Autor Thema: Neues aus dem Königreich 4/2017  (Gelesen 37190 mal)

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Offline Happy Hater

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #330 am: 27. April 2017, 05:49:10 »
Haha, danke BlueOcean für die Story, ich kannte die auch noch nicht.

Wirklich unfassbar lustig.  ;D
 

dtx

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #331 am: 27. April 2017, 07:19:11 »
Auf Nachfrage gibt es aber den Hinweis das der Engel in der Reichsbank 1 zu 4 gegen druckfrische Euro getauscht werden kann. Die Scheine sind dann sogar noch warm. Sehr von Vorteil bei diesem Wetter.

Aber nur, wenn die Engel mit aktuellen (!) Wertmarken gültig geklebt wurden. Ansonsten ist der Umtauschkurs noch schlechter. Fitzeks Vision eines  neuen Geldwesens bestand also darin, die Währung vergammeln zu lassen wie Mettwurst. Der Stempel weist m. E. darauf hin, daß da einige Leute gleicher waren als andere.

Zitat von: BlueOcean
Weswegen der freiheitsliebende Wirtschaftwaise Fitzek munter dekretierte, dass jeder Engel binnen dreier Monate zu verwenden sei. Ansonsten würde er für je drei Monaten Nichtnutzung je Engel um zehn Engelspfennige abgewertet (wie hießen die Engelshundertstel eigentlich? Bengel? Putten?). Fitzek hatte also quasi von Beginn an eine sich entwertende Währung im Sinn. Was wirklich lustig war, wenn man bedenkt, dass er die für seine Engel erhaltenen Euro damals noch auf verzinsten Konten angelegt hat.

Dummerweise war bei diesem System aber jeder Schein ein Unikat, dessen Verwendung glaubhaft dokumentiert werden musste. Dafür dienten die fünf bzw. sechs leeren (weißen) Kästchen. Denn nach vermutlich intertrigonometraler Eingebung des großen Meisters sollte jeder Wechsel und Handel auf den Engelsscheinen mit Datum eingetragen werden, um zu belegen, dass der Schein im Umlauf war. Falls in diesen Daten eine oder mehrere Lücken von mehr als drei Monaten erkennbar waren, sollten die Handeltreibenden den Wert entsprechend mindern. Nach spätestens fünf Transaktionen wäre ein Engelschein also "ausgefüllt" und Fitzek versprach munter, dass er diese dann gegen neue tauschen würde (abzgl. der etwaigen Entwertungs-Lücken). Bei größerem Gequengel, wenn etwa jemand monierte, dass man doch mal einen Schein verlegen könnte, versprach Fitzek wie üblich irgendwie kulante Handhabung durch seine Regional-Stellen.

Letztlich dürfte es diverse Ausführungen und Regeln gegeben haben, weil Fitzek selbst nie wußte, was er eigentlich machen wollte. Auf dem hier gezeigten Schein sollten, so stand es da an der Seite, "aktelle Wertmarken" geklebt werden. Man hätte also vom Geld der Anleger Marken drucken lassen, um die nach Wochenfrist wegzuschmeißen.
« Letzte Änderung: 27. April 2017, 08:22:58 von dtx »
 
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Offline dieda

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #332 am: 27. April 2017, 07:37:05 »
Aha, und Danke @BlueOcean für die spannende Erklärung, also habe ich mir die ungestempelten und wohl auch unbekrakelten Engel (aber so genau kann ich mich da nicht mehr erinnern) also doch nicht eingebildet.
Allerdings wollte ich das damals lieber nicht fotografieren, um nicht weiter aufzufallen, weder als potentieller Interessent für hirnerweichende Schwurbelseminare noch als Agent der Gegenseite.  :shifty:

Und den Gag mit natürlichen Verfallsdatum von Handwährungen hat der oberste Stempelkünstler sicher von unserem hausinternen Tauschring mit den Reptoeiern abgekupfert. Da beißen die Letzen ja auch die Hundefrisch geschlüpften Reptos ;)

Noch eine Nachfrage: auf dem Engel- Stempel ist der verknotete siebenzackige Stern ja nach unten ausgerichtet, aber im beräumten Naos des Möchtegern-Allerheiligsten plötzlich dann nach oben ausgerichtet, gibt es dazu auch noch eine uns bisher nicht bekannte Erklärung?

