Autor Thema: AfD im Bundestag  (Gelesen 273758 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1575 am: 6. Juni 2019, 18:34:10 »
Immerhin mußten wir diese Woche nicht darauf verzichten:


Zitat
Auch im dritten Anlauf ist der AfD-Kandidat für den Posten des Bundestagsvizepräsidenten, Gerold Otten, gescheitert. Für ihn stimmten am Donnerstag 211 Abgeordnete, gegen ihn 426, es gab 30 Enthaltungen. Damit verfehlte Otten die nötige Mehrheit deutlich. Es war der letzte Wahlversuch für den 63-Jährigen.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article194894777/AfD-Politiker-Gerold-Otten-scheitert-auch-im-dritten-Anlauf-als-Bundestagsvizepraesident.html


Aber eigentlich dachte ich, die afd wollte uns jede Woche einen anderen präsentieren?
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Offline SchlafSchaf

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1576 am: 7. Juni 2019, 00:48:14 »
AfD provoziert mal wieder

[facebook]https://www.facebook.com/704854642863982/posts/2788905034458922?s=100003694027761&v=e&sfns=mo[/facebook]
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 

Offline Reichsschlafschaf

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1577 am: 8. Juni 2019, 10:33:42 »
Die afd liebt bekanntlich klare Ansagen:


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Offline Reichsschlafschaf

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1578 am: 8. Juni 2019, 20:05:18 »
Aber ich glaube hoffen zu können, daß Beckmann und Mutter Erfolg haben!


Leider nicht:


Zitat
Anzeigen wegen Gaulands „Vogelschiss“ bleiben erfolglos

Eine 96-Jährige sieht mit der Einlassung des AfD-Mannes ihre im Krieg getöteten Brüder verunglimpft.
07. Juni 2019 / 05:35 Uhr

Seebach/Meiningen. Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass der Bundesvorsitzende der AfD, Alexander Gauland , bei einem Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative in Seebach im Wartburgkreis erklärte, aus seiner Sicht sei die Zeit des Nationalsozialismus nur ein „Vogelschiss“ innerhalb von 1000 Jahren deutscher Geschichte. Nicht wenige Menschen außerhalb des AfD-Spektrums verstanden das als eine Relativierung des Grauens, das die Herrschaft der Nazis über Deutschland , Europa und die Welt brachte.
Spoiler
Kein Respekt vor den Opfern
Menschen, wie Änne Beckmann , die Mutter des Fernsehmoderators Reinhold Beckmann . Sie zeigte Gauland an. „Meine 96-jährige Mutter, mit klarem Verstand und junger Wut, ist persönlich betroffen, zornig und empört über die Äußerungen des Herrn Gauland . Sie hat ihre vier Brüder im Zweiten Weltkrieg verloren; alle vier, sinnlos verheizt als Kanonenfutter“, heißt es in der Anzeige, über die die Wochenzeitung Die Zeit berichtet hatte. Und weiter: „Wer keinen Respekt vor den Opfern, wer keinen Respekt vor dem Leid, vor den zerstörten Leben hat, der kann sich nicht hinter der Meinungsfreiheit verstecken. Meine Mutter Änne Beckmann und ich möchten, dass gegen Herrn Gauland im Sinne des Paragrafen 189 StGB ermittelt wird.“

Die Strafanzeige der Beckmanns war eine von vielen, die bei der für den Raum Seebach zuständigen Staatsanwaltschaft Meiningen in der zweiten Jahreshälfte 2018 wegen Gaulands Äußerung eingingen. Insgesamt seien es damals etwa 30 bis 35 gewesen, sagt Markus Knapp , einer der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Viele davon wegen Volksverhetzung, manche wegen Beleidigung und eben einige wegen des Paragrafen 189 des Strafgesetzbuches, auf den sich auch die Beckmanns bezogen haben. In Knapps Abteilung waren die Anzeigen bearbeitet ­worden. Paragraf 189 erklärt es zu einer strafbaren Handlung, das Andenken an Tote in den Dreck zu ziehen. Juristisch überschrieben ist die entsprechende Textstelle im Strafgesetzbuch mit den Worten: „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“. Darin heißt es: „Wer das Andenken eines Verstorbenen verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

Staatsanwaltschaft betont Meinungsfreiheit
Es ist, sagen erfahrene Strafrechtler, ein Paragraf, der heute in der Rechtsprechung kaum noch eine Rolle spielt und auf den sich Anzeigeerstatter oder Anklagen oder Strafbefehle nur sehr selten stützen. Ein „exotischer Tatbestand“ sei das, sagt zum Beispiel Knapp . Die Grundidee sei, dass damit das Pietätsempfinden der Angehörigen ebenso geschützt werden solle wie die Ehre der Verstorbenen, um sie etwa vor Verleumdungen nach ihrem Tod zu schützen.

Es klingt also nach einem Paragrafen, der genau dann zur Anwendung kommen könnte, wenn eine alte Dame das Andenken an ihre im Krieg gefallenen Brüder durch die Äußerung eines Lebenden beschmutzt sieht...

