Das ist ein interessanter Aspekt. Arzneimittel gehören nicht in den Hausmüll, müssen die Apotheken dann auch Zucker ordnungsgemäß entsorgen?
Was ist, wenn ich mir selbst den Krams zusammenrühre. Müssen Apotheken auch selbst hergestellte Medikamente entsorgen?
Mir fällt gerade ein, dass ich mal bei dem Pharmaunternehmen "Nordzucker" die Produktion gesehen habe. Die stellen Massen her und liefern auf Paletten aus.
Jetzt kann ich endlich mal als Entsorger einen Rat geben: Medikamente können zusammen mit dem Hausmüll entsorgt werden, da dieser jetzt in Hausmüllverbrennungsanlagen verbrannt wird. Bis vor 10 oder 15 Jahren ging der Hausmüll noch auf Deponien, wo die Medikamenteninhaltsstoffe ausgelaugt wurden und im Sickerwasser auf die Kläranlagen verbracht wurden. Keine so optimale Lösung.
Und die Apotheken nahmen mal eine zeitlang Altmedikamente an, die Hersteller sorgten über eine freiwillige Umlage für deren kostenfreie Entsorgung aus den Apotheken. Nachdem einigen Herstellern die Entsorgungskosten zu hoch waren, stiegen diese aus dem gemeinsamen Rücknahmesystem aus und das Rücknahmesystem wurde für die Apotheken irgendwann kostenpflichtig. Deswegen nehmen viele Apotheken auch keine Medikamente mehr zurück - müssen sie auch nicht, es gibt keine gesetzliche Vorgabe.
Mein Rat: kleinere Mengen an Medikamenten im Hausmüll so verteilen, dass Kinder keinen Zugriff haben und über die normale Müllabfuhr entsorgen. Ersatzweise bieten einige wenige Landkreise auch die Übernahme der Medikamente in der mobilen Problemstoffsammlung an.
Letztere Möglichkeit ist mir eigentlich fast am liebsten, weil es verdammt viele Schwurbelmediziner gibt, die Dinge wie MMS (Natriumchloritlösung und Säure), schwarze Salbe (Zinkchlorid mit diversen Unkräutern und Dimethylsulfoxid vermanscht), Wasserstoffperoxidlöxungen, Ayurvedamedizin (irgendwas mit heilendem Quecksilber), Kaliumpermanganat u.a. unter die Leute bringen, was dann hoffentlich bei mir und meinen Kollgen landet und nicht im Hausmüll zu unerwünschten Reaktionen führt.