Autor Thema: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?  (Gelesen 145413 mal)

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Offline Luzifer

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #555 am: 17. Juli 2019, 01:11:37 »
Ich muss zugeben, dass ich das Video in der Erwartung angeklickt habe, dass mir jetzt eine Dummtusse erklärt, wie toll die Homöopathie ist. Aber dann kam es ganz anders ...



 
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Offline GeneralKapitalo

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #556 am: 17. Juli 2019, 01:18:25 »
Neben Kurzgesagt und Walulis wohl einer der einzigen Funk Kanäle die man sich weitestgehend uneingeschränkt ansehen kann.
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Offline lobotomized.monkey

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #557 am: 17. Juli 2019, 09:09:52 »
Neben Kurzgesagt und Walulis wohl einer der einzigen Funk Kanäle die man sich weitestgehend uneingeschränkt ansehen kann.
Völlig verwunderlich, denn diese Kanäle arbeiten mit so altmodischen Dingen wie Recherche und Wissenschaft.


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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #558 am: 17. Juli 2019, 09:27:58 »
Ich kann zum Thema die Informationen empfehlen, die auf den Seiten der GWUP oder kurz "Die Skeptiker" zu finden sind. Ein Preisgeld von 50.000€ https://www.gwup.org/infos/nachrichten/2028-homoeopathie-challenge wartet immer noch darauf, abgeholt zu werden. Es ist die triviale Aufgabe zu lösen, den Wirkstoff in einer homöopathischen "Arznei" zu bestimmen. Das dürfte erwartungsgemäß daran scheitern, dass eben nichts davon drin ist, was der Hersteller aufs Etikett draufschreibt.
Mir hat ein Vortrag besonders gefallen, der hier https://blog.gwup.net/2015/12/19/die-globulisierungsfalle-video-von-skeptics-in-the-pub-wien-mit-dr-norbert-aust/ verlinkt ist.
 

Offline Reichsschlafschaf

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #559 am: 17. Juli 2019, 11:22:26 »
Aber dann kam es ganz anders ...

Deswegen habe ich das Video ja bereits hier
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=5116.msg240448#msg240448

verlinkt!
;)



Vernünftige Entscheidung. Aber braucht das Gesetz nicht einen Beschluß des Bundestages? Oder ist es gar kein Gesetz?


Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #560 am: 17. Juli 2019, 11:25:41 »
Die wesentlichen Quacksalber-Kosten für die Krankenkassen werden von Ärzten mit homöopathischer Zusatzausbildung verursacht. Und wie kommen die Ärzte eigentlich dazu?

Bei dem Betrag, den ein niedergelassener Arzt pro Patient/Quartal unabhängig seiner tatsächlich erbrachten Leistungen abrechnen kann, wundert es mich nicht, dass einige Hausärzte die bequeme Möglichkeit zur Umsatzsteigerung wahrnehmen.
Selbst wenn sie von der Sinnhaftigkeit des Hokuspokus nicht überzeugt sind.
Gerade Praxen im ländlichen Raum mit wenig Privat-Patienten, deren Betreiber für ein Taschengeld nach einem langen Praxistag noch ins Auto steigen um altmodische Dinge wie Hausbesuche zu erledigen, haben eine angemessenere Honorierung ihrer sinnvollen Arbeit verdient.

Solange Politik, Gesellschaft und Krankenkassen einem Modetrend folgen und für diesen Mittel bereitgestellt werden, anstatt damit eine vernunftbegründete Gesundheitsversorgung vernünftig zu bezahlen, wird sich nichts ändern.
Im Gegenteil, die Nachfrageseite wird durch eine Kostenübernahme eher noch gepuscht. Derart "geadelt" und ungerechtfertigt auf eine Höhe mit nachweislich wirkungsvollen Methoden und Mitteln gestellt, trägt sie zur Verfestigung des Aberglaubens bei.

