Autor Thema: Der Volksleerer - Nikolai Nerling  (Gelesen 1440817 mal)

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1200 am: 31. Mai 2018, 09:22:14 »
Neues Video vom Volkslehrer - diesmal von dem Demminer Friedhof.

https://www.youtube.com/watch?v=zF_Z1hxAz84

An dieser Stelle haben hunderte Menschen vor der vorrückenden Roten Armee den Freitod gewählt.
Vom Leerer kommt jedoch nur etwas zu Symbolik (unser Kreuz? Sieht eher wie ein Reichsapfel aus - was hatten die weltlichen Könige des heiligen römischen Reiches damit zu tun? Zeitreisen bestätigt?) und einer angeblichen Verspottung der Toten auf einer Gedenktafel (sehe ich irgendwie nicht).
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1201 am: 31. Mai 2018, 10:00:32 »
Neues Video vom Volkslehrer - diesmal von dem Demminer Friedhof.

Zur Einordnung: Im Rahmen des Rückzugs der deutschen Truppen, der Sprengung der Brücken an der Stadt und der Einnahme der Stadt Demmin durch die rote Armee kam es zu einem der größten bekannten Massensuizide (und vor allem auch erweiterten Suizide an Kindern) im zweiten Weltkrieg. Der Wikipediaartikel zum Thema ist nicht wirklich neutral (das zeigt auch die Diskussion darüber), gibt aber einen Anhaltspunkt.

Hier versucht der Volxleerer mal wieder in tiefbraunem Wasser zu fischen und wenn man sich die Kommentare unter dem Video anschaut, ist ihm das auch gelungen. Die sind antisemitisch, revisionistisch und tiefbraun. Wer mag kann das Transkript lesen und den Kopf schütteln. Ich kann diese Interpretation, die er hat, ebenso wie @DerOstfriese auch nicht entdecken. Was mir in diesem Zusammenhang auch übel aufstösst, ist der Versuch, Opfer des 2. Weltkriegs (und um die handelt es sich letztendlich) für seine Zwecke einzuspannen und das auch einem Friedhof zu tun.

Spoiler
Zitat von: Volxleerer auf dem Friedhof von Demmin
Ja, guck mal, wir sind jetzt hier in Demmin am Friedhof und das passt sehr gut weil
meine Schule in der Demminer Straße war. Also meine ehemalige Schule, wollte ich
mich mit Demmin mal ein bisschen beschäftigt habe auch in diesem Zusammenhang etwas erfahren habe was
nicht schön ist und das wollen wir jetzt hier mal anschauen. Ich hoffe wir finden
es hier auf diesem Friedhof. Dazu sage ich dann nachher noch mehr.

So, wir sind hier an einem Mahnmal und dieses Mahnmal steht hier für mehrere
Hundert, 700, 800, 900, genau weiß man es nicht Menschen, die Anfang Mai 1945 den Freitod
gewählt haben. Die rote Armee rückte vor und die Menschen die hier in der Stadt waren
sagen keinen anderen Ausweg, als sich das Leben zu nehmen.
Und für sie ist hier diese, dieses Grab, das ist die größte Grabstätte für Suizidopfer aus dem
zweiten Weltkrieg. Es gab natürlich viel, viel mehr. Die Zahl derjenigen, die sie selbst
getötet haben, anstatt in die Hände der Russen zu fallen, ist nicht beziffert, aber Tausende gehen
und hier wie gesagt 700 bis 1000. Sie haben hier einen Ort bekommen, der an sie erinnert.
Was mich hier erfreut an diesem Mahnmal ist dass wir als Symbol den Kreis haben und das
Kreuz und das sind ja zwei uralte germanische Symbole und dieser Kreis, es sind ja eigentlich
drei Kreise die diese Kugel bilden. Und da steckt ganz viel drin also das ist die Art heilige
Geometrie, in der Blume des Lebens kann man ganz viel darüber nachlesen oder erforschen, wenn
man das sich mal anguckt, das Kreuzes ist eben nicht das christliche Kreuz, sondern eben unser Kreuz.

