Autor Thema: Donalds Antrittsrede  (Gelesen 207508 mal)

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Offline hair mess

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2415 am: 24. September 2020, 17:26:10 »
Ich vermisse  a u f r e c h t e   Republikaner und auch Demokraten.
Egal ob Republikaner oder Demokrat.

Da muss man doch aufstehen.

Der Präsident eines demokratischen Landes, der sagt, dass er eine Wahl - nach welchen Regularien auch immer - nur anerkennt, wenn er gewinnt, hat doch das Recht verloren weiterhin diesem Land vorzusitzen.

Wo ist James Bond, wenn man ihn braucht?
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Sandmännchen

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2416 am: 24. September 2020, 18:04:21 »
In Wahrheit hat Trump nicht die Checks and Balances atomisiert. Die Verfassung ist eigentlich explizit darauf eingestellt, Machtauswüchse zu verhindern, und Trump hat auch im Grunde wenig Machtmittel außer dem Militär, das er für eine Usurpation kaum auf seiner Seite haben dürfte. Er ist in erster Linie ein Großmaul. Er hat die Unterstützung der Rep-Politiker, weil sie politisch auf seiner Seite stehen.

Die US-Amerikaner halten Regierungen für sowieso korrupt, verlogen und machtgeil. Insofern finden sie möglicherweise diese Eigenschaften ganz normal und für nicht weiter bemerkenswert. Die MAGA-Wähler sagen auch derzeit gerne, dass sie die Aussagen von Trump durchaus bescheuert finden, aber die Taten von ihm ausdrücklich richtig finden. Sie sind aufrecht.

Das alles ist durchaus demokratisch, und fair play scheint in den USA nicht den Gewohnheiten zu entsprechen.

Das Problem ist weniger Trump als vielmehr die Wähler. Trump fehlt halt das Gewissen, das andere Leute ein wenig mehr zurückhalten würde.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2417 am: 25. September 2020, 08:45:43 »

Diese "Pillipalles" sind für sich gesehen zwar nur Kartenabreißer, ergeben in der Summe aber, zusammen mit der Würze, daß Trump die "Checks und Balances" atomisiert hat, indem es kaum noch jemanden von Belang gibt, der auf regulärem Weg in sein Amt kam, die Haupthandlung.


Die checks und balances können nicht funktionieren, wenn die Mehrheit einer der beiden Kammern dem Präsidenten treu ergeben ist und er den Supreme Court auf seine Seite gebracht hat. Institutionen sind nur so gut wie die Menschen, die in ihnen arbeiten. Deshalb funktioniert auch das Königreich Deutschland nicht, aber das ist eine andere Geschichte  8)
 
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Offline Gutemine

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2418 am: 25. September 2020, 09:29:05 »
Das erste Video wurde wohl von Youtube gelöscht. Da hies es noch "Trumps Alzheimer Test".  ;D ;D ;D

"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Offline dieda

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2419 am: 25. September 2020, 09:55:27 »
Der vielsagende Blick, wenn der Typ, der sich vermutlich einbildet,
Zitat
„selber der großartigste, der erfolgreichste, der beneidetste Mensch zu sein“(Otto Kernberg)
unerwartet einer rein zufälligen und kleinen, aber plötzlich lautstarken Menschenmenge gegenübersteht, die ihn zutiefst verachtet:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-wird-am-sarg-von-bundesrichterin-ginsburg-ausgebuht-a-fb64f503-67b6-46e2-ae92-90d1daddaae1?jwsource=em

Zum Weiterlesen:

https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/feuilleton/trump-als-narzissten-zu-bezeichnen-ist-eine-verharmlosung;art310,211978

Spoiler
Washington

"Trump als Narzissten zu bezeichnen, ist eine Verharmlosung"

Warum der US-Präsident keine Therapie machen wird und Sigmund Freud nicht unfehlbar war, erklärt der Psychiater, Theologe und Bestsellerautor Manfred Lütz im "Tagespost"-Interview. Mit dem jüdischen Psychoanalytiker Otto Kernberg plauderte er über Gott und Seine Welt.

Stephan Baier ist Korrespondent der "Tagespost" in Österreich.
Stephan Baier

18. September 2020
15:00 Uhr

Präsident der USA: Donald Trump
Donald Trump ist für den Psychiater Manfred Lütz kein Narzisst. Lütz meint, Trump sei abgrundtief böse. Der bekannte Autor plädiert dafür sehr genau zwischen psychischer Erkrankung und Boshaftigkeit zu trennen, um echte Patienten nicht mit Verbrechern gleichzusetzen.
 
In Ihrem jüngst veröffentlichten Buch "Neue Irre!" schreiben Sie: "Donald Trump hat das psychologische Potenzial des frühpubertären Anführers einer Jugendgang in der New Yorker Westside ". Sie werfen dem US-Präsidenten Gewissenlosigkeit, mafiöse Methoden, Brutalität, maßlose Selbstinszenierung, exzessive Lügen und eine "völlig hemmungslose Verspottung jeder moralischen Grenze" vor. Für einen Narzissten halten Sie ihn allerdings nicht. Warum?

Narzissten sind bedauernswerte Menschen, die darunter leiden, dauernd Beifall zu brauchen, ohne je Befriedigung zu erlangen. Irgendwann halten das selbst die Freunde nicht mehr aus. Dann vereinsamen sie und kommen in Therapie. Donald Trump leidet nicht, er hat zahlreiche Freunde, auch wenn man selber nicht gerne dazugehören würde, Millionen "Follower" und Wähler. Trump als Narzissten zu bezeichnen, ist eine Verharmlosung. Donald Trump ist ein zutiefst unmoralischer Mensch. Er hat von seinem Vater gelernt, das Wichtigste im Leben sei Geld, Erfolg und Der-Größte-Sein und dafür dürfe man buchstäblich alles tun.
 
Können Menschen nicht große Verbrecher, also moralisch verantwortlich, und zugleich psychiatrisch behandlungsbedürftig sein? So dürfte etwa Stalin eine Paranoia gehabt haben.

Lesen Sie auch
Donald Trump: Ich bin ein Lebensschützer
Trump-Besuch bei Schrein in Washington

Der US- Präsident gibt im laufenden Wahlkampf dem katholischen Sender EWTN ein Interview.

