Habe gerade gesehen, dass in meiner eigenen Tageszeitung der Kommentator auch der Meinung ist, dass man sie hätte wählen sollen, weil der AfD das Amt halt zusteht.
Ja, das ist schon richtig. Die Konstrukteure der Regel haben sich vermutlich nicht ausgemalt, dass es einen Fall geben könnte, in dem eine Paria-Partei in den Bundestag zieht, die bei fast allen anderen Abgeordneten auf so viel Widerwillen stößt, dass nicht einmal der dritte Wahlgang funktioniert (sogar ganz im Gegenteil, es war ja mehr als 2/3 gegen die AfD-Kandidatin, also meilenweit davon entfernt, mehr JA- als NEIN-Stimmen zu haben).
Aber die Regel ist nun mal da.
Und ich denke, dass es der AfD auch nicht wirklich auf das Amt ankommt. Sonst würde sich mit Sicherheit ein(e) wählbare(r) Kandidat(in) auch in den Reihen finden. Aber wenn man sich eine Kandidatin sucht, die nicht mal in den eigenen Reihen so wirklich gewollt ist - da ist das Scheitern schon Vorsatz. Alternativ könnte man ja auch vorab mit den anderen Parteien und Fraktionen reden, so dass man dann aussichtsreicher in die Abstimmung geht. Aber auch das ist (aus gleichem Grund) ja nicht gewollt.
Eine Lösung wäre also in meinen Augen möglich, aber ich sehe die Verantwortung eigentlich jetzt nicht alleine auf Seiten der "Altparteien", so wie jetzt der Eindruck erweckt wird.