Halten die den Staat eigentlich auch für linksextremistisch? Wenn das SSL in einer Richtung extrem ist, dann der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und der Aufklärung.
Aber lasst uns doch das mal sachlich auseinandernehmen.
Die Argumentation in diesem Fanforum stützt sich auf zwei Hauptpunkte. Einmal:
So hat halt jeder seine eigene Meinung.
In Diskussionen geht es hauptsächlich um Meinungen die jeder vertritt. Nur Menschen, Demagogen, Populisten wie du behaupten von sich die Fakten zu propagieren. Dabei gibt es bei allem nicht nur andere Ansichten, sondern immer zwei Seiten einer Medallie. Du grenzt die Zweite immer aus.
In der Auffassung, dass alles eine "zweite Seite" und jeder ein Recht auf seine Meinung habe, wird bestritten, dass es objektive Fakten überhaupt gebe bzw. dass daraus eine eindeutige Meinung gefolgert werden könne. Diese Weltsicht entzieht jeglicher rationaler Diskussion den Boden und ist anti-rational.
Tatsächlich gibt es so etwas wie "Realität", und man mag nicht immer über die Beobachtung der Fakten einig sein, letztlich gibt es aber Fakten, die keine "zweite Seite" haben. Und freilich darf jeder seine Meinung haben, aber das ist eine triviale Aussage. Die Frage ist ja nicht, ob jemand eine Meinung haben dürfe, sondern inwieweit diese Meinung begründbar ist.
Geradezu perfide angesichts der Wirkungsweise von auf Unwahrheit basierender politischer Propaganda ist die Forderung, man möge doch bitte immer beide Seiten vertreten, sonst grenze man andere aus und sei ein Demagoge. Die Propaganda beruht darauf, dass stete Wiederholung ihre Glaubwürdigkeit erhöht. Würde man also dem Ratschlag folgen, spielte man der politischen Gegenseite zu.
Zum zweiten Punkt:
Denn der Sinn am linksextremen Netzwerk ist das man alles unter einem Schirm leistet, jeder auf seine Art und weiße. Ein linksextremes Netzwerk muss nicht immer nur aus Gewalttätern bestehen, es gibt ja auch die Helfer die Taten relativieren und vor Gericht schützen / decken. Das Spektrum ist sehr groß, dem Netzwerk das man nicht "AntiFa" nennen möchte da man sonst angreifbar, verbietbar ist, steht all dies unter. Und ja, es ähnelt deinem Kampf gegen die AfD. Und man sammelt nicht, man hetzt auf und man macht populistische Politik von ganz Linksaußen.
Da haben wir doch eine erstklassige Verschwörungstheorie: Alles, was sich gegen rechts richtet, sei Teil eines großen linksextremen Netzwerks, die alle die linksextremen Gewalttäter schützen.
Eine Opposition gegen rechts, die nicht gleichzeitig "Gewalttäter schützt" und folglich linksextrem zu verorten sei, ist in dieser Weltsicht gar nicht mehr möglich.
Das Problem ist also nicht, dass die anderen so weit rechts sind, dass sie sowieso alles andere als "linksextrem" einordnen, sondern sie haben sich eine Weltsicht zu eigen gemacht, die gar keine sachliche Diskussion mehr ermöglicht. Mit anderen Worten:
Das eigentliche Problem ist die unbewusste oder absichtliche Unfähigkeit einen konstruktiven Dialog zu führen.
Wenn man überhaupt diskutieren will, dann müsste man damit beginnen, die diese Haltung aufzudecken und zum Gegenstand der Diskussion machen. Und hierzu kann man durchaus ins Feld führen, dass wir die Argumente der Gegenseite durchaus geprüft haben und eben gerade nicht Reichdeppenbehauptungen nur auf der Grundlage ablehnen, dass sie von rechts kommen.