Staatsanwaltschaft: Meinungsfreiheit überwiegt
Und doch: Ein formales Ermittlungsverfahren konnte es nicht geben, weil Gauland als Bundestagsabgeordneter Immunität vor Strafverfolgung genießt. Nach den Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Meiningen kamen die Strafverfolger zu dem Schluss, dass der AfD-Mann wegen seiner Äußerungen nicht anzuklagen sei: Die Meinungsfreiheit werde in der deutschen Rechtsprechung so weit gefasst, dass sie in der Abwägung höher zu gewichten gewesen sei als das verletzte Empfinden von Änne Beckmann , sagt Knapp . Das Gleiche treffe im Kern auch auf die Anzeigen wegen Volksverhetzung und Beleidigung zu. Zudem habe sich die Aussage Gaulands mehrdeutig interpretieren lassen und in einem solchen Fall habe die Staatsanwaltschaft von jener Interpretation ausgehen müssen, nach der Gauland ohnehin straflos bleiben würde.

Dass viele mit den Entscheidungen der Staatsanwaltschaft Meiningen nicht einverstanden waren und es sogar zwei formale Beschwerden gegen die Einstellungsverfügungen gab, hat schließlich nichts am Ausgang der Vorermittlungen gegen Gauland geändert: Nach Angaben einer Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Thüringen hat diese den Meiningern übergeordnete Behörde diese Beschwerden im April verworfen.

Ziemlich genau ein Jahr danach, so hat es Die Zeit notiert, ist bei Änne Beckmann auch deshalb „der Zorn wieder präsent, auch die Enttäuschung, das Unverständnis über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Meiningen“.

Sebastian Haak / 07.06.19
[close]
https://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Anzeigen-wegen-Gaulands-Vogelschiss-bleiben-erfolglos-899426064


Merkwürdigerweise ist das Gesocks selbst bei Verstorbenen schrecklich empfindlich! Wehe, einer pfeift auf Bismarck, Heß oder andere "Leuchten"!
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1579 am: 9. Juni 2019, 08:25:55 »
Zur Abwechslung klagt mal die afd:


Zitat
AfD klagt erneut gegen den Verfassungsschutz – Per Eilverfahren

Eilverfahren 

AfD klagt erneut gegen den Verfassungsschutz
08.06.2019, 16:28 Uhr | AFP
Spoiler
Der Verfassungsschutz hat seine Mitarbeiter dazu aufgefordert, Kontakte zur AfD offenzulegen. Die Partei geht dagegen juristisch vor – und nennt das Vorgehen unverhältnismäßig.

Die AfD hat einem Medienbericht zufolge erneut per Eilverfahren gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) geklagt. Wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Angaben des Verwaltungsgerichts Köln berichtete, wendet sich die Partei gegen Bestrebungen des Verfassungsschutzes, AfD-Anhänger in den eigenen Reihen ausfindig zu machen. Im Januar hatte die Behörde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgefordert, Kontakte zu der Partei intern offenzulegen.

AfD: Rechtswidrig, weil unverhältnismäßig
Nach Angaben des Gerichts rügt die AfD eine Verletzung des Gleichheitsgebots sowie einen Verstoß gegen die staatliche Neutralitätspflicht. Der Eilantrag wurde demnach im April eingereicht, eine Entscheidung ist noch nicht absehbar.

"Wir sehen hierin eine rechtswidrige, weil deutlich unverhältnismäßige Maßnahme, die zudem unsere Mitglieder und künftigen Mitglieder abschrecken könnte", zitierte der "Tagesspiegel" einen AfD-Sprecher. Eine "verdachtsunabhängige und anlasslose Anfrage" allein wegen der Mitgliedschaft sei viel zu weitgehend
[close]
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_85896122/afd-klagt-erneut-gegen-den-verfassungsschutz-per-eilverfahren.html
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1580 am: 10. Juni 2019, 18:56:49 »
Die Frage ist nur, ob ein AfDler beim VS den dienstlichen Auftrag verweigern dürfte, sich letztendlich selber zu beobachten.
 
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1581 am: 11. Juni 2019, 09:22:26 »
Die Frage ist nur, ob ein AfDler beim VS den dienstlichen Auftrag verweigern dürfte, sich letztendlich selber zu beobachten.
Ich frage mich eher, ob jemand, der resp. dessen Partei aufgrund (möglicher) verfassungsfeindlicher Bestrebungen beobachtet wird, ausgerechnet beim Verfassungsschutz sein muss …
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1582 am: 11. Juni 2019, 09:36:37 »
... sein darf.
Nein.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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dtx

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1583 am: 11. Juni 2019, 21:13:42 »
Wieso habe ich das dumpfe Gefühl, dass bei der Situation in sächsischen Behörden und Gerichten die AfD ungehindert "die Macht übernehmen" könnte?

Das weiß ich nicht. Du übersiehst dabei, daß die Justiz der "ungebrauchten" Länder zur Wende personell umgekrempelt wurde. In den nächsten fünf Jahren stehen die Reste der damaligen Westimporte zur Pensionierung an, die machen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen immer noch zwei Drittel aller Richter und Staatsanwälte aus. Daß sich der Geiz der Landesregierungen, dem ein gesunder Generationenmix geopfert wurde, bitterlich rächen wird, ist anzunehmen - aber das dicke Ende kommt erst noch.