Zitat von: dtx
Letztlich ist zu vermuten, daß Fitzek selbst nie wußte, was er eigentlich machen wollte: Auf dem hier gezeigten Schein sollten, so stand es da an der Seite, "aktelle Wertmarken" geklebt werden. Man hätte also vom Geld der Anleger Marken drucken lassen, um die nach Wochenfrist wegzuschmeißen.

Das stimmt so nicht ganz, Fitzek wusste schon sehr genau, was er wollte: nämlich richtiges Geld und zwar in Form von harten Euros, und das möglichst schnell, und möglichst viel und möglichst immer wieder.
Der Rest und die Details haben ihn dann schon wieder etwas weniger interessiert und damit auch die eigenen Widersprüche. ;)
« Letzte Änderung: 27. April 2017, 08:20:32 von dieda »
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dtx

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #333 am: 27. April 2017, 08:31:01 »
Der Rest und die Details haben ihn dann schon wieder etwas weniger interessiert und damit auch die eigenen Widersprüche. ;)

Eben. Und das sieht man hier ja ganz deutlich. Die Scheine werden mit dem Tintenpisser gedruckt, per Hand ausgeschnitten und im Laden von der Kassiererin handsigniert. Daß für ihn die Arbeitskraft der Pudel nichts wert war, wissen wir schon. Aber damit ist auch klar, daß sich kein Anleger je für die Details interessiert und Fitzek nie auf Händler gezielt haben kann, die mit ihrem Geschäft Geld verdienen.
« Letzte Änderung: 27. April 2017, 08:35:17 von dtx »
 
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Offline dieda

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #334 am: 27. April 2017, 11:43:48 »
Es hat ja offensichtlich, von allen hier immer vermuteten restvernünftigen, quasirationalen und scheinprofessionellen betriebswirtschaftlichen Vorgehensweisen mal abgesehen, noch nicht mal zum gepflegten Hilfsesotheriker gereicht.

Also ein siebenfacher Stern, keltisch geknotet, aua! Da lachen sogar die LogenHühner, denn das ist nicht mal nur für Kinderpostverhältnise dümmliches "Abra- Kadabra", das ist sogar für einfache esotherische Verhältnisse schon selten dämlich!  :doh:
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Offline Stief

Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #335 am: 27. April 2017, 12:17:41 »
Noch eine Ergänzung zum Prinzip "Marken kleben, damit der Geldschein nicht verfällt":

Das ist - Überraschung, Überraschung! - keine Idee Fitzeks, sondern stammt schon aus dem 19. Jahrhundert und nennt sich umlaufgesichertes Geld. Die Grundidee ist auch nicht schlecht: Wenn Geld immer gleich viel wert ist oder sogar im Wert steigt, gibt es keinen Anreiz, mit dem Geld irgendetwas zu machen anstatt es unter die Matratze zu legen. Deswegen hat auch z.B. die EZB das Ziel von 2% Inflation pro Jahr: etwas Wertverlust ist erwünscht.

Populär wurde das umlaufgesicherte Geld für eine kurze Zeit in den Zwanzigern und Dreißigern.  Nach den Erfahrungen mit der Hyperinflation wurde damals in Deutschland und Österreich eine sehr restriktive Geldpolitik gefahren, die auf jeden Fall eine weitere Inflation unterbinden sollte. Das ging bis zur bewusst hergeführten Deflation, zusammen mit dem Crash 1929 führte dies zu einer langandauernden Krise.