Gerade da soll mein Buch ja aufklären, damit eine breitere Öffentlichkeit weiß, welche psychischen Krankheiten es gibt und wie man die behandelt. Dann kann man zum Beispiel verstehen, dass der Attentäter von Hanau kein Rechtsradikaler war, sondern unter einer Psychose litt, und dass Stalin eben keine Paranoia hatte, sondern vor allem am Schluss seines Lebens übertrieben misstrauisch war. Wenn Stalin, Hitler, Mao Tse Tung und all die anderen Massenmörder des 20. Jahrhunderts psychisch krank gewesen wären, dann wären sie ja letztlich schuldunfähig gewesen. Diese Menschen waren aus freien Stücken zutiefst böse. So etwas ist erschütternd und unheimlich. Deswegen versuchen manche, sich das Böse aus den Augen zu schaffen, indem sie es in possierliche psychiatrische Schubladen stecken. "Den Teufel spürt das Völkchen nie. Selbst wenn er es am Kragen hätte", sagt Mephisto in Goethes Faust.


Der weltberühmte Psychiater und Psychoanalytiker Otto Kernberg, den Sie jetzt in einem brandneuen Buch interviewt haben, sagt, dass Narzissten sich einbilden, "selber der großartigste, der erfolgreichste, der beneidetste Mensch zu sein". Da denken jetzt viele an Trump. Und auch wenn Kernberg Ferndiagnosen lebender Politiker grundsätzlich ablehnt, sagt er über Trump: "Wenn sich die Charakteristika, die er öffentlich zeigt, in einer Privatuntersuchung wirklich als seine allgemeinen Beziehungsmuster herausstellen sollten, dann könnte ich die Diagnose einer narzisstischen Störung stellen". Einspruch von Ihrer Seite?


Ja, Otto Kernberg ist Psychoanalytiker und ordnet solche Menschen in sein System ein. Ich habe mit ihm darüber diskutiert, weil ich finde, dass man da grundsätzlich werden muss. Nach Aristoteles hat die Diagnose ausschließlich den Sinn, zur Therapie für einen leidenden Menschen zu führen. Weil Trump nicht leidet und daher auch keine Therapie machen wird, sind aus meiner Sicht hier diagnostische Begriffe fehl am Platz.

Bringen unmoralische Vorbilder oder Verbrecher an der Staatsspitze das Potenzial des Unmoralischen beziehungsweise Verbrecherischen in der Gesellschaft zum Vorschein? Otto Kernberg musste als jüdischer Bub in Wien erleben, wie bei Hitlers Einmarsch 1938 ganz normale Nachbarn über Nacht zu Sadisten und Rassisten wurden.

Das ist wohl so, wie Sie sagen. In einer ganz berührenden Szene in dem Buch erzählt Otto Kernberg zum ersten Mal öffentlich, wie er als Neunjähriger dabeistehen musste, als seine Mutter von einem SA-Mann gezwungen wurde, das Trottoir zu putzen. Dabei erschütterte ihn vor allem, dass ganz normale Leute, die sie gar nicht kannten, stehenblieben und hämische Bemerkungen machten. Niemand habe sie in Schutz genommen.

Kernberg meint, das Böse sei "einerseits eine pathologische Entwicklung der Aggression gegen sich selbst oder gegen andere, andererseits ein allgemeines menschliches Potenzial". Sie dagegen wollen Moral und Pathologie lieber chirurgisch sauber trennen, um die Bösen nicht durch Diagnosen zu verharmlosen und zu entschuldigen?


Sie haben sehr gut gesehen, dass ich in der Tat für eine klare Trennung bin. Wenn man das vermischt, entschuldigt man Verbrecher und diskriminiert Patienten.

Zitat
    „In kühlen Zeiten begutachten wir sie,
    in unruhigen beherrschen sie uns.“
     
Kernberg sagt im Interview mit Ihnen, dass die Persönlichkeitsstörungen insgesamt zunehmen, "wenn die Gesellschaft aus den Fugen gerät".  Stimmt das?

Es ist wohl eher so, dass Menschen mit Persönlichkeitsstörungen sich in Krisenzeiten mehr in den Vordergrund spielen können. Die alten Psychiater sagten über Psychopathen: In kühlen Zeiten begutachten wir sie, in unruhigen beherrschen sie uns.
 
Sie schreiben, Narzissmus mache ungeeignet für das Priesteramt. Aber: Brauchen zum Beispiel Politiker und Wirtschaftsbosse nicht eine gewisse Portion Narzissmus, um an die Spitze zu gelangen und sich dort zu halten?

Man sollte hier nicht einen diagnostischen Begriff wie "narzisstisch" wählen. Die deutsche Sprache besitzt eine Fülle sehr differenzierter Worte wie eitel, egozentrisch, geltungsbedürftig, selbstverliebt, die sehr viel präziser sind als das Allerweltsschimpfwort "Narzissmus".

"Freud war nicht unfehlbar", sagt der Psychoanalytiker Kernberg im Gespräch mit Ihnen. Eine Formulierung, die ja nur Sinn macht, solange es Menschen gibt, die Sigmund Freud für unfehlbar halten. Gibt es die heute denn noch?

Kaum. Ich habe allerdings in meiner Ausbildung noch Psychoanalytiker erlebt, die größte Schwierigkeiten hatten, vom klassischen psychoanalytischen Schema abzuweichen, wenn sie nicht in irgendeinem Brief Freuds wenigstens einen kleinen Hinweis gefunden hatten, warum man dies oder jenes auch etwas lockerer sehen konnte.

Wo also irrte Freud?


Die Psychoanalyse ist aus meiner Sicht die letzte überlebende Ideologie des 19. Jahrhunderts. Während Karl Marx Gesetzmäßigkeiten gesellschaftlicher Entwicklungen sah, wähnte Sigmund Freud gesetzmäßige Entwicklungen bei jedem Individuum. Das ist alles wissenschaftlich längst überholt und hat zum Teil schlimme Konsequenzen gehabt. Kluge Psychoanalytiker wie Kernberg haben die bedenklichen Aspekte ihrer Lehre aufgegeben.

Kernberg meint, dass Freud mit Blick auf die Religion "ganz einfach ein Kind seiner Zeit, kulturell bedingter Atheist" gewesen sei. Richard Dawkins  These, Religion sei Unsinn, erklärt er sogar zur "Dummheit". Warum?


Das war der spannendste Teil des Gesprächs, der mich tief berührt hat. Ich hatte natürlich Fragen vorbereitet, aber plötzlich kam er völlig überraschend selber auf die Frage nach Gott zu sprechen, und so entspann sich zwischen uns spontan ein unglaublich dichter, nachdenklicher, existenzieller Dialog über Gott und Ewiges Leben. Kernberg sagt, angesichts der Komplexität des Gehirns über die er sehr genau Bescheid weiß erscheine es ihm unplausibel, da keine schöpferische Intelligenz anzunehmen.

Tastend und staunend scheint Kernberg im Gespräch mit Ihnen sich der Wirklichkeit Gottes anzunähern. Haben Sie ihm geholfen, seine jüdische Identität tiefer zu entdecken?