So und jetzt schauen wir uns mal an was die offizielle Tafel vorne über diesen Ort hier sagt,
ja das ist auch interessant.
Ja das hier ist von der Hansestadt Demmin die offizielle Tafel und wenn man sich das mal durchliest:
Freitote am Sinn des Lebens irre geworden. Am Sinn des Lebens irre geworden.
Jetzt werden die Menschen, die sich hier das Leben genommen haben, als irre
dargestellt und zwar irre geworden am Sinn des Lebens. Was war denn der Sinn
des Lebens hier in diesem Zusammenhang? War es Sinn dass Truppen aus dem Osten
kamen und die deutschen Städte und Dörfer überfallen haben und gebrandschatzt
haben, Frauen vergewaltigt haben, ausgeräubert haben, ermordet haben, war das
Sinn des Lebens und daran sind sie irre geworden und haben sich deswegen umgebracht?

Das ist doch die pure Verhöhnung. Hier ruhen im Massengrab und in Einzelgräbern
hunderte bekannte und unbekannte Opfer der Demminer Tragödie vom Mai 1945.
Immerhin wird das hier erwähnt und steht das hier, was kaum einer außerhalb Demmins
wahrscheinlich weiß. Wie gesagt, meine Schule ist in der Demminer Straße, auch da
wäre es ja vielleicht interessant was man eigentlich mit diesem Ort in Verbindung bringt,
aber das haben wir natürlich auch nicht behandelt und ich bin mir sicher die meisten
an meiner Schule wissen das auch nicht. Also falls es überhaupt jemanden gibt. Jetzt
haben wir das mal bekannt gemacht und ich kann echt nur den Kopf schütteln über
diesen über diesen Satz der die Opfer hier noch verspottet.
[close]
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1202 am: 31. Mai 2018, 10:32:01 »
Neues Video vom Volkslehrer - diesmal von dem Demminer Friedhof.

https://www.youtube.com/watch?v=zF_Z1hxAz84

An dieser Stelle haben hunderte Menschen vor der vorrückenden Roten Armee den Freitod gewählt.
Vom Leerer kommt jedoch nur etwas zu Symbolik (unser Kreuz? Sieht eher wie ein Reichsapfel aus - was hatten die weltlichen Könige des heiligen römischen Reiches damit zu tun? Zeitreisen bestätigt?) und einer angeblichen Verspottung der Toten auf einer Gedenktafel (sehe ich irgendwie nicht).


Der Satz ist auch ohne den Zusammenhang, wenn man dann noch nicht gewillt ist, nicht eindeutig zu verstehen. Dem Volksleerer unterstelle ich allerdings Absicht.

Zitat
"Freitote, am Sinn des Lebens irre geworden", notiert eine alte Demminer Lehrerin in ihrem Tagebuch am 1. Mai 1945.

Wenn ich den folgenden Text lese, bedeutet für mich dieser Satz, dass der Freitod gewählt wurde, weil man mit dem zu Erwartendem nicht Leben konnte ( die schrecklichen Vergewaltigungen usw. ) und dies solche Angst gemacht hat, dass man „irre“ wurde. Im verständlichen Sinne! Das ist kein Hohn in meinen Augen, sondern spiegelt die aussichtslose und „sinnlose“ Situation wieder.

https://www.ndr.de/kultur/geschichte/chronologie/Am-Sinn-des-Lebens-irre-geworden,kriegsendedemmin100.html

Spoiler
Am Sinn des Lebens irre geworden" - Massenselbstmord in Demmin
von Gisela Zimmer
Eine Frau sitzt am Ende des Zweiten Weltkriegs auf einem Bordstein. © picture-alliance / akg Der Weltkrieg hinterlässt verzweifelte Menschen, die vor dem Nichts stehen.
Die Erinnerungen führen zurück in das Frühjahr 1945, in die kleine, vorpommersche Hansestadt Demmin. Alles grünt und blüht. Es ist ungewöhnlich warm für die Jahreszeit. Doch für die sommerlichen Temperaturen hat niemand einen Sinn. Denn in Demmin ist Panik ausgebrochen. Frauen und Kinder irren verstört an den Ufern der Flüsse Tollense, Peene und Trebel umher. Die Mütter wollen nur noch eins: ins Wasser, um sich und die Kinder zu ertränken. Aus Scham, aus Angst - sie alle wurden von sowjetischen Soldaten vergewaltigt. Auch Frau Quadt steht am Ufer, mit ihren vier Kindern. Auch sie will sich das Leben nehmen. Doch ihr ältester Sohn Heinz-Gerhard, damals 14 Jahre alt, redet und redet auf sie ein. Bis er es schafft, sie wegzuziehen.

