Autor Thema: Donalds Antrittsrede  (Gelesen 207547 mal)

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1830 am: 23. Juni 2020, 12:27:48 »
Sagen wir mal so, es kommt darauf an, wen du fragst.
Sein Vorzimmer sagt ja ganz gern, er habe nur einen Scherz gemacht.
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1831 am: 23. Juni 2020, 14:16:04 »
Protipp an den POtus:
Wenn niemand deine Scherze lustig findet, solltest du damit aufhören. Man könnte dich sonst leicht für einen ausgemachten Deppen halten.
 
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Offline BlueOcean

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1832 am: 23. Juni 2020, 14:27:39 »
Die Deppen sind wohl eher seine Follower, die bei solch bahnbrechenden Leistungen in frenetischen Jubel ausbrechen:

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1833 am: 23. Juni 2020, 18:15:01 »
Irgendwie hat das Präsidentenobererpelchen und der Rest unserer Klientel ja Recht...  ;D ;D ;D .... es liegt an den Deutschen, irgendwie.

Ein interessanter Artikel über die größte (Migrations)Bevölkerungsgruppe in den USA, den Deutschen. Die sogenannte "deutschstämmige Bevölkerung" macht in den USA ja über 1/3 der Gesamtbevölkerung aus und ist damit die größte Einwanderungsgruppe.

Ob sie in den USA ein weiteres Mal beweisen, dass sie einen gewissen Hang zu(m) einen "Führer" haben?  :scratch: :scratch:

Spoiler
Loyale Unterstützer des US-Präsidenten Entscheiden Deutsch-Amerikaner die Wahl für Trump?

Rund 43 Millionen Menschen deutscher Abstammung leben in den USA. Vor vier Jahren stimmten sie mehrheitlich für Trump. Das hatte auch psychologische Gründe. Malte Lehming
Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel 2018 im Weißen Haus

Also proklamierte Donald Trump, Anfang Oktober 2019: Der Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren sei ein „Triumph der Freiheit“ gewesen. Das Ereignis unterstreiche, wie sehr sich die USA und Deutschland für Rechtsstaat und Menschenrechte einsetzten. „Unsere gemeinsamen Werte und historischen und kulturellen Bindungen stärken den ewigen Bund zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland. Diese Partnerschaft bildet das Fundament einer großen und hoffnungsvollen Zukunft für die Welt.“

Nanu? Es war derselbe Trump, der sonst keine Gelegenheit auslässt, über Deutschland herzuziehen. Über zu geringe Verteidigungsausgaben, die Ostseepipeline Nord Stream 2, Handelsdefizite, Flüchtlingspolitik, den Einfluss von Huawei. Doch an diesem Tag war all das, wenn nicht vergessen, so doch verdrängt.

Denn an diesem Tag rief der US-Präsident rief die Amerikaner dazu auf, den German-American-Day zu feiern. Ende des 17. Jahrhunderts waren die ersten Familien aus Deutschland eingewandert. Im Jahre 1883 hatte der „German Day“ seine Premiere in Philadelphia. Hundert Jahre danach erklärte US-Präsident Ronald Reagan den 6. Oktober als German-American-Day zu einem Feiertag.

Das klingt nach Folklore, hat aber einen triftigen wahlstrategischen Hintergrund. Fast alle Wählergruppen in den USA werden erforscht. Zu welcher Partei tendiert die verheiratete, weiße Frau ohne Universitätsabschluss? Worin unterscheiden sich die Cuban-Americans von den Mexican-Americans? Müssen Präsidentschaftskandidaten noch um die Stimmen der Irischstämmigen buhlen? Jede noch so kleine Nuance ist den Demoskopen wichtig.

Sie wohnen in den so genannten Swing States

Nur eine Gruppe, die durchaus wahlentscheidend sein kann, befindet sich außerhalb des öffentlichen Umfrageradars. Dabei ist sie, gemessen am Abstammungskriterium, die größte. Viele ihrer Mitglieder wohnen in den so genannten Swing States – Ohio, Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, Florida. Es sind die German-Americans, die Deutsch-Amerikaner.

