Autor Thema: Der Volksleerer - Nikolai Nerling  (Gelesen 1441325 mal)

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8880 am: 30. Januar 2020, 18:33:27 »
Strafbewährte Inhalte habe er nur als Diskussionsgrundlage und zu Dokumentationszwecken verbreitet
Die Kwallitetspresse schlägt wieder zu.

Es heißt "strafbewehrt", weil die Rechtsordnung zum Schutz gegen etwa Holocaustleugnung mit Strafen ausgerüstet ("bewehrt", da ist ein[e] Wehr angebracht...) ist.
Es heißt gerade nicht strafbewährt, da sich das Mittel Strafe ja in prominenten Fällen gar nicht so bewährt hat und zudem die Strafen auch nicht immer zur Bewährung ausgesetzt werden.

Ammatöre! :facepalm:
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8881 am: 30. Januar 2020, 18:37:08 »
Die Inhalte haben sich in sofern bewährt, als es eine Strafe für deren Verbreitung gab.
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8882 am: 30. Januar 2020, 19:02:39 »
Der Heuchler ekelt wieder vor sich hin.

Zitat
Um ein Haar wäre ich nämlich gar nicht geboren worden...

https://t.me/Der_Volkslehrer/242
"Die förmlich-respektvolle Höflichkeit schafft den nötigen Raum für inhaltliche Verachtung."
-Chan-jo Jun, Philosoph (und Rechtsanwalt)
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8883 am: 30. Januar 2020, 19:18:35 »
das ist das Tragische daran, dass es nur um ein Haar schief gegangen ist. So wenig hätte es bedurft um einen Deppen weniger auf der Welt zu haben.
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8884 am: 30. Januar 2020, 20:53:42 »
Inzwischen findet sich der neue Schmutzquickie auch auf bitchute. Lügenbaron N.N. kann es sich nicht nehmen lassen, zu behaupten, dass seine Oma aus Königsberg kam, die sich nur aus Zufall nicht auf der Gustloff befand. Ich mich erinnern, dass er in anderen Videos von Vorfahren aus Schlesien und Pommern fabulierte und von einem Halbonkel, der es sich in den sog. Rheinwiesenlagern bequem machen durfte. Wer das alles glaubt, der ist vermutlich auch dumm genug dem Volksverlierer zu spenden.

Der Schmutz ist schnell zusammengefasst: "Dass ich hier stehen und euch berichten kann, ist vielleicht ein Glücksfall, um ein Haar wäre ich nämlich gar nicht geboren, um ein Haar wären meine Vorfahren Opfer eines der größten Kriegsverbrechen der Geschichte und Opfer DES größten Schiffsunglücks der Geschichte geworden."

N.N. "referiert" den Ablauf der Versenkung der Wilhelm Gustloff. Blöd nur, dass N.N. sein Jammer-Script mal wieder in der gewohnten Qualität vorbereitet hat. "Manche überlebten, manche wurden von hereilenden Schiffen gerettet, manche Schiffe fuhren weiter." Höre ich da etwa Kritik am Kommandanten des Kreuzers Admiral Hipper heraus, der es vorzog keine Schiffbrüchigen aufzunehmen? Ich dachte, damals gab es nur edelste und selbstloseste Helden?! Und dann hatte der Winter auch noch die Frechheit, die Temperatur auf -18° sinken zu lassen, ausgerechnet -18°.

Anschließend lässt sich N.N. darüber aus, dass die Versenkung nicht als Kriegsverbrechen eingeordnet wird, was wenig verwundern kann, da das Schiff bewaffnet war und zudem auch Soldaten an Bord hatte.

Schönste Landserprosa: "Kein Gedanktag erinnert an sie, keine Gedenkminute im Bundestag, dabei ist es ein Kriegsverbrechen allererster Güte. Unsere Aufgabe ist es, solche Verbrechen nicht zu verschweigen, nicht zu vergessen und immer wieder in Erinnerung zu rufen, was uns Deutschen angetan wurde, was uns unschuldigen Deutschen angetan und noch immer wird. [...] Es gäbe noch soviele weitere Gedenktage, denn das Leid der Deutschen ist schier unermesslich. Lassen wir nicht zu, dass volksfeindliche Elemente unsere Geschichte schreiben und uns vorschreiben, wie wir zu gedenken haben. Wir sind das Volk und gedenken unserer Toten, wie wir das für richtig halten."

