Dann schreib ich denen mal. Holocaustleugnung verstößt massiv gegen wissenschaftliche Standards. Wenn sie es per e-mail nicht akzeptieren, kriegen sie es per Briefpost. Da sind dann auch schöne akademische Grade drauf.
Grundsätzlich ist die Aberkennung eines akademischen Grades nach Verleihung auf Grund nachträglich eingetretener Tatsachen möglich.
Ausgehend von den Prüfungsordnungen der Hochschulen, wenn es um Promotionsleistungen und die Promotionsordnung der jeweiligen Fakultät geht.
Oder in Verbindung mit entsprechenden Vorschriften der Verwaltungsverfahrensgesetze der Bundesländer.
Dies wird in z.B. § 48 und 49 VwVfG behandelt.
https://www.gesetze-im-internet.de/vwvfg/__49.htmlDie Universität in Würzburg war schon mal betroffen.
https://www.zeit.de/2012/47/Professor-Medizingeschichte-Dissertation-Spendenhttp://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/entziehung-des-doktortitels-ramschware-dr-med-11504576.htmlDie Entziehung steht aber auch unmittelbar im Zusammenhang mit der Zulassung, also wäre der Doktorand mit diesen nun gegebenen Tatsachen, gemäß der geltenden Prüfungsordnung auch nicht zur Prüfung zugelassen worden.
Bei einer Verurteilung darf die Fakultät nur dann Relevanz erkennen, wenn auch wissenschaftsbezogene Straftaten im Raum stehen und zur Verurteilung führen.
Und dann spielt auch das Strafmaß eine Rolle.
Das Gleiche gilt bei Entzug des Doktorgrades wegen nachträglich festgestellter Unwürdigkeit. Sie muss in konkretem Zusammenhang stehen mit den Sachverhalten für die er den Titel erworben hat.
Der Entzug einer Niederlassung oder einer Approbation ist etwas einfacher, wenn auch dort immer kontextbezogen.
Weltanschauungen und Ideologie sind da nicht relevant, so lange sie sich nicht unmittelbar auf das Handeln des Arztes auswirken.
Im vorliegenden Fall wird es aufgrund der bisher bekannten Fakten nicht zum Erfolg führen. Das er sich gedanklich von der Medizin entfernt liegt auf der Hand, bietet aber noch nicht die Grundlage.
Es gibt Nobelpreisträger die sich von ihren Fakultäten entfernen und Positionen vertreten, die denen widersprechen für die sie geehrt wurden.
Und er praktiziert auch nicht mehr, dann wäre ihm wahrscheinlich zumindest die Zulassung entzogen worden.
Der akademische Grad ist eine isolierte Geschichte, die dieses Verhalten so schnell nicht berührt. Es gibt nicht wenige, die nicht in dem Bereich arbeiten, zu dem sie promoviert haben.
Was aber immer gut funktioniert, Druck ausüben auf die Universität, dass sie sich öffentlich von den Personen distanzieren. Je mehr schreiben desto besser.
Ich unterstütze das.