Der Madenfänger N.N. lädt zum Buffet, ich fasse widerwillig zusammen: kurze Einleitung vor dem Amtsgericht, Gefasel über Vorverurteilung durch den Strafbefehl, Schnitt, N.N. stolz wie Oskar vor selbstgeschmiertem Plakat "180 Tagessätze," dass das "ss" wie auf den bekannten Kragenspiegeln ausschaut, ist vermutlich gewollt. Immerhin fand die Verhandlung im "größten Saal im Amtsgericht Dachau" statt, "was wäre gewesen, wenn ich öffentlich dazu eingeladen hätte zu dieser Verhandlung, er wäre aus allen Nähten geplatzt und das Foyer davor wäre wahrscheinlich zum bersten auch voll gewesen. So mussten doch einige draußen bleiben, nach meinem Geschmack war die Öffentlichkeit dadurch nicht hergestellt, aber sehen die Richter, das sah der Richter nicht so eng und er hat die Sitzung trotzdem eröffnet." Mehr Egozentrik geht wahrscheinlich nicht.
N.N. versucht sich an einem Diss der Staatsanwältin, die seiner Wahrnehmung nach auf der Grundlage von Gefühlen und "ihren Vorstellungen von Menschlichkeit," dass Gefühle in einem Rechtsstaat nicht relevant sind, hat sich sich wohl noch nicht bis zu ihm herumgesprochen. Leider wurde dem Antrag der Staatsanwaltschaft nach 6 Monaten Haft nicht entsprochen.
Es folgt ein Auftritt als Laienschauspieler: N.N. hat auf Einladungen/Mobilisierung seiner Madenschaft verzichtet, um die als Zeugen geladenen Jugendlichen zu schützen, die sich, natürlich, teiweise widersprüchlich äußerten, so dass der eigentliche Vorwurf "vage" blieb.
Dann entschuldigt er sich fast, in der gewohnten Glaubwürdigkeit und dabei direkt in die ihm eigene Widerlichkeit abgleitend, bei den Schülern, die er "wahrscheinlich" emotional aufgewühlt hat und auch bei Fr. Gruberova, schließlich hat er einen, vermutlich erfundenen, Großonkel der in "einem Rheinwiesenlager" eingesperrt war und kann somit verstehen, dass er auch "betroffen wäre," wenn jemand sagen würde, dass es für ihn nicht so schlimm gewesen sein kann.
"Mir kam diese ganze Veranstaltung nicht sehr sinnvoll vor..."
Ob er das Urteil akzeptiert, oder Rechtsmittel einlegt bleibt offen.
Der Typ merkt gar nichts mehr, er lobt die Atmosphäre, wie freundlich und höflich doch alle waren. "Es war eigentlich eine ganz nette Stimmung." Ist N.N. schon dermaßen entkoppelt von aller Realität, dass er nicht merkt, dass er jetzt vorbestraft ist?
Er freut sich über die Presseberichte, ohne diese gelesen zu haben, schließlich ist auch schlechte Promo noch immer Promo. Bei Minute 13:32 war ich kurz davor meinen Laptop kurz und klein zu schlagen: N.N. grinst in die Kamera, hustet und führt aus, dass Fr. Gruberova und ihr Mann, Journalist bei der SZ, an einem Buch zum Antisemitismus in D-Land arbeiten. "Möglicherweise werde ich auch Aufnahme in das Buch finden [...] das würde mich sehr freuen, ich bin immer glücklich über kostenlose Werbung oder jedenfalls Aufmerksamkeit [...]"
Es folgt der abschließende Werbeblock: Hinweis auf YT, dass sich dort alle seine Videos finden lassen, was mich ein weiteres Mal vermuten lässt, dass Friedich von Hessen identisch ist mit N.N., da Friedrich Videos hochlädt, die auf anderen Plattformen noch nicht verfügbar sind. Aber das interessiert YT natürlich nicht.
"Das Geldsystem ist sowieso ein verlogenes und ein kriminelles und vielleicht sind da andere Wege gar nicht so Unsinnvoll [...]" und da seine Konten zügig dicht gemacht werden, mögen seine Jünger doch bitte BTC nutzen.
Sein Kamerabüttel findet bezeichnenderweise keinerlei Erwähnung.