N.N. pariert sofort wie ein gut dressierter Hund, kaum dass die Staatsführung interveniert und liefert neuen Videoschmutz. Wer kann da noch an einen Zufall glauben?
Nun, N.N. besudelt die 'Beuth Hochschule für Technik Berlin' mit seiner Anwesenheit und schwelgt anfänglich in Erinnerung -die erste Schule, an der er als Lehrer tätig war, liegt wohl in der Nähe.
Eigentliches Thema: der Namensgeber der Uni -Christian Peter Wilhelm Friedrich Beuth- hat sich in einer Rede 1811 antisemitisch geäußert, nachdem dieses bekannt wurde, wurden diverse Gutachten beauftragt, um u.a. die Urheberschaft der Aussagen zweifelsfrei festzustellen. Zuletzt, im Januar 2020, wurde entschieden die Uni umzubenennen.
Bekannt wurden die Äußerungen Beuths durch den Wissenschaftler Achim Bühl, den N.N., zumindest für seine Verhältnisse, nur dezent anfeindet.
Ganz ordentlich wurde die Debatte zusammengefasst unter
https://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/article216244501/Beuth-Hochschule-Wenn-der-Namenspatron-Antisemit-ist.html und aktueller unter
https://www.tagesspiegel.de/wissen/antisemitischer-namensgeber-beuth-hochschule-benennt-sich-um/25464328.htmlGewohntes N.N.-Niveau wird erreicht, wenn N.N. von sich gibt: "Ja so ulkig es klingt, es gibt tatsächlich in Berlin ein Zentrum für Antisemitismusforschung, das ist an der TH zu finden und da sucht man nach Antisemitismus und vielleicht auch nach dem, was man dagegen tun kann.
Nach den Ursachen, glaube ich, sucht man da nicht." Hintergrund ist hier, dass sich das Zentrum in die Debatte einmischte, nachdem der vormalige Präsident der Uni, Thümer, eine antisemitische Haltung von Beuth verneinte und die Urheberschaft der zugeschriebenen Äußerung in Abrede stellte.
N.N. versucht sich in bekannt wissens- und wissenschaftsfeindlicher Manier an einer Art Wissenschaftskritik, nach seiner Diktion wurde die Debatte durch die Intervention des Zentrums marginalisiert und das Ergebnis quasi vorweggenommen.
N.N. kann es in seiner unermesslichen Einfalt natürlich nicht verstehen, dass die Uni umbenannt werden soll. Achtung es wird eklig: "Warum? Weil er sich vor 200 Jahren antisemtisch geäußert hat? So wie Kant, so wie Fichte, so wie Wagner, wie Luther vorher, wie so viele vorher? Und dafür soll er jetzt hier getilgt werden, sein Name soll beschmutzt werden. Warum tun wir das, was lenkt unser Handeln? Aber wir könnten auch fragen, was hat das Handeln der Menschen damals gelenkt? Warum waren sie denn antisemitisch? Gabs da vielleicht einen Grund dafür? Die Frage darf man nicht stellen. Weil Antisemitismus böse ist, Punkt, aus, Ende. Ja aber, vielleicht gibt es doch Gründe, ich meine man ist ja nicht einfach so gegen eine Gruppe von Menschen [N.N. steigert sich noch weiter in seinen Deppenmonolog, ich tippe absichtsvoll nicht vollständig ab, sonst würde ich vor Ekel die Tastatur zerhacken]... Vielleicht hat man damals Gründe gehabt. Achim von Arnim, z.B. [...] wurde mal von einem Juden überfallen [...] Vielleicht haben solche Erfahrungen die Menschen dazu gebracht, Juden gegenüber etwas kritischer, etwas vorsichtiger zu sein. [...] Jetzt könnte man ja gucken, gab es unterschiedliches Verhalten von Juden und Nichtjuden [...]." Kurzum, die Juden sind mal wieder selbst schuld, dass es Antisemitismus gibt. Es folgt der übliche dahingerotzte Nazigehirneiter 'man schaue sich die Banken, Medien, Hollywood-Konzerne an, in denen Juden überproportional vertreten sind.'
Der Vorzeigescharlatan war nach eigener Aussage 2x in Israel und hat sich, immerhin im vorbeifahren, mehrere Talmudschulen angeschaut. N.N. ist durch mit der Realität, er geifert einen völkischen Monolog heraus, der in der "Erkenntnis" mündet: "Jetzt haben wir mögliche Gründe, warum die Menschen damals oft antisemitisch waren."
Er wundert sich, warum sich nicht hunderte Rechte vor der Uni anketten um gegen die Umbennung zu protestieren. Liegt vermutlich daran, dass die Hälfte dauerbesoffen ist, die andere Hälfte ist damit beschäftigt die Foren und Webseiten mit ihren Gehirnflatulenzen zuzuschmieren. "Warum lassen wir das zu, diesen Völkermord an unserem Volk?" Vielleicht hat N.N. für sein Video das Pervitin überdosiert oder er hat sich vor kurzem Goebbels Sportpalastrede in Dauerschleife angehört: "Meine lieben Rechten, haben wir vielleicht Angst? Haben wir vielleicht Angst, uns hinzustellen und offen zu sagen, ihr mit mit eurem Antisemitismusgelaber, ihr könnt uns mal kreuzweise den Buckel herunterrutschen. Das hier ist unser Land, das ist unser Volk und unsere Geschichte und wir sind diejenigen, die hier entscheiden, wie wir unsere Geschichte deuten. Unsere Geschichte ist großartig und aufbauend. Warum sagen wir das nicht, warum verkriechen wir uns? [...] Warum entblößen wir nicht die Brust und sagen 'Ja und jetzt, was willst du jetzt machen, ich stehe zu dem, was ich gesagt habe.'" Ach Gottchen, er gibt sich mal wieder martialisch und kämpferisch und ich habe nicht übel Lust mal in die [selbszensiert] reisen und N.N. gepflegt ungepflegt mit einem [selbstzensiert] den Scheitel neu justieren.
Zum großen Finale gibt es noch einen besonders massiven Nazitourette-Egoanfall, er zitiert Achim von Arnim "Im tätigen Leben der Geschichte ist es offenbar, dass nie etwas Großes durch einen einzelnen Menschen geschah, sondern durch die Entwicklung vieler, an deren Spitze freilich immer der Tätigste stand. [Zitatende] Wo sind die Vielen? Die Spitze steht vor euch." Ähm ja, die Spitze eines stinkenden Fäkalhaufens...