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Iowa. Bei einer Kundgebung für US-Präsident Donald Trump in Iowa soll es zu einem rassistischen Angriff gekommen sein, bei dem ein weißer Militärveteran eine schwarze 15-Jährige anschoss und verletzte. Der 25-Jährige, der schwer bewaffnet gewesen sein und eine kugelsichere Weste getragen haben soll, richtete seine Waffe auf ein Auto, in dem vier schwarze Jugendliche saßen. Nun muss er sich wegen versuchten Mordes verantworten.
Der Vorfall ereignete sich bereits am 6. Dezember in der Nähe des Kapitols von Iowa Stadt, allerdings ließ die Polizei zunächst wichtige Details aus – unter anderem die Umstände, die Hautfarben und die rassistischen Beleidigungen. Wie „ABC News“ berichtet, wurde erst jetzt durch Gerichtsakten öffentlich, dass es sich nicht um eine „verkehrsbedingte“ Schießerei handelte, wie die Polizei zunächst angab.
Rassistischer Vorfall auf Trump-Demo in Iowa
Der 25-jährige Angreifer soll zuvor auf Facebook seine Unterstützung für die rechtsextreme Gruppierung Proud Boys kundgetan und gegen Black-Lives-Matter-Demonstranten gehetzt haben. Offenbar war es im Vorfeld des Schusses zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe weißer Trump-Anhänger und vier schwarzen unbewaffneten Jugendlichen gekommen, im Zuge dessen sollen die Teenager rassistisch beleidigt worden sein. Die Trump-Anhänger gaben den Ermittlern gegenüber an, von den Mädchen bedroht worden zu sein.
Schuss auf Pro-Trump-Demo: 15-Jährige wird am Bein verletzt
Laut derzeitigen Ermittlungen sollen die Mädchen im Auto von Trump-Anhängern umringt gewesen sein, als sie wegfahren wollten und dabei einen Pick-Up rammten – ob sie das Auto unbeabsichtigt rammten, sei noch unklar. Ein Überwachungsvideo zeigt, wie der 25-jährige Armyveteran, der zuvor offenbar nicht in die verbale Auseinandersetzung verwickelt war, auf das Auto zulief und seine Waffe zückte. Er gab an, aus Notwehr auf das Auto geschossen zu haben, weil er befürchtet habe, dass die Teenager das Auto als Waffe einsetzen könnten.
Aus rund viereinhalb Metern traf er ein 15-jähriges Mädchen am Bein. Die Mutter der Fahrerin, Cousine des Opfers, sagte, die Mädchen hätten eine „unkluge Entscheidung“ getroffen, als sie die Trump-Anhänger konfrontierten. Die Familie habe nun Angst um ihre Sicherheit.
Trump-Unterstützer versuchte, Spuren zu verwischen
Wie Gerichtsakten belegen, soll der 25-Jährige versucht haben, seine Spuren zu verwischen, er entsorgte etwa die Patronenhülsen. Erst als andere Protestierenden ihn identifizierten, meldete er sich bei der Polizei und übergab seine Waffen. Er habe bei dem Angriff zwei geladene Waffen am Körper getragen, eine weitere habe er im Auto aufbewahrt, heißt es.
Unterstützung erhält der Angreifer vom Besitzer des Pick-ups, der bei der Kollision leicht beschädigt wurde. Laut „ABC News“ sagte der 73-Jährige, dass die Mädchen Hasstiraden auf Trump gerufen hätten und mit ihrem Auto in Schlangenlinien gefahren seien. Er sei erleichtert gewesen, als der Schuss abgegeben worden sei. Doch auch trotz der Unterstützung anderer Trump-Fans, die sogar eine Petition gestartet haben, um die Unschuld ihres Freundes zu beweisen, muss der 25-Jährige erst einmal im Gefängnis bleiben. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft.
RND/msk