Autor Thema: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?  (Gelesen 145347 mal)

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #45 am: 11. Februar 2018, 14:37:05 »
Ich sehe da keinen Widerspruch. @dieda hat doch explizit auf die richtigen und ggf. maßgeblichen Interventionen hingewiesen, die dem Körper die Heilung ermöglichen (oder auch nicht). Darunter verstehe ich selbstredend auch die in bestimmten Fällen unerlässliche fremde Hilfe.

Danke, hast Du gut auf den Punkt gebracht und ich denke, da liegt bei einigen verqueren Globuligläubigen und ihren Abzockantagonisten das eigentliche Problem, das man vielleicht zusammen mit dem kuriosen Placeboeffek am Ende in nur ein Wort zusammenkondensieren kann:

Vertrauen.

Ein hier im Forum viel zitierter und selbsternannter "Heiler" mit nur durchnittlicher Intelligenz, dafür stark nazistischen Zügen hat das nur ein bisschen anders formuliert:
"Kraft der Gedanken".

In gewisser Weise ist da schon was dran, aber nur in gewisser, denn es geht um o.g. Vertrauen.

Ich kenne übrigens auch persönlich Globuligläubige, die aber nur ihre traumatisierenden Kindheitserfahrungen mit sich rumschleppen und quasi weiterprojizieren: jetzt auf die Mediziner, bzw. auf "das System", weil ihnen die Fähigkeit zum Vertrauen selbst zerstört worden ist. Genau die fallen wegen diesem Defizit  schon mal auf die mit viel falschem Selbstvertrauen im Verein mit viel falscher "Zuwendung" und billiger Show teuer verkauften Scharlatanerien rein.

Daher habe ich mich auch regelmäßig so schwer, nur darüber herzuziehen, weil das Problem einfach auf einer ganz anderen Ebene liegt: eben nicht auf einer rationalen, sondern einer emotionalen.

Und wenn aber jemand schon kein Vertrauen in die richtige Behandlung hat, sind auch dort leider die Heilungschancen minimiert. Das ist dann ein Teufelskreis. Bei denjenigen, die genau das ausnutzen, zum finanziellen und gesundheitlichen Schaden, kriege ich gerade deswegen regelmäßig sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooopppopoooo einen Hals.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2018, 14:50:25 von dieda »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #46 am: 13. Februar 2018, 16:14:55 »
Das mit dem geplatzen Blinddarm kann ich auch erzählen. Dazu gekommen ist es -in meinen Augen nur- weil der bis dahin eigentlich wirklich gute Hausarzt seinerzeit plötzliche die Homöopathie "entdeckt" hat und trotz immer wieder und immer stärker auftretenden Beschwerden irgendwelche Tröpfchen und Glaubulie, wenn überhaupt etwas "verordnet" hat.

Am Tag er OP hatte ich dann meinen Gyn aufgesucht -ich wollte eigentlich nur ein Rezept- der sofort erkannt hat was los ist und mich mit Blauchlicht ins KH hat bringen lassen. Die haben mir dann ein paar Tage später erzählt, dass ich nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen bin.

Keine Frage, der Hausarzt/Internist hat mich niemals mehr gesehen und Glaubuli und ähnlicher Mist kommen mir seitdem auch nicht mehr ins Haus. Nichts gegen Phytotherapie, ist was wundervolles, ebenso wie alte bekannte Hausmittelchen, eben bei den Alltagsbeschwerden, grippaler Infekt, Halsschmerzen, blaue Flecken, Kopfschmerzen und was es sonst noch an harmlosen Zipperlein gibt. Da kann man durchaus mal in Omas "Wissenkiste" greifen. Allerdings sollte man den Arztbesuch und eine korrekte Diagnose bzw. Behandlung nicht aus dem Auge verlieren.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #47 am: 13. Februar 2018, 17:48:23 »
Ehe wir jetzt anfangen, uns hier unsere Krankengeschichten zu erzählen oder Notfälle mit Placebo zu verwechseln  :-\ vielleicht nochmal eine Klarstellung zu meinem o.g. grundsätzlichen Einwand:

