Erstmal finde ich das Polizeiaufgebot schon etwas befremdlich v.a. wenn man daran denkt, dass diese Leute die Polizei meist nicht als staatliches Organ anerkennen - gut genug um ihren Aufmarsch zu schützen scheinen sie dann aber doch zu sein.
Eigentlich sollte den Deppen das deutlich zeigen, dass die BRD als Staat samt ihrer Werte (u.a. Meinungsfreiheit) funktioniert, wenn man soviel Personal aufwendet um die Veranstaltung einer Kleinstgruppe die auch noch gegen den Staat ist zu schützen. Das klappt oft sogar zu gut weil die Aktionen um einzelne Meinungskundgebungen zu schützen leider oft auch die Debatte verhindern die fester Teil der Meinungsfreiheit sein sollte.
Ein faschistisches System sieht anders aus da wäre die Polizei mit Knüppeln gegen diese Kleinstgruppe vorgegangen.
Auch extrem befremdlich finde ich, dass ein Haufen Sozialschmarotzer, das bezahlte Arbeit als Sklaverei ansieht sich ein System wünscht wo sie selbst das Eigentum eines Anderen gewesen wären und dieser sie zum Arbeit gezwungen hätte.
Schlimmer noch so aufmüpfige Leute die wegen jedem Mist einen Zwergenaufstand machen wären erstmal im Pranger gelandet und später vermutlich einfach mal verschwunden so sie sich unbelehrbar zeigen.
In den freien Städten hätten sie vermutlich kaum länger überlebt, wenn überhaupt. Gut Rüdi hätte vermutlich auch viel Zeit auf dem Marktplatz verbracht aber halt am Pranger.
Auch scheint man gerne zu übersehen, dass der Adel primär durch die Unzufriedenheit des Volkes abgeschafft wurde, dort wo er nicht freiwillig seine Macht abgegeben hat und dem Volk mehr Freiheiten zugestand wurde das mit Gewalt durchgesetzt. Mal zum drüber nachdenken für den kleinen Rüdi!
Zuletzt nach Sichtung des Video de JFDA muss ich leider sagen, dass auch diese Seite nicht ohne Fehler ist - Schilder wie "kein Vergessen, kein Vergeben" sind einfach nur daneben.
"Kein Vergessen" gut sehe ich ein aber die meisten Menschen in diesem Land haben mit den Verbrechen des NaziRegimes Nichts mehr zu tun, da ist "kein Vergeben" zumindest ohne weiteren Kontext ziemlich daneben.
Solch extreme und unversöhnliche Parolen und der oft falsche Umgang damit sind es mMn* am Ende welche eher gemäßigte Wähler zu rechten Populisten treiben können.
Das fängt bei teueren um aufwendigen Diskussionen zur Gestaltung vo Denkmälen um NS-Opfer an (statt sich mit der nötigen realen Politik zu befassen) und hört etwa dort auf wo Leute sich unversöhnlich für etwas zeigen das schon Generationen zurück liegt und weder sie selbst noch mich direkt betroffen hat.
Wir dürfen auch unser negatives Erbe nicht vergessen, auch müssen wir Alle dafür sorgen so etwas für immer zu verhindern und mir kommt die Galle wenn Nazis das quasi fordern das zu vergessen oder gar umzudeuten.
Aber Einfach mal auch darüber nachdenken, was so ein unversöhnlicher Ton am Rande einer Nazi-Demonstration verursacht - eigentlich kann das nur zu Trotzreaktionen führen - bringt also gar Nichts, schlimmer es dürfte genau für das Gegenteil sorgen.
Hier muss man sich diplomatisch verhalten am meisten und v.a. etwas Langfristiges habe ich bei leicht bis stark rechts eingestellten Menschen bei so Themen immer mit der Methode erreicht "die Zukunft mit Blick auf die Vergangenheit gestalten".
Vielleicht habe ich als weißer Christ es hier auch etwas leichter, da ich im Grunde wegen Nichts groß angefeindet wurde bisher aber man muss auch immer sehen wie mein Handeln auf die Anderen wirkt
Bei viele "Opferverbänden", "jüdischen Foren" und anderen Initiativen fehlt aber dieses Feingefühl und damit treiben sie dann Wähler den Rechtspopulisten zu.
Ich konnte hier in meiner Heimat hier zum Glück vereinzelt bei entsprechenden Gruppen für etwas mehr Sensibilität sorgen und hoffe sehr, dass das mit der Zeit Schule macht - damit wir den Rechtspopulisten Stück für Stück die Stimmen wieder abringen können.