Zum Ausklang wird irgend Titel aus den greatest unhits von Rennicke abgespielt und dann ist das Nichtspektakel auch schon wieder vorbei.

Ich habe ein weiteres Mal den Eindruck, dass es N.N. herzlich wenig juckt, wann und wieso wieviele Menschen umgekommen sind, solange sie sich nur als Vehikel für sein Opferlamento eignen, zu Bruno D. z.B., dem anständigen KZ-Wachmann, der natürlich nur seiner Pflicht gefolgt ist und überhaupt nichts von Gewalt mitbekommen haben will, hat er sich seit dem Prozessauftakt nicht mehr geäußert.
Hirsche nicht aufs Sofa!
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8885 am: 30. Januar 2020, 21:24:42 »
Der Heuchler ekelt wieder vor sich hin.

Zitat
Um ein Haar wäre ich nämlich gar nicht geboren worden...

Tja, man kann nicht immer Glück haben …
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bißchen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

Marlene Dietrich
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8886 am: 30. Januar 2020, 21:32:53 »
immer wieder in Erinnerung zu rufen, was uns Deutschen angetan wurde, was uns unschuldigen Deutschen angetan und noch immer wird.
Was kommt als nächstes? Gedenktag für die in der Luftschlacht um England abgeschossenen deutschen Piloten?
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8887 am: 30. Januar 2020, 22:06:06 »
"Dass ich hier stehen und euch berichten kann, ist vielleicht ein Glücksfall, um ein Haar wäre ich nämlich gar nicht geboren,...rababerababera"
Da eifert der Nerling jetzt wohl seinem Idol (dem Anstreicher aus Braunau) nach, der ja auch immer das Schicksal auf seiner Seite wähnte, wenn wieder mal ein Anschlag auf ihn misslang.
Dass Nerling lebt, ist wie bei jedem Menschen nur dem Eintreffen einer unzählbar großen Reihe von Zufällen geschuldet. Dass die Oma nicht zum falsche Zeitpunkt auf der Gustloff gewesen ist, ist da absolut unbedeutend.
Aber an irgendwas muss man ja seine eingebildete Besonderheit festmachen, wenn man eigentlich nur ein Versager ist. Die Einschätzung "Glücksfall" ist übrigens relativ.
« Letzte Änderung: 30. Januar 2020, 22:59:31 von Pirx »
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8888 am: 30. Januar 2020, 23:39:09 »
Der Volksblödi steht vor trüber brauner Brühe und verbläst den üblichen Nazi-Kitsch für die vielen geschundenenOpferunsereVorfahrendiealleunschuldigaberrechtsrechtschaffenundnieschlechteNaziswaren.

Zum unwürdigen Gedenken muss dann aber doch wieder ein einzelnes Teelicht reichen.

Soviel Dummheit gehört versenkt.
 
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Offline Vollmond

Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8889 am: 31. Januar 2020, 00:19:59 »
Auf Telegram "feiert" er mit einem Video von Ittner den 65. Geburtstag von Alfred Schäfer.

Mit solchen Freunden braucht wahrlich keine Feinde mehr...
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8890 am: 31. Januar 2020, 10:02:16 »
Es heißt "strafbewehrt", weil die Rechtsordnung zum Schutz gegen etwa Holocaustleugnung mit Strafen ausgerüstet ("bewehrt", da ist ein[e] Wehr angebracht...) ist.

Bewahrt das Bewehrte! Wobei ich mich aber trotzdem sogar über die Nachricht freuen würde, dass Nerling wegen Verstoß gegen die Bewehrung in eine Zelle aus Beton mit Bewährung muss.  ;D
"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)
 
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Offline mork77

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8891 am: 31. Januar 2020, 10:37:11 »
Was regt er sich auf?

Selbst bei der AfD hält man ja sowohl die Versenkung der Gustloff als auch Dresden für einen Vogelschiss.

Er kann sich also wieder abregen.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8892 am: 31. Januar 2020, 16:27:36 »
Es gibt eben, wie man in Art. 19 nachlesen kann, keine unbegrenzte, sondern eine größtmögliche Meinungsfreiheit, die sich aus ihren Einschränkungen ergibt.

