Autor Thema: Der Volksleerer - Nikolai Nerling  (Gelesen 1441274 mal)

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Offline Gregor Homolla

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8085 am: 5. Dezember 2019, 17:53:06 »
Wir hatten Löwenthal!
Das lassen wir ins von Euch Ossis nicht kapuutt machen!
Und überhaupt, habt Ihr viel kleinere Steine als wir!
Und überhaupt, dürft "Ihr" froh sein, bei uns im Glashaus sitzen zu dürfen!

''melde mich freiwillig beim Modi!

« Letzte Änderung: 5. Dezember 2019, 17:56:44 von Gregor Homolla »
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8086 am: 6. Dezember 2019, 11:50:58 »
 

Offline Anti Reisdepp

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8087 am: 6. Dezember 2019, 12:02:37 »
Naja um eine ziemlich teure Wurst! Er hatte ja wegen dieser Sache einen Strafbefehl über 12750Euro bekommen, dagegen hat er natürlich Widerspruch eingelegt, weil der gar nicht korrekt unterschrieben wurde usw.  :whistle:
In einem sozialen Umfeld in dem der Wahnsinn regiert, ist der Irrsinn Norm.
 

Offline Neubuerger

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8088 am: 6. Dezember 2019, 12:33:56 »
Naja um eine ziemlich teure Wurst! Er hatte ja wegen dieser Sache einen Strafbefehl über 12750Euro bekommen, dagegen hat er natürlich Widerspruch eingelegt, weil der gar nicht korrekt unterschrieben wurde usw.  :whistle:

Wenn er da auch den kürzeren zieht, dann wird das ein ziemlich armseliges Weihnachtsfest für ihn in diesem Jahr, weil dann ja noch Verfahrenskosten und Rechtsanwaltsgebühren hinzukommen. Und selbst, wenn die Strafe reduziert wird, ist es vermutlich immer noch teuer. Wohlan, volle Kraft voraus in die finanzielle Pleite.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 

Offline Metamaterie

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8089 am: 6. Dezember 2019, 12:36:19 »
Hoffentlich springt bei dem Verfahren nicht nur eine fette Geldstrafe raus, sondern auch eine rechtskräftige Verurteilung wegen Volksverhetzung und Hausfriedensbruch.
Die Anzeige wegen Hausfriedensbruch läßt darauf schließen, dass der Volksblödi in seiner penetranten und dummdreisten Trolligigkeit zunächst nicht der Aufforderung nachgekommen ist, das Gelände des Kzs zu verlassen, der hat vermutlich versucht provozierend rumzudiskutieren, in der Hoffnung, ein paar schöne Bilder für seine journalistische Arbe...seinen Videoschmutz zu generieren.
Kann man die zuständige Staatsanwaltschaft eigentlich irgendwie erreichen und dazu bewegen, sich die Einkommensverhältnisse des Volkshamples wegen der Strafbemessung mal genauer anzusehen? Immerhin liegen bei dem noch 8000 Euro auf dem Bitcoin-Konto, zudem könnte dabei auch nebenbei die korrekte Versteuerung von Interesse sein.

Der Hit wäre es übrigens, wenn Julian Feldmann von dem Prozeß berichten würde, hehehe.
« Letzte Änderung: 6. Dezember 2019, 12:38:05 von Metamaterie »
 

Offline mork77

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8090 am: 6. Dezember 2019, 13:14:09 »
Was soll ihm schon passieren?

Halt, Moment, ich habe Dessau gelesen und nicht Dachau.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
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Offline Rabenaas

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8091 am: 6. Dezember 2019, 14:24:07 »
Off-Topic:
Gerhard Löwenthal und sein ZDF-Magazin waren doch noch viel reaktionärer.

Löwenthal war immerhin Sozialdemokrat!

@Gregor Homolla: Richard, nicht Gerhard Löwenthal. Über letzzteren sagte man auch:

Die Milch wird sauer, das Bier wird Schal,
im Fernsehn kommt der Löwenthal!


Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8092 am: 6. Dezember 2019, 15:01:30 »
Löwenthal war immerhin Sozialdemokrat!
 ;)
Das muß ich aber schärfstens von uns weisen. Einer wie Sarrazin reicht uns:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_L%C3%B6wenthal#Politik
Zitat
... in den 1970er Jahren engagierte er sich für den Bund Freies Deutschland, eine Berliner Regionalpartei, die sich gegen die sozialliberale Ostpolitik und kommunistische Unterwanderungsversuche wandte. Von 1977 bis 1994 war er Vorsitzender der konservativen Deutschland-Stiftung...
... In der Wendezeit beteiligte sich Löwenthal am Aufbau der Deutschen Sozialen Union (DSU) in Leipzig. Unter anderem schrieb er große Teile der Programmatik für den anstehenden Wahlkampf für den ersten gesamtdeutschen Bundestag...
... Löwenthal war außerdem Kurator des Instituts für Konservative Bildung und Forschung (IKBF). Er war Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, die sich primär gegen Menschenrechtsverletzungen in kommunistischen Ländern einsetzte. 1993 stand er dem Kongress „Mut zur Ethik“ als Ehrenvorsitzender vor. Der Kongress wurde vom Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis (VPM) organisiert. ...
... Löwenthal, der mit der CSU sympathisierte, sah sich selbst als „Mann der Mitte“. Er beklagte eine zunehmende Verschiebung der Gesellschaft hin zu linken Positionen. ...
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8093 am: 6. Dezember 2019, 15:09:00 »
Asche auf mein Haupt!
 :notworthy:
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8094 am: 6. Dezember 2019, 17:20:23 »
Gerhard Löwenthal und sein ZDF-Magazin waren doch noch viel reaktionärer.

Ich hab nie vergessen wie Löwenthal dem angeblichen "Volkssänger" Frank Rennicke ein langes Porträt in seiner Sendung widmete und mit ihm gemeinsam über die Unbilden der Gegenwart zeterte, weil der böse linke Zeitgeist dem armen Rennicke seine doch hochverdiente Karriere versage...

Ausgerechnet Frank Rennicke! Jugendführer der Wiking-Jugend, NPD-Mitglied, DLVH-Unterstützer, Gründungsmitglied des VRBHV, HDJ-Unterstützer, Kandidat der NPD für den Posten des Bundespräsidenten. Rechtsextremer Antisemit, wegen Volksverhetzung und Holocaustleugnung verurteilt. Featured by ZDF  :(
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8095 am: 6. Dezember 2019, 19:12:13 »
Zitat
... Löwenthal, der mit der CSU sympathisierte, sah sich selbst als „Mann der Mitte“. Er beklagte eine zunehmende Verschiebung der Gesellschaft hin zu linken Positionen. ...

Das ist eine Psychose, die sich leider epidemisch ausgebreitet hat und zwar nicht nur in den ideologischen Zonenrandgebieten. Man muss sich nur mal ansehen, wie sämtliche Newsredaktionen vor jeder Wahl wie verabredet den SPD-Kandidaten kaputtschreiben (was natürlich leicht ist) oder wie massiver Kampagnen-Journalismus durchgezogen wird, um tatsächliche linke Politikansätze zu diskreditieren (siehe Beispiel Mietendeckel in Berlin).

Ich kann mich allerdings noch gut daran erinnern, wie mich schon als Teenager die kalte Wut packte, wenn der Löwenthal mir aus der Röhre entgegenglotzte, mit seinen extremen Verkürzungen (also mit gut gekleideten Lügen) war er ein früher Troll und Vorläufer für destruktive Hassclowns wie der Volksblödi.
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8096 am: 6. Dezember 2019, 23:17:30 »
Netter Bericht von Nervlings Ausflug in die Schweiz.

https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/wo-neonazis-in-ruhe-feiern-duerfen/story/15982157

Spoiler
Filmreife Szenen ereignen sich am letzten Freitag auf einer Schnellstrasse in der Nordostschweiz. Ein Kastenwagen des Grenzwachtkorps fängt ein Auto aus Deutschland mit drei Passagieren ab und geleitet es auf einen Rastplatz. Bald trifft ein zweiter Kastenwagen ein. Dieser bringt die Gäste zurück zum Grenzposten bei Schaffhausen, wo die Reisenden in Einzelzellen gesteckt werden und sich zur Leibesvisitation splitternackt ausziehen müssen. So schildert es einer der Betroffenen in einem im Internet veröffentlichten Video.

Frank Kraemer heisst der Mann. Als er am Freitag festgesetzt wird, ist er gerade unterwegs zu einem der grössten Neonazi-Treffen, das in den letzten Jahren in der Schweiz stattfand. In einer idyllischen Berghütte oberhalb von Galgenen SZ versammeln sich an jenem Wochenende gegen hundert Rechts­extreme zu einem munteren Anlass. Es gibt Vorträge, Verpflegung – rechte Geselligkeit.

