@Reichskasper Adulf Titler Mir fällt da immerhin Aufklärung ein. Gerade dieses Forum ist da ja auch unermüdlich dabei, selbst solche Dinge aufzuklären und zu erklären wie die Verwendung von GROSSBUCHSTABEN in Ausweisen. Die wirklich überzeugten Rechtsextremen, Faschisten und Neonazis damit zu beeinflussen, wird vergeblich sein. Aber man kann zumindest einige derjenigen erreichen, die sich von wiederholten Behauptungen wie derjenigen, Gaskammern in Auschwitz seien "unmöglich" gewesen, beeindrucken lassen, indem man darlegt, dass und wie es technisch möglich war. Man kann auch in der allgemeinen Öffentlichkeit Leute erreichen, die dank Aufklärung erkennen, dass es nicht einfach um ein "moralisches" Diktat oder Verbot geht, sondern dass es sehr gute sachliche Gründe gibt, warum etwas so und nicht anders geregelt ist und warum Holocaustleugnung, Antisemitismus, Rassismus u. dgl. keine "Meinung" sind wie die Meinung, blaue Blumen seien schön.
ich tu mein Möglichstes, den Extremisten mit Argumenten entgegenzutreten, wobei ich aber immer häufiger das Gefühl habe, keinen cm an Boden zu gewinnen. Ich habe eher den Eindruck, man erreicht immer weniger, und dass auch die Zahl jener, die noch nicht im extremistischen Weltbild versumpft sind, steigt. Irgendwie komme ich mir immer mehr wie in einem Irrenhaus vor, wo immer mehr Leute, von denen man bislang annahm, sie seien noch einigermaßen normal, plötzlich das Spinnen anfangen und den Extremisten auf den Leim gehen. Das geht los bei scheinbar harmlosen Gläubigen, die an die Wirkung von Zuckerkügelchen glauben und ins Esoterische abdriften, das geht weiter bei den Hutbürgern, die besorgt tun und immer fremdenfeindlicher werden. Auch Verlorene, die sich ausschließlich aus Kopp und Compact "informieren" hatte ich schon. Aber da kommt man nicht weiter. Diese Typen sind so in ihrem Weltbild verwachsen und verwoben, dass einem fast nur noch Resignation bleibt.
Wir haben jetzt so viele Jahrzehnte der Aufklärung. Wir haben alle Fakten vorliegen, die Geschichte ist so gut erforscht wie nie zuvor. Aber es werden immer mehr Irre, die was anderes glauben wollen. Das Aufkommen sogenannter sozialer Netzwerke mit ihren Filterblasen macht es immer schwerer, dem Irrglauben entgegenzutreten. Man kommt an die Deppen nicht mehr ran. Früher konnte man sie sich noch direkt im persönlichen Gespräch vorknöpfen und ihnen ihre Blödheit um die Ohren hauen, heute verschanzen sie sich in der Echokammer und unterstützen sich mit tausenden Likes gegenseitig. Sie hören nicht mehr zu, lesen nur noch, was in ihr dummdreistes Weltbild passt, und stellen sich taub und blind für das Wahre. Es ist zum Verrücktwerden und Verzweifeln.