Das ist dann ähnlich wie bei Chuck Norris, der bekanntlich das Haus gebaut hat, in dem er geboren wurde.
Spoiler
Der Autor oder die Autoren sind somit nichts weiter als Opportunisten vom Fach. Wenn überhaupt. Weiter nichts. Journalismus funktioniert anders. Guter Journalismus sieht anders aus. Ich kenne einen Chef-Redakteur persönlich. Auch von dem weiß ich das.
So viel erst einmal zu dieser billigen und nichtsnutzigen Quelle, die nur für das Massenpublikum geeignet ist. Weil die Masse nahezu jedem verkürzten Textbausteinchen folgt.
Nun zu zitierten Urangst. Es ist nicht ganz klar was konkret gemeint bzw. welche Urangst.
Es ist aber allgemein keine Verschwörungstheorie, sondern psychologische Erkenntnis, dass es Urängste gibt.
Und es sollte eigentlich auch bekannt sein, dass beispielsweise und vor allem bei älteren Menschen, die noch den 2. Weltkrieg miterlebt haben, Ängste hervorgerufen werden können, weil Sirenentöne im Regelfall Töne sein werden, die auch im 2. Weltkrieg als Bombenalarm bekannt waren.
Das war sicherlich kein Spaß für die deutsche Bevölkerung als 1945 Bomben fielen, die unzählige Tote forderten. Und das ist auch kein Spaß für andere Menschen in anderen Ländern, die nach 1945 Erfahrungen mit amerikanischen Bomben machen mussten und vielleicht weniger gut gewarnt wurden.
Nun kann man davon halten was man will.
Offenkundig ist Xavier Naidoo kein Fan vom Warntag. Die Zitate, wenn sie denn so stimmen, deuten jedenfalls sehr stark auf spirituelle Veranlagungen/Neigungen hin. Das mit den "Energiefeldern" z.B... Das ist eine sehr typische und gebräuchliche Begrifflichkeit von Menschen, die sich stark mit spirituellen Themen und/oder Esoterik auseinander setzen. Dazu kann ich nicht viel mehr beitragen, da ich davon nicht viel verstehe und auch nicht wirklich viel von halte.
In dem Kontext jedenfalls sehe ich keine zwangsläufige Notwendigkeit das Eine mit dem Anderen zu verknüpfen.
Man kann Argumente verstehen, wenn man will. Viele wollen dies aber grundsätzlich nicht, sie wollen lieber verurteilen. Diese Erbärmlichkeit ist in anderen Antworten schließlich zu Tage getreten.
Aber ich ganz persönlich finde diesen Bundeswarntag gar nicht schlecht, sondern aus verschiedenen Gründen, die auch von offizieller Seite genannt werden, durchaus konstruktiv und sinnvoll.
Es ist natürlich ein ernstes Thema. Denn die Sirenen sind dafür da, um in Ernstfällen zu warnen. Die Zivilbevölkerung soll vor Gefahren gewarnt werden.
Seien es nun ein Super-GAU, Terroranschläge, extreme Unwetterlagen oder sogar ein Angriffskrieg.
Sirenen gelten als zuverlässiges Mittel zur Warnung der Bevölkerung. Vor Allem nachts.
Aber dass man das natürlich auch abspeichert und dass das mit Angst verbunden ist - das ist eigentlich logisch und hat absolut gar nichts mit "Verschwörungstheorien" zu tun. Und das ist auch irre und unangemessen so etwas zu behaupten.
Ich bin nun kein absoluter Fachmann für diese Dinge, wohl aber vertraut mit Krisenvorsorge. Und es gibt auch nicht umsonst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Das ist meiner Überzeugung nach eine sehr gute, wichtige und kompetente Behörde.
Da würde ich tatsächlich auch selbst gerne arbeiten, wenn ich könnte. Denn dort gibt es sehr interessante Jobs.
Was ich persönlich in dem ganzen Zusammenhang gewissermaßen kritisch sehe sind folgende Aspekte:
Was ist mit den auch in Deutschland lebenden Asylanten z.B., also was ist mit allen in Deutschland lebenden Ausländern, die vielleicht auch noch nicht oder gar nicht die deutsche Sprache beherrschen?
Es gibt genug Ausländer in Deutschland, die gewissermaßen auch nachrichten-technisch in ihrer eigenen Welt leben und wenig bis gar nichts aus deutschen Medien über deutsche Verhältnisse mitbekommen.
Ich frage mich die ganze Zeit ob man diese Menschen im Blick hat und ob und wie diese Menschen vielleicht auch mal informiert wurden (vorher). Denn ich würde mal tippen, dass das egal bei welcher Biografie oder gerade auf Grund mancher Biografien zu Irritationen führen kann, wenn nicht sogar zu Angstzuständen bis hin zu heftigen Panikreaktionen, weil Viele in dem Moment überfordert sind und vielleicht nicht wissen, dass dies nur eine Übung ist.
Neben diesem Aspekt frage ich mich außerdem was in Grenzgebieten Sache ist. Ich nehme an, wenn beispielsweise in Guben die Sirenen losgehen oder in anderen Grenzorten von Deutschland, dann bekommen das Bevölkerungsteile der Nachbarländer ja auch mit. Und was werden die sich dann in dem Moment denken? Die denken doch "Was ist denn bei denen los?" oder "Sind wir auch in Gefahr? Geht der Krieg wieder los?".
Wie beschrieben: Ich bin da kein Experte. Das sind nur so Gedanken, die mir mal dazu eingefallen sind, weil ich nicht weiß, ob und welche Behörden dementsprechend im Voraus andere Behörden auch in anderen Ländern informiert haben, dass an diesem Tag (also heute) die Sirenen losheulen.
Nicht informiert zu sein ist in so einer Situation jedenfalls nicht so berauschend.