In MeckPomm gibt es ein ersten Flirtversuch zwischen CDU und AfD

https://www.youtube.com/watch?v=F-gbiGrWXXc

ARD - "Kontraste" vom 6. Juni (Thema: "Werte Union")

Die Frage ist nur, ob ein AfDler beim VS den dienstlichen Auftrag verweigern dürfte, sich letztendlich selber zu beobachten.
Ich frage mich eher, ob jemand, der resp. dessen Partei aufgrund (möglicher) verfassungsfeindlicher Bestrebungen beobachtet wird, ausgerechnet beim Verfassungsschutz sein muss …

Muß nicht, aber kann. Es sei denn, er biedert sich mit seiner Position der Partei so offensiv an, wie dieser Zeitgenosse
https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/AfD-Funktionaer-darf-nicht-mehr-fuer-saechsischen-Verfassungsschutz-arbeiten,afdverfassungsschutz118.html

Spoiler
Hendrik S. ist Mitglied der Landesprogrammkommission der AfD und dort als Leiter des Fachausschusses 5 zuständig für die Erarbeitung von Konzepten im Bereich Innere Sicherheit, Justiz und Datenschutz. Mit seiner Expertise als Verfassungsschützer wollte er bei der AfD ganz offen punkten, wie Panorama in seiner Ausgabe vom 20. September berichtete. So bewarb er sich im Jahr 2014 um einen Listenplatz bei der sächsischen Landtagswahl und betonte dabei, dass er "mit dem Schwerpunkt Extremismus" entsprechende Analysen verfasse: "Ich bin Sicherheitsüberprüfter der höchsten Sicherheitsstufe SÜ3 und habe Umgang mit Verschlusssachen mit Einstufungsgrad ‚geheim’."
[close]
Wer dagegen einfach den Mund hält ...
« Letzte Änderung: 11. Juni 2019, 21:36:54 von dtx »
 
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Offline Neubuerger

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1584 am: 12. Juni 2019, 15:53:21 »
Der (mittlerweile) ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz hatte doch deutlich engere Kontakte zur AfD als er selber eingeräumt hat. So eine Überraschung, wer hätte denn damit rechnen können. Aber natürlich war er immer total unparteiisch.
https://www.tagesspiegel.de/politik/auskunft-nach-gerichtsbeschluss-maassen-sprach-afd-politiker-auf-verbindungen-der-afd-zum-rechtsextremismus-an/24448734.html

Zitat
Maaßen sprach AfD-Politiker auf "Verbindungen der AfD zum Rechtsextremismus" an

Der Ex-Verfassungsschutzpräsident verschickte "Glückwunschschreiben" an die Rechten und lud zum Gespräch - dabei wurde auch der Zustand der Partei erörtert.
Der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) Hans-Georg Maaßen hat mit Politikern der AfD möglicherweise doch erörtert, wie die Partei einer Beobachtung oder Prüffall-Einstufung durch den Verfassungsschutz entgehen kann. Dies legen Informationen nahe, die das Kölner Bundesamt nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen an den Tagesspiegel herausgeben musste (Az.: 15 B 1850/18). Demnach hat Maaßen bei sämtlichen seiner Treffen ausdrücklich „Verbindungen der AfD zum Rechtsextremismus“ angesprochen.

Maaßen hatte sich insgesamt fünf Mal mit Politikern der AfD getroffen. In einer nichtöffentlichen Sitzung des Bundestags-Innenausschusses wies er zwar Berichte zurück, er habe die AfD „beraten“ oder ihr „Empfehlungen gegeben“. Auch bestritt er eine politische Nähe zur Partei. Es blieb allerdings offen, ob und inwieweit der frühere Behördenleiter bei seinen persönlichen Begegnungen extremistische Bestrebungen in der AfD erläuterte und damit indirekt Hilfestellung gab. Maaßen hatte für seine Treffen Vertraulichkeit verlangt und jede Transparenz verweigert.

Auch der Berliner AfD-Abgeordnete Roman Reusch wurde eingeladen

Das BfV erklärt nun, Maaßen habe den Rechtsextremismus in der AfD „in allgemeiner Form“ angesprochen. Ob er dabei auch rechtsextreme Strömungen in der AfD wie im völkisch-nationalistischen „Flügel“ oder das Wirken des Thüringer Landesvorsitzenden und AfD-Rechtsaußen Björn Höcke thematisierte, soll offenbar weiter Maaßens persönliches Geheimnis bleiben. „Dem BfV liegen keine Erkenntnisse darüber vor“, heißt es ausweichend.

Dafür gibt es jetzt Klarheit, wann und mit welchen AfD-Politikern sich Maaßen traf: Neben Ex-Bundessprecherin Frauke Petry, Parteichef Alexander Gauland und dem Vorsitzenden des Bundestags-Rechtsausschusses Stephan Brandner war es der Berliner Abgeordnete Roman Reusch. Reusch ist Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums, das die Aktivitäten der deutschen Nachrichtendienste beaufsichtigt.