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Rund 43 Millionen Menschen deutscher Abstammung leben in den USA. Das sind weit mehr als jene, deren Vorfahren aus England, Irland, Italien oder Asien stammen. Es sind auch mehr, als es Afroamerikaner oder Latinos gibt. Der „German Belt“, wo die meisten Deutsch-Amerikaner angesiedelt sind, reicht von Oregon im Nordwesten der Vereinigten Staaten und zieht sich über den gesamten Mittleren Westen bis nach Michigan, Ohio und Pennsylvania im Osten des Landes.
Das Gros der Einwanderer kam Mitte des 19. Jahrhundert

Im Präsidentschaftswahlkampf vor vier Jahren hoffte Hillary Clinton, dass die blaue Brandmauer, der „Blue-State-Firewall“, halten und ihr den Sieg einbringen würde. Stattdessen zerbröselte diese Mauer und Donald Trump zog ins Weiße Haus ein. Traditionell demokratische Bundesstaaten waren plötzlich, wenn auch knapp, republikanisch geworden. Es sind just die Bundesstaaten, in denen Deutsch-Amerikaner besonders stark vertreten sind.

Umfragen vor der Wahl ergaben eine klare Präferenz. Mehr als die Hälfte der Deutsch-Amerikaner favorisierte Trump, nur 33 Prozent neigten Clinton zu. Zwei Wissenschaftler vom „Department of Germanic Studies“ der Universität Texas in Austin, David Huenlich und Per Urlaub, haben das Phänomen nach der Wahl untersucht. Ihr Essay hat den Titel „Why are the German-Americans Trump’s most loyal supporters“? (Warum sind die Deutsch-Amerikaner Trumps loyalste Unterstützer?)

Die Antwort ist vielschichtig und hat sowohl mit Geschichte als auch mit Psychologie zu tun. Das Gros der deutschen Einwanderer kam Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie importierten Apfelkuchen, Weihnachtsbäume und den Osterhasen, Kindergärten, Turnvereine und Bierbrauereien. Die Deutschen bauten große protestantische Kirchen, gründeten Unternehmen wie Boeing, Levi Strauss, Charles M. Schwab, Chrysler, Steinway.
Liberale wandelten sich zu Konservativen

Viele deutsche Migranten standen politisch links und waren vom Verlauf der 1848er-Revolution enttäuscht. In den USA kämpften sie gegen die Sklaverei und für das Frauen-Wahlrecht, gründeten Zeitungen und Gewerkschaften. Um die Jahrhundertwende existierten nicht weniger als 488 deutschsprachige Zeitungen und Periodika in den USA. Die Empörung vieler Deutsch-Amerikaner über die Praxis der Sklaverei ließ sie Abraham Lincoln und die Republikanische Partei unterstützen. In kultureller Hinsicht wandelten sich Liberale zu Konservativen.

Dann kam der Erste Weltkrieg. Bis dahin hatten Deutsche in Amerika ihr Deutschtum ungehemmt ausleben können. Viele sympathisierten mit Kaiser Wilhelm. Doch während sich Deutsch-Amerikaner nachdrücklich für Amerikas Neutralität einsetzten, erklärte der demokratische Präsident Woodrow Wilson im April 1917 Deutschland den Krieg. Dadurch gerieten viele Deutsch-Amerikaner unter Druck. Wie loyal verhielten sie sich gegenüber ihrer alten Heimat? Deutschsprachige Zeitungen wurden zensiert, der Deutschunterricht in den Schulen eingeschränkt, die deutsche Kultur – von Bach über Beethoven bis Schiller – aus Musiksälen und Theatern verbannt. Sauerkraut wurde in „liberty cabbage“ umbenannt, alles Deutsche war verpönt.

Viele Deutsch-Amerikaner reagierten verbittert. Als bei der Präsidentschaftswahl 1920 der Gouverneur aus Ohio, James Cox, ein Demokrat und Wilson-Getreuer, gegen den Republikaner Warren Harding antrat, stimmten die deutschstämmigen Amerikaner mit überwältigender Mehrheit für Harding. Aber im Grunde genommen stimmten sie „nicht für Harding, sondern gegen den Wilsonismus“, schreibt der Historiker Frederick C. Luebke von der „University of Nebraska-Lincoln“ in seiner Studie „German Immigrants and American Politics“.
Assimilation an einen uramerikanischen Konservatismus

Eine ähnliche Dynamik setzte vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Die Deutsch-Amerikaner, die im Mittleren Westen das Zentrum des Isolationismus bildeten, stellten sich bei der Präsidentschaftswahl 1940 gegen den Demokraten, Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt. Statt dessen votierten sie für den republikanischen Herausforderer und Kriegsgegner, Wendell Willkie.

Im Kalten Krieg blieb die Bindung vieler Deutsch-Amerikaner an die „Grand Old Party“ (GOP) erhalten. Als der republikanische Senator Joseph McCarthy den Demokraten vorwarf, zu „weich gegenüber dem Kommunismus“ zu sein, fühlten sich Deutsch-Amerikaner in ihrer Auffassung bestätigt, dass nicht Deutschland, sondern die Sowjetunion der wahre Feind Amerikas sei.

