Ich möchte noch gerne eine kleine Beobachtung anmerken.
Oftmals haben wir hier darüber diskutiert, ob Fitzek seine eigenen Ideen über eine "völkerrechtskonforme Staatsgründung" und seine damit verbundene Stellung als "Staatsoberhaupt" wirklich selbst glaubt, oder ob ihm eigentlich klar ist, dass das Unwahrheiten sind.
Ich hatte zu dieser Diskussion dann beigetragen, dass es wohl nicht nur die binäre Einteilung zwischen "Komplett-von-einer-Idee-überzeugt-sein" oder "Wissen-dass-die-eigenen-Behauptungen-nicht-stimmen" gibt, sondern auch ein "Glauben-dass-man-glaubt".
Letzteres zeichnet sich dadurch aus, dass die Person zwar glaubt, an eine nicht mit der Realität übereinstimmende Idee wirklich zu glauben, aber durch ihr Verhalten zeigt, dass sie durchaus über das Wissen verfügt, wie die Realität tatsächlich beschaffen ist.
Nun zeigt meiner Meinung nach ein kleines Detail in Müll Manns großartigem Prozessbericht, dass bei Fitzek vermutlich ein Fall von "Glauben-dass-man-glaubt" vorliegt.
Man sehe sich nämlich folgende Beobachtung von Müll Mann an:
Zu Beginn der Verhandlung benutzt Fitzek noch das bei ihm übliche „wir“ (pluralis majestatis), gegen Ende landete er immer häufiger beim „ich“.
Wäre Fitzek nun "Komplett-von-einer-Idee-überzeugt" so würde er wohl ohne Probleme durchgehend den Pluralis Majestatis verwenden. Denn wäre er wirklich von der Staatseigenschaft des KRD, seiner Rolle als Staatsoberhaupt, der Gültigkeit seiner KRD-Verfassung und seiner daraus folgenden Rolle als "Oberster Souverän", der im Pluralis Majestatis von sich selbst spricht, überzeugt, dann wäre es für ihn nur natürlich, statt "ich" das Wort "Wir" zu benutzen.
Doch kostet es ihn offenbar Mühe, zu versuchen, den Pluralis Majestatis durchgehend zu benutzen. Mehr noch, es gelingt ihm nicht einmal, dies während einem einzigen Verhandlungstag durchzuhalten.
Folglich weiß ein Teil von Fitzek, dass seine Ideen auf denen seine Nutzung des "Pluralis Majestatis" fußt, in der Realität keinen Bestand haben. Kurz: Zumindest ein Teil von ihm ist sich bewusst, dass seine Ideen mit der Realität nicht in Einklang zu bringen sind.
Er ist also nicht bis ins "Innerste" von der "Staatlichkeit des KRD" mit allen daran hängenden Folgen überzeugt. Vielmehr mag er zwar selbst glauben, dass er daran fest und komplett glaubt, doch das Verhalten, welches er zeigt, indiziert das Gegenteil.