Ein Panzergraben gegen die russische Armee
Demmin, Ende April 1945: Chaos und Hektik beherrschen die Stadt. Das "Dritte Reich" bricht zusammen, Soldaten der Wehrmacht eilen zurück. Aus Schulen werden Lazarette. Nachts sitzen die Menschen im Keller. "Und man hörte auch von Weitem dieses Grollen", erinnert sich Heinz-Gerhard Quadt, heute Stadtchronist von Demmin. "Insbesondere dieses Rasseln der Panzerketten. Das ist mir so unheimlich, das habe ich heute noch im Ohr. Und dann die große Frage, was machen wir? Was machen wir, wenn die Russen kommen?"

Am 30. April sind sie da: Die ersten russischen Panzer rollen auf Demmin zu. Die Nazi-Bonzen der Stadt haben sich längst aus dem Staub gemacht, nicht ohne vorher zu verkünden, dass Demmin bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen sei. Vom Kirchturm, weithin sichtbar, weht an diesem Tag eine weiße Fahne. Für den Fall der kampflosen Übergabe hatten die russischen Parlamentäre versichert, dass Demmin nicht geplündert und die Zivilbevölkerung nicht belästigt wird.

Die Fluchtwege sind abgeschnitten
Doch plötzlich - die russische Armee drängt längst in die Stadt - explodieren alle Brücken. Sie wurden von der letzten Wehrmachtsreserve zur Sprengung vorbereitet. Die Zivilbevölkerung sitzt damit in der Falle. Über die Flüsse gibt es keinen Fluchtweg mehr. Auch die Russen können nicht weiterziehen, eigentlich wollten sie noch am selben Tag bis nach Rostock. Einige Deutsche beginnen, auf vorbeiziehende Russen zu schießen. Auch der Studienrat Gerhard Moldenhauer, der zu seiner Nachbarin sagt: "Ich habe eben meine Familie getötet, jetzt lege ich noch einige Russen um und dann scheide ich selbst aus dem Leben."

Rache trifft Frauen und Mädchen
Die Vorfälle führen nach sowjetischem Kriegsrecht dazu, dass Demmin drei Tage zur Plünderung freigegeben wird. Die Stadt wird "vogelfrei". Die Russen zünden die Häuser an, der Stadtkern brennt tagelang. Am 1. Mai eskaliert die Situation: Der Apotheker am Markt veranstaltet in seiner Wohnung eine sogenannte Siegesfeier. Die eingeladenen sowjetischen Offiziere werden mit Rotwein vergiftet. Die Rache erfolgt umgehend und trifft die Schwächsten: die Frauen und Mädchen. "Mädchen von zehn Jahren bis zur 80-jährigen Großmutter wurden vergewaltigt. Und wer dagegen von den Männern Einspruch erhob, wurde kurzerhand niedergeschossen", erzählt Heinz-Gerhard Quadt.

Karin Rudolphy war damals gerade zehn Jahre alt. Eigentlich hatten sie und ihre Mutter Demmin längst verlassen. Doch wohin, bei den vielen Flüchtlingsströmen? So laufen sie wieder zurück - den Panzern entgegen und direkt in die Katastrophe. Karin Rudolphy erinnert sich: "Wie wir drei da so gehen, meine Mutter in der Mitte, Tante und ich an den Seiten, da kam ein Adjutant mit so einem aufgepflanzten Bajonett, nahm meine Mutter aus der Mitte raus, ich seh' die Stelle heute noch vor mir. Meine Mutter wusste gleich Bescheid. Sie hat auch kein Theater gemacht, denn in solch einem Fall hätte man vielleicht auch erschossen werden können.

Dieser Mensch mit dem Bajonett führte meine Mutter zu einem Offizier und der Offizier verschwand mit ihr in einem Haus." Unter Tränen erzählt Karin Rudolphy weiter: "Wir haben dann bei einem Bäckermeister Unterschlupf gefunden. Da waren wir im Hinterzimmer. Und da ist es ganz laut und schlimm zugegangen. Die haben die gelähmte Frau des Bäckermeisters vergewaltigt. Das war sehr, sehr schlimm." Karin Rudolphy hat Glück, sie selbst bleibt verschont.