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Allerdings hatte die Affinität zur Republikanischen Partei auch eine psychologische Ursache. Durch die Assimilation an einen uramerikanischen Konservatismus versuchten viele Deutsch-Amerikaner, das Stigma ihrer Abstammung zu überwinden, bilanzieren Huenlich und Urlaub. Nach zwei von Deutschland zu verantworteten Weltkriegen schien ein öffentlich zur Schau getragener Stolz auf die Herkunft nicht mehr möglich zu sein. „Deutsch-Amerikaner machten sich klein, anglisierten ihre Namen und hörten auf, Deutsch zu sprechen“, schreibt der „Economist“.
Trumps Großvater stammt aus Kallstadt

Trumps Wähler seien weiß, männlich und evangelikal, heißt es. Das stimmt. Doch der weiße, evangelikale Block ist nicht monolithisch. Auch Fragen der Abstammung und Herkunft spielen bei politischen Präferenzen eine gewichtige Rolle.

Im Jahr 2010 wurde im Kongress ein überparteilicher German-American-Caucus ins Leben gerufen. Inzwischen gehören ihm rund hundert Abgeordnete an. Das deutet auf ein wachsendes gruppenspezifisches Bewusstsein hin.

Womöglich wird Trump sich also mit seinem notorischen Deutschland-Bashing etwas mäßigen müssen. Jeder Hieb auf das Herkunftsland könnte seine Wiederwahlchancen bei Deutsch-Amerikanern schmälern. Schließlich ist er selbst einer. Trumps Großvater stammt aus Kallstadt im Südwesten von  Rheinland-Pfalz.
[close]
https://www.tagesspiegel.de/politik/loyale-unterstuetzer-des-us-praesidenten-entscheiden-deutsch-amerikaner-die-wahl-fuer-trump/25933272.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1834 am: 23. Juni 2020, 22:33:38 »
Eine Stimme und Deutsch wäre in Amerika Amtssprache geworden.
Und das hätte sicher die ganze Geschichte gedreht.
Zum Besseren? Die Frage stellt sich.
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1835 am: 24. Juni 2020, 07:00:06 »
Eine Stimme und Deutsch wäre in Amerika Amtssprache geworden.


Das hat uns ein ziemlich deutschnationaler Lehrer im Schuljahr '75/‘76 auch immer erzählt (ich habe hier schon einmal von ihm geschrieben).
Also eigentlich jeden Tag hat er gesagt: „Merkt Euch: Mit einer Stimme Mehrheit wurde Konrad Adenauer zum Bundeskanzler gewählt! Mit einer Stimme Mehrheit wurde Deutsch in Amerika als Amtssprache abgelehnt!“

Stimmt aber so nicht, das konnten wir damals schon ohne Zwischennetz (er legte ja großen Wert auf deutsche Namen, deshalb nannte er seine Söhne Sigwin, Bertwin und Oswin!) im SPIEGEL und anderen gedruckten Werken nachlesen.

Das ist die sog.  Mühlenberg-Legende oder auch  Muhlenberg-Legende, ein Vorläufer der Spinne in der Yucca-Palme.

https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-deutsch-als-amtssprache-der-usa-a-295157.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Muhlenberg-Legende

https://www.welt.de/geschichte/article186786540/Muhlenberg-Legende-Waere-Deutsch-fast-Amtssprache-in-den-USA-geworden.html


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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1836 am: 24. Juni 2020, 07:23:00 »
Hab ich's mir doch richtig gemerkt, irgendetwas war fischie an der Geschichte.
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1837 am: 24. Juni 2020, 09:44:35 »
Zitat von: Spiegel
...
Doch wie alle Legenden hat auch diese einen wahren Kern: Am 9. Januar 1794 reichte eine Gruppe deutscher Einwanderer aus Virginia beim US-Repräsentantenhaus eine Petition ein, in der sie die Veröffentlichung von Gesetzestexten in deutscher Übersetzung forderten. Dies sollte den Einwanderern, die noch kein Englisch gelernt hatten, helfen, sich schneller mit den Gesetzen in der neuen Heimat zurechtzufinden. Doch der Antrag wurde vom Hauptausschuss des Repräsentantenhauses mit 42 zu 41 Stimmen abgelehnt. Der deutschstämmige, zweisprachige Sprecher des Repräsentantenhauses, Frederick Augustus Conrad Muehlenberg, der sich selbst bei der Abstimmung enthalten hatte, erklärte hinterher: "Je schneller die Deutschen Amerikaner werden, desto besser ist es."

...