Er hat mir geholfen, mein Christentum besser zu verstehen und auszudrücken. Und er gestand, dass er manches, was ich sagte, so noch nicht gesehen hätte.

Am Christentum fasziniere ihn "der Glaube an die Liebe Gottes für die Menschheit", so sagte er. Ist da nicht schon das Wesentliche erkannt?

Da haben Sie recht, und das habe ich ihm an einer Stelle auch direkt gesagt. Er hatte von der schöpferischen Intelligenz gesprochen und kam später darauf, dass man in der Liebe etwas Religiöses spüre. Als ich daraufhin sagte, dass er aus meiner Sicht da ganz nah an meiner christlichen Auffassung sei, dass Gott die Liebe ist und sich auch in liebenden Beziehungen offenbare, stutzte er und sagte, das sei ja eigentlich ganz vernünftig, darüber müsse er jetzt nachdenken. Er hat diese Teile unseres Gespräches so stehen lassen.

Der bekannte Psychiater, Psychotherapeut, Theologe und Bestsellerautor Manfred Lütz hat zwei neue Bücher auf den Markt geworfen: "Neue Irre! Wir behandeln die Falschen" (Kösel) ist eine überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Ausgabe jener heiteren Seelenkunde, die vor einem Jahrzehnt erschien. Brandneu ist das Interview, das Lütz mit dem aus Wien stammenden und in den USA wirkenden berühmten Psychoanalytiker Otto Kernberg geführt hat: "Was hilft Psychotherapie, Herr Kernberg?" (Herder)
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und nun Kernberg selbst, allgemeiner Lesebefehl!:

https://taz.de/Psychoanalytiker-ueber-boesartigen-Narzissmus/!5591886/

Spoiler
Psychoanalytiker über bösartigen Narzissmus: „Unehrlichkeit wird weitergegeben“

Otto Kernberg gilt als einer der bedeutendsten Psychoanalytiker. Der Neunzigjährige über soziale Gruppen, Trump und Politiker-Diagnosen.

Der Psychoanalytiker Otto Kernberg

War der erste, der Menschen mit narzisstischer Störung erfolgreich behandelte: Otto Kernberg Foto: Christian Werner

Alter ist kein Grund, neunzig Jahre sind kein Grund für Otto Kernberg, nicht weiter zu lehren, Vorträge zu halten, seine Ordination zu öffnen für Patienten, die wissen wollen, warum sie sind, wie sie sind. Kernberg ist Psychoanalytiker, einer der bedeutendsten, sagen viele. Er winkt ab. In einem lichtdurchfluteten Raum im Institut für Psychotherapie in Berlin-Lichterfelde gibt der Neunzigjährige das Interview, er würde es auch im Flur geben, Hauptsache, reden. Jeder Satz, den er sagt, ist in Wirklichkeit dreimal so lang wie hier wiedergegeben. Beim Reden vergisst Kernberg die Zeit. Das ist gut, denn für das Unbewusste, dieses Fremde in jedem von uns, gibt es nie genug Worte.

taz am wochenende: Herr Kernberg, Sie sind Psychoanalytiker, beschäftigen sich mit den Hintergründen menschlichen Handelns, mit Gutem und Bösem. Zu Letzterem passt, dass Sie drei Staatsbürgerschaften haben oder hatten – die österreichische, die chilenische und die US-amerikanische. Österreich haben Sie verlassen, wegen Hitler, in Chile kam Pinochet, und jetzt haben Sie Trump in den USA. Wiederholt sich da etwas?

Otto Kernberg: Chile habe ich vor Pinochet verlassen. Ich bin weggegangen, weil ich dachte, in den Vereinigten Staaten kann ich Psychiatrie besser erforschen.

Dennoch gab es in zwei Ihrer Heimaten, für Sie gilt Heimat im Plural, Diktaturen.

Wie gesagt, ich verließ Chile 1961, als Allende noch nicht Präsident war. Er war mein Universitätsprofessor im Fach Medizinsoziologie.

So hautnah haben Sie Allende erlebt. Wie war er?

Intelligent, liebenswürdig, elegant. Wie eine Art Dandy, außerordentlich beliebt. Alle Frauen meiner Klasse saßen in der ersten Reihe. Er war ein sehr guter Lehrer. Der Militärputsch gegen ihn war dann 1973.

Und nun also die USA mit Trump.

Wir haben in den Vereinigten Staaten jetzt wirklich eine problematische Regierung. Ich habe gerade eine Arbeit geschrieben über den Einfluss zwischen einerseits Persönlichkeiten mit dem Syndrom des bösartigen Narzissmus, wo Egomanie mit antisozialem und paranoidem Verhalten zusammengehen, und andererseits der Regression von Großgruppen. Also wie so eine Person, wenn sie das Sagen hat, große Gruppen beeinflusst. Aber in meiner Arbeit erwähne ich Trump nicht.

Was haben Sie festgestellt?

Dass eine negative Dynamik entsteht, wenn ein Teil einer Gesellschaft, der unzufrieden ist, diese Unzufriedenheit auf einen unbestimmten Wunsch nach Veränderung projiziert.

Macht die Unbestimmtheit die Gruppe manipulierbar? Nach dem Motto: Egal wer kommt, Hauptsache, er verspricht Veränderung?

Es entsteht zumindest eine kritische Situation, wenn auf der einen Seite diese Gruppe steht, deren Mitglieder sich schlecht behandelt fühlen, und auf der anderen mögliche Feinde ausgemacht werden. Etabliert sich dann noch eine autoritäre Leitung, der es gelingt, die Unzufriedenen in eine soziale Kampfgruppe zu bündeln, in der die eigene Größe und Wichtigkeit bestätigt wird und die für alles steht, was gut und erwünscht ist, mögliche Feinde aber für alles stehen, was schlecht und böse ist, wird es gefährlich.

Warum?

Weil das Böse vom Guten besiegt werden muss.

Das ist jetzt nicht wirklich überraschend. Was ist neu an Ihrer Forschung?

Dass sich das kognitive Verstehen der Gruppenmitglieder reduziert in einer Situation, in der ein Führer auftaucht, der großartig, selbstsicher, paranoid, angriffslustig, beruhigend auftritt und der alles, was gegen den vermeintlichen Feind getan wird, für moralisch richtig erklärt. Eine solche regressive Großgruppe verstärkt umgekehrt die Sicherheit, Großartigkeit, Kampfbereitschaft des Führers und spricht ihn von moralischen Vorurteilen frei.


In einer regressiven Gruppe werden die Leute also dümmer. Nur wie?