Im Endeffekt gab es einige regionale Projekte, in denen mit umlaufgesichertem Geld experimentiert wurde, und die teilweise sehr erfolgreich waren (z.B. in Wörgl). In Deutschland liefen Wära-Bons um: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4ra

Es gibt auch noch "echte" Regionalgelder, die dasselbe Konzept mit Markenkleben verwenden und die die Überschüsse für gemeinnützige Projekte verwenden. Aber das sind meistens sehr kleine Tauschringe.
 
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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #336 am: 27. April 2017, 12:42:49 »
Vielen Dank lieber blauer Ozean für die umfassende und herzerfrischende Erklärung,
des Siebenzack's der Fitzekianer.

Dafür gibt's von mir ein hübsches Karmchen... :salut:
"Vorwärts immer, rückwärts nimmer"! :-)
 

Offline BlueOcean

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #337 am: 27. April 2017, 18:51:56 »
Vermutlich hatte sich Fitzek an der von einer Waldorfschule ins Leben gerufenen erfolgreichen Regionalwährung Chiemgauer orientiert. Die haben auch einen Wertverfall (allerdings nur 3% nach 6 Monaten), sind real und handfest 1:1 durch Euro gedeckt und werden von mehr als 4000 Personen und 600 Unternehmen (inkl. Banken) in der Region genutzt.

Allerdings hätte Fitzek nach derem Konzept nur einmalig 2% des eingezahlten Geldes für die Deckung seiner Kosten in Rechnung stellen können. Bei seinem hemdsärmeligen "machen-wir-halt-irgendwie"-Konzept konnte er 100% für sich, äh, seine gemeinnützigen Hirngespinste ausgeben, um diese fortlaufende Wertevernichtung dann als "Sachwerte-Hinterdeckung" auszugeben.
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Offline Pantotheus

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #338 am: 27. April 2017, 19:30:29 »
Das Problem bei all diesen "umlaufgesicherten" Währungen ist, dass Geld verschiedene Funktionen erfüllt. Unter anderem ist es Wertmaßstab und Rechengröße, Zahlungsmittel, aber auch Aufbewahrungsmittel für Werte. Diese Währungen stellen allein auf die Funktion als Zahlungsmittel ab und vernachlässigen die übrigen Funktionen mehr oder weniger.
Dabei scheint mir wiederum das Grundproblem die fehlende Unterscheidung zwischen konsumptiven und investitiven Ausgaben: Da Menschen täglich essen und trinken müssen, je nach dem Heizung benötigen, Strom usw., geben sie dafür auch täglich oder doch in kurzen Fristen Geld aus. Dies sind aber nur die konsumptiven Ausgaben (für den Konsum).
Eine größere Investition kann aber nicht aus dem laufenden Einkommen finanziert werden. Selbst Großunternehmen und Staaten benötigen für Investitionen ab einer bestimmten Größe Kredite. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie eine Investition finanziert werden kann: durch Sparen (also eigenes Sammeln von Geld) oder durch Kreditaufnahme (also durch Leihe von Geld Dritter). Kann Geld aber nicht über längere Zeiträume gespart werden, dann ist es für größere Investitionen nicht zu gebrauchen.
Im KRD hat diese Unterscheidung natürlich nie eine Rolle gespielt, da erstens ohnehin alles verbraucht, also in Konsum gesteckt wurde und da zweitens nie ernsthafte Investitionen geplant waren geschweige denn getätigt wurden. Selbst die "Liegenschaftskäufe" erschöpften sich in Anzahlungen. Da die KRDler anders als andere Leute auch nie ernsthaft gearbeitet haben, sind auch deren Konsumausgaben verloren. Zynisch gesprochen sind die Bußen, Zwangsgelder und Geldstrafen noch die besten Ausgaben gewesen, da diese wenigstens dem Staat zuflossen, der damit wieder etwas halbwegs Vernünftiges anfing.