Als Versicherter ärgert es mich, von meiner Krankenkasse keine Alternative zur Mitfinanzierung von überteuerten Zuckerkügelchen etc. angeboten zu bekommen.
Auf Anfrage wurde mir mitgeteilt, dass es einen Beitragssatz, bei dem "alternative Behandlungsmethoden" nicht erstattet würden, bei ihnen nicht gäbe.
Die Mainstreampresse lügt immer. Das Königreich Deutschland und auch alles, was aus dem Königreich kommt und mit ihm zu tun hat, ist wahrhaftig. (KRD Website)
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #561 am: 17. Juli 2019, 11:31:35 »
Bei mir im ländlichen Raum bietet die Praxis neben der normalen Schulmedizin auch noch erweiterte Leistungen, z. B. Magnetfeldtherapie.
Ich bin mir da auch nicht ganz sicher, ob man einfach nur die Pädagogen im Ort damit versorgen möchte, oder ob der eine Teil des Ärzteteams daran glaubt.
Jedenfalls verlange ich bei der Dame immer nach der normalen Schulmedizin.


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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #562 am: 17. Juli 2019, 11:48:18 »
Mein Hausarzt ist für das Impfen und kein Freund der Quacksalberei. Und der Apotheker im gleichen Haus hat keine Glaubuli an Lager.

 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #563 am: 17. Juli 2019, 13:11:30 »
So lange sich eine Alternative bietet, würde ich eine Praxis meiden, in der "Alternativmedizin" verordnet wird. Draußen auf dem Land hat man leider machmal wenig Auswahl.
In einem Vortrag zu Aberglauben wurde von einem interessanten Experiment berichtet. Probanden sollten einen Zähler schneller laufen lassen, sie sollten selbst herausfinden, wie das geht. Sie waren in einem Raum mit einem Tisch und einem Stuhl, mehr nicht. Und so probierte dann jeder halt aus, was den Zähler beschleunigen könnte, aufstehen, rumlaufen über den Tisch klettern und so weiter. Am Ende kam die Auflösung, der Zähler lief zufallsgesteuert ab, nichts konnte ihn beeinflussen. Trotzdem waren manche der Probanden so stark von der Wirkung ihres Tuns überzeugt, dass sie sogar diese scheinbare Wirkung beweisen wollten. So funktioniert auch der subjektive Wirkungsnachweis für Zuckerkügelchen.
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #564 am: 17. Juli 2019, 13:29:21 »
Guten Morgen

Homöopathie ist doch eine wunderbare Sache. Endlich mal was wo die Inhaltsstoffe bekannt sind. Vor allem kann man so auf Kassenkosten endlich mal wieder seinen Kaffee süßen.

So nun mal ernsthaft. Ich finde Homöopathie einfach nur total absurd und unvernünftig.  Entweder es gibt einen messbaren Effekt in einer RCT oder die Finanzierung sollte Privatsache bleiben.
Daher möchte ich nun aber das beste Argument für Homöopathie präsentieren:

Es ist besonder wichtig*....



*Dieses Argument wurde C100 verdünnt um die argumentative Kraft zu verstärken, da die Wirkung jetzt in den Pixeln steckt.

Hier noch ein kleiner Film

Sehr charmante Erklärung
Schon toll, dass man heutzutage auf einem handtellergrossen Mini-Hochleistungscomputer mit nanobeschichtetem Glas, Touchscreen und Lithium-Ionen-Akku ins weltweite Internet schreiben kann, dass man nicht an Wissenschaft glaubt.
 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #565 am: 17. Juli 2019, 18:36:28 »
Zum Thema der Impfpflicht
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #566 am: 17. Juli 2019, 20:00:18 »
Ich sehe bei dem Beispiel mit dem Arzt und den „unwissenschaftlichen“ Methoden einen erheblichen Unterschied zum Heilpraktiker. Ein approbierter Arzt muss sich wissenschaftlich orientieren und dürfte -meines Wissens nach- nicht von der Schulmedizin abweichend behandeln, lediglich den Hokuspokus zusätzlich, also „therapieunterstützend“, einsetzen.
Außer den entsprechenden Paragraphen im StGB (222, 229, 323) und z.B. aus dem BGB § 276, § 280, § 823, die für die straf- und zivilrechtlich Ahndung herangezogen werden, gibt es vorgeschaltet die gesetzlichen und standesrechtlichen Bestimmungen, welche das regeln und auslösen.
So entsteht z.B., bei jedweder Form von Behandlung und Konsultation ein Behandlungsvertrag nach BGB 630a.