Indem alle gesellschaftlichen Probleme stark vereinfacht werden. Es entsteht ein Bild von oben und unten. Die regressive Gruppe wähnt sich unten und alle anderen oben. Wenn die regressive Gruppe aber oben wäre, so das Versprechen, wären alle Probleme gelöst.

Das scheint in den USA doch zu passieren.

Es gibt dort eine kleinbürgerliche, vor allem weiße Arbeiterschaft, die sich von unterschiedlichen Entwicklungen bedroht fühlt, insbesondere von der Ungleichheit, die durch die ökonomische Entwicklung der letzten dreißig Jahre verstärkt wurde.

Dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden?

Zitat
im Interview: Otto Kernberg ist ein US-amerikanischer Psychiater und Psychoanalytiker. Er wurde 1928 in Wien geboren, ist 1939 vor den Nazis nach Chile geflohen und emigrierte 1961 in die USA. Er forschte über schwere Persönlichkeitsstörungen. Bis heute lehrt er an der Cornell-Universität in New York.

Kernberg hat Pionierarbeit geleistet, indem er das tiefenpsychologische Verfahren so weiterentwickelte, dass Menschen mit Borderline-Störungen und solche mit bösartigem Narzissmus behandelt werden können. Das sind Persönlichkeitsstörungen, die bis dahin als unbehandelbar galten.

Ja, das hat die Unzufriedenheit vergrößert, aber auch die Obama-Regierung, die besonders Minderheiten unterstützte, Schwarze, Einwanderer, wenig Privilegierte. Die weißen amerikanischen Arbeiter, vor allem die in der Landwirtschaft, haben sich durch die Politik Obamas plötzlich selbst als benachteiligte Minderheit gefühlt. Das hat sie den Demokraten entfremdet. Die wurden jetzt als elitär angesehen. Diese Gruppe war natürlich offen für jemanden, der ihnen sagte: Ihr seid die richtigen Amerikaner, die weißen amerikanischen Männer, die hier benachteiligt wurden. Es ist Zeit, dass wir etwas dagegen tun. Die Republikanische Partei hat das erkannt und ihre Chance gewittert, ohne die Konsequenzen zu bedenken.

Welche?

Die eines radikalisierten Nationalismus, der die USA außenpolitisch isoliert und innenpolitisch bürokratisiert. Auf der anderen Seite haben die Repu­blikaner natürlich auch gesehen, dass es ihnen gelingen könnte, mit einer Steuersenkung, die sie als positives amerikanisch-nationalistisches Element kommunizierten, gleichzeitig die Vermögenden zu bereichern, ohne dass sie dadurch Probleme mit der regressiven Großgruppe bekommen.

In dieser Beziehung war Trump sehr erfolgreich.

Das beruhigte die Republikaner. Aber langsam stoßen sich doch viele an seiner ökonomischen Ignoranz und Unehrlichkeit.

Fürchten Sie negative Konsequenzen, ähnlich wie im faschistischen Deutschland?

Es ist zumindest eine Möglichkeit. Obwohl die demokratischen Institutionen des Landes bis jetzt dagegenhalten, also Presse und Justiz. Auch dass das Militär nicht mit der Regierung alliiert ist, ist gut.

Dass Trump keine Ideologie mit seiner Herrschaft verbindet, haben Sie in einem Interview einmal als einen Hoffnungsschimmer gesehen.

Ja, obwohl er seine Nähe zu neonazistischen Strömungen schon offen gestanden hat.

Trump wird in vielen Medien als narzisstische Persönlichkeit beschrieben. Wie bezeichnen Sie ihn?

Ich mache keine Diagnosen von Menschen, die ich nicht in meiner Ordination gesehen habe. Wenn Trump kritisiert werden soll, dann nicht wegen seiner Persönlichkeit, sondern wegen seines Verhaltens. Seine Unehrlichkeit ist klar dokumentiert, wie auch die Verzerrungen der finanziellen Interessen etwa bei den Zollkriegen. Auch die lächerliche Verzerrung der politischen Programmatik durch die Absicht, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen, ist reiner Wahnsinn, nein, nicht Wahnsinn, es ist Dummheit.

Ignoranz und Unehrlichkeit in Verbindung mit dem höchsten Amt – das möchte man doch von jemandem wie Ihnen, der sich ein Leben lang mit der Psyche von Menschen beschäftigt, erklärt bekommen.

Als Trump an die Regierung kam, haben sich unterschiedliche Medien an mich gewandt, um über Trump zu sprechen. Ich habe mich geweigert, ich wollte keine Diagnose erstellen und stelle bis heute keine. Ich kritisiere seine Einstellungen. Was mich am meisten beunruhigt, ist die Kombination von Großartigkeit, die er zeigt, und von Unehrlichkeit, das kann man schon sagen.

Warum beunruhigt Sie das?

Weil Unehrlichkeit einen korrumpierenden Effekt auf die ganze administrative Struktur hat. Die Unehrlichkeit wird von oben nach unten weitergegeben. Ich habe diese Problematik ursprünglich bei sozialen Organisationen untersucht, bei Spitälern, religiösen Instituten, Bildungseinrichtungen, nichtpolitischen Organisationen. Ich fand eine Struktur, die sich immer wiederholt: Wenn Sie jemanden mit einer narzisstischen und paranoiden Persönlichkeit an der Spitze haben oder jemanden mit einem Syndrom des bösartigen Narzissmus, dann stehen ihm am nächsten nur solche Leute, die ihm zu schmeicheln wissen, die sich furchtlos untergeben, denn sie manipulieren ihn ja.

Das heißt, in der Nähe eines unehrlichen Menschen können andere unehrliche Menschen am besten überleben?

Ja, das geht von oben nach unten weiter, die ganze Organisation wird paranoid, weil sie sich einer Macht unterwerfen muss, die gefährlich ist. Das bedeutet, dass man adaptiv paranoid wird. Man lebt in einem Feindesland, man lebt so, wie man in der DDR lebte. Man musste das kommunistische System lieben und durfte nicht dagegen sein.

Nach oben schmeicheln und von unten schmeicheln lassen?


Wer sich mit dem System nicht identifizieren kann, geht in eine innere Emigration oder flüchtet. Aber ich habe Organisationspsychologie studiert, nicht Politik. Ich bin Psychiater und Psychoanalytiker. Wenn man das Modell auf Politik überträgt, muss man vorsichtig sein. Klar, Inkompetenz und offene Unehrlichkeit sind sehr problematisch. Aber ich bin aus Prinzip dagegen, Politiker psychiatrisch zu diagnostizieren. Das würde ich nur machen, wenn ich Kindheit und Privates kenne.

