Stimmt - das kann auch nach hinten losgehen. Wenn auch nicht unbedingt auf die geniale Art eines Egon Olsen, aber zumindest in einer Kifferkarriere, wie sie Dienelt derweil eingeschlagen hat.
Was die Kunath anbelangt, so muß man sagen, daß eine Ausbildung zur Bankkauffrau längst keine Garantie für eine soziale Hängematte mehr darstellt. Allein in Frankfurt sind da, als die Banken anfingen, die Rationalisierungen nachzuholen, die die Industrie vorher lange vorher vollzogen hatte, solche Leute zu Tausenden auf die Straße geflogen. Aktien werden nicht mehr im Streifband aufbewahrt, die Dividenden vom Anleger nicht mehr mit den Papierschnipseln angefordert, die man in die Zentrale schickte und die dort per Hand gezählt und gebündelt wurden. Viele dieser Leute waren stolz auf ihren Status und ihre Ausbildung und sind, wenn sie denn rausflogen, mehrheitlich nicht wieder in Lohn und Brot gekommen. Und außerhalb der Metropole hat man die Filialen, wenn sie denn nicht gleich durch Automatenstandorte ersetzt wurden, sehr viel großräumiger gestaltet und viele, viele Schreibtische durch Sitzgruppen ersetzt ...
Zwar kann man bei Kunath und bei Schulz nicht davon sprechen, daß eine Sozialisierung nie stattgefunden habe. Immerhin waren die beiden beim Bund und bei einer Bank zu einer Ausblidung angenommen worden. Aber das interessiert nun längst keinen mehr. Mit der Aufhübschung des Lebenslaufes (man kann ja eine weniger ruhmreiche Beschäftigung von zwei Wochen auch mal vergessen haben) wird das bei ihnen nun nichts, weil sie dann ein leeres Blatt abgeben müßten. Aber das sind nun für die Leute im JobCenter auch keine so seltenen Karrieren. Schulz wird irgendwann mal ein Bild von einem Gabelstapler gezeigt bekommen, fortan einen Staplerschein besitzen und auf die Frage, was er gelernt habe, eine Antwort geben können. Arbeitslos wird er trotzdem bleiben, da beißt die Maus nichts ab.