Die meisten Opfer können bis heute nicht darüber reden. Nur in Briefen - anonym geschrieben - offenbaren sich einige Frauen. In einem dieser Briefe heißt es: "Wir jüngeren Frauen hatten uns die Gesichter geschwärzt und hielten unsere Kinder schützend vor uns auf dem Schoß. Ins Nebenzimmer holten sich Russen Frauen und Mädchen und vergewaltigten sie. Aus unserem Zimmer nahmen sie ein etwa 14-jähriges Mädchen mit. Es kam völlig verstört zurück."

Viele nehmen sich das Leben
Was folgt, ist der vermutlich größte Massenselbstmord der deutschen Geschichte. Der Revolver, die Rasierklinge, der Strick, das Gift oder der Fluss - alles wird zum Todeswerkzeug. Zahllose Demminer Frauen ertränken sich. Sie steigen in die Flüsse, auf dem Rücken einen Rucksack mit Steinen, im Arm ihr Baby. "Freitote, am Sinn des Lebens irre geworden", notiert eine alte Demminer Lehrerin in ihrem Tagebuch am 1. Mai 1945. Nicht immer gelingt der Freitod. Manche Frauen überleben. Hin und wieder krabbelt auch ein Kind, das scheinbar ertrunken war, wieder aus dem Wasser.

Wohin mit den Toten?
Demmin, Anfang Mai 1945: Die Stadt ist zerstört. Die Flammen haben den Stadtkern aufgefressen. In den Flüssen treiben zahllose Leichen. Sie müssen herausgeholt und beerdigt werden. Nicht alle Toten werden identifiziert. Heinz-Gerhard Quadt hat das Friedhofsbuch gelesen: "Darin gibt es 35 Seiten über die Toten des Mai 1945. Manche kamen auf die Familiengrabstätte, andere kamen in das Massengrab. Und bei einer ganzen Reihe von Toten - was Flüchtlinge anbetrifft - steht dann eben: 'unbekannte Frau, Taschentuch E.B.' Oder: 'Alter Mann, rechter Daumen fehlt.'"

"Freitote, am Sinn des Lebens irre geworden" steht auf einer Gedenktafel auf dem Friedhof von Demmin, die an einen Massenselbstmord 1945 erinnert. © picture alliance / ZB Fotograf: Bernd WüstneckAuf dem Friedhof in Demmin erinnert heute eine Gedenktafel an die Menschen, die sich 1945 das Leben nahmen.
Der Pfarrer Heinrich Wessels steht den Menschen bei. Er ist dabei, als auf dem Friedhof eine Wagenladung nach der anderen ankommt, die Leichen in ein großes Massengrab gelegt werden. Sein großes Anliegen ist es, dass die Menschen in Kleidung beerdigt werden. Särge gibt es nicht mehr. Stattdessen werden Pappkartons genommen, Bettbezüge oder große Papiertüten. 1990 wird Heinrich Wessels zum Ehrenbürger von Demmin ernannt.

Das große Schweigen
Das Schweigen in Demmin wird im Laufe der Jahre nur allmählich durchbrochen. Lange Zeit durfte über die Vergewaltigungen und Ausschreitungen nicht geredet werden. Das hat die Menschen stumm gemacht, sagt Heinz-Gerhard Quadt: "In DDR-Zeiten musste man sich schon in einem vertrauten Kreis befinden, um über diese Ereignisse zu sprechen. Am Image der Sowjetarmee war nicht zu kratzen. Und so ist es auch im kleinen Kreis so gewesen, dass man sich nur vertraulich darüber unterhalten hat. Ich habe dazu das Gespräch mit meiner Mutter manchmal gesucht oder Andeutungen gemacht. Aber eine Aussprache haben wir darüber nie geführt, weil sie ja auch eigentlich wusste: Er hat es miterlebt, wie die Russen mich vergewaltigt haben, wie wir das Haus verlassen mussten und in welchem Zustand wir waren."

Die Kinder von damals - darunter Heinz-Gerhard Quadt und Karin Rudolphy - sind heute über 70 Jahre alt. Sie sind die letzten Zeitzeugen, die das Drama von Demmin 1945 aus eigenem Erleben schildern können. Erst seit einigen Jahren erinnert nun auch ein großer Findling auf dem Bartholomäi-Friedhof in Demmin an die fast 1.000 toten Frauen und Kinder. Er trägt als Inschrift die Tagebuchnotiz der alten Lehrerin: "Freitote, am Sinn des Lebens irre geworden".