Was nun den Stempel auf den "Engeln" angeht, so ist die Übereinstimmung mit den in Fatzkes Logis gefundenen Kreisen verblüffend. Die Kreise in Fatzkes Gemächern sind aber offenkundig keine Stempel, Marken oder Symbole. Vielmehr sind es magische Kreise. Wenn man nach diesem Begriff sucht, findet man im WWW sehr schnell einschlägige Treffer.
Die merkwürdigen Zeichen, die als "Runen" gedeutet werden können, dürften dann aber nicht die Bedeutung "Z(entral)B(ank)" haben. Jedenfalls bei den magischen Kreisen in Fatzkes Logis erscheint das unsinnig. Die "Z-Rune" ist auch nicht eindeutig: Sie könnte auch für R, M oder E stehen, je nach dem, welcher Runenreihe man folgt. Zudem steht sie, bezogen auf die "B-Rune", offensichtlich um 90 Grad gedreht. Je nach dem, in welche Richtung man sie "aufrichtet", kommt dann wiederum ein andere Rune heraus.
Das scheint mir aber persönlich ohne Belang: Fatzke hat halt wieder einmal etwas gebastelt, was seiner Meinung nach gut aussah. Ob es eine Bedeutung hatte und, falls ja, welche, war ihm offenbar gleichgültig. Nur der Schein zählt - wie im Scheinstaat KRD ja allgemein.
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 
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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #339 am: 27. April 2017, 22:38:02 »
Ich bin ja schon (wie die Pudel sagen würden) "hart geprüft" durch ihre Dummheit, aber diese Story stellt so einiges in den Schatten.
Peter Fitzek: „... dann kommen Dinge aus mir raus, die ich vorher gar nicht wusste!"
 

Offline Maklas

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #340 am: 28. April 2017, 00:03:09 »
Dabei scheint mir wiederum das Grundproblem die fehlende Unterscheidung zwischen konsumptiven und investitiven Ausgaben.

So richtig deine Ausführungen sind, möchte ich eines Gedanken ergänzen: Das Grundproblem beginnt früher.
Das ganze Konstrukt "Alternatives Geldsystem" wird erst dann nötig, wenn man im bestehenden Konstrukt nicht klar kommt. Ich sehe da zwei zu unterscheidende Gemüter. Den Aussteiger und den Verweigerer. Fitzek setze ich zum Letzteren. Aufgrund der offenkundigen Lücke - ähm, was red ich da...
Aufgrund des Marianengrabens zwischen seinem Können und seiner Selbsteinschätzung ist es ihm zu keiner Zeit wirklich gelungen, erfolgreich zu werden. Da er selbst daran natürlich nie und nimmer irgendeinen Anteil haben konnte, musste die Schuld woanders liegen. Und so musste eben ein neues Geldsystem her. Das Bestehende führte ja immer zu einer leeren Brieftasche.
Hier ein bisschen von zuvor ausgedachten Ideen geklaut, da ein bisschen was von der eigenen, bekloppten Pseudo-Eso-Pampe drauf geschmiert und fertig ist der ENGEL.

Und da sind wir bereits beim Problem: Wo setze ich den Hebel an, wenn ich eine Alternative zusammenzimmern will?
Im Falle des Geldes kann man ja durchaus das aktuelle Schuldgeldsystem mal hinterfragen und gegen eines mit Edelmetalldeckung, Salzdeckung oder von mir aus was ganz was Neues wie z.B. Grundstücksdeckung oder garantierter Geldmenge X pro Kopf Einwohner dagegenhalten. Wenn man sich ein bisschen intensiver damit beschäftigt fällt einem auch recht schnell auf, so schlecht sind die Vorteile des Schuldgeldsystems gar nicht. Stichwort Geldmenge zu Wirtschaftswachstum beliebig skalierbar.

Aber das ist Fitze natürlich nie genug. Es muss was ganz neues und viel tiefgreifend besseres her. Also geht's direkt mal zum Hinterfragen und Ablehnen der Grundfunktion des Geldes: Anerkanntes Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel. Dass Geld gegen Investitionsobjekte getauscht werden kann und diese Erträge können wird auch direkt mal mit dem Geld als sich statt dem eintauschbaren Gut vermischt und zack, da haben wir das Problem. Eintauschen will's keiner mehr, Werte sind weg. Einzig zinsfrei ist der Engel tatsächlich. Ein Versprechen erfüllt, zwei Grundanforderungen hopps.