Der Parlamentarier bestätigte die Zusammenkunft im April 2018, wobei es sich aber nur um eines der „üblichen Treffen“ von Präsidenten der Nachrichtendienste mit neuen Mitgliedern des Kontrollgremiums gehandelt habe. „Schon vor diesem Hintergrund war Vertraulichkeit selbstverständlich“. Angaben zu Gesprächsinhalten machte Reusch nicht.

Der Geschasste sucht Kontakt zur Politik und mischt sich in öffentliche Debatten ein   

Maaßen wurde von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im November 2018 nach umstrittenen Äußerungen zu rechtsextremen Krawallen in Chemnitz in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Derzeit sucht er Kontakt in die Politik und tritt bei Veranstaltungen in konservativen CDU-Kreisen auf. Zudem mischt er sich per Interviews in öffentliche Debatten.

Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass er in seiner Amtszeit mehr als 200 Mal mit Politikern zusammentraf, insbesondere mit Abgeordneten aus Bund, Ländern und dem Europaparlament. Diese „aktive Kommunikation“ habe dem Wunsch des Innenministeriums entsprochen, um Fähigkeiten und Sicherheitsbeiträge des Verfassungsschutzes nach dem Vertrauensverlust infolge der NSU-Morde nach außen darzustellen.

Nach außen wurde allerdings nichts dargestellt. Vielmehr stellte Maaßen die Gespräche unter Geheimschutz. Das Innenministerium machte dabei weitgehend mit. Anfragen der Presse wie auch aus dem Parlament wurden blockiert. Zuletzt verlangte die Linkspartei Aufklärung, was Maaßen im Einzelnen mit AfD-Leuten besprochen haben soll. Anfang April hieß es in der Regierungsantwort: „Mit Blick darauf, dass regelmäßig gegenüber den politischen Gesprächspartnern Vertraulichkeit zugesagt wird, können zu einzelnen Terminen und Inhalten nach wie vor keine Aussagen getroffenen werden“.

Nur wenige Tage später, am 3. April, hat das Oberverwaltungsgericht über die Auskunftsklage des Tagesspiegels entschieden. Ergebnis: Die Treffen seien nicht ohne weiteres vertraulich. Die Gespräche dienten – anders, als es die Bundesregierung behauptet hatte - nicht der originären Aufgabenerfüllung des BfV. Und es sei auch nicht ersichtlich, dass sie diese beeinträchtige, wenn sie wegfielen, weil Abgeordnete mangels Vertraulichkeit daran das Interesse verlören. Für das BfV war es das erste Mal, das es gegenüber der Presse in einem Eilverfahren zu Auskünften verurteilt wurde.

Frauke Petry war die einzige, die ins Präsidentenbüro durfte

Der Geheimschutz für die Treffen ist damit zumindest teilweise entfallen. Das Kölner Bundesamt nahm sich dennoch mehr als zwei Monate Zeit mit der Auskunft; wohl auch, weil es an der Abstimmung mit dem Ex-Chef hakte, dessen Mitwirken erforderlich war. Nun steht fest, dass Maaßen zwischen 2015 und 2018 bei vier AfD-Politikern vorstellig wurde. Anlass waren stets „Glückwunschschreiben, in denen grundsätzlich Gesprächsbereitschaft offeriert wurde“, wie das BfV erklärte. Die Glückwünsche galten den übernommenen Funktionen im Bundestag. Bei Petry, mit der sich Maaßen am 2. und 30. November 2015 traf und die die einzige war, die im Berliner Präsidentenbüro zu Gast sein durfte, gratulierte Maaßen nach ihrer Wahl zur AfD-Bundessprecherin. Bei allen Zusammenkünften war Maaßen der einzige anwesende BfV-Vertreter. Zwar soll der Ex-Präsident regelmäßig beim Innenministerium von seinen Kontakten berichtet haben. Im Fall der AfD-Politiker gibt es laut BfV aber nur Vermerke zu „einem Teil der Treffen“.

Amtsnachfolger Thomas Haldenwang will an der Gesprächspraxis festhalten, findet sich aber damit ab, dass die Treffen nicht mehr geheim gehalten werden. So habe er sich seit Amtsantritt sechs Mal mit CDU-Abgeordneten, fünf Mal mit SPD-Abgeordneten und in einem Fall mit einem Linken-Politiker getroffen. Grüne und FDP waren nicht dabei, auch aus der AfD hat sich bislang niemand gemeldet. Einschlägigen Gesprächsbitten würde Haldenwang wohl Folge leisten: Er stehe „auf Wunsch politischer Funktionsträger allen Mitgliedern des Deutschen Bundestages zu deren sachbezogener Information zur Verfügung“.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1585 am: 15. Juni 2019, 13:52:00 »
Verwirrende und teils widersprüchliche Worte eines ehemaligen Staatsoberhauptes, die nicht ganz auf die Wirklichkeit Bezug nehmen:^^


Zitat
Altbundespräsident wirbt für "erweiterte Toleranz in Richtung rechts"

Joachim Gauck hat sich in einem Interview gegen Nationalismus und Antipluralismus ausgesprochen. Zugleich warnte er davor, den Dialog mit Rechtskonservativen abzubrechen.
15. Juni 2019, 9:09 Uhr

