Und wenn Puigdemont es schafft, zu kandidieren und zu gewinnen (was ich nicht für ausgeschlossen halte), hätte Rajoy nichts gewonnen.
Ich denke eher nicht, dass Puigdemont kandidieren und gewinnen könnte. Ich glaube, ziemlich viele katalanische Bürger sind über das Separatisten-Affentheater eher wenig begeistert und viele derjenigen die Puigdemont in Bezug auf die versuchte Unabhängigkeit gefolgt sind, sind wohl vermutlich eher enttäuscht über seine Flucht ins Ausland.
Aber gut, das sind nun politische Einschätzungen, die auch falsch sein können.
Er müßte entweder solange Neuwahlen anordnen, bis irgendwann mal eine ihm gefällige Regionalregierung zustande kommt oder die Autonomie gänzlich abschaffen.
Warum? Die Regionalregierung muss ihm nicht "gefällig" sein, es würde reichen, wenn sie nicht versuchen würde, das Territorium dort einseitig von Spanien abzuspalten und im Zuge dessen (mutmaßlich) Straftaten zu begehen.
Der internationale Haftbefehl und der Auslieferungsantrag sind in Belgien keine Selbstläufer, weil es dort die Straftatbestände "Rebellion" und "Aufruhr" nicht gibt:
https://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/praesident-im-exil-puigdemont-lanciert-webseite/story/30344968
Puigdemont wurde auch für genug Straftatbestände angeklagt, die es in jeder vernünftigen Rechtsordnung gibt, etwa Untreue. Die Chance, dass der europäische Haftbefehl hier nicht zur Überstellung nach Spanien führt, ist eher ziemlich gering.
Glarner fordert Asyl für Puigdemont:
https://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/ein-echter-fluechtling-glarner-fordert-asyl-fuer-puigdemont/story/27705145
Ich glaube, was ein irgendwo am sehr rechten Rand des politischen Spektrums angesiedelter juristischer Laie über Flüchtlings- und Asylrecht zu wissen glaubt, ist eher irrelevant.
Die Behauptungen von Herren Glarner sind haarsträubender Unsinn. Kommt schon stark in die Nähe unserer Kundschaft.