Zur Illustration folgendes Bild: Ein Jemand meint, aus welchen Gründen auch immer, das Grundprinzip Rad ablehnen zu müssen. Nicht bestimmte Felgenmaterialien, nicht schlauchlose Reifen und nicht Stahlrad auf Stahlschiene. Nein, das komplette Konzept rund und drehbar. Wenn ein solcher Jemand sich nun ans Werk macht, ein neues Auto zu entwickeln und seinen Prototyp gleich mal als überlegenen Konkurrent zum bestehenden PKW positioniert, kann es nur schief gehen.
So geschehen beim ENGEL. Planlos die Basics einer jeden Währung ablehnend hat Fitzek es wieder mal so richtig fitzen lassen. Da liegt imho der Hase im Pfeffer.
Tägliche Erinnerung: Gemäß Verfassung des Königreichs Deutschland führt die Internierung Peters zur unheilbaren Handlungsunfähigkeit der Regierung, der Justiz und aller Staatsbetriebe bis hin zum Melderegister!
 

Offline Wittenberger

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #341 am: 28. April 2017, 17:15:37 »
@BlueOcean
Deine umfassende Engelgeld-Darstellung scheint mir im wesentlichen korrekt. An manchen Punkten gibt es Interpretationsspielraum. Diesen möchte ich darstellen. Ganz unten werde ich das mit Beispielen belegen.

Dummerweise war bei diesem System aber jeder Schein ein Unikat, dessen Verwendung glaubhaft dokumentiert werden musste. Dafür dienten die fünf leeren weißen Kästchen. Denn nach vermutlich intertrigonometraler Eingebung des großen Meisters sollte jeder Wechsel und Handel auf den Engelsscheinen mit Datum eingetragen werden, um zu belegen, dass der Schein im Umlauf war. Falls in diesen Daten eine oder mehrere Lücken von mehr als drei Monaten erkennbar waren, sollten die Handeltreibenden den Wert entsprechend mindern. Nach spätestens fünf Transaktionen wäre ein Engelschein also "ausgefüllt" und ...

Ich kann das Unikat-Modell nicht erkennen. Es scheint zwar eine Entwertungsidee gegeben zu haben - aber keinen Zeitbezug. Eher könnte man von einem negativen Rabatt-Modell oder korrekter Modell mit Transaktionsgebühr sprechen. (Eine wirklich zeitbasierte Entwertung würde eine externe Zeitbasis voraussetzen, das habe ich auch mal gehört, das dürfte aber ein Missverständnis eines Händlers gewesen sein.)

Bis ein Schlauberger bemerkte, dass die meisten Engel ohne den Eintrag eines ersten Datums ausgegeben worden waren. Damit war bei der ersten Verwendung also gar nicht feststellbar wieviele Monate der Engel böses totes Kapital gewesen war. Und auch das Argument, dass selbst mit Datum jeder doch auch leicht mehrere angebliche Nutzungsdaten in die Felder schreiben könnte, war nicht von der Hand zu weisen. Und an so viel Gutes im Menschen, dass da nicht einer schummelt, mochten selbst die Engelgläubigen nicht glauben.

Das Modell mit dem eintragen von Transaktionsdaten ist mir nicht bekannt, mag es aber auch gegeben haben. Ich kenne nur das Modell mit den Wertmarken.

Auf den verbleibenden Scheinen dieser ersten Serie mit den leeren Kästchen, die auf späteren Scheinen entfallen sind, wurde dann der coole siebenzackige Esoterik-Stempel "Dauerhaft gültig" draufgehauen.

Der Grund dürfte ein ganz anderer gewesen sein: Die Scheine lösten sich im Nichts auf. Ein kleinerer Teil kam in Sammleralben. Der weit größere Teil: Fitzek hatte nicht bedacht, dass es aus Konsumentensicht sehr dumm ist, Engelgeld auszugeben. Denn in jedem beteiligten Laden kann man entweder mit Engel-Wertminderung kaufen oder mit Euro, da aber ohne Wertminderung.