Das Treffen ähnelt jenem rechtsextremen Festival, das 2016 in Unterwasser SG stattfand und dann wochenlang die Schlagzeilen beherrschte, weil die St. Galler Polizei den Hass-Event schulterzuckend geduldet hatte. Im Toggenburg spielten Rechtsrockbands, ein grosser Teil der Besucher kam aus Deutschland. In Galgenen dagegen gibt es nur Lieder mit Klavierbegleitung, und die meisten Teilnehmer sind Schweizer. Aber auch hier wissen die Behörden Bescheid. Und sie schauen einfach zu.

«Wie wärs mit kastrieren?»

Drei Stunden verbringt Frank Kraemer an jenem Freitag am Schaffhauser Grenzposten. Dass sich die Zöllner für ihn interessieren, kommt nicht von ungefähr: Kraemer ist in der Neonazi-Szene bestens bekannt als Gitarrist der Gruppe Stahlgewitter. Ihre Texte sind berüchtigt. Da heisst es zum Beispiel: «Es gibt diese Leute, die in ferne Länder fliegen, um schwitzend in der heissen Mittagssonne rumzuliegen. Die Typen schwarz wie Neger (…), wissen die denn nicht: Gesunde Bräune kommt von innen.» Und zu Schwulen singt die Band: «Für mich bist du ein perverses Schwein (…), pervers und abnormal – wie wärs denn mit kastrieren? Wenn ihr nicht kapiert, dass wir so etwas hassen. Keiner hindert euch, Deutschland zu verlassen.»

Während in Deutschland der Verfassungsschutz gefährliche Hetzer genau unter die Lupe nimmt, hat Kraemer in Schaffhausen nichts zu befürchten. Die Kontrolleure beschlagnahmen Bücher und Neonazi-Pamphlete des Gitarristen, dann aber lassen sie ihn seine Reise fortsetzen. Am Samstag erreicht Kraemer schliesslich die Neonazi-Feier in der Schwyzer Berghütte. Er hält dort einen Vortrag, wie er später auf Instagram berichtet. Zusammen mit einem zweiten deutschen Neonazi, Nikolai Nerling, der sich «der Volkslehrer» nennt und in seinen Internetvideos gern den Holocaust relativiert.

Nur ein Schweizer Referent: Flyer für das «Völkische Forum». Foto: PD

Verschiedene Quellen lassen erahnen, worüber die beiden referierten: Die «Nationale Aktionsfront» (NAF), eine Schweizer Neonazi-Gruppierung, veröffentlicht nach der Veranstaltung ein Foto von Kraemer und Nerling vor einer «Nationale Aktionsfront»-Fahne. Gemäss NAF trug das Treffen den Titel «völkisches Forum». In einer Einladung wurde Kraemers Vortrag mit dem Titel «Authentisches Leben als Nationalist» angepriesen. Ausserdem wurde ein anonymer deutscher Zeitzeuge angekündigt, bei dem es sich – wie wir jetzt wissen – um den «Volkslehrer» handelte.

Warum die Schweizer Neonazis Referenten und ihre Ideologie aus Deutschland importieren müssen? In der kleinen Schweizer Szene gibt es keine vergleichbar charismatischen Köpfe und Redner. Gemäss dem Flyer trat am «völkischen Forum» in Galgenen nur ein Schweizer Referent auf: Es handelt sich um Adrian Segessenmann von der rechtsextremen Avalon-Gemeinschaft. Er sprach zum Thema «Nationaler Sozialismus im 21. Jahrhundert».

Niemand fühlt sich zuständig

Warum aber unternahmen die Schweizer Behörden nichts, um die Feier der Rechtsextremen und die Verbreitung einer rassistischen Ideologie in Galgenen zu verhindern? Warum wurde Kraemer an der Grenze nicht einfach zurück nach Deutschland geschickt?

Die Eidgenössische Zollverwaltung teilt mit, sie habe die Weiterfahrt nicht verhindern können, weil gegen Kraemer kein gültiges Einreiseverbot verhängt worden war. Zuständig für Einreise­verbote wäre das Bundesamt für Polizei (Fedpol). Dieses schreibt, dass das Verhältnismässigkeitsprinzip stets gewahrt werden müsse. «Die Interessen der Fernhaltung werden gegenüber den Interessen der Meinungsäusserungsfreiheit jeweils sorgfältig abgewogen.»