Altbundespräsident Joachim Gauck warnt vor einem neuen Nationalismus und wirbt zugleich für eine "erweiterte Toleranz in Richtung rechts". In einem Spiegel-Interview sagte er: "Der neue Nationalismus setzt die eigene Nation an erste Stelle und schürt Fremdenhass, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit." Es befremde ihn, wenn Politiker Unterstützung gewännen, "weil sie ohne jede Abstriche die eigene Nation 'first' setzen und die ethnische, kulturelle und sexuelle Pluralität ablehnen, die Deutschland und andere europäische Staaten in Zeiten der Globalisierung unwiderruflich gewonnen haben".
Spoiler
Zugleich warnte Gauck davor, zu schnell kritische Anfragen pauschal als "rechts" zu charakterisieren und den Dialog abzubrechen. Er werbe bewusst für eine "erweiterte Toleranz in Richtung rechts. Wir müssen zwischen rechts – im Sinne von konservativ – und rechtsextremistisch oder rechtsradikal unterscheiden".

Toleranz, so der Theologe weiter, sei auch eine Zumutung, denn "sie fordert viele – und auch mich – immer wieder heraus auszuhalten, was uns nicht gefällt. Und beispielsweise nicht jeden, der schwer konservativ ist, für eine Gefahr für die Demokratie zu halten und aus dem demokratischen Spiel am liebsten hinauszudrängen".

Andererseits müsse man auch lernen, "mutiger intolerant zu sein". Es sei "Schluss mit Nachsicht, wenn Menschen diskriminiert werden oder Recht und Gesetz missachten". Toleranz enthalte "das Gebot zur Intoleranz gegenüber Intoleranten, gleichgültig ob sich diese politisch links oder rechts verorten oder dem islamischen Fundamentalismus angehören". Zum Thema Migration ergänzte Gauck, man müsse auch darüber reden können, "dass Zuwanderung in diesem Maße nicht nur Bereicherung ist".

"Wir verlieren uns selbst, wenn wir so tun, als wäre es zu gefährlich, in großer Offenheit Probleme zu debattieren, weil das Volk sofort wieder umkippen könnte und eine Diktatur wählen würde", sagte Gauck. Ein problematischer Weg sei es, dass die Wahl eines AfD-Abgeordneten zum Vizepräsidenten des Bundestages bisher blockiert wurde. Natürlich habe jeder Abgeordnete das Recht, zu wählen, wen er wolle. "Aber ich frage mich, ob es politisch nützlich ist, jeden Kandidaten der AfD abzulehnen."
[close]
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-06/joachim-gauck-nationalismus-toleranz?page=44#comments
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1586 am: 19. Juni 2019, 08:02:34 »
Die größten Kritiker der Molche sind am Ende ebensolche!    :rotfl:

So doof kann man doch eigentlich gar nicht sein?

Bei so vielen Spitzenjuristen?


 :facepalm:



Zitat
Undurchsichtige AfD-Wahlwerbung 

"Deutschland-Kurier" könnte Parteispende gewesen sein
Bensmann/v. Daniels (Correctiv), Stoll (Frontal21)

18.06.2019, 17:00 Uhr

AfD-Mitglieder haben laut Correctiv und "Frontal21" das Werbeblatt "Deutschland-Kurier" verteilt. Das könnte der AfD erheblichen Ärger einbringen. Die Partei dementiert.

Seit Monaten erschüttert ein Parteispendenskandal ungeahnter Größe die AfD. Es geht um mögliche verdeckte Zahlungen zum Teil unbekannter Spender, die Bundestagsverwaltung fordert bereits 400.000 Euro an Strafzahlungen von der Partei. Dagegen geht die AfD mit einer Klage vor. Doch der Partei drohen in weiteren Fällen womöglich weitere Strafbescheide. Nun rückt auch ein undurchsichtiger Verein erneut ins Zentrum des Interesses. Es geht um millionenschwere Wahlkampfhilfe – und womöglich einen der größten Spendenskandale seit den schwarzen Kassen der CDU.

Recherchen von Correctiv und dem ZDF-Magazin "Frontal21" zufolge haben AfD-Mitglieder in Absprache mit Parteifunktionären das Werbeblatt "Deutschland-Kurier" in Nordrhein-Westfalen verteilt. Damit wäre die Verteilung eine Spende, und die AfD müsste die Namen der Spender offenlegen. Der Bundesverband der Partei will nichts gewusst haben.
Spoiler
Ein Mitglied der AfD Essen hat gegenüber Frontal 21 und dem Recherchezentrum Correctiv die kostenlose Verteilung des Deutschland-Kuriers in Essen bestätigt. Die Verteilung erfolgte 2018. Auftraggeber sei der Essener AfD-Vorsitzende Günter Weiß gewesen.

"Regelmäßig in Essen verteilen"
Im Juli 2018 hatte ein weiteres Mitglied der AfD an den Chefredakteur des Deutschland-Kuriers, David Bendels, geschrieben: "Hallo David, bezüglich meiner Anfrage für den Deutschland-Kurier – der KV Essen hätte den gerne, da sie ihn regelmäßig in Essen verteilen möchten."

