Was mich aber trotzdem fassungslos macht - wie ist der durchs Studium gekommen? Und dann in den Schuldienst??
Bei Höcke frage ich mich letzteres auch, aber leider ist der ... Typ .... nicht so intellektuell herausgefordert wie N.N. Das ist ja gerade das Schlimme daran. Allerdings frage ich mich, wieso das nie aufgefallen ist, das so etwas Geschichtslehrer werden konnte. Mit solchen Ansichten und solch üblem Menschen- und Weltbild...
Naja, die Ansichten die N.N. und Höcke heutzutage äußern sind doch im Studium völlig irrelevant.
Im Hörsaal still dasitzen, im Pro-/Hauptseminar still herumsitzen, in den Übungen unauffällig dasitzen. Ansonsten sein obligatorisches Referat herunterspulen, ganz gemäß der Quellen- und Literaturlage, dazu ist es nicht notwendig seine Meinung einzubringen.
Außerhalb der Uni-Veranstaltung wird dann die Meinung geäußert, wenn der Freundeskreis nicht widerspricht, gar zustimmt, verfestigt sich das.
Politische Ansichten/Diskussionen zwischen Studierenden und Lehrende sind höchst selten, insbesondere zu tagesaktuellen Ereignissen. Einer meiner Politologie-Professoren sagte gleich zu Beginn der ersten Vorlesung, dass Tagespolitik nicht viel mit der Politikwissenschaft im Studium zutun hat. Diese ist Untersuchungsgegenstand nach einer gewissen Zeit, nutzbare, tagespolitische Erkenntnisse sind höchstens Nebenprodukte. Auch eine Bewertung in "gut" oder "schlecht" folgt wissenschaftlichen, philosophischen Überlegungen.
Zu Beginn meines Studiums lernte ich einen anderen Ersti kennen, der eher links, auch Mitglied der Linkspartei, war. Aus Kostengründen mietete er sich bei einer Burschenschaft ein, immens günstige Miete. Zu Beginn des Semesters war er noch ablehnend skeptisch, in der Mitte schwankend und am Ende des Semesters Fux der Burschenschaft.
Seine politischen Ansichten - EUdSSR, Ausländer, Merkeldiktatur, Zensur, etc. - äußerte er nur ausserhalb der Uni, heute ist er in der AfD und in einem Ortsbeirat für diese.
Unsere Wege trennten sich nicht nur deshalb zum Ende des ersten Semesters. Er scheiterte dann in den zuerst gewählten Studiengänge und wechselt Uni und Fächer, nun steht er vor dem Master.
Anzumerken ist auch, dass er sicherlich kein unbedarfter, naiver Jüngling a la Lotzlöffel war, sondern, ähnlich wie ich, Mitte Zwanzig mit Berufsausbildungen und ein paar Jahren Arbeitserfahrungen war.
Lange Rede, trivialer Sinn: Das Studium eines, insbesondere geisteswissenschaftlichen, Faches führt nicht zu einem gebildeten, rücksichtsvollen, vernunftgeleiteten Menschen. Fachliche Eignung, Begabung und Erfolg stehen nicht unbedingt in Zusammenhang mit einem widerlichen politische Überzeugungen und Charakter - bsp. N.N., Höcke, Gauland, Weidel, Gedeon, u.v.m.