DOWNLOADS
"Am Sinn des Lebens irre geworden" - Originalversion
Die ungekürzte Fassung des Textes aus der Reihe "Erinnerungen für die Zukunft" von NDR 1 Radio MV. Download (118 KB)
WEITERE INFORMATIONEN
Wehrmachtssoldaten halten weiße Tücher hoch. © picture-alliance Fotograf: akg-images
Als der Krieg im Norden zu Ende ging
Am 8. Mai 1945 endet der Krieg mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht. Bereits in den Wochen zuvor haben die Alliierten viele Städte und Konzentrationslager befreit. mehr
Dieses Thema im Programm:
NDR Info | 05.05.2015 | 07:08 Uhr
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1203 am: 31. Mai 2018, 10:34:51 »
Zu den Vorgängen aus Mai 1945 gibt es seit kurzem einen Film der auch in den Kinos lief

http://www.deutschlandfunkkultur.de/film-ueber-massenselbstmord-in-demmin-kriegstraumata-einer.2156.de.html?dram:article_id=413847
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1204 am: 31. Mai 2018, 10:43:25 »
"Die Vorfälle führen nach sowjetischem Kriegsrecht dazu, dass Demmin drei Tage zur Plünderung freigegeben wird. Die Stadt wird "vogelfrei". Die Russen zünden die Häuser an, der Stadtkern brennt tagelang. Am 1. Mai eskaliert die Situation: Der Apotheker am Markt veranstaltet in seiner Wohnung eine sogenannte Siegesfeier. Die eingeladenen sowjetischen Offiziere werden mit Rotwein vergiftet."

Der Apotheker plante Suizid zu begehen, und nahm ein paar russische Offiziere gleich mit ( einen zumindest).

Die Massenvergewaltigungen und Plünderungen der roten Armee sind durch nichts zu rechtfertigen. Nachvollziehbar vielleicht, wenn man einmal darauf blickt, wie sich die Wehrmacht in Russland aufgeführt hat und was diese Sowjetsoldaten (die ja häufig Anfang 20 waren) hinter sich hatten. Aber das rechtfertigt das nicht.

Bleibt festzuhalten
-Vielleicht hätte man früher kapitulieren sollen
-vielleicht hätte man Russland im Juni 1941 nicht überfallen sollen
-vielleicht hätte man 1939 den Krieg gar nicht erst beginnen sollen
-vielleicht wäre es besser gewesen, wenn 1932/33 mindestens ein Drittel der Deutschen nicht dem Populisten und Antisemiten Hitler hinterhergelaufen wäre.

Es ist wie bei einem schlechten Wechsel
Irgendwann läuft er zum Ausgeber zurück. Und dann kommt halt die Quittung.

Fazit
-vielleicht wäre es besser, heute den Fehler nicht zu wiederholen und den Populisten nicht schon wieder hinterherzulaufen!
« Letzte Änderung: 31. Mai 2018, 11:32:54 von mork77 »
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1205 am: 31. Mai 2018, 13:26:29 »
"Die Vorfälle führen nach sowjetischem Kriegsrecht dazu, dass Demmin drei Tage zur Plünderung freigegeben wird. Die Stadt wird "vogelfrei".

Ich weiß, ist nicht vom @mork77, sondern von der Journalistin, die den Text für den NDR geschrieben hat. Aber über diese Formulierung bin ich gestolpert. Sowjetisches Kriegsrecht im Widerspruch zur Haager Landkriegsordnung? Nicht unvorstellbar, aber ohne Quelle doch zumindest zweifelhaft. Weiß jemand was? Fürchte, die Autorin selbst nach fast zehn Jahren zu fragen, ist eher sinnlos.
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1206 am: 31. Mai 2018, 13:30:08 »

Ich weiß, ist nicht vom @mork77, sondern von der Journalistin, die den Text für den NDR geschrieben hat. Aber über diese Formulierung bin ich gestolpert. Sowjetisches Kriegsrecht im Widerspruch zur Haager Landkriegsordnung? Nicht unvorstellbar, aber ohne Quelle doch zumindest zweifelhaft. Weiß jemand was? Fürchte, die Autorin selbst nach fast zehn Jahren zu fragen, ist eher sinnlos.