Mir ging es eher um den Begriff "Heilung" und seine Bedeutung:
Eine Heilung ist nämlich immer nur ein Prozess, den nur der Körper selbst durchmacht, und das nach zum Beispiel einer erforderlichen Notoperation oder ähnliches, bzw. mit oder auch mal ohne eine entsprechende medizinische Intervention und auf diesen Prozess haben neben der richtigen medizinischen Intervention auch noch andere Faktoren einen gewissen Einfluss: Alter, Konstitution, sonstige Nebenerkrankungen und Wechselwirkungen, Erwartungshaltungen, metale Zielsetzung bis hin zum schon erwähnten Vertrauen.
Und deswegen ist aus meiner Sicht der blöde Spruch "Wer heilt, hat Recht" einfach nur unsinnig und die Diskussion hier müßig.

Der Rest der hier laufenden Diskussion ist dann ein eher anderes Thema, zum Beispiel auch die traurige Tatsache, dass es eben leider, leider, leider nicht nur gute sondern eben auch schlechte Ärzte gibt, so schlecht, dass für manche Patienten keine Behandlung oder Kügelchen sogar besser gewesen wäre. Oder dass es "Krankheiten" und Patienten gibt, wo manchmal nur ein gutes Placebo "reicht" (oder eben der Psychologe  ;) Stichwort "Krankheitsgewinn"), oder dass es und das hatte ich oben schon erwähnt viele Patienten gibt, die irgendwann mal ausdiagnostiziert und austherapiert sind und/oder an Krankheiten leiden, wo auch der beste Arzt mit seinem Latein am Ende ist. Und dann und genau dann befürwortet auch ein guter Arzt alles, was irgendwie noch die Lebensqualität des Patienten verbessert und sei es die Tatsache, dass der fest an die Wirkung von irgendwelchen Kügelchen glaubt, so fest, dass es ihm damit auf wundersame Weise schon ein bisschen besser geht.  :D

Und an der Stelle sind wir nämlich noch bei einem weiteren ganz, ganz wichtigen Punkt beim Thema Heilung, nämlich dem eigentlichen "Maßstab", an dem man überhaupt therapeutische Erfolge messen kann: Für jeden guten Arzt ist nämlich der Maßstab die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten, was jedoch nicht 100% identisch mit unserer allgemeinen Vorstellung von einer entsprechenden "Heilung" sein muss, das ist der Punkt.

Und auch bei den alternativen Heilmethoden gibt es bekanntermaßen einige, die tatsächlich wirken, die tatsächlich bei der Heilung helfen können oder in anderen Fällen Linderung verschaffen, aber deswegen nicht gleich als "Alternative" zu z.B. dringenden Notoperationen verstanden werden würden. Die Kügelchen gehören hier, bis auf den tatsächlich wissenschaftlichen dokumentierten möglichen Placeboeffekt, allerdings auch nicht dazu. 

Und sogar bei den selbsternannten "Heilern", Gesundschwurblern und Kügelchenverkäufern können wir auch mal getrost o.g. Maßstab anlegen und sehen sofort, mit wem oder was wir es zu tun haben: bei den meisten Quacksalbern und Scharlatanen hat sich nämlich hauptsächlich nur deren eigene "Lebensqualität" verbessert bzw. wurde dessen eigener Geldbeutel "geheilt".

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #48 am: 13. Februar 2018, 18:36:25 »
@dieda Beantworte mir doch eine Frage:

Einer meiner Nachbarn leidet von Geburt an unter einer Krankheit, bei der eines seiner Organe nicht richtig funktioniert und mit der Zeit immer mehr beschädigt wirf. Kürzlich ist ihm ein fremdes Organ eingepflanzt worden. Damit sein Körper dieses nicht abstösst, erhält er Immunsuppressiva. Damit wird er voraussichtlich weitgehend normal leben können.

