Also ich gestehe, ich lese ja relativ viel zum NSU und auch beim "fatalisten" mit, nicht weil das dort meiner Meinung entspricht, sondern weil der "fatalist", zumindest solange noch dort die illegal geleakten Akten von Dritten akribisch durchgeforstet wurden, immer mal wieder auch für eine überraschende Information gut war. Sogar der Kern der fatalisten- VT wirft ein eigenes, aufschlussreiches Bild auf die Szene, die sich dort versammelt hat, vor allem, weil die Akteure scheinbar selbst doch recht "nah" dran zu sein scheinen, was ihre besondere Motivation erklärt.
Aber egal von welcher Seite, in welchem Rahmen, mit welcher These, mit welchen informativen Vorraussetzungen und mit welcher fachlichen Qualität versucht wird, Aufklärung zu betrieben, man gerät ab einem gewissen Punkt stets an völlig undurchlässige Wände. Selbst die U-Ausschüsse geraten an die immer gleichen Grenzen. Dummerweise führt das aber bei manchen Bürgern und z.B. mir eher dazu, nur noch weiter nach Krümeln und Details zu suchen, die vielleicht doch mal ein schlüssigeres Bild ergeben, als die in dem laufenden Verfahren verhandelten "Abschlussberichte" der Ermittler.
Nicht dass ich glaube, dass die Uwes irgendwelche Unschuldslämmer waren, das eher nicht, aber mir fehlt schlicht der Glaube an z.B. feuerfeste Bekenner- CDs in einem abgebrannten Wohnwagen und an feuerfeste Jogginghosen mit Kiesewetterblutspritzern in einem völlig ausgebrannten Katzenzimmer, man fühlt sich von solchen "Beweisen" regelrecht vera***. Allerdings vertrete ich bei der Vielzahl der VTs eher die These: "kleine Morde unter Freunden", sprich: die einen Killer, z.B. der OK haben die anderen Killer des NSU vergeselbstmordet, z.B. zwecks Verdeckung und die Toten dann den peinlich berührten, weil verstrickten Ermittlern und Diensten schön vor die Füße gekippt, die vor lauter Schreck diverse peinliche Fehler gemacht haben, in auffällige Aufräumhysterie verfallen sind bzw. gleich noch ein paar andere ungeklärte bzw. unaufklärbare Fälle hinterhergeworfen haben. Der Kiesewettermord dürfte überhaupt der Schlüssel sein und ohne eine Berücksichtigung des Themas kriminelle V-Leute mit Verstrickung bis in die Drogen-
und Pädokriminalität in Verbindung mit entsprechendem Verrat von Dienstgeheimnissen (Mord an V- Leuten) ist der ganze NSU- Komplex vermutlich eh nicht zu verstehen. Und da wird vermutlich auch nicht mehr viel aufgeklärt werden.
Aber wir können hier ja einfach mal spaßenshalber ein ganz anderes "Spiel" spielen und entsprechend dem hiesigen Forenthema einfach mal alle sonstigen Puzzlestücke aus dem umfangreichen und wirren NSU- Komplex mit irgendeinem echten oder wahrscheinlichen Reichsbürgerbezug zu sammeln und hier unter der Rubrik "bemerkenswerte Zufälle" abheften. Vielleicht kriegen wir damit ja noch eine ganz, ganz neue VT gestrickt.
Und da in Sachsen/Sachsen- Anhalt/Thüringen ja ein Teil der echten braunen OK später auch noch bei der Reichsbürgerrandale mitgemischt hat, und die NSU- U- Ausschüsse mangels Akten auch schon Jurnalisten als Sachverständigr befragen mussten, ist das "Spiel" als "Spielerei" mit Focus auf unser Klientel vielleicht auch nicht so ganz abwegig.
