Ein Rückblick
Sind sie nun verschwunden? Als "Bewegung" haben sie sich gehörig zum Gespött gemacht - davon werden sie sich vermutlich nicht erholen
. Nicht wenige Mitglieder und mutmaßliche UnterstützerInnen der in Februar 2020 zerschlagenen und mutmaßlich rechtsterroristischen
"Gruppe S." wirkten in Personalunion auch für SoO/WEG. Was uns rückwirkend noch einmal die Militanz der inzwischen auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandeten SoO-/WEG-Kuttenbewegung verdeutlicht. Als Personen sind sie gleichwohl noch da und als diese werden sie jeweils neue Strukturen suchen, um ihren gemeingefährlichen Blödsinn unter das deutsche Volk zu bringen.
Mehrere Mitglieder hatten Kontakte zu den rechtsextremen „Soldiers of Odin“ (SOO), die seit 2015 zuerst in Finnland „Bürgerwehren“ für Straßenpatrouillen gegen angebliche Übergriffe von Asylbewerbern gebildet hatten.[17] Steffen B. aus dem Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt zeigte ein Foto patrouillierender Männer in Kutten mit dem Vikings-Gruppenlogo auf seinem Facebook-Profil.[18] Er und Stefan K. gehörten zu den regionalen Anführern der rechtsextremen „Vikings Security Germania“, die sich von den „Soldiers of Odin“ abgespalten hatten und laut dem Verfassungsschutz Bayerns teils martialisch und gewaltbereit auftraten.[9] Nach Recherchen des MDR nahmen Steffen B. und Stefan K. im November 2018 an einem Fackellauf der Neonazis in Magdeburg teil, zu dem die „Viking Security Germania“ aufgerufen hatte. Sie hatten Kontakte zu militanten, auch vorbestraften Gewalttätern (Per M., Hagen G.) der ostdeutschen Neonaziszene und zur Rockerszene.[19] Steffen B. nannte Angela Merkel im Netz eine Terrorkanzlerin, die im „Blut der Deutschen badet“. Stefan K.s Facebookprofil zeigte die Schwarze Sonne, ein bei Neonazis beliebtes SS-Symbol. Sie und weitere Mitglieder unterstützten Tierschutz-Initiativen in sozialen Netzwerken.[20]
Frank H. aus München-Laim nannte sich „Präsident“ der rechtsextremen und als gewaltbereit eingestuften „Wodans Erben Germanien“, die in Bayern aus den „Soldiers of Odin“ hervorgingen. Seine Gruppe drang 2019 in eine Moosacher Asylbewerberunterkunft ein, demonstrierte vor der Münchner Synagoge, marschierte mit Fackeln zum ehemaligen Reichsparteitagsgelände der NSDAP und zu historischen NS-Bauwerken. Waffen sollen bei ihm nicht gefunden worden sein.[21] Beim Fackelmarsch in Nürnberg hatte die Polizei Frank K. kontrolliert.[8]
Marcel W. aus dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, Betreiber eines Internetversands, war ebenfalls Mitglied bei „Wodans Erben“ und bezeichnete sich dort als „Sergeant at Arms“, also derjenige, der für Ordnung und Sicherheit der Gruppe zuständig war. Nach seinen Posts kannte er „Teutonico“.[22] Ein Mitglied hatte Bezüge zur Band Frei.Wild, die zeitweise dem Rechtsrock nahestand, ein anderes hatte Kontakt zum früheren NPD-Chef Udo Voigt.[23] Weitere Mitglieder hatten Bezüge zum „Deutsch-Germanischen Kulturverein“, „Freikorps Heimatschutz“, „Freikorps Deutschland“ und ähnlichen Neonazigruppen.[4] Ein Mitglied aus Koblenz postete 2018 auf der russischen Plattform vk.com, Muslime müssten von der Welt entfernt werden: „Es wird Zeit Leute, sonst sind wir Geschichte.“[24]
Der spätere Informant der Polizei hatte mehr als 20 Jahre in verschiedenen Gefängnissen, psychiatrischen Kliniken und Einrichtungen des Maßregelvollzugs verbracht, war aber bis 2017 nie durch politisch motivierte Kriminalität aufgefallen.[25] Er war unter anderem wegen räuberischer Erpressung und der Geiselnahme eines Polizisten mehrere Jahre in Haft und fiel dort als gewalttätig auf. Er kam im Frühjahr 2017 frei.[26] Er soll längere Zeit an konspirativen Treffen der „Wodans Erben Germania“ teilgenommen haben, die in einem Tierheim in seiner Nachbarschaft stattfanden.[3] Er bekam nach Eigenangaben im Sommer 2019 in einer rechtsextremen Chatgruppe Kontakt zu „Teutonico“, der kampfbereite Patrioten gesucht habe und zu allem entschlossen gewesen sei. Nach einigen Wochen sei ihm die Radikalisierung von Werner S. unheimlich geworden, so dass er Kontakt zu den Sicherheitsbehörden aufnahm und von den Terrorplänen berichtete.[27]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_S., mit Dank an die unermüdlichen AutorInnen , Stand 29. Juni 2020, 21:30 Uhr, Fettdruck von x