit wird zunächst die Ideologie „ausgeatmet“, die dann als „Wille des Volkes“ wieder eingeatmet wird. Basisdemokratie, Minderheitenschutz, Differenzierungen kann man sich bei dem Konzept der „atmenden Partei“ sparen. Das Denken wird den Think Tanks überlassen, Politik findet wesentlich über Kampagnen statt, mit bierdeckelkompatiblen Klartexten. Dazu passt, dass Bildung wieder Familienangelegenheit werden soll: Die verordnete generationenübergreifende Verdummung eines Teiles der Gesellschaft ist für diese Form von Direkter KampagnenDemokratie, Bonapartismus und „Anti-Politcal Correctness“ konstitutiv.“
    Andreas Kemper: Zum Bonapartismus der Alternative für Deutschland, in: Website von Andreas Kemper, 08.04.2013

Der zweite Teil dieses Artikels wird die neoliberale / nationallibertäre millionenschweren Kampagnen und Ausgaben von August von Finck im Fokus haben.
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D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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14. Mai 2020, 5:45 Uhr
Coronavirus:Pelztiere erkranken massenhaft an Covid-19

Der neue Erreger grassiert in niederländischen Nerzfarmen. Können sich auch Menschen dort anstecken?

Nerze sind possierliche Tiere aus der Familie der Marder, werden zwischen 30 und 40 Zentimeter groß, ihr flacher Kopf und Schwimmhäute zwischen einigen Zehen kennzeichnen sie als exzellente Schwimmer. Sie haben ein dichtes, weiches, wasserabweisendes Fell, weswegen der Mensch sie züchtet. Sie können sich mit Sars-CoV-2 infizieren.

Am 26. April wurde bekannt, dass Tiere auf zwei niederländischen Nerzfarmen das neuartige Coronavirus in sich tragen, daran erkranken und den Erreger sehr wahrscheinlich auch an ihre Artgenossen weitergeben. Die ersten Untersuchungen ergaben, dass an Covid-19 erkrankte Mitarbeiter der Zuchtbetriebe den Erreger eingeschleppt haben. Infizierte Nerze leiden wie Menschen an Atemwegsbeschwerden, manche haben Probleme mit dem Verdauungstrakt, die Sterblichkeit in den Ställen stieg an.

Mittlerweile ist der Erreger auf zwei weiteren Farmen angekommen. Neuinfektionen in den Ställen müssen an die zuständigen Überwachungsbehörden gemeldet werden. Die Regierung hat entschieden, dass die Nerze vorerst nicht mehr transportiert werden dürfen, auch die Fäkalien müssen bei den Farmen verbleiben, bis das Infektionsrisiko geklärt ist. Das niederländische Landwirtschaftsministerium schätzt das Infektionsrisiko in der Umgebung der Ställe zwar als gering ein, dennoch wurden und werden Luft- und Staubproben aus dem Umfeld untersucht. In den ersten Luftproben wurden nach Angaben des Ministeriums keine Viren gefunden. Allerdings wurden die Wissenschaftler bei Staubpartikeln in unmittelbarer Nähe der Gebäude fündig. Unklar ist, ob sich Menschen über solche Stäube infizieren können. Die Behörden empfehlen, 400 Meter Abstand zu den Stallungen zu wahren.
Zuchtbetriebe, in denen viele Tiere auf engem Raum leben, bergen grundsätzlich ein hohes Risiko

Das niederländische Nationale Institut für öffentliche Gesundheit schätzt das Risiko, dass infizierte Tiere einen Menschen anstecken, als gering ein - zumindest im Vergleich mit der Ansteckungsgefahr zwischen zwei Menschen. Dass dieses Risiko besteht, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Immerhin stammt das neue Coronavirus aus dem Tierreich.

Die Virologin Isabella Eckerle vom Geneva Centre for Emerging Viral Diseases der Universität Genf ist deshalb auch nicht überrascht, dass der Erreger bei Nerzen gefunden wurde. "Frettchen werden als Tiermodell zur Forschung an Sars-CoV-2 verwendet, auch das sind kleine Fleischfresser aus der Familie der Marder. Wenn die sich infizieren können, dann ist es naheliegend, dass es auch bei Nerzen funktioniert."

Ziemlich sicher kursierten Virusvorgänger von Sars-CoV-2 in Fledermäusen, bevor sie über einen Zwischenwirt zum Menschen gelangten. So war es sehr wahrscheinlich auch beim ersten Sars-Virus vor bald 20 Jahren. Damals wurden Schleichkatzen oder Marderhunde als Zwischenwirte diskutiert, ebenfalls kleine Fleischfresser. Zuchtbetriebe für solche Tiere halten Eckerle und viele andere Expertinnen und Experten für Risikofaktoren für die Ausbreitung von Krankheiten. "Das sind menschengemachte Evolutionsbeschleuniger. So viele Tiere leben natürlicherweise nicht zusammen auf engem Raum", sagt Eckerle. Auch beim Sprung von Sars-CoV-2 auf den Menschen werden mittlerweile Marderhunde als Zwischenwirte diskutiert. "Das ist so ein Szenario. Die werden in China in großem Stil wegen ihres Fells gezüchtet", sagt Eckerle.
Wahrscheinlich verbreitet sich das Virus per Tröpfcheninfektion zwischen den Tieren

Die Virologin glaubt allerdings nicht, dass von den infizierten Nerzen in den Niederlanden eine besondere Gefahr für Menschen ausgeht. "Eventuell wird sich der Erreger auch in den Tieren verändern, aber die Zahl der Infektionen dort ist im Vergleich zu den vielen Millionen infizierten Menschen weltweit doch sehr gering." Außerdem machen Mutationen das Virus nicht zwangsläufig gefährlicher. Auch eine Abschwächung wäre denkbar.

Tiermediziner der Universität Wageningen haben bereits ein kleines Forschungsprogramm aufgelegt, das sie nun in den infizierten Zuchtbetrieben abarbeiten wollen. Insgesamt gibt es etwa 140 Nerzfarmen in den Niederlanden. Die Forscher wollen zum Beispiel klären, ob und wie stark sich die Tiere untereinander infizieren. Sie schreiben in einer Stellungnahme, es sei plausibel, dass sich der Erreger zwischen den Tieren per Tröpfchen durch die Luft verbreite, wie bei Menschen. Alle marderartigen Tiere seien extrem empfänglich für Coronaviren. Sie haben in ihren Lungen dieselben Rezeptormoleküle, die es den Viren auch in menschlichen Organen ermöglichen, in die Zellen einzudringen. Auch scheinbar gesunde Tiere wollen die Forscher auf das Virus testen. Genau wie Menschen könnten Nerze infiziert sein, ohne Symptome zu entwickeln. Außerdem sollen alle Katzen auf den betroffenen Farmen auf das Virus getestet werden.

China schlägt derweil einen riskanten Kurs ein. Viele Arten wie Nerze und Marderhunde, die als Überträger von Coronaviren und anderen Erregern infrage kommen, sollen nicht mehr als Wildtiere eingestuft werden, um den Handel zu erleichtern. Das berichtet die britische Zeitung Independent. Demnach werden in China jährlich 50 Millionen Tiere wegen ihres Fells getötet. Durch die Reklassifizierung steige die Gefahr, dass Krankheitserreger von Tieren auf den Menschen überspringen.
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https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/nerze-coronavirus-nerzfarmen-niederlande-1.4906368

https://www.youtube.com/watch?v=IQ3dMDMnTgk

Solange es Nerze oder Tiger trifft, mag es noch angehen - aber nicht auszudenken, wenn Hauskatzen Überträger werden.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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