Donald beschwört mal wieder sein rechtes Volk...
Er muss das irgendwie missverstanden haben. Die Proteste sind ja gar nicht darauf gerichtet, die Geschichte der USA auszulöschen, sondern vielmehr darauf, dass man sie in ihrer Gesamtheit betrachten soll. Dazu gehört nun mal die Sklaverei. Wir hatten die Nazis, sie hatten die Sklavenhalter. Man kann der Geschichte auf die Dauer nicht entgehen. Versucht wird es dennoch immer wieder.
Von Washington ist es nur ein Katzensprung nach Mount Vernon, dem Wohnsitz von George Washington. Wer sich das ansieht, der erfährt, dass Washington knapp 400 Sklaven besaß und damit zu den wichtigsen Sklavenhaltern der Gegend gehörte. Man kann auch die Wohnquartiere der Sklaven und ihren Friedhof ansehen und mit den Wohnräumen der Familie Washington und dem Grabmal für ihn und seine Frau vergleichen. Auf dem Sklavenfriedhof gibt es nicht mal Grabsteine. (Und diese Beobachtungen habe ich nicht jetzt erst kürzlich gemacht, sondern schon vor einigen Jährchen. Man versucht nicht, es zu verheimlichen.)
Allerdings muss man zu Washingtons Ehre sagen, dass ihm der Gegensatz zwischen seinen Sklavenbesitz und den hehren Idealen, für die er Krieg geführt hatte, mit der Zeit immer unangenehmer wurde. In seinem Testament befreite er alle Sklaven, jedenfalls alle, auf die er selbst Zugriff hatte. Es gab auch einige, die seine Frau mit in die Ehe gebracht hatte.
Als Präsident allerdings fasste er dieses Thema nie an. Er war der Meinung, das Land würde daran zerbrechen. Recht hatte er - es zerbrach tatsächlich und wurde erst durch einen schlimmen Krieg wieder geeint. Mehr oder weniger.