Da hat sich der Erpel ja mal wieder zum totalen Ober-Fachmann erklärt, tatsächlich ist die einzige Qualifikation die er zum Thema hat, dass er aus Prinzip dagegen ist und jede Veränderung in unserer Welt als Verschwörung abtun will.
Irgendwie erinnert mich das an die erste Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth. Zum einen war es ja nicht gerade eine riesige Entfernung und die Reisegeschwindigkeit nach heutigen Maßstäben gemessen war auch eher gemütlich. Trotzden bemühten sich etliche Theologen und auch Ärzte um eine Erklärung warum Bahnfahren lebensgefährlich sein sollte.
Die Gefährdung durch Strahlung kommt mehr vom eigenen Endgerät und nicht vom Mast. Da müsste man sich schon direkt vor die Antenne stellen, um auf bedenkliche Werte zu kommen.
Aber wer auf Strahlung ganz verzichten will, der schaltet sein schnurloses Fernsprechgerät mit eingebautem Weltdatennetz-Empfänger endgütig ab und fragt bei seinem Telefonanbieter, ob es vielleicht noch ein kabelgebundenes Gerät für ihn gibt. Das Funkthermometer und das ferngesteuerte Auto für die Kinder oder Enkel nicht vergessen.
In den Anfangszeiten des Satelliten-TV hatte ich mir eine Anlage gebaut, damals noch riesengroß, es war die dritte Anlage, die von der Deutschen Bundespost in Hessen eine Genehmigung bekam. Im Ort bildete sich eine "Bürgerinitiative"(!) mit sagenhaften 4 Mitgliedern, da mit einer solche Anlage die "Krankheiten aus dem Weltall" auf die Erde gebracht wurden. Die Gründerin zog regelmäßig gegen ihre Mieter und Nachbarn vor Gericht, weil sie ihnen aus gleicher Angst den Fernsehempfang über Antennen verbieten wollte. Irgendwann hatte das Haus einen neuen Besitzer, die Klagen schienen nicht gerade erfolgreich gewesen zu sein.
Eine Wirkung elektromagnetischer Felder mit biologischer Signifikanz gibt es eher im Bereich der Energienetze, in Schweden sind für Personen, die sich regelmäßig in Trafostationen und Energieverteilungszentralen aufhalten, bestimmte Krebserkrankungen ausdrücklich als Berufskrankheit anerkannt.
Die im Haushalt immer häufiger eingesetzten Induktionkochplatten arbeiten mit Magnetfeldern und Leistungen im Kilowattbereich, auch da geht schon mal einiges an Strahlung in den Raum. Selbst bei der harmlosen Modelleisenbahn sind die Magnetfelder größer, als bei einer Vielzahl von Haushaltsgeräten. Und wer sein Handy schnurlos laden will, strahlt auf Langwelle mit bis zu 15 Watt ab.
Ich will diese Geräte hier nicht verteufeln oder von ihrem Gebrauch abraten, sie sind nach allgemeiner Einschätzung sicher. Aber sie geben mehr Energie durch Strahlung ab, als der nächste Mobilfunkmast, egal ob 2G, 3G, LTE oder demnächst 5G.
Nach eigener Erfahrung sollte man bei fanatischen 5G-Gegnern stets den Weg zum nächsten Ausgang im Blick haben, bevor man mit Fakten kommt, da die Realität der Physik auch mal auf schlagende Gegenargumente trifft.
Thema: Rüdiger Hoffmann, Staatenlos.info im Jahr 2019 (Gelesen 77387 mal)