Zum einen das.

Zum anderen ist die Holocaustleugnung eben keine Meinung, wie Thomas Fischer für mich überzeugend ausgeführt hat:
Spoiler
Über all das darf man streiten: die Massaker in Kambodscha, die Völkermorde in Ruanda, die Apartheid in Südafrika. All das ist Schuld, Vorwurf, Rache, Vergebung.

Anders aber ist es mit dem verfluchten "Auschwitz". Denn das Wort steht stellvertretend. Jeder weiß, was es bedeutet. Die Deutschen wollten es nicht kennen: Weder in seiner ersten noch seiner zweiten noch seiner ganzen Bedeutung. Es musste nach 1945 von außen in ihren Wortschatz hineingetragen werden, so wie es ab 1942 in einige ihrer Städte gebombt wurde.

Die Deutschen wollten das Wort nicht kennen und nicht lernen. Ihr Führer hatte ihnen lange vor 1939 ausdrücklich ausgerichtet, der neu heraufziehende Krieg werde "unvermeidlich zur Vernichtung des Judentums in Europa" führen. Genau dafür hatten Sie ihm millionenfach ihre Zustimmung zugeheult und sich alberne Arier-Ausweise besorgt und die Halb- und Vierteljuden aus ihren Schulen, Universitäten und Betrieben entfernt, ihnen die Wohnungen abgenommen und die Sparbücher, sie auf der Straße geschlagen und bespuckt und sich gefreut, dass sie sich nicht wehrten. Die deutschen Juden waren ja fast allesamt gute Deutsche: Weltkriegshelden, Bildungsbürger, Träger der deutschen Kultur. Trotzdem mussten sie verderben.

Dieses "Auschwitz" also. Ganz tief drinnen im deutschen Traumgespinst. Und unendlich weit entfernt. Fritten fressende Klassenfahrten auf dem Stelenfeld in Berlin. Selfies vor grauen Betonklötzen. Adolf Hitler: vermutlich ein früherer Bundeskanzler.

Auschwitz ist ein Geruch, eine Weihnachtsfeier, eine Blutwurst, ein Sprachfehler, ein furchtbarer Irrtum, eine Fahrlässigkeit, ein rotes Meer von Blut, das über Euch kommen wird, und vielleicht doch nur ein Traum. Denn was ist schon Wahrheit zwischen Heydrich und Demjanjuk, Rehse und Mahler? Den Juden Marcel Reich-Ranicki, der in manischer Großmäuligkeit jedes einzelne Wort aus Eurer angeblich deutschen Seele gerissen und zerkaut und dorthin zurückgestopft hat, habt Ihr, liebe Leser, im Comedy-Universum hoch geratet: unser Rabbi Jakob auf Amphetamin. Den Juden Michel Friedman, Großmaul auch er und Gelantine-Benutzer, habt Ihr freudig vernichtet. Im Elternhaus des Kolumnisten wurde beim Eintritt ins Gymnasium von Plettenberg (der Heimatstadt eines großen deutschen Staatsrechtlers) die Warnung ausgegeben, der Hausmeister sei "Halbjude". Das war im Jahr 1962.

Die Lüge
Die Auschwitzlüge ist also viel mehr als die Lüge, die Sonne kreise um die Erde. Denn sie ist nicht Lüge, sondern Diskussion um die Lüge. Zwischen Flensburg und Garmisch, Aachen und Zwickau ist sie Mutter aller Lügen. Indem wir sie immer wieder neu erfinden, verwandeln wir die Wahrheit zu einem Symbol ihrer selbst, ohne sie je angenommen und verstanden zu haben. Seit 70 Jahren diskutieren wir über die Lüge statt über die Wahrheit. Dies – und nicht die atemberaubende Einfalt ihrer Protagonisten – ist ihr Erfolg.

Es gibt Menschen, die bestreiten, dass die Erde eine Kugel ist, Josef Stalin ein Mensch war und Auschwitz der Name eines Ortes auf diesem Planeten ist. Sie bestreiten, dass sechs Millionen Juden vernichtet wurden. Sie behaupten, Juden hätten das erfunden, um deutschen Arbeitslosen aus Gelsenkirchen ihre letzten Ersparnisse wegzunehmen. Oder sie schreiben unendliche Bücher in winzig kleinen Buchstaben, in denen sie ausrechnen, wie viele Sack Mehl man für wie viele unterernährte Juden gebraucht hätte, und wie viel Kohle, und wie viel Gas. Und dass das alles deshalb ganz unmöglich wahr gewesen sein könne. Man kann mit solchen Menschen so wenig diskutieren wie mit Ufologen oder Geistern vom Sirius.