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) wusste schon Wochen vor dem Anlass vom Neonazi-Treffen der Nationalen Aktionsfront und von Kraemers Vortrag. Auf die eigens dazu angereisten deutschen Neonazis angesprochen, antwortete der NDB schriftlich: Solange kein konkreter Gewaltbezug feststellbar sei, würden Personen, die sich politisch radikalisieren, nicht ins Aufgabengebiet des NDB fallen. Der NDB selbst könne auch keine Veranstaltungsverbote aussprechen. Man analysiere aber fortlaufend die Sicherheitslage und stehe in engem Kontakt mit den zuständigen Kantonen. Defensiv äussert sich schliesslich auch die Schwyzer Kantonspolizei zur Neonazi-Feier in Galgenen: Sie habe in enger Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden Massnahmen getroffen.

Neonazis: «Volkslehrer» Nikolai Nerling und Musiker Frank Kraemer (r.). Foto: PD

Diese Massnahmen bestanden offenbar darin, dass man die knapp hundert Neonazis gewähren liess, ihre Autonummern notierte und sie aus der Ferne beobachtete.

Anhand der Autokennzeichen liessen sich die Namen der meisten Teilnehmer eruieren. Eine starke Abordnung kam zum Beispiel von dem in Deutschland verbotenen, in der Schweiz aber legalen Blood-&-Honour-Netzwerk und von Combat 18 – C18, wobei die Zahl 18 für «Adolf Hitler» steht. Vertreten war auch das vor allem im Zürcher Oberland aktive «Stallhaus Schweiz» (SS). Den Vorträgen lauschten ausserdem einige Mitglieder der «Division Schweiz», die mit den in der Ukraine gegen russische Rebellen kämpfenden Rechtsextremisten des Azov-Bataillons verbandelt sein soll. Darüber hinaus waren einige Vertreter der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) anwesend, unter ihnen der Basler Neonazi Tobias Steiger. Seit längerem hat Steiger Strafverfahren wegen antisemitischer Rassendiskriminierung am Hals, die aber von der Basler Staatsanwaltschaft wegen «Überlastung», wie sie selbst schreibt, nicht prioritär behandelt werden.

Zu den Organisatoren der Neonazi-Feier in Galgenen gehört der im Aargau lebende Marc S., der auch bei den Ausschreitungen zwischen Linksextremisten und Neonazis in Schwyz vom April 2019 zugegen war. Beteiligt war auch der 55-jährige Otto Rölli aus dem Kanton Zug. Er gehört zur rassistischen «Heimatbewegung», die sich unter anderem für die Abtrennung der romanischen Schweiz vom deutschsprachigen Landesteil einsetzt. Rölli schreibt gern Leserbriefe und durfte auch schon in der «Neuen Zürcher Zeitung» vor den Gefahren des Multikulturalismus warnen. Er wurde 1990 wegen mehrerer Anschläge auf Asylunterkünfte zu einer bedingten Gefängnisstrafe von acht Monaten verurteilt.

«Volkslehrer» Nikolai Nerling besuchte in der Schweiz auch das Altdorfer Tell-Denkmal. Der Schweizer Nationalheld inspirierte ihn zu einem Selfie-Video. Zu den Klängen von Rossinis Oper «Wilhelm Tell» sagt Nerling: «Verbeugt hat sich Tell nicht 1307. 2017 habe ich nicht geschwiegen.» 2017 fing Nerling an mit seinen rechtsextremen Aktivitäten in den sozialen Medien, was zu seiner fristlosen Entfernung aus dem öffentlichen Dienst als Grundschullehrer in Berlin führte.

Erstellt: 06.12.2019, 21:48 Uhr
[close]


Edit: Das Kraemer Video gibt es hier
« Letzte Änderung: 6. Dezember 2019, 23:54:00 von Gregor Homolla »
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8097 am: 7. Dezember 2019, 07:57:46 »
Immerhin deklariert die Schweizer Zeitung den Volksblödi klar als Neonazi, während er hier in Deutschland immer nur als "rechtsradikal" bezeichnet wird (und er das auch begrüßt).