Nun die Frage: Hat sein Körper ihn geheilt?
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #49 am: 13. Februar 2018, 19:43:35 »
@dieda Beantworte mir doch eine Frage:

Einer meiner Nachbarn leidet von Geburt an unter einer Krankheit, bei der eines seiner Organe nicht richtig funktioniert und mit der Zeit immer mehr beschädigt wirf. Kürzlich ist ihm ein fremdes Organ eingepflanzt worden. Damit sein Körper dieses nicht abstösst, erhält er Immunsuppressiva. Damit wird er voraussichtlich weitgehend normal leben können.

Nun die Frage: Hat sein Körper ihn geheilt?

Anhand genau dieses Beispiels zeigt sich, dass vielmehr Deine Vorstellung von "Heilung" bzw. Patient ist "geheilt" eine andere ist, als meine.
Auch verwenden Ärzte diesen dämlichen Begriff nämlich so gut wie nie, sondern sprechen hier von "Theraphieerfolg", aus gutem Grund. 

"Heilung" und "Heil" hat schon im Wort selbst so eine magisch- mythische Aura von "ganzheitlich" und "unbeschädigt" und trallala, darum lieben den bestimmte Personengruppen ja auch so. Das ist aber nicht das Leben. Auf die Medizin bezogen verwendet man den allenfalls auf solche Fälle wie: eine Bronchitis ist ausgeheilt oder ein Wunde ist geheilt, wobei bei letzterem gemeint ist, eine Wunde hat sich wieder verschlossen und dabei blendet man immer noch aus, dass mögliche Narben streng genommen auch wieder nicht zu "heil" passen.

Zurück zu Deinem Beispiel, da ist nämlich schon die Frage falsch: Der Patient hat nämlich ein komplett neues Organ von einem Dritten bekommen, das zwar Dank der Heilungskräfte des Körpers in Verbindung mit den Immunsuppressiva erfolgreich angewachsen ist und er nimmt nun (vermutlich dauerhaft) Medikamente. Aber es geht ihm inzwischen wieder gut und er kann wieder am Leben teilnehmen die Einschränkungen und die Medikamentation nimmt er sicher gern in Kauf. Das heißt, die Theapie war soweit erfolgreich, so dass der Patient aus medizinischer Sicht soweit als "austherapiert" gelten kann, obwohl er trotzdem noch in Abständen weiter zu Kontrolle muss und Rezepte braucht.
Das nennst Du vielleicht jetzt "geheilt", ich aber nicht und das ist es m.E. auch strengenommen nicht. 

Aber das ist bei Deinem Beispiel und dem Betroffenen vermutlich sogar selbst völlig egal, denn die Alternative dazu wäre der baldige Tot gewesen.

Von "Geheilt" hätte man in dem Fall vielleicht sprechen können, wenn ihm selbst ein neues Organ nachgewachsen wäre, so wie beim Aoxotl und dazu die organschädigende Primärerkrankung veschwunden wäre oder wenn ihm ein "berühmter Heiler" Kraft der "Macht der Gedanken" ein Kind in den Bauch geredet so ein neues Organ herbeigeschwurbelt hätte. ;)

« Letzte Änderung: 13. Februar 2018, 19:58:54 von dieda »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #50 am: 13. Februar 2018, 19:58:20 »
@dieda Du bist meiner Frage ausgewichen und hast sie nicht beantwortet. Von einer Selbstheilung des Körpers kann in diesem Fall (und in vielen anderen) meiner Meinung nach ganz klar nicht gesprochen werden. Fraglich ist, ob hier überhaupt von Heilung gesprochen werden kann, auch wenn die Therapie erfolgreich war.
Aber: Du hast den Begriff der Heilung bzw. Selbstheilung des Körpers selbst hier eingeführt und in mehreren Beiträgen wiederholt.
Genau dagegen habe ich mich gerichtet.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #51 am: 13. Februar 2018, 20:16:26 »
@dieda Du bist meiner Frage ausgewichen und hast sie nicht beantwortet. Von einer Selbstheilung des Körpers kann in diesem Fall (und in vielen anderen) meiner Meinung nach ganz klar nicht gesprochen werden. Fraglich ist, ob hier überhaupt von Heilung gesprochen werden kann, auch wenn die Therapie erfolgreich war.
Aber: Du hast den Begriff der Heilung bzw. Selbstheilung des Körpers selbst hier eingeführt und in mehreren Beiträgen wiederholt.
Genau dagegen habe ich mich gerichtet.

