Die Begrifflichkeiten waren eigentlich schon zu den Schulzeiten von Erich Kästner längst obsolet. Denn sie entstammen einer Zeit als die höhere Schulbildung nach sechs Jahren abgeschlossen war und tatsächlich noch Latein an Schulen gesprochen wurde. Außerdem wurde von der letzten Klasse herab gezählt, was immer auch eine gewisse Rangfolge implizierte. Denn zu jenen Zeiten wurde Primanern oft das Recht übertragen, jüngere Schüler zu kontrollieren und zu bestrafen.
Aufgrund der Ausweitung der Schulzeit wurden die Jahrgangsbezeichnungen recht willkürlich erweitert bis die Klassen 5 bis 13 in folgender Reihenfolge abgebildet wurden: Sexta, Quinta, Quarta, Untertertia, Obertertia, Untersekunda, Obersekunda, Unterprima, Oberprima.
In der Bundesrepublik wurden diese Bezeichnungen erst 1964 abgeschafft und durch die ab der Grundschule durchgehende Zählung 1-13 ersetzt; wobei aber insbesondere humanistische Gymnasien noch lange an den alten Bezeichnungen festhielten. Manche Gymnasien, die vermutlich ihre Altehrwürdigkeit betonen wollen, verwenden sie noch heute.
In der DDR wurde hingegen schon 1946 ein neues, bis zu zwölf Jahre dauerndes Schulsystem mit gänzlich neuen Begrifflichkeiten eingeführt (Unterstufe/Oberstufe an Grundschule/Mittelschule/Oberschule, ab 1959 dann POS/EOS), so dass die obsoleten Bezeichnungen dort weitaus früher in Vergessenheit geraten sind.