Allgemein zu den Scheinen:
Die Stückelung ist 1, 2, 5, 7, 10, 20, 50 Engel. Die Scheine haben die haptische und optische Anmutung von Geldscheinen. Es gibt ein Sicherheitsmerkmal (silber) auf der Vorderseite. Es gibt eine Seriennummer. Die Motive der Wittenberger Stadtgeschichte sind korrekt im Wertzeichendruck, es besteht der Eindruck eines weiteren Sicherheitsmerkmals.

Auf den zweiten Blick fällt auf: Das Papier ist kein Wertzeichenpapier, es ist dicker und wirkt holzig-faserig. Es gibt typografische Fehler: Die Ziffer "10" schneidet zweimal, siehe unten. Es gibt handwerkliche Fehler: Der Textzug "Luth. Wittenberg" ist absolut unüblich.

aufgeklebte Marken:
Die bislang bekannt gewordenen Marken sind silbrig mit einer weiteren Farbe. Im Scan ist die silberne Anmutung leider nicht zu erkennen.

Speziell zu den nun dargestellten Scheinen:
Die Scans sind von mir nachbearbeitet: Ich habe sie "geschärft", daher ist der optische Eindruck gröber als im Original. Ich habe die jeweilige "Gutschein-Nr." anonymisiert.

Erster Schein:
1 Engel ohne Wertmarken, Rundstempel

Zweiter Schein:
1 Engel mit drei farblich unterschiedlichen Wertmarken, ohne Stempel. (aus Kassenbestand eines Händlers, laut dessen Aussage umlauffähig ohne Stempel - also in der Fitzek-Theorie)

Dritter Schein:
10 Engel, zwei Wertmarken, vier Felder Textstempel. Hier also eine deutliche Abweichung zum bisher diskutierten Ablaufmodell.

Aufforderung, Bitte:
Mir ist bekannt, dass angemeldete Mitlesende auch Engelgeld besitzen: Falls ihr weitere Versionen habt, bitte scannen und zeigen. Nicht angemeldete Mitlesende: Bitte hier anmelden und den Schein zeigen.

Insbesondere gibt es vermutlich drei weitere Wertmarkenfarben.


Offline Resting Bench

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #342 am: 29. April 2017, 08:14:17 »
Die Presse:

« Letzte Änderung: 29. April 2017, 10:44:20 von Das Chaos »
 

Offline Pirx

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #343 am: 29. April 2017, 23:46:38 »
Zitat
..."Wir haben bislang keine Tatsachen gesehen, keinen Kaufvertrag, keine Eintragung im Grundbuch", sagt Martin Schulz...
Tja, das geht unbeteiligte Dritte ja auch nichts an. Die Rolle der Pudel bei der ganzen Angelegenheit ist gekennzeichnet durch - tada! - Bedeutungslosigkeit. Guten Morgen KRD!

Zitat
"...räumt der junge Mann, der nach eigenen Angaben aus Ribnitz-Damgarten stammt und IT-Systemelektroniker ist, ein..."
Bitte? IT-Systemelektroniker? Na klar. Genauso, wie "Amtmann", "Staatssekretär" und das adlige "von".
Lügenlord.

Zitat
"Ich bin gespannt, was passieren wird, wir selber können wenig tun."
Ach? Da war doch so ein Bohei um den "Schriftverkehr" mit dem niederländischen Könighaus und mit Dr. Rehan! Das war also bloß eine bedeutungslose Show vom KRD?! Wer hätte das gedacht.

