Das ist vielleicht das, was für viele unter uns am schwersten zu verstehen ist: Ein "normaler" Mensch würde sich vermutlich genau dies wollen, nämlich mit ausreichend Geld in ein schönes Land auswandern, wo das Wetter gut ist, die Preise billig sind usw., sich dort ein luxuriöses Haus kaufen und einrichten, nicht mehr arbeiten, sondern feiern, es sich gut gehen lassen usw.
Der materielle Lebensstandard im KRD erscheint im Vergleich dazu als sehr niedrig. Selbst Fatzke hat einen gemessen an den eben geschilderten Wunschträumen einen eher bescheidenen Lebensstil geführt. Reisen nach Malle und ins östlich benachbarte Ausland sind nicht gerade besonders luxuriös, auch seine "Staatsfahrzeuge" nicht Oberklasse, nicht mal in der Kleidung macht er was her. (Nun gut, er soll fein essen gegangen sein, junge Damen ausgeführt haben, zudem leistete er sich einen Flügel und andere Kleinigkeiten.)
Das Problem ist aber: Er braucht eine "Claque", eine Gruppe Leute, die ihn bewundern, ihm applaudieren, ihn ständig in seiner eingebildeten Einzigartigkeit bestärken. Zudem kann er nur in einer irgendwie herrschenden Position zufrieden sein. Da er sich nicht als Unternehmer eignet (hüstel, hüstel), also nicht über ein Heer von Angestellten "herrschen" kann, muss es eben ein "Staat" sein, dessen "König" (den es, wissen wir ja längst, laut Verfassung eigentlich nicht gibt) er ist, der über "Untertanen" herrschen kann. Gerade Leute wie Martin S. und Benjamin M. eignen sich dazu gut, sind sie doch von ihrer Art her die "geborenen" Untertanen, die sich willig und widerspruchslos "führen" lassen.
Die relative materielle Ärmlichkeit des KRD ist Fatzke daher nicht so wichtig, sein Prestige, die Macht über Andere, der stete Beifall, Anerkennung, vorne Stehen, eine Rolle Spielen usw., das sind die Momente, die ihn anturnen.