@Pantotheus ich bin schon der Meinung, dass ich Deine Frage in der Sache sehr genau beantwortet habe und gerade nicht ausgewichen bin und auch noch immer höflich war und dass dem verständigen Leser eigentlich auch längst klar geworden sein dürfte, dass ich mich hier allein gegen die eher unreflektierte und wenig geistreiche Verwendung des Begriffs "geheilt" wende.

Und ich darf an der Stelle höflich darauf verweisen, das ich für meinen ganz persönlichen und in seinem Fach wissenschaftlich international sehr hochgeschätzten Systemmediziner eine mindestens 3stellige Anzahl an diversen Veröffentlichungen, Vorträgen und anderen Texten (u.a. Habil) u.a. korrekturgelesen, und gelayoutet habe und dafür u.a. mit ihm und im Rahmen dieser Vorträge schon in aller Herren Länder und bis ans Ende der Welt herumfahren bin. Und dem rollen sich, mit Verlaub, bei derartigen Diskussionen nämlich auch regelmäßig die Fußnägel hoch.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #52 am: 13. Februar 2018, 20:32:03 »
Zitat
so dass der Patient aus medizinischer Sicht soweit als "austherapiert" gelten kann,

@dieda

Sorry, aber "austherapiert" bedeutet nicht, dass die Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist, "austherapiert" bedeutet, dass es keinerlei Behandlung mehr gibt. Man könnte auch sagen: Das ist so etwas wie ein Todesurteil, ein Fall für ein Hospiz oder eben den Quacksalber.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #53 am: 13. Februar 2018, 20:34:58 »
@dieda Lies doch bitte in Ruhe Deine Beiträge im Blick auf die Begriffe "Selbstheilung", "Heilung" durch.

Auf Deine medizinische Qualifikation werde ich im Übrigen nicht eingehen.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #54 am: 13. Februar 2018, 21:36:33 »
Zitat
so dass der Patient aus medizinischer Sicht soweit als "austherapiert" gelten kann,

@dieda

Sorry, aber "austherapiert" bedeutet nicht, dass die Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist, "austherapiert" bedeutet, dass es keinerlei Behandlung mehr gibt. Man könnte auch sagen: Das ist so etwas wie ein Todesurteil, ein Fall für ein Hospiz oder eben den Quacksalber.

@Gutemine Ich habe hier keine Lust zu streiten und schon gar nicht mit Dir, aber sei beruhigt "austherapiert" heißt in Einfachdeutsch übersetzt lediglich: "Wir hören jetzt und hier auf, Punkt".

Von "Erfolg" ist dabei aber noch gar keine Rede, sondern das heißt lediglich, dass mehr Therapie jetzt nichts mehr bringt, warum auch immer. Das kann einmal deswegen sein, weil sie gar nicht anschlägt (o.g. Todesurteil) oder weil weitere Therapie keinen (weiteren) Erfolg mehr verspricht, also Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis mehr stehen. Ärzte sind da ganz nüchtern, das wollt ihr sicher lieber nicht wissen.  ;)

Ich habe den Begriff in o.g. Zusammenhang zudem bewußt in "" verwendet, da ich davon ausgegangen bin, dass man in o.g. Fall soweit alles getan hat und mehr Therapie nichts bringen würde bzw. man, so wie Panthoteus das Beispiel dargestellt hat, offensichtlich ja auch die organschädigende Primärerkrankung schon mal nicht therapieren kann. Aber ich sehe schon, das ganze Thema ist hier einfach viel zu emotionalisiert, um darüber noch nüchtern zu diskutieren.