Dieser ist von Ärzten, nach anerkannten fachlichen Standards (S3-Leitlinien, GBA-Empfehlungen, wissenschaftlichen Standards, bewährter Erprobung etc.) durchzuführen.
Kann nachgewiesen werden, dass dies nicht geschehen ist, greifen z.B. erstgenannte Gesetze. Und darüber hinaus, in einigen Fällen,  die eigene standesrechtliche Gerichtsbarkeit. Wobei Doppebestrafung nicht möglich ist   
Bei Heilhonks ist dies gar nicht möglich, weil es S3-Leitlinien, wissenschaftliche Standards und objektive Erprobungen nicht gibt.

Dazu gibt es ein Fortbildungspflicht, die in regelmäßigen Abständen nachgewiesen werden muss. Ebenso die Weiterbildung in Qualitätssicherung.
Bei Ärzten, welche in der unmittelbaren Patientenversorgung tätig sind, kann das Fehlen der Nachweise zur zeitweiligen Untersagung des Praktizierens führen.
Bei HP sind solche Instrumente ebenfalls Fehlanzeige und bis die vom Gesundheitsamt erteilte Erlaubnis widerrufen wird, dauert es auch eine Zeit.

Und man hat es am Beispiel des Herrn Mengele-Ross gesehen, wer dennoch so alles weiter wurschteln darf. Ich kann nicht behaupten, dass ich mit den Verfahrensweisen glücklich bin.
Und mit jedem Versuch etwas zu ändern scheitere.
   
Ich kann als Arzt in verschiedenen Stadien Fehler machen, in der Diagnose, in der Behandlung, dann gibt es ein Übernahmeverschulden, soll heißen, wenn ich Krankheiten behandele, für die ich weder theoretisch, noch praktisch qualifiziert bin oder die apparative Ausrüstung habe (was bei HP's nun ständig der Fall ist).
Es gibt die Fehler und Unterlassungen in der Aufklärung und Information, dabei ist auch auf die fehlende Sicherheit oder Wirkungsnachweise hinzuweisen.
Dazu gehört auch eine posttherapeutische Aufklärung über Spätfolgen.

Nichts davon macht ein HP oder muss es gar dokumentieren. Die meisten könne es auch nicht, wenn sie wollten, mangels Kompetenz. Und werden demzufolge auch nicht adäquat geanhndet   
Das bedeutet, dass ein HP auch permanent auf die Entscheidungsfreiheit des Patienten Einfluss nimmt.

Nachdem das Gericht ihm "schwere Verletzungen der Sorgfaltspflicht" hat, hoffe ich, dass die Angehörigen und andere Betroffene seiner Methoden, den Serienkiller Ross wegen dieser massiver, wiederholten und objektiven Verletzung des Sorgfaltsmaßstabes haftbar machen können.

Normalerweise würde ich sagen, er haftet.
Wie kann er das machen, angesichts der Kenntnis seiner Grenzen und der fehlenden Gewissheit, das alles ordnungsgemäß und kontrolliert durchführen zu können.... aber halt, von solchen Gedanken wird ein HP in seiner Mischung aus Inkompetenz und Selbstherrlichkeit gar nicht berührt. 

Wovon Ärzte und HP's gleichermaßen profitieren, ist die Schwierigkeit, die Kausalität und Zurechnung zu bemessen, die ursächlich für den eingetretenen Schaden ist.

Zitat
Heilsversprechen sind nur für Mediziner vorgesehen.
Nein sind sie nicht, ganz und gar nicht. Dazu besteht auch kein Anlass. Wozu auch, nach dem Gesetz schuldet ein Arzt keinen Erfolg, sondern die Behandlung nach anerkannten Standards und mit Sorgfalt.
Kein seriöser und kompetenter Arzt wird jemals ein Heilversprechen abgeben. Es ist leider in viel zu vielen Situationen auch gar nicht möglich. Das ist gegen die Berufsethik.