Und wie ist es bei toten Politikern?

Wenn wir Information übers Privatleben haben und aus ihrem Verhalten auf ihre Persönlichkeit schließen können, ist das etwas anderes. Ich habe mich mit Stalin und Hitler beschäftigt, die ganz klar bösartige narzisstische Persönlichkeiten waren und keine Psychopathen.

Wie können Sie das so genau sagen?


Die hatten die fundamentalen Züge, die ich als Syndrom des bösartigen Narzissmus beschrieben habe. Auf den Sadismus von Hitler schließen wir aus seinem Verhalten. Dasselbe bei Stalin. Hitler hat sich wochenlang Filme von Erhängungen angesehen. Stalin wiederum hatte die Gewohnheit, sowohl Leute, die er belohnen wollte, als auch Leute, deren Todesurteil er unterzeichnet hatte, zum Tee einzuladen. Und alle wussten, wenn sie bei ihm zum Tee eingeladen werden, dann war das entweder sehr gut oder sehr schlecht. Das hat ihm unerhörten Spaß gemacht, dass die Leute nicht wussten, was sie erwartet.

Wie nennen Sie das?

Zitat
Der Fotograf

Der Fotograf Christian Werners letzte große Fotoarbeit trägt den Titel „Los Angeles“. Über die Kraft der Sprache hat er in einer dreijährigen Psychoanalyse viel gelernt.

Freude an der Qual der anderen. Sadismus. Der harmlosere Aspekt daran ist Schadenfreude.

Sie gelten als der erste Psychotherapeut, der Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung erfolgreich behandelte. Warum galt diese bis dahin als untherapierbar?

Weil man die Persönlichkeitsstörung nicht erkannte. Freud beschrieb Narzissmus, aber nicht die narzisstische Persönlichkeit. Die Beschreibung kam erst in den 50er und 60er Jahren und die Diagnose noch später. Ich habe dann versucht, das ganze Spektrum zu beschreiben, und kam auf das schwere Ende des bösartigen Narzissmus in Verbindung mit der narzisstischen Persönlichkeit, die eine paranoide Einstellung hat, antisoziales Verhalten und ich-syntone Aggressivität gegen andere und sich selbst zeigt.

Was heißt „ich-syntone Aggression“?

Dass man die Aggression, die man ausübt, nicht infrage stellt und den eigenen Anteil daran nicht erkennt. – Aber, um das noch zu sagen: Ich bin nicht der Einzige, der solche Menschen therapiert hat.

Sie haben das Handwerkszeug dafür entwickelt.


Ja, das stimmt.

Eine andere Persönlichkeitsstörung, die als nicht therapierbar galt, bis Sie es versuchten, ist die Borderline-Störung.


Es gab auch da andere. Ich will verhindern, dass Sie das Gefühl haben, ich habe das alles allein geschafft.

Das ist nobel.

Zitat
Die Autorin

Die Autorin Waltraud Schwab ist Redakteurin der taz am wochenende. Sie ist fasziniert davon, wie sehr das Unbewusste Persönlichkeiten formt.

Nein, realistisch. Es ist immer gefährlich, sich als alles zu sehen.

Können Sie eine historische Persönlichkeit nennen, die eine Borderline-Störung hatte, damit man sich leichter ein Bild machen kann?

Hm, schwierig. Mir fällt im Moment keine ein.

Kommen Borderline-Persönlichkeiten in der Hierarchie gar nicht so weit nach oben?

Das ist eine gute Frage. Persönlichkeiten, die so emotionell schwankend sind, so gefährdet in ihren menschlichen Kontakten, kommen sicher nur schwer an politische Spitzen. Wahrscheinlich gibt es unter ererbten Positionen in Königsdynastien solche Persönlichkeiten, aber ich kenne mich da nicht aus.

Viele können sich unter Borderline nicht wirklich etwas vorstellen.


Das kann man aber beschreiben. Menschen mit dieser Störung haben kein klares Konzept von anderen und von sich. Sie wollen ständig im Kontakt mit anderen sein, können es aber nicht, weil sie die Bedeutung des Verhaltens der anderen verzerrt wahrnehmen. Und da sie auch ihr eigenes Verhalten nicht verstehen, bringt sie das in dauernde Schwierigkeiten. Das verhindert gute Arbeits- und Liebesbeziehungen, obwohl sie sexuell sehr oft sehr frei sind.

Warum galten diese Menschen als nicht therapierbar?

Man dachte, diese Patienten wären zu schwach, um durchs Leben zu gehen, verändern könne man ihre Persönlichkeit nicht. Erst seit 1970 weiß man, dass diese Leute auch psychoanalytisch behandelt werden können. Die Prognosen sind gut, und das ist eine Entwicklung, zu der ich beigetragen habe, das akzeptiere ich.

Persönlichkeit ist, wie man ist. Wie definieren Sie dagegen „Identität“?

Als integriertes Konzept von sich selbst und als integriertes Konzept von anderen. Das ist die fundamentale Achse, um die sich die Persönlichkeit aufbaut.

Läuft die Identitätsdebatte, die den Fokus neuerdings auf das legt, was man nicht ist, dann falsch?

Wie meinen Sie das?

Jemand, dessen Großeltern eingewandert sind, ist nicht deutsch, trotz deutscher Staatsbürgerschaft. Jemand der deutsch ist, aber jüdisch, ist nicht deutsch, sondern jüdisch. Jemand, der eine dunkle Hautfarbe hat, ist nicht weiß. Jemand, der zur weißen Mehrheit im Mittleren Westen der USA gehört, fühlt sich nun als Minderheit. Über die Negation wird Identität bestimmt, nicht über die Affirmation.


Da wird Identität mit Identifikation verwechselt. Wenn Minderheiten der Mehrheitskultur vorwerfen, dass sie anders ist als ihre eigene Kultur, dann ziehen sie sich auf den Opferstatus zurück.

Wer sich als Opfer fühlt, sagten Sie einmal in einem Interview, hat den Vorteil der moralischen Überlegenheit. Er braucht sich nicht schuldig fühlen und lädt andere dazu ein, zu bestimmen. Ist das auf die gegenwärtige Lähmung in der Gesellschaft und auf viele Ausgrenzungsdiskurse zu übertragen?

Der, der sich als Opfer fühlt, muss unterrichtet werden, dass es am besten ist, wenn er Teil der Gesellschaft wird. Und die Gesellschaft muss dafür sorgen, dass das möglich ist. Es ist doch so: Wir haben alle die gleichen Herausforderungen. Wie können wir in der Arbeit bestehen? Wie können wir gut Sex und Liebe leben und erleben? Wie können wir persönliche Zufriedenheit erreichen und Möglichkeiten, uns zu entfalten? Wie gehen wir mit Freundschaft um, und wie füllen wir die sozialen Funktionen in der Gesellschaft verantwortlich aus? Wenn man darauf achtet, dass das bei sich und anderen gelingt, ist schon viel gewonnen.