Zitat
Es bestünden wenig Kontaktmöglichkeiten: "Ich werde nicht hereingelassen, weil ich keinen Pass der BRD habe."
Welch Wunder. Hallo IT-Systemelektoniker! Grundlegende Programmierkenntnisse sollten dir während der Ausbildung doch eingebläut worden sein: IF...THEN...ELSE. War alles deine Entscheidung.
Im Übrigen: Erzählt euch die Staatsflotte nichts? Oder kommt die nicht mehr zu euch? Oder geht die nicht mehr zum Peter? Was ist los? Was ist eigentlich mit dem Channeling? Atmosphärische Störungen? Oder ist das nur Hokuspokus für Dumme?

Zitat
Fitzek...bereite die Revision vor und habe einen spezialisierten Anwalt hinzu gezogen.
Also hat Fitzek im Gegensatz zu früheren Behauptungen von Rechtsangelegenheiten offenbar gar keine Ahnung, oder? Mit der Revision wendet er sich doch gezielt an die höheren Instanzen, die angeblich die völkerrechtliche Anerkennung des KRD manifestieren sollten. Und jetzt braucht er plötzlich spezialisierte Anwälte?

Zitat
Der Rechtsweg müsse beschritten werden, sagt Schulz: „Es gibt zu viele offene Fragen. Wir sehen ein Bleiberecht, da müssen sich aber die Anwälte einigen.“
Der Rechtsweg? Da keine Gerichte im KRD existieren, kann es sich nur um den Rechtsweg der BRD handeln. Wann kommt denn eigentlich mal die vielbeschworene Souveränität des KRD zum Zuge? Wann? Wo? Wie?

Zitat
Gewalt, so viel ist klar, sei jedenfalls keine Lösung: „Wir sind friedlich, das ist unsere Maxime.“
Jawoll.
"Im Oktober 2010 verletzte er (Fitzek) eine Wittenberger Rathausmitarbeiterin während eines Streits am Arm. Das örtliche Amtsgericht verurteilte ihn daraufhin wegen vorsätzlicher Körperverletzung."
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/panorama/demokratie-kritiker-peter-fitzek-aus-wittenberg-koenig-von-deutschland-drohen-fuenf-jahre-haft-1.2218734

Zitat
„Amtmann“ Schulz: „Ich kann mich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen. Hier ist Arbeitskraft und Energie investiert worden, viele Menschen haben uns Geld zur Verfügung gestellt.“
Super! Heh Schulze: Finde ich prima, dass Du die investierte Arbeitskraft und Energie sowie das zur Verfügung gestellte Geld zurückzahlen willst. Genau das hieße es, wenn Du Dich nicht aus der Verantwortung stehlen wollen würdest. Den Schaden, den Du angerichtet hast, wirst Du tatsächlich jedoch niemals ausgleichen. Du lügst einfach!

Zitat
Und es gehe „auch nicht um Peter“: „Wir betreiben hier keinen Personenkult. Es geht um die Ideen, um ein anderes Leben. Wir haben uns eine Verfassung gegeben.“ Das Straßenschild am alten Pförtnerhäuschen trägt übrigens einen bezeichnenden Namen: Petersplatz
Kein Kommentar mehr nötig.

Offline BlueOcean

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Re: Neues aus dem Königreich 4/2017
« Antwort #344 am: 30. April 2017, 00:19:26 »
Die Königsrinder

Einst waren zwei dumme Rinder,
Die hatten den Peter so lieb,
Sie konnten zusammen nicht denken,
|: Die Fragen waren viel zu tief. :|

"Warum brauchen Banken Zinsen?
Warum ist der Winter so kalt?"
Zwei Funzeln, trüb in der Dunkelheit,
|: Solche Rinder werden nicht alt. :|

Das hörte der falsche Peter,
Der tat, als ob er schlief.
Er löschte schnell das letzte Licht,
|: Die Rinder versanken so tief. :|

Oh, Wanderer in Wittenberg,
Kommst du zum Stickstoffwerk,
Hast du die Rinder liegen sehen?
|: In dem Reich vom Königszwerg. :|

Hört man noch großes Mimimi?
Hört man von Jammer und Not?
Von den Königsrindern, die noch dort,
|: Lebendig aber doch schon tot. :|
"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)