Vielleicht sollte man diese dumme Ausgangsfrage einfach mal vom Kopf auf die Füße stellen und lieber fragen:

Zitat
"Wer erfolgreich therapiert hat Recht?"

Das würde einmal den medizinischen Scharlatanen gleich einigen Wind aus den Segeln nehmen. Und vor allem wären wir vom albernen Wadenwickelbegriff "heilen" weg, und das war mein Anliegen.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #55 am: 14. Februar 2018, 16:54:55 »
Punktgenau zu unserer Diskussion kommt die Mitteilung zu einer allgemeinen Trendumkehr bei den Verkaufzahlen:
 :clap:

http://www.sz-online.de/ratgeber/weniger-homoeopathie-mittel-verkauft-3878916.html
Spoiler

Mittwoch, 14.02.2018
Weniger Homöopathie-Mittel verkauft

Seit Jahren wird leidenschaftlich debattiert über Sinn und Unsinn der Homöopathie. Wissenschaftlich fundierte Belege für die Wirksamkeit fehlen, betonen Experten immer wieder. Nun scheint es mit den Verkaufszahlen der Präparate abwärts zu gehen.

Von Hinnerk Feldwisch-Drentrup

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Schwindet in Deutschland das Vertrauen in homöopathische Arzneimittel?

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolfoto)

Karlsruhe. Noch vor wenigen Jahren boomte der mehr als 600 Millionen Euro schwere Homöopathie-Markt in Deutschland, doch nach aktuellen Zahlen gingen die Verkäufe im Jahr 2017 deutlich zurück. Auch verschreiben Ärzte die Produkte seltener. Ein Grund hierfür ist womöglich die anhaltende Debatte um die fehlende Wirksamkeit der Mittel. Die Ludwig-Maximilians-Universität München hat nach Kritik die Medizinerausbildung in Sachen Homöopathie überdacht.

Die Homöopathie erfreue sich steigender Beliebtheit in der Bevölkerung, heißt es regelmäßig in Mitteilungen von Pharmaverbänden: Es gebe eine „steigende Akzeptanz und Anwendung beim Endverbraucher und bei den Heilberufen“, erklärte beispielsweise der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) noch im November. Der Bund Deutscher Heilpraktiker verwies in einer Meldung auf seinem Portal „Heilpraktiker-Fakten“ noch am Montag unter Bezug auf „aktuelle Zahlen“ aus 2016 auf einen wachsenden Homöopathie-Markt. Tatsächlich boomte der Umsatz lange - doch dies könnte nun ein Ende haben.

Nach Daten, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, erlebt die Branche derzeit einen deutlichen Dämpfer: Im Jahr 2017 gingen nach Schätzungen der Pharma-Marktforschungsfirma IQVIA mehr als 53 Millionen Packungen homöopathischer Präparate über die Verkaufstische deutscher Apotheken. Doch auch wenn die Zahl groß klingen mag, wären das gut zwei Millionen Packungen oder rund 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Auch Ärzte verordnen weniger

Dabei kauften nicht nur die Patienten selbst deutlich weniger Homöopathika, auch Ärzte verordneten die Präparate seltener auf Rezept: Bei Kassenpatienten sank die Zahl der auf Kosten der gesetzlichen Versicherungen abgegebenen Packungen um gut 14 Prozent, bei Privatversicherten um rund 7 Prozent. Auch beim erzielten Umsatz sieht es für die Hersteller nicht mehr ganz so rosig aus: Nach teils zweistelligem Wachstum wuchsen die Einnahmen zwar nach den offiziellen Preisangaben noch in geringem Maße. Doch viele Apotheken gewähren ihren Kunden für rezeptfreie Arzneimittel Rabatte. Nach Zahlen des Marktforschungsinstituts Insight Health, welches dies berücksichtigt, sanken die Umsätze im Jahr 2017 um 0,3 Prozent auf 608 Millionen Euro.

