Mahlzeit!
Der Zufall wollte es, dass es mich dienstlich in die Nähe des aktuellen Brennpunkts des Weltgeschehens verschlug.
An einen Ort, wo kürzlich Weltkriege beendet wurden.
http://www.freistaat-preussen.world/wcms/ftp//f/freistaat-preussen.world/uploads/united-nations_1.pdfFriedensstifter waren Hans Franz Detlef Burdack und Ada Cornelia Reichhelm. Sie spielen "Staatsamt für auswärtige Angelegenheiten" des Freistaats Preußen und fühlen sich z. B. berechtigt, der BRD-Verwaltung die Wiederherstellung der Grenzen des Deutschen Reiches von 1914 anzuordnen (innerhalb von drei Monaten), oder der Deutschen Post AG Vorschriften zu machen.
Ehrfürchtig und langsam vortastend näherte ich mich dem Ort, an dem Weltgeschichte gemacht wird...
Residenz
der beiden geistigen Überflieger des "Staatsamts für auswärtige Angelegenheiten" ist Luckau, konkret der Ortsteil Drehna, ganz konkret die Crinitzer Straße, noch genauer die Nr. 19, exakt 19c.
Luckau ist ein verschlafenes Provinznest. Drehna ein Kuhdorf.
Ein Kuhdorf mit einem als Hotel fungierenden hübschen Schloss, mit einem vom Braunkohletagebau halb weggebaggerten Park, einer hässlichen Moto Cross Strecke, abgesperrten Tagebaurestlöchern und - als Höhepunkt - mit einer funktionstüchtigen Bockwindmühle (Hirsestampfe und Schrotgang).
Kein Hinweis auf die weltpolitische Bedeutung bisher. Keine Flaggen, Wimpelketten, Jubelplakate. Nichts. Geisterdorf.
Aber da ist ja die Crinitzer Straße 19c. 1050 m² Grundstück. Ein Einfamilienhaus mit 70 m² Grundfläche aus der Nachwendezeit. Farbe ähnlich der des Palastes des unschönen Adrian in Reuden (Tagebaurestloch gibt's da ja auch, Bockwindmühle vielleicht auch noch?).
Und endlich ein Zeichen: Ein liederlich aufgehangener Fetzen baumelt an der Hauswand. Motiv: Die bekannte seltsam verzerrte Krähe, welche immer den Eindruck macht, soeben vom Sattelschlepper überrollt worden zu sein. Das schlappe Flattern des Lappens im Wind animiert die Krähe zu letzten Zuckungen kurz nach der Begegnung mit dem Sattelschlepper. Grusel.
http://fs5.directupload.net/images/170104/thzucjit.jpgBunt bemalte Blumentöpfe. Sie sollen möglicherweise dem Auge schmeicheln. Tun sie aber nicht. Hergestellt wurden sie wahrscheinlich im winzigen Schuppen mit der Aufschrift "Kunsthogen".
http://fs5.directupload.net/images/170104/oavhxuxg.jpgGewiss das Refugium Adas. Bei Ihren Töpfen hat sie jegliches womöglich vorhandene künstlerische Talent erfolgreich verborgen. Vor mir jedenfalls. Hans Franz Detlef findet die Töpfe vielleicht sensationell gut. Oder auch nicht. Ist auch unwichtig.
http://fs5.directupload.net/images/170104/fji4vv8i.jpgWichtig sind dagegen die Schutzzeichen. Einer der beiden Staatsbeamten hat mit Filzstift unordentlich Rote Kreuze an Haustür, Garage und Schuppen gemalt. Möglicherweise sollen sie böse Geister abschrecken. Aufschluss geben vielleicht die Voodoo-Sprüche darüber:
"Achtung. Dieses Grundstück, seine Bebauung und deren Bewohner stehen unter dem Schutz der Genfer Konventionen. Betreten für Unbefugte, insbesondere vom Personal der BRD/Deutschland/Germany (ausgewiesen mit Dienstausweis, Personalausweis, Reisepaß) ist verboten. Zuwiderhandlungen sind gemäß Genfer Konventionsrecht und der Haager Landkriegsordnung (Kapitel I, Art. 2x, 2x, 2x; Kapitel V, Art. xx, 4x, xx) international strafbewehrt."
http://fs5.directupload.net/images/170104/5lk8pb3l.jpgHört sich sehr kriegerisch an! Sind die Weltkriege doch noch nicht beendet? Unwillkürlich lausche ich nach Gefechtslärm. Nichts. Die Feindseeligkeiten finden anscheinend weiter weg statt. Womöglich hinter dem Haus? Nö, da ist ein mickriger verwilderter Garten. Und Totenstille.
Also doch Frieden. Darauf deuten auch die Mülltonnen hin. Eindeutige Zeichen für Wirtschaftsbeziehungen mit der BRD bzw. mit deren Besatzern. Sieht nicht nach Krieg aus.
Grenzbefestigungen gibt's auch nicht. Dafür Briefkästen und ein hässliches, kaputtes, stümperhaft beschriftetes Schild "Freistaat Preußen - Büro der Provinz Brandenburg".
Nicht einmal eine Erwähnung, dass sich hier doch eigentlich das "Auswärtige Amt" befindet.
http://fs5.directupload.net/images/170104/fwtp6meq.jpgMeine Güte. Ich habe genug Wohlwollen an den Tag gelegt. Jetzt reicht's. Ich lasse die Realität wieder Einkehr in mein Denken halten.
Hier hausen zwei gescheiterte Existenzen. Zumindest Ada ist trotz (Zwangs-)Dopings in der DDR sportlich wenig erfolgreich gewesen. Nach der Wende scheinen die beiden finanzielles Ungeschick an den Tag gelegt zu haben. Das Facebook-Mimimi von Ada Cornelia und Hanz Franz Detlef (böse Gerichtsvollzieher usw.) spricht für sich.
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1009147665898800&set=ecnf.100004107287374&type=3&theaterAdas Doping-Buch scheint kein Bestseller gewesen zu sein. Adas vor Gericht erstrittene Rente reicht ihr auch nicht.
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=171442513201925&id=100010085322273Geld ist das Problem der beiden.
Geld. Weltfrieden spielt gar keine Rolle. Der Gerichtsvollzieher soll durch Voodoo-Zauber abgeschreckt werden. Wahn ersetzt Realität.
Ich hoffe, die Parallelen zum unschönen Adrian sind kein Omen.
Falls es Sympathisanten der beiden Preußen gibt, die bis hierhin gelesen haben, fahrt hin und schaut bitte auch genau hin:
Der Kaiser ist nackt!Spoiler
Ich will hier kein Stalking betreiben. Deshalb beruhen alle Daten auf Selbstveröffentlichungen/Selbstdarstellungen der beiden Protagonisten bzw. auf von ihnen selbst zur Schau gestellten Sachen.
Die Flächenangaben sind dem öffentlichen Brandenburg-Viewer entnommen.
http://bb-viewer.geobasis-bb.de/Die erwähnten und auf den Fotos nicht sicher entzifferbaren Artikel der HLKO recherchiere ich bei Gelegenheit nach.