Wobei die Lusitania auch "nur" der Vorwand für die breite Bevölkerung war. Letztendlich wollte man auch in Washington kein Europa unter der Pickelhaube und war ausserdem mit Frankreich doch eher gut verbunden... zumal 1917 das Krisenjahr der Franzosen im Krieg war, ohne den Amerikanischen Nachschub hätte das bös enden können.
Sykes-Picot steht in bester spätkolonialer Tradition, passt daher grad noch in die Zeit (welche auch völkerrechtlich eine Übergangszeit war, siehe auch Wilsons 14 Punkte). Die Welt wird mit Lineal zwischen den "Siegern" aufgeteilt, besonders dann, wenn es "Wilde" sind. Das Osmanische Reich wurde damals seit einem Jahrhundert als "kranker Mann am Bosporus" gesehen und als nichtchristlicher Vielvölkerstaat war da sicher auch bei den "erleuchteten" Franzosen und Briten eine gehörige Portion Rassismus dabei. Inwiefern das Abkommen aber die heutigen Probleme ausgelöst hat lässt sich kaum sagen, Die Gebiete hatten bis dahin eigentlich keine Chance irgendwie zu nationenähnlichen Gebilden zu werden. Die Region war seit Jahrhunderten fest in der Hand der Osmanen, da gab es keine "Iraker", "Syrer" oder "Palästinenser" im Sinne eigener Staatlichkeit. Das waren Regionen, keine Staaten oder Stammesgemeinschaften. Insofern war/ist Unruhe da vorprogrammiert und der vorherrschende Tribalismus bestätigt das. Damit sind die aussagen der "Youtube-Experten" in der Eckkneipe auch mehr als nur wohlfeil, sie sind einfach dämlich.