Die Absatzzahlen der zehn meistverkauften homöopathischen Präparate seien „alle am Sinken“, erklärt ein Sprecher von Insight Health. „Das große Wachstum bei Homöopathika ist erstmal vorbei.“ Der Bundesverband BAH erklärte auf Nachfrage, er könne angesichts der aktuellen Zahlen „keine Aussage bezüglich einer Trendwende zur Akzeptanz und Anwendung homöopathischer Arzneimittel treffen“. Zahlen für 2017 habe der Bund Deutscher Heilpraktiker „noch nicht verarbeitet“, hieß es vom Bund Deutscher Heilpraktiker.

Ein Grund für ein abnehmendes Interesse an homöopathischen Mitteln könnte die Diskussion um die fehlende Wirksamkeit der Präparate sein. Bei ihrer Herstellung werden pflanzliche wie auch tierische Ausgangsstoffe - wie Bienen und Hundekot oder auch giftige Stoffe wie Quecksilber - teils äußerst stark verdünnt, so dass in den meisten Mitteln von den Ausgangsstoffen praktisch nichts mehr enthalten ist. Während gesetzliche Krankenkassen eigentlich nur die Kosten anerkannt wirksamer Behandlungen erstatten dürfen, gibt es für die Homöopathie und ähnliche Therapierichtungen gesetzliche Sonderregeln: Anders als bei Arzneimitteln üblicherweise erforderlich wird ihre Wirksamkeit nicht in anspruchsvollen Studien geprüft.

Homöopathe nur zur Kundenbindung?

Dies steht schon lange in der Kritik. Laut Jürgen Windeler vom Medizin-Prüfinstitut IQWiG glauben auch die Kassen, die die Kosten erstatten, selbst nicht an den Nutzen von Homöopathika. Vielmehr nutzten sie die Homöopathie, um Kunden zu binden. „Der fehlende Nutzen ist vielfach nachgewiesen“, erklärte Windeler im vergangenen Jahr. „Da kann man die Bücher drüber schließen.“

Dennoch erkennen Ärzte- und Apothekerkammern Fortbildungen im Bereich Homöopathie weiterhin offiziell an. Dies sei „nur historisch und berufspolitisch zu erklären, nicht aber wissenschaftlich zu begründen“, erklärte die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft schon vor zwanzig Jahren. Geändert hat sich daran seitdem jedoch wenig.

Auch bieten selbst angesehene Universitäten oftmals Vorlesungen in Homöopathie als Wahlpflichtfach im Medizinstudium an. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München sah sich in der vergangenen Woche erheblicher Kritik in den sozialen Medien ausgesetzt: In Vorlesungsunterlagen zur Allgemeinmedizin hatte ein LMU-Dozent behauptet, die Homöopathie funktioniere „im Prinzip wie eine Impfung“. Auch hatte er auf fragwürdige Krebs-Experimente an Ratten verwiesen, denen eine „immaterielle Wirkung“ der Präparate womöglich das Leben verlängert habe.

Auf Nachfrage erklärt die Uni nun, sie wolle eine „kritische Distanz“ wahren und die Studienunterlagen überarbeiten. Aus Sicht der Hochschule gebe es „keine wissenschaftliche Grundlage“ für die Homöopathie, erklärt ein Sprecher - hierauf werde in Vorlesungen bereits hingewiesen. Auch in einer Klausur sei eine Frage zur Homöopathie „unglücklich“ formuliert gewesen, da sie als unkritisch missverstanden werden könnte. In der aktuellen Semesterklausur sehe es nun anders aus, betont er: Es gebe keine Frage mehr, „die diagnostisches ober therapeutisches Wissen der Homöopathie abfragt“. „Wir möchten keine Empfehlung zu homöopathischem Handeln an die Studierenden geben.“ (dpa)
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #56 am: 14. Februar 2018, 17:12:21 »
Wer heilt, hat recht ist nach meiner bescheidenen Meinung nach nicht einmal so falsch.