Die Sowjetunion hatte nach meinem Kenntnisstand die HLKO nicht unterschrieben und alle vom Zarenreich ratifizierten Verträge "negiert", fühlte sich dementsprechend dann auch nicht daran gebunden.

https://books.google.de/books?id=hJzNDAAAQBAJ&pg=PA1281&lpg=PA1281&dq=sowjetunion+hlko&source=bl&ots=JdlQkYr8Aa&sig=Bck6Rx9Jd0fmxSkAU0gNhRrdGOg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjKzsSg7K_bAhWE_SwKHZ2mDT4Q6AEIPTAD#v=onepage&q=sowjetunion%20hlko&f=false

Edith sagt das die SU sie als verbindlich anerkenne, so denn der Gegner sie anerkennt:

https://books.google.de/books?id=vmJSLQOm-tMC&pg=PA190&lpg=PA190&dq=sowjetunion+hlko&source=bl&ots=jmnO-T76d9&sig=ETXwyIKOzUtjhO5m_ta4okCazHw&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjKzsSg7K_bAhWE_SwKHZ2mDT4Q6AEIRjAF#v=onepage&q=sowjetunion%20hlko&f=false

Mit Ilja Ehrenburg war zudem zu dem Zeitpunkt ein Propagandist in der SU am Werk, der Göbbels in manchen Dingen noch weit überflügelt hat.
Folgende Zitate stammen von ihm

Spoiler
Dieser staatlich vorgezeichneten Linie treu, aber wohl auch aus vollem Herzen, animierte der Literatur-Aktivist Ehrenburg die Sowjetkrieger zum Beispiel:

- "Wenn du im Laufe des Tages nicht

wenigstens einen Deutschen getötet hast, ist dein Tag verloren."

- "Man muß hundert Deutsche töten, damit hundert andere sich besinnen... Man muß zehntausend Deutsche töten, damit hundert Schwankende sich gefangengeben."

- "Der Deutsche hat kein Mitleid mit

russischen Kindern, der Deutsche hat Mitleid nur mit sich selbst... Man muß dem Deutschen zeigen, was der Krieg auf deutschem Boden bedeutet."

- "Es gibt nichts Schöneres für uns als deutsche Leichen".
[close]

Andere angeblichen Aussagen von ihm sind umstritten, so soll er auch noch zu anderen Dingen aufgerufen haben

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45141455.html
« Letzte Änderung: 31. Mai 2018, 13:38:54 von SchlafSchaf »
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1207 am: 31. Mai 2018, 13:49:14 »
Richtig ist, das Russland zwar der Haager Landkriegsordnung beigetreten war, die Sowjetunion dieses aber nicht anerkannte.

aber

Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Haager Landkriegsordnung war darüber hinaus die Akzeptanz der Gültigkeit der in ihr formulierten Prinzipien als Völkergewohnheitsrecht. Auch wenn hierfür kein exaktes Datum ausgemacht werden kann, wurde diese Rechtsauffassung erstmals 1946 in einer Entscheidung des Internationalen Militärgerichtshofs von Nürnberg explizit bestätigt. Dies bedeutet, dass die Prinzipien der Haager Landkriegsordnung auch für Staaten und nichtstaatliche Konfliktparteien bindend sind, die dem Abkommen selbst nicht beigetreten sind.


Insofern verstiess die Sowjetunion meiner Meinung nach in Demmin gegen das Völkerrecht, hier in Form des Völkergewohnheitsrechts.
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1208 am: 31. Mai 2018, 13:58:24 »
Richtig ist, das Russland zwar der Haager Landkriegsordnung beigetreten war, die Sowjetunion dieses aber nicht anerkannte.

aber

Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Haager Landkriegsordnung war darüber hinaus die Akzeptanz der Gültigkeit der in ihr formulierten Prinzipien als Völkergewohnheitsrecht. Auch wenn hierfür kein exaktes Datum ausgemacht werden kann, wurde diese Rechtsauffassung erstmals 1946 in einer Entscheidung des Internationalen Militärgerichtshofs von Nürnberg explizit bestätigt. Dies bedeutet, dass die Prinzipien der Haager Landkriegsordnung auch für Staaten und nichtstaatliche Konfliktparteien bindend sind, die dem Abkommen selbst nicht beigetreten sind.
Insofern verstiess die Sowjetunion meiner Meinung nach in Demmin gegen das Völkerrecht, hier in Form des Völkergewohnheitsrechts.

