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Es ist der 26. Februar. Tim K. postet ein neues Video und dazu einen Text auf seiner Facebook-Seite. In diesem nennt er Frau Chebli die “Anzeigenkönigin Deutschlands”. Weiterhin schreibt er:
“Außerdem möchte sie gegen mich Schadensersatz geltend machen.
Obwohl mich das allerdings nicht wundert, denn das wirtschaftliche Bereichern auf Kosten anderer scheint ja bei ihr in der Familie zu liegen. Schwamm drüber.”
Weiter unten dann noch: “Ich kämpfe diesen Kampf für meine Heimat, für Deutschland und für uns alle, denn niemand schreibt uns vor, was wir in unserem Land zu sagen oder zu denken haben, solange dies absolut rechtmäßig ist.
Die Meinungsfreiheit ist unser höchstes Gut, denn sie bedeutet Freiheit.
Diese will man uns jeden Tag mehr und mehr nehmen.”
Link
Warum interessiert uns das so sehr? Jetzt kommt die Pointe:
Am 23.01. wird auf unserer Seite ein Kommentar veröffentlicht (Link) in dem ich mich, zugegeben etwas zornig, über Tim K.s Post zu Frau Cheblis Schwangerschaft ausließ. Dieser beherbergte eine inhaltlich falsche Informationen über Tim K., die wir aber direkt, nachdem sie uns bekannt wurden, änderten.
Er ist nämlich kein frühberenteter Polizeibeamter. Nachdem es immer wieder dienstliche Probleme bezüglich seiner Nähe zu den Hells Angels [sic] gab und er dann, aufgrund von gegen ihn gerichteten Ermittlungsverfahren, in U-Haft musste, wurde er vom Polizeidienst suspendiert. Weiterhin bekommt er keine Bezüge mehr vom Staat. Dies ist seit 2017 nicht mehr der Fall (Link, Link). Ob die Wahrheit jetzt so viel besser ist, als das, was ich irrtümlicher Weise schrieb, sei dahingestellt und kann jeder für sich selbst bewerten. Fakt ist, dass Tim sehr schnell damit war, unter unserem Beitrag die User mit seinem Privatprofil zu trollen. Bis wir ihn blockierten.
Und jetzt kommt der Bezug zu dem oben Geschriebenen:
Am 12. Februar erreichte uns dann ein Schreiben der Rechtsanwaltsgesellschaft mbH “REPGOW” des Szeneanwalts Dr. Christian Stahl per Post.
Christian Stahl, auf Twitter “Stahlgetwitter2” – Namensähnlichkeiten zu einer gewissen Band sind bestimmt rein zufällig – verspricht mit seiner Kanzlei, die Meinungsfreiheit in den sozialen Medien zu schützen und gegen Account-Sperren vorzugehen. (Anm. Autor: Hat wohl für “Stahlgetwitter” und “Stahlgetwitter1” nicht geklappt. Naja.) Weiterhin ist er auf verschiedenen Weisen für die AfD aktiv (Link) und entsprechend auf der politischen Bühne nicht wirklich unbekannt.
Wir sollten unsere Kritik an Tim K. vollständig löschen
In dem Schreiben gibt es gewisse Forderungen, die einen, denkt man an Kellners Vorwürfe gegenüber Chebli vom 26. Februar, doch zumindest verwundert aufhorchen lassen. Kellner und Stahl fordern ein Schmerzensgeld von weit über 1000 €. Wie sich diese Summe berechnet, wird nicht weiter aufgeschlüsselt. Weiterhin wird die Übernahme der außergerichtlichen Anwaltskosten gefordert. Nochmal etwas über 1000 € bei einem Gegenstandswert von mehreren zehntausend Euro. Wie sich dieser sehr hohe Gegenstandswert berechnet, wird in dem Schreiben auch nicht erörtert.
Screenshot aus der Abmahnung, die uns am 12.02. per Post erreichte
Darüber hinaus wird die Löschung des Artikels gefordert, eine Auskunft über die Klickzahlen verlangt, sowie die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung erwartet. Man würde sonst dem Tim dazu raten, gerichtliche Schritte zu ergreifen. Das alles mit einer Frist von nur wenigen Tagen.
Wir korrigierten den Artikel und informierten über unseren Fehler und die Korrektur. Weiterhin baten wir unsere Anwältin um eine Überprüfung der Abmahnung. Diese stellte fest, dass die Forderungen haltlos sind, ließ Herrn Dr. Stahl ein entsprechendes Schreiben zukommen und bis jetzt herrscht Funkstille.
Vor den aktuellen Geschehnissen war es uns und vor allem mir, als “Ursprung”, wichtig, euch darüber zu unterrichten.
Direkt für dich, Tim:
Wenn du also andere als “Anzeigenkönigin” betitelst, selber aber sofort Abmahnungen und Unterlassungserklärungen in Auftrag gibst, anderen vorwirfst, sie würden sich finanziell bereichern wollen, uns aber um fast 3.000€ ärmer machen willst und dich als Verfechter der Meinungsfreiheit aufspielst, dann aber dafür sorgen willst, dass dir unangenehme Menschen mit Unterlassungserklärungen mundtot gemacht werden, solltest du vielleicht ganz kleine Brötchen backen. Wir lassen uns von dir nicht einschüchtern. Und es ist gut, dass auch andere, unter anderem Frau Chebli, das nicht tun. Du hast aus der Missgunst ein Geschäft gemacht. Du solltest dich schämen.
Freu dich über deinen kleinen juristischen Sieg gegen Frau Chebli. Wir werden sehen, wie sich das Verfahren entwickelt.
Naja, wie gehabt, Küsschen auf die Eichel, Diggi.
Und an Frau Chebli: Weiterhin alles erdenklich Gute für Sie und Ihr Kind und solidarische Grüße!
P.S.: Wer uns in unserem Kampf gegen Hass und Hetze finanziell unterstützen möchte, kann hier entlang schauen!