Ich fange einfach mal ein bisschen an, was mir gerade so akut einfällt:
1. Nick Greger, ein wegen Mißbrauchs Minderjähriger abgeschalteter V- Mann aus Ottendorf- Okrilla bei Dresden, Ex- Chef der sächs. Sektion des KDS (Kampfbund deutscher Sozialisten, Querfront aus ultrarechts und ultralinks und geht auf Horst Mahler himself zurück), der zusammen mit dem bekannten NSU- Zeugen "Piatto" (Carsten Szschepanski aus Königswusterhausen) in den 90igern die rechte Szene mit Sprengstoff versorgt hatte, sprang im engeren Zirkel bei Peter Fitzek im KRD rum.
2. Ein Teaser des "Paulchen- Bekennervideos" landete per Handeinwurf (und nicht Post) und noch vor dem das dann Tage später veröffentlichenden "Spiegel", zuerst bei der Bild Halle, genauer beim so genannten "KRD- Hofberichterstatter" Thilo Scholtyseck, der den Teaser aber für irrelevant hält und den Brief samt CD in die "Rundablage P" kloppt und somit die Erstveröffentlichung verpasst.
3. Der Unterschlupf des Trios in Zwickau lag quasi fast vis à vis in der Nebenstraße zum Wohnhauses der Malta- Masche- Birgit Fatzekas und damit ganz in der Nähe der langjährigen "Staatskanzlei" des selbsternannten "Freistaates Sachsen".
Auch dass das Ermittlungsverfahren gegen den eigentlichen Hauptmieter des Trio- Unterschlupfs Matthias Dienelt, übrigens ein Fernfahrer, gleich komplett abgetrennt und nicht mehr im anderen Verfahren weiter thematisiert wurde, lässt auch und vor allem weil dessen Anwalt auch ein bisschen interessant ist und Herr Fatzekas zufällig auch mal eine Spedition hatte, allerlei Raum für weitere Spekulationen.
4. In einer SMS schreibt die Frau des Mitangeklagten André E (minger) an ihren Mann, sie würde gerade "Geri und Lisl wohin" fahren. Der Uwe Mundlos soll sich laut Anklageschrift "Geri" genannt haben.
Dem gestandenen SSL-ler fällt aber bei "Geri" spontan noch ein anderer früherer Lastwagenfahrervermittler mit Reichsbürgerbezug ein, der sich u.a. gern auf dem zwickauer Ring als Rennfahrer produzierte und sich auch gern selbst "Geri" nannte, genauer "Geri Weber".
5. Ein Schriftsachverständiger des sächsischen LKA, der die Unterschriften zur Ceska- Staffette zu bearbeiten hatte und später als der Gimmlitztal- Kannibale wegen "Störung der Totenruhe" an einem suizidalen, polnischstämmigen Fernfahrervermittler aus Hannover traurige Berühmtheit erlangte, will sich abenteuerlicherweise gleich nach seiner Inhaftierung mit dem NSU- Angeklagten Wohlleben in die Zelle legen lassen. Der Wohn- und Tatort dieser merkwürdig- grusligen Geschichte lag nun aber komischerweise nicht sehr weit (500m Luftlinie) von dem hier auch als "Panzerübungsplatz" bekannt gewordenen einzigen externen ehemaligen "Staatsgelände" des KRD mit Wohnhaus an der Talsperre Lehnmühle. Wie sich herausstellte, war das das eine Immobilie des ehemaligen KRD- Mitgründers René S. aus Freital, in dessen Freitaler Partylocation wiederum nach seinen Angaben offensichtlich die eigentliche KRD- Idee ausgekaspert worden ist und ein Rotlichtschuppen gewesen sein soll, den auf wundersame Weise nie eine Razzia behelligt hätte. Ganz böse Zungen behaupten angeblich, dass diese "Partylocation" des René S. u.a. auch "Sympatisanten" bis in die Polizei gehabt haben soll.
6. Der Anwalt, den Zschäpe letzmalig vor ihrem Weg in den Untergrund konsultierte und der als ausgemachter Szeneanwalt bekannt ist, war ausgerechnet auch der sich mit einiger Verve engagierende Anwalt eines Angeklagten der DPHW, der scheinbar selbst mit den Reichsbürgern sympatisiert: Thomas Jauch.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-06/neonazi-anwalt-jauch-sachsen-anhalt(...)