Das zu beurteilen sollten wir den Rechtskundigen überlassen, unbestritten ist -denke ich- das hier und an anderen Orten während des ganzen Krieges im Osten eine -zum Teil- entfesselte Soldateska gewütet hat.
Von beiden Seiten wurden mMn schreckliche Verbrechen an Zivilisten und Militärs begangen.

Hitler selbst hat mal sinngemäß gesagt, das es sich bei dem Feldzug gegen die Sowjetunion um ein Weltanschauungskrieg handelt. Dementsprechend wurde der Krieg geführt mit allen vorstellbaren und nicht vorstellbaren Grausamkeiten.
Das soll hier auch nicht ins whataboutism abweichen, ich denke aber es ist wichtig um zu verstehen warum "Dinge passiert" sind.

Im Nachgang mit den Nürnberger Prozessen, hatten sich die Alliierten aber klipp und klar darauf verständigt das mögliche Kriegsverbrechen von den Alliierten hierbei keinesfalls zur Debatte stehen würden oder gar zur Anklage kommen würden.
« Letzte Änderung: 31. Mai 2018, 14:00:08 von SchlafSchaf »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1209 am: 31. Mai 2018, 14:13:14 »
Zitat von: Ilja Ehrenburg
..., der Deutsche hat Mitleid nur mit sich selbst.

Räusperchen.
Ähm.

Ja, das ist allerdings nicht ganz von der Hand zu weisen und passt leider in weiten Teilen heute noch.  :-\

https://www.zeit.de/amp/kultur/2018-05/opferkultur-debatte-sexismus-freiheit-gesellschaft
« Letzte Änderung: 31. Mai 2018, 14:16:36 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1210 am: 31. Mai 2018, 15:01:16 »
Und interessanterweise habe ich Ehrenburgs Zitate auch von Deutschen über "den Russen" gehört. Ich denke, diesen Schwachsinn gibt es überall.
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1211 am: 31. Mai 2018, 16:45:57 »
Es geht nicht darum, dass da Handgranaten abgebildet sind, sondern um "§ 86a Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen". Dieses Truppenkennzeichen trug die Nachfolgeeinheit von Oscar Dirlewanger SS-Sturmbrigade, eine selbst für SS Verhältnisse besonders brutale Einheit. Sie war maß­geb­lich beteiligt an der Niederschlagung des Warschauer Aufstands(1944), einem der größten Kriegsverbrechen des 2WK(siehe: Massaker von Wola).
Also Nein es ist nicht in Ordnung solche T-Shirts zu tragen sondern strafbar.


Leider doch nicht:

Zitat
Die Ermittlungen gegen den NPD-Funktionär Heise sind eingestellt
Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat ihre Ermittlungen gegen den Thüringer NPD-Landeschef Thorsten Heise wegen T-Shirts mit vermeintlich verfassungswidrigen Symbolen eingestellt.
31. Mai 2018 / 16:08 Uhr

Spoiler
Mühlhausen. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat ihre Ermittlungen gegen den Thüringer NPD-Landeschef Thorsten Heise wegen T-Shirts mit vermeintlich verfassungswidrigen Symbolen eingestellt. Bei dem Aufdruck – zwei gekreuzte Handgranaten – handele es sich nicht um ein Kennzeichen ehemaliger nationalsozialistischer Organisationen, erklärte Behördensprecher Dirk Germerodt am Donnerstag. Die Polizei hatte die T-Shirts während des Rechtsrock-Festivals „Schild & Schwert“ im sächsischen Ostritz im April beschlagnahmt.

Heise, der zugleich stellvertretender Bundesvorsitzender der NPD ist, war Veranstalter des Festivals. Nach Polizeiangaben betreibt er einen Onlineshop, über den er T-Shirts, Accessoires und Kleidungsstücke verkauft. In Ostritz hatten unter anderem Ordner des Rechtsrock-Treffens T-Shirts mit dem Aufdruck getragen. Die Görlitzer Staatsanwaltschaft hatte damals beim Amtsgericht einen richterlichen Beschluss zur Beschlagnahme erwirkt.