Ja, so würde das Leben gut. Und wenn Sie noch einmal ein Land verlassen müssten, weil nicht immer alles gut ist, wohin würden Sie gehen?

Dahin, wo meine Frau gehen würde. Sie ist Irin und würde sagen: nach Irland. Ich würde ihr folgen.
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D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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dtx

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2420 am: 25. September 2020, 16:26:02 »
...
Die checks und balances können nicht funktionieren, wenn die Mehrheit einer der beiden Kammern dem Präsidenten treu ergeben ist und er den Supreme Court auf seine Seite gebracht hat.

...

Nicht zu vergessen den Attorney General und den US Postal Service, dessen "zufällig vom Himmel gefallener" Chef vielleicht nicht nur Briefsortiermaschinen abbauen, sondern auch die Auslieferungsfahrzeuge durch Eselskarren ersetzen ließe, wenn es noch Grautiere gäbe ...

...
Zum Weiterlesen:

https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/feuilleton/trump-als-narzissten-zu-bezeichnen-ist-eine-verharmlosung;art310,211978

...

Trump hat keinerlei Freunde, sondern nur Speichellecker und A....kriecher, die binnen Minutenfrist allesamt weg sind, sobald er nichts mehr zu verteilen hat
(weil aus dem Amt und infolge dessen auch offiziell pleite).

Dann heißt es sicher auch "Donald allein zu Haus" (und wenn nicht, ist ihr wirklich nicht mehr zu helfen)
https://www.bento.de/politik/donald-trump-macht-einen-witz-ueber-seine-frau-und-genau-das-ist-das-problem-a-00000000-0003-0001-0000-000000942698



« Letzte Änderung: 25. September 2020, 16:40:00 von dtx »
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2421 am: 26. September 2020, 16:27:08 »
Heftig.

Es fängt bei ca. 0.30 an und bei ca. 1.00 wird es richtig laut. Wobei sich Melania gleich wieder verp**** hat.

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2422 am: 27. September 2020, 07:23:27 »
Na, dann bekommt ja Scalia endlich die geeignete Nachfolgerin, um den großen Plan zu verwirklichen:


Zitat
Aktualisiert: 27.09.202006:30

AMY CONEY BARRETT

Trumps Favoritin Barrett offiziell nominiert: Sie ist Mitglied einer radikalen Sekte

von Teresa Toth
Tim Vincent Dicke
Nach dem Tod von Ruth Bader Ginsburg möchte Donald Trump eine konservative Nachfolgerin ernennen. Seine Favoritin ist Amy Coney Barrett, Mitglied einer radikalen Sekte.

Nach dem Tod der obersten Richterin Ruth Bader Ginsburg nominiert Donald Trump eine Frau als Nachfolgerin.
Sie ist bekannt für radikale Glaubensansichten.

Spoiler
Update vom Sonntag, 27.09.2020, 06.10: Jetzt gibt es keine Zweifel mehr. US-Präsident Donald Trump hat die erzkonservative Bundesrichterin Amy Coney Barrett als neue Verfassungsrichterin nominiert. Barrett soll den durch den Tod der liberalen Richterin Ruth Bader Ginsburg frei gewordenen Platz am Obersten Gerichtshof einnehmen, wie Trump am Samstag in Washington bekanntgab. Er bezeichnete die 48-jährige Katholikin und Mutter von sieben Kindern bei einem Auftritt im Rosengarten des Weißen Hauses als „einen der brillantesten und talentiertesten juristischen Köpfe“ des Landes.

Trump sagte, seine dritte Nominierung für den Supreme Court sei für ihn ein „großer Augenblick“. „Sie werden fantastisch sein“, sagte er über die strikte Abtreibungsgegnerin Barrett, die im Rosengarten des Weißen Hauses an seiner Seite stand. Die Nominierung muss noch vom Senat bestätigt werden, wo Trumps Republikaner eine Mehrheit von 53 der 100 Senatoren stellen. Trump sagte, der Senat werde seiner Nominierung nun „sehr schnell“ zustimmen. Die Anhörungen sollen am 12. Oktober beginnen, ein Votum soll dann Ende Oktober stattfinden - nur wenige Tage vor der Präsidentenwahl am 3. November.

Sie könnte damit die verstorbene Juristin Ruth Bader Ginsburg ablösen, die als Pionierin der Frauenrechte galt. Barrett dagegen ist Katholikin, Liebling der Rechten, Abtreibungsgegnerin und Mitglied einer obskuren Sekte, in der konservative Rollenbilder gelehrt werden. Die Ernennung der 48-jährigen zur Obersten Richterin wäre somit insbesondere für Progressive in den USA ein enormer Rückschritt.


Amy Coney Barrett ist Katholikin und ein Liebling der Rechten in den USA. Sie gilt als klare Gegnerin der Abtreibung, was sie zu einer Favoritin für erzkonservative Kreise macht. Ihre religiösen Ansichten waren immer wieder Stein des Anstoßes. In ihrer Zeit als Jura-Professorin an der renommierten Universität Notre Dame sagte sie einmal in einer Vorlesung, eine Justiz-Karriere sei immer nur ein „Mittel zum Zweck“ – und das Ziel sei, „das Reich Gottes aufzubauen“.


Ruth Bader Ginsburg: Trump-Favoritin und mögliche Nachfolgerin Barrett ist Mitglied einer obskuren Sekte

Nicht nur die „göttlichen“ Äußerungen Barrets lassen bei Demokraten die Alarmglocken schrillen. Die 48-Jährige und ihr Ehemann sind zudem Teil der obskuren Sekte „People of Praise“. Dies berichtete die „New York Times“ bereits 2017. Mitglieder der Gruppe würden dem Bericht nach untereinander einen lebenslangen Treueid schwören, der als Bund bezeichnet werde.

Alle Personen innerhalb der Sekte seien „persönlichen Beratern“ zugeordnet, diesen gegenüber müssten sie Rechenschaft ablegen. Männer ordneten sich sogenannten „Köpfen“ unter, Frauen „Mägden“ - im englischen „Handmaids“ genannt. Die Gruppe soll ihren Mitgliedern auch ein striktes Rollenbild lehren: Ehemänner seien dem Sektenglauben nach die Oberhäupter und herrschten über die Familie, Frauen dagegen müssten sich dieser Hierarchie unterordnen.