Correctiv startet zur weiteren Aufklärung den CrowdNewsroom: "Deutschland sucht den Deutschland-Kurier". Der CrowdNewsroom ist eine Plattform, mit deren Hilfe Redaktionen gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Informationen für eine Recherche zusammentragen können. Sie soll Hinweise liefern, wo und wann der "Deutschland-Kurier" verteilt wurde.

Der Deutschland-Kurier wurde anfänglich vor der Bundestagswahl 2017 in großer Auflage in Deutschland verteilt und sollte als Wochenzeitung etabliert werden. Seit Ende 2018 erscheint sie nur noch online. Das Blatt rief indirekt zur Wahl der AfD auf. Herausgeber war zu jener Zeit der Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten, anschließend fungierte eine Hamburger Firma als Herausgeber. Beide werden von Bendels vertreten.

Es gab "keine Zusammenarbeit"
Der Bundesvorstand der AfD bestreitet, dass die Partei mit Bendels, dem Verein oder der Firma zusammengearbeitet habe. "Es gab hier keine Zusammenarbeit, keine Bestellung, keine Vorstandsbeschlüsse und keine Zahlungen", beantworten die Medienanwälte der Partei eine Anfrage. Dies gelte auch für die Städte im Ruhrgebiet, für die Correctiv und Frontal21 Hinweise auf die Verteilung des Deutschland-Kuriers durch AfD-Mitglieder in Absprache mit Funktionären vorliegen.

"Es ist falsch, dass Gliederungen der AfD in Städten wie Essen und Duisburg (...) die Verteilung von Exemplaren des Deutschland-Kuriersorganisiert haben sollen." Sollten dennoch AfD-Mitglieder die Zeitungen verteilt haben, "so geschah dies privat und ohne jede Beteiligung der AfD". Der Essener AfD-Chef Weiß  reagierte nicht auf eine Anfrage von Frontal21 und Correctiv.

Die E-Mail an Bendels aus dem Juli 2018 ist heikel, da sie auf eine Zusammenarbeit des Vereins mit AfD-Mitgliedern hindeutet. Sollte auch die Partei von der Verteilung der Zeitung gewusst haben, könnte diese als geldwerte Spende an die AfD gewertet werden. Die Bundestagsverwaltung prüft bereits den Verdacht der illegalen Parteienfinanzierung im Zusammenhang mit der Verteilung des Extrablatts ebenfalls nach Recherchen von Correctiv und "Frontal 21".

Geldgeber unbekannt
Bendels hatte über den in Stuttgart ansässigen Verein für Rechtsstaatlichkeit die AfD bei Landtags- und Bundestagswahlen zusätzlich zum Deutschland-Kurier auch mit Großplakaten und einer weiteren Gratiszeitung namens Extrablatt unterstützt. Die Geldgeber des Vereins sind unbekannt. Die AfD meldete die Unterstützung nicht. Wenn die Bundestagsverwaltung diese als illegale Spende wertet, sind Strafzahlungen in Millionenhöhe fällig.

Bendels wollte sich auf Anfrage nicht äußern. "Zu internen Vertriebsangelegenheiten und Versandabläufen erteilen wir grundsätzlich keine Auskunft", schrieb Bendels.

Verteilung auch in Duisburg
Auch in Duisburg bestätigte ein AfD-Mitglied die kostenlose Verteilung tausender Exemplare des "Deutschland-Kuriers". "Weil ich AfD-Mitglied bin, habe ich seit ungefähr Mitte des vergangenen Jahres den Deutschland-Kurier verteilt", bestätigt der Mann gegenüber Frontal 21 und Correctiv. Der Deutschland-Kurier sei anfangs immer an das Büro des AfD-Kreisverbands Duisburg geliefert worden. "Von dort habe ich den Deutschland-Kurier abgeholt. Das waren immer zwei oder drei Pakete", sagt das AfD-Mitglied. Später, bis Ende 2018, sei die Lieferung nicht mehr an die AfD, sondern an seine Privatadresse erfolgt, weil die AfD "rechtliche Verwicklungen" gefürchtet habe.

Die AfD behauptet, solche Verteilungen seien durch Mitglieder erfolgt, ohne Absprache mit der Partei. Die Verteilaktionen in Duisburg und Essen scheinen jedoch keine Einzelfälle zu sein. Der Bayerische Rundfunk berichtete im April, dass AfD-Mitglieder den "Deutschland-Kurier" in Bayern verteilt hätten. Auch das ARD-Magazin "Panorama" berichtete vergangenes Jahr über die Verteilung des "Deutschland-Kuriers" durch AfD-Mitglieder in Bayern.

Der Parteispenden-Experte Ulrich Müller von "Lobby Control" sieht das Verhalten der AfD kritisch. "Wenn AfD-Mitglieder in Absprache oder im Auftrag von der AfD Deutschland-Kuriere verteilt haben, die die Partei kostenlos bekommen hat, dann ist das ganz klar eine Parteispende und dann muss die AfD das verbuchen", sagt Müller. "Also für die AfD ist es schwierig, Spenden durch David Bendels und seine Organisationen einzuräumen, weil genau dann die Frage ist, ob diese Spenden überhaupt legal waren oder ob es nicht weitergeleitete Spenden von dritten sind und damit illegal."