Nur können die Glaubuli-Anhänger eben diesen Heilungserfolg nicht belegen. Es gibt ja keinerlei nachvollziehbaren Wirkungsmechanismus und es konnten auch noch nie über den Placeboeffekt hinausgehende Heilungserfolge nachgewiesen werden. Und an dem Tag, an dem der "Heilungserfolg" eingetreten sein soll, haben ja mit Sicherheit zahllose Ereignisse stattgefunden, die ebenfalls keinen belegbaren Wirkunsgmechanismus aufweisen.
Nehmen wir mal an, dass die "Heilung" stattgefunden hat, während Zuckerpillen des Typs "excrementum caninum c30" (und da ist selbst der größte Anhänger der Glaubuli-Lehre froh, dass nichts mehr von der Ausgangssubstanz im Zucker steckt) eingenommen wurden, und am selben Tag haben noch folgende andere "denkwürdige" Ereignisse stattgefunden:

* die Sonne ging im Osten auf
* im Westen ging sie unter
* eine Wolke der Farbe RAL 7038 war am Himmel zu sehen
* ein schwarzer Audi A7 überholte den Patienten
* ein Hund bellte vor dem Mittag
* der Patient sah einen weißen Türrahmen
* (Liste beliebig fortsetzbar)

Ebenso wie für die Homöopathie existiert auch für diese Ereignisse keinerlei nachvollziehbarer Wirkungsmechanismus. Meiner Meinung nach (und ich lasse mich da gern eines besseren belehren!) kann der Glaubuli-Anhänger auch nicht wissen, ob nicht eines dieser Eregnisse statt der Zuckerpillen zur "Heilung" geführt hat. Daher könnte der "Heilungserfolg" auch jedem der beliebigen Ereignisse zugeschrieben werden, wenn er den für einen Wucherpreis verkauften Zuckerkügelchen zugeschrieben werden darf. Da würde doch jeder Homöopathie-Anhänger sofort sagen: "Das ist doch absurd!"
Ja, das ist es, exakt so absurd wie Homöopathie!

Wer heilt hat recht, ist sicher richtig, nur hat der Homöopath ebenso wie derjenige, der an eine der anderen absurden Theorien glauben würde, keine Ahnung, ob er heilt, denn er kann weder erklären, wie diese Heilung stattgefunden haben soll noch belegen, dass ein über den Placeboeffekt hinausgehender Erfolg eingetreten ist! Nicht umsonst wird Homöopathie meist bei "Wehwehchen" eingesetzt, die von alleine wieder vergehen (nach dem Motto "Mit Homöopathie ist die Erkältung bereits nach 2 Wochen auskuriert, während die "pöhse Schulmedizin" dafür 14! Tage braucht") während sie bei bei ernsthaften Erkrankungen (zum Glück) nicht (mehr) häufig eingesetzt wird.

Es gibt aber leider unbelehrbare (Anwender und Patienten), die an ihrem "Glauben" festhalten bis es zu spät ist:

https://www.nzz.ch/panorama/italien-kind-stirbt-nach-homoeopathie-behandlung-ld.1298558

Aber auch eine mangelhafte Herstellung der "Medikamente" der "sanften Behandlungsmethode" kann fatale Folgen haben:

http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-02/homoeopathie-usa-arzneimittel-fda-warnung-todesfaelle

Ich sehe daher bei der Homöopathie (außer für die, die Geld mit dieser Quacksalberei verdienen) keinen Vorteil sondern nur Nachteile!