Amy Coney Barrett ist Mitglied von US-Sekte „People of Praise“: Aussteigerin schildert menschenverachtendes Innenleben
Wie menschenverachtend es in der Sekte zugehen soll, schilderte ein ehemaliges Mitglied dem US-amerikanischen Politikmagazin „Democracy Now“. „Ich habe Missbrauch und Folter von meinem Ehemann erlebt“, sagte Coral Anika Theill, die nach eigenen Angaben fünf Jahre lang innerhalb der Gruppe lebte.

Laut ihr sei „People of Praise“ keine übliche christliche Vereinigung, sondern vielmehr ein „Kult“. Sie habe keine Rechte gehabt, alle Macht sei von ihrem Ehemann und den Sektenführern ausgeübt worden. Auch der Austritt aus der Gruppe sei für Theill sehr schwer gewesen: „Aus Sicherheitsgründen habe ich meinen Namen geändert“, so die Aussteigerin.


Die mögliche Ginsburg-Nachfolgerin Barrett wuchs in New Orleans im konservativen Süden der USA auf und unterrichtete nach ihrem Studium in Notre Dame 15 Jahre lang. Einige Zeit war sie Mitarbeiterin des 2016 verstorbenen konservativen Verfassungsrichters Antonin Scalia. Zwar wird sie für ihre geschliffenen juristischen Argumentationen geschätzt, Erfahrung als Richterin hat sie aber wenig. Ihre Berufung an das Bundesberufungsgericht in Chicago 2017 brachte ihr den ersten Richterjob.

„Das Dogma lebt laut in Ihnen“: Trump-Favoritin Barrett von Demokraten attackiert
Bei der Senatsanhörung für Barretts aktuelle Position am Berufungsgericht warf ihr die demokratische Senatorin Dianne Feinstein vor: „Das Dogma lebt laut in Ihnen.“ Das stärkte Barretts Ansehen aber bei den Erzkonservativen, eine Gruppe vertrieb gar Tassen mit dem Konterfei der Juristin und dem Feinstein-Satz. Amy Coney Barrett versicherte bei der Anhörung jedoch, dass sie sich nur vom Gesetz und nicht von ihrem Glauben leiten lassen werde.

Ihre konservative und knallharte Haltung zum Recht auf Abtreibung ist nicht der einzige Punkt, der Kritiker auf die Barrikaden bringt. Sie hat sich auch für das Recht auf Waffenbesitz eingesetzt, und ist gegen die als „Obamacare“ bekannte Gesundheitsreform von Donald Trumps Amtsvorgänger Barack Obama vorgegangen.
[close]
https://www.fr.de/politik/ruth-bader-ginsburg-donald-trump-amy-coney-barrett-kandidatin-supreme-court-usa-sekte-people-praise-90052713.html
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2423 am: 27. September 2020, 09:40:07 »
Peter Winkler, Washington, sieht das in der NZZ etwas anders:


Zitat
Die Kandidatin selber – Trump soll sie bewusst für den Sitz Bader Ginsburgs aufgespart haben – ist etwas vom Besten, das dem konservativen Amerika passieren konnte. ...

Coney Barrett wurde im ersten Amtsjahr Trumps bereits für das Bundesappellationsgericht in Chicago ernannt. Ihre Bestätigungshearings im Senat zeigten bereits das Muster, das sich später unzählige Male mit konservativen Anwärtern wiederholen sollte. Niemand konnte ernsthaft an den juristischen Qualitäten der Bewerberin zweifeln, deshalb konzentrierten sich Skeptiker und Gegner auf ihre persönliche Integrität. Und in diesem Bereich ist fast immer etwas zu finden, wenn man nur intensiv genug sucht.

Bei Coney Barrett konnte es nicht ihr Privatleben sein. Als berufstätige Mutter von sieben gemischtrassigen Kindern unter 20 – zwei von ihnen adoptiert, eines mit Down-Syndrom – war sie schlichtweg immun gegen irgendwelche Anwürfe. Aber da war und ist ihr katholischer Glauben, und vor allem ihre Mitgliedschaft in der Organisation «People of Praise», die gern als eine Art christlich-fundamentalistischer Geheimbund beschrieben wird.

Die Gruppe ist konfessionsübergreifend, also sowohl in freikirchlichen, protestantischen und katholischen Glaubensgemeinschaften aktiv. Sie hat gewisse archaische Züge, wie etwa jene, dass Ehemänner als Haushaltvorstände definiert werden. Doch es ist sehr umstritten, inwiefern sich dies auf die Unabhängigkeit oder das Selbstbestimmungsrecht der Frauen auswirkt. Gerade im Fall Coney Barretts wäre es grotesk, sie als «Heimchen am Herd» beschreiben zu wollen, deren Leben vom Ehemann bestimmt wird.

In den Bestätigungshearings für ihre Ernennung zur Appellationsrichterin im Jahr 2017 fiel die kalifornische Senatorin Dianne Feinstein auf, die ihr zurief: «Das Dogma lebt unüberhörbar in Ihnen.» Nicht nur konservative Katholiken fanden das anmassend und ein Beispiel dafür, dass Demokraten eine unzulässige religiöse Gewissensprüfung bei Kandidaten für öffentliche Ämter vornehmen wollten. Coney Barrett selber unterstrich immer, ihr persönlicher Glaube werde ihre Pflichterfüllung als Richterin nicht beeinflussen.
https://www.nzz.ch/international/amy-coney-barrett-ist-fuer-amerikas-konservative-ein-gluecksfall-ld.1578706
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2424 am: 27. September 2020, 11:18:43 »
Man kann es kaum glauben, aber das kann Trump durchaus Wähler bei den Evangelikalen kosten. Bei denen gilt die katholische Kirche nämlich als "♥♥♥ Babylons" aus der Offenbarung
https://rationalwiki.org/wiki/Babylon#The_Whore_of_Babylon
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2425 am: 27. September 2020, 12:54:07 »
Die Frage stellt sich mir nicht, da die Freikirchen anderweitig zufrieden gestellt werden. Nämlich übers Bildungsministerium (wo Corona-Gelder für öffentliche Schulen zu privaten und religiösen Schulen umgeleitet wurden) und über Trumps neuen "Platinum Plan". Dort gibt es einen Satz zur Stärkung der (schwarzen) Kirchen "Defend religious liberty and African American churches that lift the conscience of our nation" (https://cdn.donaldjtrump.com/public-files/press_assets/president-trump-platinum-plan-final-version.pdf). Der wird mit Sicherheit umgemünzt auf die Freikirchen.
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2426 am: 28. September 2020, 00:58:21 »
Irgendwie wundert es nicht das er die nicht veröffentlichen wollte
In 10 von 15 Jahren keine Zahlungen und 2016&2017 jeweils 750 US$...

https://www.wochenblatt.de/news-stream/deutschland-welt/artikel/339444/zeitung-trump-zahlte-im-wahljahr-2016-nur-750-dollar-einkommensteuer
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2427 am: 28. September 2020, 01:19:54 »
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dtx

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2428 am: 28. September 2020, 01:49:50 »
Wieso? Wenn er doch in fünf von fünfzehn Jahren etwas gezahlt hat, müßte es doch, entsprechende Verrechnungsvorschriften vorausgesetzt, einen Totalgewinn gegeben haben.