Rechenschaftsberichte der Parteien erscheinen mit großer Verzögerung. Sie enthalten Parteispenden ab einer Summe von 10.000 Euro. Spenden ab einer Höhe von 50.000 Euro müssen samt dem Spender sofort veröffentlicht werden.

Bisherige Dementis nicht mehr glaubwürdig
Ulrich Müller hält die bisherigen Dementis der AfD für nicht mehr glaubwürdig. "Der Fall der AfD NRW zeigt aber erneut, dass die AfD mit dem Wahlwerbe-Verein zusammen gearbeitet hat. Das widerlegt die öffentlichen Beteuerungen der AfD, dass sie mit dem Verein nichts zu tun gehabt hätte", sagt Müller.

Sollte die AfD die Verteilung der Zeitungen nachträglich als Spende deklarieren, müsste sie die Geldgeber namentlich nennen. Bislang weigerte Bendels sich, die Geldgeber für AfD-Unterstützungsleistungen offenzulegen.
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https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_85946928/afd-spendenaffaere-deutschland-kurier-koennte-parteispende-gewesen-sein.html


Man blickt dem Feind natürlich offen ins Auge, das ist klar!
Aber vorläufig hat man "von nichts gewußt"!


 :rofl:
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1587 am: 19. Juni 2019, 08:14:16 »
Ach ja, der macht gerade auch auf FB wieder verstärkt Werbung für AfD-Mitglieder. Exklusivintervies und Wahlpropaganda eben. Wird von den AfDlern auch fleissig ge- und verteilt. Gerne mit dem Hinweis es gäbe kostenlose Abonnements.

Ganz vorne mit dabei: Der Superjurist Krah, der jetzt ja auch die 20.000 Euro Schmerzensgeld erstreiten will.  ;)
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1588 am: 19. Juni 2019, 09:20:43 »
Exklusivintervies

Man braucht wohl Geld und der Goldverkauf bringt nichts mehr ein?


Gauck fühlt sich wohl mißverstanden.
Meiner Meinung nach begeht er den Fehler, anzunehmen man könne durch Diskussion bei den afd-Fanboyz etwas bewegen.
Meine Erfahrung ist: Genausogut kann man mit einer Taube Schach spielen.
In den asozialen Medien mache ich mich nur noch über sie lustig.
Wer keine Argumente bringt, dem werfe ich nicht meine Argumente vor wie Perlen vor die Säue.
Sie verstehen es nicht, weil sie es nicht verstehen wollen.


Zitat
Joachim Gauck
"Ich bin doch kein Anhänger der AfD"

Im SPIEGEL-Gespräch hatte Joachim Gauck "erweiterte Toleranz in Richtung rechts" gefordert - und damit eine große Debatte ausgelöst. Nun sprach der Altbundespräsident in Berlin über die "suspekten Typen" von der AfD.

Spoiler
Mittwoch, 19.06.2019   02:51 Uhr Drucken NutzungsrechteFeedbackKommentieren
Altbundespräsident Joachim Gauck hat zu einer kämpferisch-argumentativen Auseinandersetzung mit der AfD aufgerufen. "Ich finde die Typen suspekt und retro. Und ich kann so was nicht wählen, das ist völlig unmöglich", sagte der 79-Jährige am Dienstagabend in Berlin. "Aber das heißt doch nicht, dass ich dann so tue, als würden sie nicht auf der Agenda sein. (...) Sie sind da." Man müsse ja nicht mit jedem oder jeder reden. Aber es gebe auch bei der AfD Menschen, da lohne es sich. "Und wenn du nicht mit denen nett reden kannst, dann musst du mit ihnen heftig streiten."

Wenn man so tue, als sei die AfD nicht da, und wenn man sie keines Argumentes würdige, dann bewege sich in diesem Lager nichts. "Aber wir müssen damit rechnen, dass sich in dem Lager noch eine Menge bewegen kann", sagte Gauck und verwies darauf, dass Mitglieder aus der AfD auch wieder ausgetreten seien.

Gauck stellte in Berlin sein Buch "Toleranz: einfach schwer" vor. Darin plädiert er unter anderem für eine Erweiterung der Toleranz ins rechte Lager hinein. Als er diese These am Wochenende in einem SPIEGEL-Gespräch aufstellte, löste er damit eine Kontroverse aus.

"Ich will doch mit ihnen streiten. Ich bin doch kein Anhänger der AfD geworden", sagte Gauck nun. Die Furcht, mit der Toleranz zu weit zu gehen, wenn man andere politische Auffassungen in den politischen Diskurs einbeziehe, sei nicht nachvollziehbar. "Die Vertreter der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit, dieser universellen Werte, müssen sich nicht fürchten, dass ihnen die Argumente ausgehen."