Menschen mit einem Psycho-Syndrom, das man "geschlossen rechtsradikales Weltbild" nennt, werden, wo immer sie entstehen aus dem Schaum der Einsamkeit, der Enttäuschung und des Selbsthasses, niemals aufhören zu schwadronieren. Man muss das nicht widerlegen. Wenn Sie wissen wollen, wie sich Wahnsinn anhört, hören Sie Helmut Qualtingers Lesung von Mein Kampf, solange Sie es ertragen (und lesen Sie Sebastian Haffners Anmerkungen zu Hitler, 1978). Das ist freilich noch keine Erklärung dafür, dass sich solch purer Wahn durch die Weltgeschichte pumpt wie der österreichische Hefekloß durch die Gastronomie.

Soll die "Auschwitzlüge" strafbar sein?
Ich meine: Im Grundsatz nein, im Zweifel nein, im Ergebnis ja. Das ist eine wahrhaft unklare Antwort, und vielleicht wird sie Sie – nach dem oben Gesagten – überraschen. Aber hier gilt, was immer gilt: Im Zweifel für die Freiheit und im Zweifel – mit Schmerzen – für die Dummheit.

Paragraf 130 Abs. 3 Strafgesetzbuch lautet wie folgt:
Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 6 Abs. 1 des Völkerstrafgesetzbuches bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost.

Wenn Sie genauer wissen möchten, was eine "unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 6 Abs. 1 des Völkerstrafgesetzbuchs bezeichneten Art und Weise" wohl sein mag – lesen Sie den Text oder einen Gesetzeskommentar nach, oder glauben Sie es mir einfach: Die Vernichtung von Juden in Auschwitz war eine solche Handlung. Tun Sie also bitte nicht so, als sei der Tatbestand schwer zu verstehen oder wieder einmal "viel zu unbestimmt". Mit solchen Ansichten haben Sie – zu Recht – null Chancen beim Bundesverfassungsgericht.

Wer Völkermordhandlungen des NS-Regimes "billigt oder verharmlost", ist nicht wirklich schwer zu identifizieren. Wichtig ist: Der Täter muss, um die Tatsache zu "billigen", sie zunächst als solche anerkennen. Man kann schwerlich gutheißen, was man bestreitet. "Verharmlosen" ist ein Sonderfall des Bestreitens: "Es waren ja gar nicht 6 Millionen, sondern nur 5,2 Millionen", sagt der professionelle Verharmloser, oder: "Es war ja gar nicht aus Hass, sondern nur aus Seuchenvorsorge." Beide Behauptungen sind gleichermaßen blöd und unglaubhaft.

Das "Leugnen" ist der Zauber-Tatbestand. Hier treffen sich alle Grundsätze und zugleich ihr Gegenteil. Darf ein Rechtsstaat das bloße Behaupten der Unwahrheit unter Strafe stellen? Und was ist, wenn der Täter bloß irrt?
Viele Staaten meinen, durch bloße Anordnung von Strafdrohungen die Wirklichkeit bestimmen und die Erkenntnis der Wahrheit steuern zu können: Versuchen Sie einmal, in Saudi-Arabien, China, Nord-Korea, Weißrussland oder der Türkei die Wahrheit oder auch nur das öffentlich zu sagen, was Sie – entgegen der herrschenden Meinung – für die Wahrheit halten! Die Liste der beispielhaft genannten Nationen möchte man nur ungern erweitern um "Deutschland": Denn sind wir nicht das Land der Erfinder der Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 GG)?

Nun ja: Das kann man so nicht sagen. In den Vereinigten Staaten von Amerika darf man sich auf den Bauch tätowieren lassen: "Stirb, Neger!", wenn man das mag. Allerdings wird man auch schnell erschossen, wenn man einen kleinen Fehler macht oder nachts mächtig großen dunkelhäutigen Menschen begegnet, die anderer Ansicht sind. Ein deutscher Nazi hätte dort kaum langfristige Überlebenschancen: zu viele Klapperschlangen.