https://www.otz.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Die-Ermittlungen-gegen-den-NPD-Funktionaer-Heise-sind-eingestellt-560476811
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Es war aber sicher nicht falsch, genau hinzusehen.
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1212 am: 31. Mai 2018, 17:41:39 »
Ernsthaft, das Symbol soll erlaubt sein?
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1213 am: 31. Mai 2018, 19:13:24 »
Mit Ilja Ehrenburg war zudem zu dem Zeitpunkt ein Propagandist in der SU am Werk, der Göbbels in manchen Dingen noch weit überflügelt hat.
Folgende Zitate stammen von ihm
Sorry ich halte so eine Gleichsetzung als vollkommen inakzeptabel. Ilja Ehrenburg war als Propagandist sicher grenzwertig und mit seiner rohen Sprache eher abstoßend. Aber bei allen historischen Texten gilt es auch hier den Kontext zu beachten.
So entstand der "Убей!" Artikel im Juli 1942 also 1 Jahr nach dem Beginn des deutschen Vernichtungskriegs, dies war noch vor der Schlacht um Stalingrad. Zu diesem Zeitpunkt waren schon mehr als 1. Million Soldaten der Roten Armee in deutscher Kriegsgefangenschaft gestorben. Verantwortlich war dafür die Wehrmacht. Es ist kaum verwunderlich, dass die sowjetische Propaganda die deutschen Soldaten nicht zum Skat spielen eingeladen hat. 
Hier im russ. Orginal und deut. Übersetzung:
http://www.maschiach.de/content/view/846

Andere angeblichen Aussagen von ihm sind umstritten, so soll er auch noch zu anderen Dingen aufgerufen haben
Das Flugblatt welches der Spiegel Artikel von 1962 meint, geht meist so:
Zitat
„Tötet! Tötet! Es gibt nichts, was an den Deutschen
unschuldig ist, die Lebenden nicht und die Ungeborenen nicht! Folgt
der Weisung des Genossen Stalin und zerstampft für immer das faschistische
Tier in seiner Höhle.“ Meist hervorgehoben ist die anschließende Zeile:
„Brecht mit Gewalt den Rassenhochmut der germanischen Frauen! Nehmt sie
als rechtmäßige Beute!“
Auch wenn der Spiegel Artikel von 62 es offen lässt, geht die neuere Literatur ganz klar von einer Fälschung aus.
Bernhard Fisch: Ubej! Töte! Zur Rolle von Ilja Ehrenburgs Flugblättern in den Jahren 1944/45. In: Geschichte, Erziehung, Politik, 8. Jahrgang (1997), Heft 1, S. 22–27.

Zitat
Die Ermittlungen gegen den NPD-Funktionär Heise sind eingestellt
Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat ihre Ermittlungen gegen den Thüringer NPD-Landeschef Thorsten Heise wegen T-Shirts mit vermeintlich verfassungswidrigen Symbolen eingestellt.
31. Mai 2018 / 16:08 Uhr
Da würde ich schon gern eine Begründung sehen und auch einen aktuellen Sehtest des Staatsanwaltes.



 
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Offline BlueOcean

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1214 am: 31. Mai 2018, 19:34:35 »
Mir kommt die Darstellung der Journalistin etwas fraglich vor. Mal sehen, was man dazu finden kann.

http://www.sueddeutsche.de/politik/massenselbstmord-rasierklingen-revolver-zyankali-der-strick-1.2416333
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article176015129/Massenselbstmord-von-Demmin-Muetter-banden-Steine-an-ihre-Kinder-und-ertraenkten-sie.html

Zitat
Die Vorfälle führen nach sowjetischem Kriegsrecht dazu, dass Demmin drei Tage zur Plünderung freigegeben wird. Die Stadt wird "vogelfrei". Die Russen zünden die Häuser an, der Stadtkern brennt tagelang. Am 1. Mai eskaliert die Situation: Der Apotheker am Markt veranstaltet in seiner Wohnung eine sogenannte Siegesfeier. Die eingeladenen sowjetischen Offiziere werden mit Rotwein vergiftet.

Die Darstellung scheint mir wenigstens zeitlich verdreht. Die Russen sind erst einen Tag vor dem 1. Mai in die Stadt eingedrungen. Also wurden die Offiziere direkt am Tag danach vergiftet. Dass die vor Ort feststeckenden Truppen dann Kriegsverbrechen begangen haben, erscheint mir weitaus nachvollziehbarer.

Nachtrag: Der oben zitierte Text war leider eine (vom NDR) gekürzte Fassung bei der einige der Zusammenhänge fehlen. Der ungekürzte Artikel von Gisela Zimmer ist deutlich klarer und um einiges härter.
« Letzte Änderung: 31. Mai 2018, 23:52:15 von BlueOcean »
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