Wilhelm Tell Redux, besonders wirres Video aus der Schweiz. Der Volkslehrer galubt anscheinend tatsächlich, man müsse der Jugend von rechter Seite nur attraktive Angebote zur Freizeitgestaltung machen, dann würden die schon irgendwie der Antifa fernbleiben. Das die Entscheidung für den Antifaschismus auch etwas mit Überzeugung und Vernunft zu tun haben könnte, kommt ihm gar nicht in den Sinn, vermutlich, weil das eben auch nicht die Kriterien gewesen sind, die ihn zum Neonazismus bewogen haben.

https://volkslehrer.info/videoarchiv/vl-lernt-von-tell-heimat
« Letzte Änderung: 7. Dezember 2019, 09:58:05 von Metamaterie »
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8098 am: 7. Dezember 2019, 09:56:07 »
Noch ein Kommentar aus der Schweizer "Lügenpresse"

Spoiler
Wir brauchen keine Neonazis aus Deutschland

Die Schweiz als Paradies für ausländische Rechtsextreme – wie lange noch?
Freitag 6. Dezember 2019 22:05 von Kurt Pelda

Die Schweiz gilt als liberales Land, in dem auch Neonazis und Faschisten – von wenigen Ausnahmen abgesehen – ihre Meinung frei äussern dürfen. Die rechtsextreme Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) ist zum Beispiel eine legale politische Formation. Dass sie sich gerade überlegt, ob sie auch öffentlich zu ihrer nationalsozialistischen Grundhaltung stehen soll oder nicht, ändert nichts an ihrem Status.

Doch wie ist das eigentlich mit ausländischen Neonazis? Müssen wir akzeptieren, dass sie in die Schweiz kommen, um sich in Altdorf vor dem Wilhelm-Tell-Denkmal öffentlich mit dem Schweizer Nationalhelden zu vergleichen? Sollte da nicht auch Bundesbeamten der Kragen platzen? Wenn man dem Bundesamt für Polizei (Fedpol) zuhört, ist das offenbar nicht der Fall. Die Interessen der Fernhaltung eines Extremisten würden gegenüber den Interessen der Meinungsäusserungsfreiheit jeweils sorgfältig abgewogen. Nun kann man sich fragen, welchen Interessen denn gedient ist, wenn die Schweiz deutsche Schwulen- und Judenhasser ins Land lässt – wie am letzten Wochenende geschehen. Zumindest im Fall von Frank Kraemer, Gitarrist der Naziband Stahlgewitter, war den Bundesbehörden schon seit Wochen klar, dass dieser Mann bei der rechtsextremen «Nationalen Aktionsfront» in der Schweiz einen Vortrag halten würde.

Bei islamistischen Hasspredigern und Rattenfängern verhält sich Bundesbern viel weniger zaudernd, und das zu Recht. Gegen sie werden kurzerhand Einreiseverbote verhängt. Kraemer musste sich bei der Einreise zwar splitternackt ausziehen und wurde minutiös gefilzt, doch dann durfte er weiterfahren und ungestört seinen Vortrag am Neonazitreffen in Galgenen SZ halten. Das ist stossend. Was bei Islamisten möglich ist, sollte auch für Neonazis gelten. Ihre Hassrede ist nicht weniger gefährlich. Auch wenn es «nur» Vorträge oder Konzerte sind: Das Ziel ist immer Ausgrenzung und Gewalt gegen Andersdenkende.
[close]
https://www.bazonline.ch/schweiz/standard/wir-brauchen-keine-neonazis-aus-deutschland/story/22409798
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #8099 am: 7. Dezember 2019, 10:07:56 »
Noch ein Kommentar aus der Schweizer "Lügenpresse"


Mich wundert allerdings mehr, wenn so etwas ausgerechnet in der Basler steht.
Blochers Anteil generiert nämlich eher so etwas (von heute):


Zitat
Überall im Internet werden Linke in ihrer Echokammer ständig mit tatsächlichen und vermeintlichen Ungerechtigkeiten in der Welt berieselt, bis sie nichts mehr anderes als Rassismus, Sexismus und Homophobie sehen können. So funktioniert linke Indoktrination. Unser Kommentar.

Antifa: Eine Gefahr für die freie Gesellschaft


Übergriffe aus der linken Szene auf Andersdenkende häufen sich. Bei der Rechtfertigung dafür steht stets die Moral im Vordergrund.

Samstag 7. Dezember 2019 09:45 von Serkan Abrecht
https://www.bazonline.ch/schweiz/standard/antifa-eine-gefahr-fuer-die-freie-gesellschaft/story/25713408
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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