Btw:
Meine, aus Schlesien stammende, Großmutter lebte in den Vierzigern in Dresden. Die dortigen Bombenangriffe er- und überlebte sie mit ihren zwei kleinen Söhnen in einem Keller. Wenn auch nur wenig und stets auf Nachfrage, hat sie mit mir öfter über dieses Erlebnis gesprochen. Wie schrecklich und traumatisierend die Geschehnisse für Sie gewesen sein müssen, klang dabei mehr als deutlich durch. Trotz erlittenen und miterlebtem Leid hörte ich bezüglich der Luftangriffe auf Dresden von ihr aber nie eine, nicht die kleinste, (An-)Klage in Richtung der Alliierten.
Durch ihren Mann und ihren Bruder (beides Kriegsteilnehmer in nicht exponierter Position) war sie damals über die Kriegsereignisse, insbesondere die im Osten, hinlänglich informiert. Daran also, wer das Tor zu der Hölle, durch die sie dann 1945 nach vielen anderen mitsamt ihren Kinder ging, aufgestoßen hatte, gab es für sie schon damals nicht den geringsten Zweifel.
An dieser Betrachtung änderte sich in den folgenden Jahrzehnten, auch vor dem Schmerz ihrer dann 1946 verlorenen Heimat, nichts.
Für den heute von Revanchisten, Nazis und anderen ♥♥♥en inszenierten Opferkult, der versucht Dresden als singuläres Ereignis ohne Bezug zu Zeit und Umständen in den luftleeren Raum zu stellen, hätte die resolute Dame passende Worte gefunden ... . Unabhängig der legitimen historischen Betrachtung, Bewertung und Einordnung der Ereignisse. Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob erlittenes Leid mitsamt seiner Umstände über dessen Anerkennung und Würdigung hinaus von schmierigen Typen, etwa einem Volksloser oder dessen blauer Sippschaft, für die versuchte Rechtfertigung von Verbrechern und Verbrechen missbraucht werden soll. Wogegen sie sich vehement gewehrt hätte. Wie ihr Enkel.