Ich kann durchaus eine Verbesserung einer Symptomatik in Aussicht stellen, aber endgültige Heilversprechen... noch nicht mal bei überstandener Krebserkrankung.
Dann muss der Betroffen ein paar Jahre warten und es ist von vielen Faktoren abhängig wie es ausgeht.

Heilversprechen geben nur Quacksalber und Scharlatane.
Und ja, die gibt es auch in der Ärzteschaft. Aber die persönlichen und systemischen Mängel im Gesundheitswesen sind keine Rechtfertigung für die Existenz und das Wirken von HP und Homöopathen.
Einem Staat der so etwas zulässt, ist die Gesundheit seiner Bürger ziemlich conchita.
 
Und wie oft schon versucht wurde, die unsägliche Zusatzausbildung zur Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung zu nehmen, hatte ich schon mal thematisiert.
Könnte jedes Jahr auf die Agenda des Ärztetages. Auch dieses Jahr konnte man sich nicht entschließen, etwas zu beschließen
« Letzte Änderung: 17. Juli 2019, 20:11:19 von Caligula »
 

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #567 am: 17. Juli 2019, 20:33:27 »

Deswegen habe ich das Video ja bereits hier
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=5116.msg240448#msg240448

verlinkt!
;)

Tut mir leid, in diesem Bereich lese ich eher weniger und habe es nicht mitbekommen. Die Frau hat mich echt hingerissen.  ;D
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #568 am: 17. Juli 2019, 23:52:54 »
Ich hab manchmal den Eindruck, dass die Homöopathie in Deutschland einen besonderen "Welpenschutz" genießt, weil es schließlich ein Deutscher war, der sich diesen Bugfug ausgedacht hat.

Und der Warnung vor esoterisch angehauchten Ärzten kann ich mich nur anschließen. War schon schwer peinlich, dass die homöopathisch bewanderte Ärztin, die zugleich Frau eines Bundespräsidenten war, nicht einmal über das Binsenwissen verfügte, dass Röteln in der Schwangerschaft höchst problematisch sind.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #569 am: 18. Juli 2019, 07:59:55 »
Ich hab manchmal den Eindruck, dass die Homöopathie in Deutschland einen besonderen "Welpenschutz" genießt, weil es schließlich ein Deutscher war, der sich diesen Bugfug ausgedacht hat.


Das liegt eher daran, daß Deutschland tatsächlich ein liberaler Rechtsstaat ist.
Glaubt unsere Kundschaft nicht, ist aber so.

Je weiter wir uns vom Jahr 1945 entfernen, desto liberaler.

Sieht man an der Werbung.
Die Bundesgerichte sind immer weniger der Meinung, der Verbraucher müsse vor irgendwas geschützt werden.
Vielmehr heben sie darauf ab, daß der mündige Bürger selbst entscheiden kann, was er machen will.

Sie sind nicht der Meinung, der Bürger fange das Rauchen an, weil er Werbung sehe  oder kaufe sich ein Auto, weil er einen so tollen Werbeclip gesehen hat.

Daß diese Haltung ganz sinnvoll ist, sieht man an früheren Verhältnissen.
In der Monarchie war nicht nur der König der einzige Souverän, er sorgte sich tatsächlich um die ihm anvertrauten Menschen.

So erließ der Prinzregent 1911 (glaube ich) für Bayern ein Edikt, das es untersagte, die Häuser künftig weiß zu streichen. Geraten hatten ihm dazu die Augenärzte, die der Meinung waren, die Augen der königlichen Untertanen würden durch die Helligkeit geschädigt. Ist irgendwie verständlich und nett gemeint, aber halt trotzdem Blödsinn. Und Bevormundung. Aber damals "Stand der Wissenschaft".

Nun möchte der moderne Bürger aber nicht unbedingt vor etwas geschützt werden, das er als lächerlich empfindet. Jedenfalls nur dann, wenn es nicht anders geht.

So etwas hat eben immer zwei Seiten.

Viel geholfen wäre schon, wenn sich die Krankenkassen dazu durchringen könnten, wieder zum alten Status zurückzukehren und im Bereich Homöopathie nichts mehr zu erstatten.

Dann wäre endlich eine Zeitlang Schluß mit den Meldungen über leere Kassen.
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