In Deutschland ist alles übersichtlicher. Man lässt sich "Sturm 18" aufs Ohrläppchen tätowieren oder an die eine oder andere Stelle. Und wenn man geschnappt wird, sagt man einfach: Ich weiß von nichts! Da kann der Staatsanwalt gar nüscht machen, das soll er erst mal widerlegen! Einer, der gar nichts wusste, saß im Guidomobil und zeigte seine "18" auf der kalbsledernen Schuhsohle. Original ausgedacht von Jürgen W. Möllemann.
"Auschwitz hat es nie gegeben." Oder: "In Auschwitz sind keine Juden ermordet worden." Oder: "In Auschwitz/Birkenau sind maximal so und so viel Komma so und so viel Menschen ermordet worden." Drei Lügen. Drei Straftaten nach Paragraf 130 Abs. 3 Strafgesetzbuch. Je nachdem, was Sie sagen, schreien, schreiben möchten, behandelt Sie, Damen und Herren Auschwitzleugner, das Gesetz. Eine Hoffnung aber sollten Sie aber fahrenlassen: Dass die Frage, ob Millionen von Menschen ermordet wurden, allein wegen ihres So-Seins in Auschwitz, jemals als "offen" angesehen werden könnte.

Auschwitz "geht gar nicht"
Warum soll man die Lüge bestrafen?
Antwort: Weil sie eine Lüge ist und kein Irrtum. Und keine Lüge über eine beliebige Bedingung unseres Lebens, oder über eine beliebige Dummheit. Diese Lüge betrifft vielmehr im Kern das, was wir uns als gemeinsame Basis wenn schon nicht erstritten, so doch wenigstens erschwiegen haben. Auschwitz "geht gar nicht". Mögen unsere Eltern ruhen, wo immer sie wollen.

Deshalb ist es richtig, die "Auschwitzlüge" zu bestrafen. Man sollte den Tatbestand in der Wirklichkeit auch tatsächlich anwenden und sich auf das übliche Gerede der Täter nicht einlassen. Und wenn ein liberaler Strafrechtler behauptet, da werde mit dem Strafrecht ein "Tabu" geschützt: Ja, stimmt. Das Grundrecht der Meinungsfreiheit steht dem nicht entgegen. Niemand hat ein aus dem Mensch-Sein entspringendes "Grundrecht", Mord und Völkermord gutzuheißen. Denn das "Leugnen" ist hier ja viel mehr als ein vergangenheitsbezogenes Bestreiten einer behaupteten Wahrheit. Die es öffentlich tun, meinen damit immer auch die Gegenwart und ihre düsteren Träume von einer Zukunft.
[close]
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-11/volksverhetzung-oeffentlicher-friede-auschwitzluege-strafrecht-fischer-im-recht/komplettansicht
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Offline Gregor Homolla

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8893 am: 31. Januar 2020, 16:34:38 »
@Reichsschlafschaf
Eben, drum!

... and now to something completely different:
Immerhin feiert unser VolXhampel den 30.01. nicht als Reichskanzlerernennungstag.

Schäfer hatte Geburtstag in Kraegsgefangenenschaft?
Dann hat er seinen Status als polutischer Häftling verloren...
Schäfer bald in Freuheit?
Dann aber sicher nicht mit seinen Neffen, sondern mit Nichten.


Nazilais Grosseltern stammen aus Pommern, Schlesien und Ostpreussen?
Einen hat er noch frei; denn der Durchschnttsdeutsche hat meineswissens vier Grosseltern.

Ohne die Stochastik bemühen zu wollen, hatte ich eine weitaus geringere Chance, geboren zu werden als der Vollvernetzte.
Sei es drum...
Was ist mit Konto?
"Unteestützung" immer noch über die besetzte Tschechai?

Toto zu 8 Monaten verschandelt?
Dienstagsautoerrotik  (Von Pieper gut bezahlt)  vor für Publikum? (4.2.)
Ausbruch 60? (8.2.)


« Letzte Änderung: 31. Januar 2020, 16:43:47 von Gregor Homolla »
Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen. (Tucholsky)
Manchmal ist etwas leiser schon viel lauterer als laut.(G.H.)
 
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