 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #2429 am: 28. September 2020, 07:04:39 »
Er unterstützt das Staatswesen eben wo er nur kann. :)



Zitat
Einblick in Steuerunterlagen
Trump soll 2016 nur 750 Dollar Steuern bezahlt haben

Seit Jahren macht US-Präsident Donald Trump aus seinen Steuererklärungen ein Geheimnis. Doch nun wurden der «New York Times» Unterlagen zu seinen Finanzen zugespielt. In zehn von 15 Jahren soll er keine Einkommensteuer gezahlt haben.
Spoiler
Gut einen Monat vor der US-Präsidentenwahl wirft ein explosiver Bericht der «New York Times» Fragen zu den Finanzen des Amtsinhabers Donald Trump auf. Die Zeitung schrieb am Sonntag unter anderem, dass der US-Präsident in den Jahren 2016 und 2017 jeweils nur 750 Dollar Einkommenssteuer auf Bundesebene bezahlt habe. Trump bezeichnete den Bericht als «totale Fake News». Er werde seine Steuererklärungen veröffentlichen, wenn die seit Jahren laufende Buchprüfung der Steuerbehörde IRS abgeschlossen sei. «Die IRS behandelt mich nicht gut. Sie behandeln mich sehr schlecht», sagte der US-Präsident.

Die «New York Times» bekam nach eigenen Angaben Zugang zu Steuerunterlagen Trumps und hunderter Firmen seiner Unternehmensgruppe aus mehr als zwei Jahrzehnten. Daraus gehe unter anderem hervor, dass Trump vor 2016 in 10 von 15 Jahren angesichts hoher gemeldeter Verluste gar keine Einkommenssteuern bezahlt habe, schrieb die Zeitung. Trump sagte: «Ich habe eine Menge bezahlt, ich habe auch eine Menge an Steuern an den Bundesstaat bezahlt, der Bundesstaat New York verlangt viel.»

Trump wehrt sich vor Gericht
Trump hatte schon im Präsidentschaftswahlkampf 2016 seine Steuererklärung nicht veröffentlicht, unter anderem unter Verweis auf die laufende IRS-Buchprüfung. «Es wird alles veröffentlicht werden, es wird alles herauskommen, aber nach der Prüfung.» Man verhandele bereits lange und die Dinge würden geklärt. Die IRS selbst betont, eine laufende Buchprüfung stehe Veröffentlichungen nicht im Wege.

Der Präsident wehrt sich aktuell auch vor einem Gericht in New York gegen einen Versuch von Staatsanwälten aus Manhattan, Zugang zu seinen privaten Finanzunterlagen zu bekommen. Der «New York Times» zufolge geht es bei einer IRS-Prüfung um eine Steuergutschrift von 72,9 Millionen Dollar, die er nach Angabe hoher Verlusten erhalten habe.

Der ausführliche Bericht der «New York Times» mit vielen präzisen Zahlenangaben könnte zugleich den politischen Druck auf Trump verstärken, der Öffentlichkeit Informationen zu seinen Finanzen vorzulegen. Aus den Unterlagen gehe unter anderem hervor, dass er persönlich für Schulden von 421 Millionen Dollar hafte, davon würden mehr als 300 Millionen Dollar in den kommenden vier Jahren fällig, schrieb die Zeitung.

Hotels und Golf-Resorts mit Verlusten
Für Trump birgt die Veröffentlichung auch ein Image-Problem. Er präsentiert sich seit Jahren als erfolgreicher und geschickter Geschäftsmann. Allgemein gehaltene Vorwürfe, er zahle zu wenig Steuern, schadeten ihm bisher nicht. Als im Wahlkampf 2016 die damalige Gegenkandidatin Hillary Clinton auf seine niedrigen Steuerzahlungen hinwies, warf er ein, das zeuge davon, dass er «smart» sei. Die von der «New York Times» veröffentlichten Zahlen führen aber Verluste auf, die nicht nur mit Steuerminimierung, sondern auch durch schlechtes Wirtschaften zu erklären sein könnten.

Eine überaus erfolgreiche Unternehmung Trumps war dem Bericht zufolge die TV-Sendung «The Apprentice», die ihm über die Jahre insgesamt 427,4 Millionen Dollar eingebracht habe. Zahlreiche Hotels und Golf-Resorts Trumps hätten hingegen hohe Verluste geschrieben.

Für Spott im Internet sorgte das Detail aus dem Bericht, dass Trump in der Zeit von «The Apprentice» mehr als 70’000 Dollar an Friseur-Ausgaben steuerlich abgesetzt habe. Für seine Tochter Ivanka hätten neun Trump-Firmen Kosten von 95’464 Dollar für Frisuren und Make-Up abgesetzt.

Demokraten reagieren umgehend
Die Demokraten griffen den Bericht schnell im Wahlkampf auf. Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, forderte Klarheit über Trumps Steuerzahlungen. Kate Bedingfield, eine Wahlkampfmanagerin des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden, sagte dem TV-Sender CNN, der Bericht untermauere den Eindruck, dass Trump auf arbeitende Menschen herabschaue. Bidens Wahlkampfteam startete auf seiner Seite zudem prompt den Verkauf von Stickern, auf denen steht: «Ich habe mehr Einkommensteuern als Donald Trump bezahlt.» Der Bericht eröffnet Biden auch eine neue Angriffsfläche bei der ersten Präsidentschaftsdebatte in der Nacht zum Mittwoch.

Die «New York Times» veröffentlichte keine Original-Unterlagen und erklärte dies damit, dass sie ihre Quellen schützen wolle. Das wäre eine berechtigte Vorsichtsmassnahme: So können ausgedruckte Unterlagen für das menschliche Auge unsichtbare digitale Wasserzeichen enthalten, die einem bestimmten Drucker zugeordnet werden.

SDA/kle/chk
[close]
https://www.bazonline.ch/trump-zahlte-im-1-jahr-als-praesident-750-dollar-steuern-677392791260

https://www.nytimes.com/interactive/2020/09/27/us/donald-trump-taxes.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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