Die Grenzen seien dort, "wo unsere Rechtsordnung und unsere Verfassung mit Füßen getreten werden oder missachtet werden, wo Hass gesät wird und wo Menschen diskriminiert werden", sagte Gauck. Das gelte auch für Zuwanderer mit muslimischer Tradition, die Freiheit - etwa gegenüber Frauen - zulassen müssten. "Die Duldung von Intoleranz im migrantischen Milieu ist keine Toleranz", betonte Gauck. Darauf zu beharren, habe nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun.

aar/dpa
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https://www.spiegel.de/politik/deutschland/joachim-gauck-ich-bin-doch-kein-anhaenger-der-afd-a-1273116.html
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #1589 am: 19. Juni 2019, 11:48:26 »
So geht das, Herr Präsident:


Zitat
Evangelischer Kirchentag in Dortmund
Die AfD muss draußen bleiben

Beim diesjährigen Evangelischen Kirchentag werden keine AfD-Politiker mitdebattieren. Rassistische Ideologien sollten kein Podium bekommen, sagt Katrin Göring-Eckardt von den Grünen.
Spoiler
Mittwoch, 19.06.2019   08:06 Uhr Drucken NutzungsrechteFeedback
Zu Beginn des Evangelischen Kirchentags in Dortmund hat die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt die Entscheidung der Veranstalter verteidigt, diese Mal keine AfD-Vertreter einzuladen. "Der Kirchentag ist nicht dazu da, eine Plattform zu bieten für rassistische Ideologie", sagte Göring-Eckardt, die 2011 Präsidentin des Evangelischen Kirchentags in Dresden war. "Deshalb können AfD-Mitglieder gerne kommen und singen, beten, diskutieren. Aber sie werden kein Podium für Hetze bekommen", so Göring-Eckardt gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Auf dem Kirchentag 2017 war die AfD-Politikerin Anette Schultner aufgetreten. "Das war zu dem Zeitpunkt auch richtig so", sagte Göring-Eckhardt. Doch mittlerweile sei Schultner aus der AfD ausgetreten, und die Partei habe sich seitdem massiv radikalisiert.

Bedford-Strohm fordert ein Ende der Hetze im Netz

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, verteidigte erneut die Entscheidung. Die Klärung der Frage, "ob die AfD diese rechten Einstellungen als Teil ihrer Partei duldet oder sogar will oder ob sie sich abgrenzt" stehe noch aus, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Ihm sei es aber wichtig, mit Menschen, die AfD wählen oder sich in der Partei engagieren, im Gespräch zu sein, sagte der bayerische Landesbischof. Dazu brauche es jedoch einen Grundkonsens.

Nach dem Attentat auf den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke forderte Bedford-Strohm ein Ende von Hetze und Hass im Netz. "Sollte sich der rechtsextremistische Hintergrund der Tat bestätigen, würden sich unsere schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten", sagte er der Rhein-Neckar-Zeitung. Die Grenze zwischen Hassreden, Feindschaft und Abwertung ganzer Menschengruppen zur Anwendung von Gewalt sei fließend, so der EKD-Ratsvorsitzende.

Merkel, Steinmeier und Maas beim Kirchentag


Der 37. Evangelische Kirchentag startet am Abend mit einem Gottesdienst und Reden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Bis Sonntag werden etwa 100.000 Besucher aus 100 Ländern erwartet.

An den Gottesdienst schließt sich ein "Abend der Begegnung" an, mit Livemusik, hunderten Ständen und einem Mitmachprogramm. Beim "Segen zur Nacht" sollen Zehntausende ihre Kerzen entzünden und Teile der Stadt ab 22.30 Uhr in ein Lichtermeer verwandeln.

Unter der Losung "Was für ein Vertrauen" geht es um Verunsicherung, sozialen Zusammenhalt, Gerechtigkeit, Zuwanderung, Integration, um Umwelt und Klimaschutz. Viele Prominente aus Politik, Wissenschaft, aus Gesellschaft und Kultur haben sich angekündigt. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt ins Ruhrgebiet.

"Zerrissenheit in der Gesellschaft ein Stück überwinden"

Kirchentagspräsident Hans Leyendecker strebt auch einen "politisch guten Kirchentag" an und will "die Zerrissenheit in der Gesellschaft ein Stück überwinden". Viele brisante Themenkomplexe wie Fremdenfeindlichkeit, Verrohung, Antisemitismus oder Missbrauch in der Kirche kommen auf die Podien. Die Entscheidung des Präsidiums, AfD-Funktionären keine Bühne zu bieten, war auch auf Kritik gestoßen.

Am Donnerstag wird Steinmeier in der Westfalenhalle über "Zukunftsvertrauen in der digitalen Moderne" sprechen. Zu den Top-Terminen gehören auch eine Runde mit dem früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck zum Thema "German Angst" oder mit seinem Amtsvorgänger Christian Wulff zur Rolle des Islam. Am Samstag spricht Bundeskanzlerin Merkel über Vertrauen in der internationalen Politik.

Außenminister Heiko Maas (SPD) und der kongolesische Arzt und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege äußern sich zur Frage, welche Verantwortung Deutschland in der Welt trägt.

ala/dpa
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https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/evangelischer-kirchentag-in-dortmund-die-afd-muss-draussen-bleiben-a-1273132.html
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