« Letzte Änderung: 14. Februar 2018, 17:42:32 von Evil Dude »
Zyniker, der - Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten.
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Offline BlueOcean

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #57 am: 15. Februar 2018, 03:43:49 »
Ich bin wahrlich kein Fan der Homöopathie und anderer widerwissenschaftlicher Quacksalbereien. Trotzdem werfe ich mal ketzerisch in die Runde, dass man mit einer Erkrankung bei einem guten Homöopathen oder Heilpraktiker besser aufgehoben ist als bei einem schlechten Arzt. Denn ein guter Homöopath:

- hört gut und genau zu und kann sehr viele Symptome angemessen einordnen
- verschreibt in leichten Fällen seine Placebos wirkungsvoll, weil er daran glaubt
- greift gern in die oft empfehlenswerte Kräuterapotheke, die nachgewiesen wirkt
- kann wirksame Entspannungs- und Bewegungsübungen etc. trainieren
- weiß genau wann er jemand umgehend oder schleunigst zu einem Mediziner schicken muss

Ein schlechter Arzt hingegen kann:

- seine Patienten im Minutentakt abfertigen und bei Anamnese und Diagnose schludern
- stets nach Schema F auf dem Stand seiner Ausbildung (von vor Jahrzehnten) handeln
- munter bei Lappalien mit Antibiotika, Cortison etc. um sich werfen
- die Behandlung im Sinn seiner Auslastung und Abrechnungen "optimieren"
- sich und sein Können erheblich und sogar gefährlich überschätzen

Wenn diese zwei die einzig greifbaren Alternativen wären, ginge sogar ich lieber zu dem Homöopathen und würde ihm nachsehen, dass er in einem Punkt an Quatsch glaubt.

Und als These könnte ich mir durchaus vorstellen, dass der lang anhaltende und umfangreiche Erfolg von alternativen Gesundheitsangeboten schlicht auch mit der gelegentlich erstaunlich mangelhaften Qualität von so manchen "richtigen Medizinern" zusammenhängen könnte.
« Letzte Änderung: 15. Februar 2018, 03:47:05 von BlueOcean »
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Offline dieda

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #58 am: 15. Februar 2018, 08:33:25 »
Ich bin wahrlich kein Fan der Homöopathie und anderer widerwissenschaftlicher Quacksalbereien. Trotzdem werfe ich mal ketzerisch in die Runde, dass man mit einer Erkrankung bei einem guten Homöopathen oder Heilpraktiker besser aufgehoben ist als bei einem schlechten Arzt.

Danke @BlueOcean für Deine Fähigkeit, manchmal die Dinge so präzise auf den Punkt zu bringen. Ich würde aber zu Deinem "ketzerischen" Einwurf noch ein kleines Wörtchen hinzufügen wollen: "manchmal".
Also: "Manchmal ist man mit einer Erkrankung..."

Und gute Ärzte, also eher die, die ihren Patienten wirklich helfen wollen und dabei alles mögliche, nur eben nicht unbedingt "Recht haben" wollen, wissen das.

Und auch auf die Gefahr, dass es jetzt wieder Karmabzüge regnet, auch wir (SSL) sollten, als vermeintliche "Stimme der Vernunft" dringend aufpassen, uns mit der Art und Weise der Diskussion nicht selbst auf das Niveau unserer Klientel zu begeben, nämlich auf der Ebene von reinen Glaubensgrunsätzen, die dann mit allen Mitteln verteidigt werden. Damit erreichen wir nämlich genau das Gegenteil: eine weitere Verhärtung der Fronten und stoßen Zweifler allenfalls vor den Kopf.

Das Gegenteil vom "Ketzer", also jemandem, der auch mal mutig und aus tiefster Überzeugung von der "reinen Glaubenslehre" abweicht sprich solche Leute wie Luther und Gallilei ist nämlich der Pharisäer, und das ist selbst ein eher selbstgerechter und vor allem kleinlicher Rechthaber. Dann lieber Minuskarma.
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Offline TatjanaIrminkova

Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #59 am: 15. Februar 2018, 13:15:07 »
Dankeschön Blue Ocean und „dieDa“ für eure sehr genaue Analyse, die sich zu grossen Teilen mit meiner eigenen Meinung dazu deckt.

Und danke sehr „ReichsSchlafSchaf“ für die Verlinkung des wirklich fantastischen Artikels über den Placeboeffekt, den sich wirklich jeder der hier diskutierenden mal genau durchlesen sollte.
Das würde einige Diskussionsgrundlagen dann schon erübrigen
 
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