Womit er nicht ganz Unrecht hatte. Man darf also davon ausgehen, daß der besagte Lehrer vom @Reichsschlafschaf vollumfänglich gelogen hat, weil es ja auch mit Mühlenbergs Stimme keine Mehrheit für diese Petition gab. Wobei die Bekanntmachung der Gesetze in deutscher Sprache zwar an sich nicht der Beschluß war, Deutsch unmittelbar als Amtssprache einzuführen. Aber das hätte auch als schleichender Prozeß passieren können, wenn die Petition ein erster Schritt dazu gewesen wäre. So war das Thema jedenfalls durch.
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1838 am: 24. Juni 2020, 10:43:50 »
So war das Thema jedenfalls durch.

Legenden und die Wirklichkeit - unsere Kundschaft bringt da ja auch einiges zuwege ...

Erheblich interessanter als diese Legende finde ich die Tatsache, daß in „Little Germany“ Deutsch gesprochen wurde und sich auch mehrere Zeitungen in deutscher Sprache rentierten.

Die Behauptung von 2015, Flüchtlinge hätten sich gefälligst sprachlich zu integrieren, um als integriert gelten zu können, war den Amis völlig fremd.

Erst ein Schiffsunglück beendete die Zeit von „Little Germany“:

https://de.wikipedia.org/wiki/General_Slocum

https://www.welt.de/geschichte/article129049005/Dieses-Unglueck-ruinierte-die-Deutschen-in-New-York.html


Apropos Schiff!

Mahlzeit, Mr President!

Trumpsteak, rare. Very rare.




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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1839 am: 24. Juni 2020, 12:09:01 »
Wenn sie das Geld mal lieber für Corona-Opfer ausgeben würden... ::)

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1840 am: 24. Juni 2020, 18:57:31 »
Donald, der alte Sozialist:



Zitat
WIRTSCHAFT
TRUMPS KONJUNKTURPAKET
Jetzt bleiben Amerikas Arbeitslose gern zu Hause

Stand: 15:23 Uhr | Lesedauer: 5 Minuten
IMG_8803.jpg
Von Stefan Beutelsbacher
US-Korrespondent

Mit dem „Cares Act“ wollte Präsident Donald Trump Amerikanern in der Krise helfen und den Konsum beflügeln. Aber das Gesetz hat eine Nebenwirkung: Es trägt offenbar zur Arbeitslosigkeit bei. Millionen wollen nicht wieder mit dem Job anfangen.
Spoiler
Fast 100 Tage lang musste Moshe Schulman warten, nun ist der Moment gekommen: Das „Ruffian“, seine kleine Weinbar im Süden Manhattans, darf wieder öffnen. Noch nicht vollständig, aber ab der nächsten Woche sind immerhin ein paar Tische auf dem Gehweg erlaubt. New York, eben noch das Zentrum der Corona-Epidemie in den USA, eine Metropole, die als Hochrisikogebiet galt, kehrt langsam zur Normalität zurück. Und doch kann sich Schulman nicht so richtig freuen. Denn der Überlebenskampf des „Ruffian“ beginnt plötzlich von vorn.

Obwohl 1,8 Millionen New Yorker in der Corona-Krise ihre Jobs verloren, hat Schulman Probleme, Angestellte zu finden. „Die Rechnung ist einfach“, sagt der Wirt. „Es kann sich in Amerika derzeit mehr lohnen, zu Hause zu bleiben, als zu arbeiten.“ Einige der Kellner, die Schulman Mitte März entlassen musste, wollen nicht wiederkommen. Im „Ruffian“ verdienten sie 600 Dollar pro Woche, das ist genauso viel, wie die US-Regierung jetzt an Arbeitslosenhilfe zahlt, zusätzlich zu der Unterstützung der lokalen Behörden.

Vielen Unternehmern in den USA ergeht es wie Schulman. Nach drei Monaten Lockdown fährt das Land die Wirtschaft wieder hoch, doch die Entlassenen verschmähen ihre alten Stellen. Noch bis zum 31. Juli erhalten sie Geld aus einem 2,2 Billionen Dollar schweren Corona-Hilfspaket, wahrscheinlich länger. Mit dem „Cares Act“ wollte Präsident Donald Trump den Konsum beflügeln und so die Ökonomie stützen. Aber das Gesetz hat eine Nebenwirkung: Es trägt offenbar zur Arbeitslosigkeit bei.

„Die Corona-Hilfen“, sagt Matt Weidinger von der Washingtoner Denkfabrik American Enterprise Institute, „könnten die wirtschaftliche Erholung unbeabsichtigt verzögern.“ 600 Dollar zusätzlich pro Woche, einfach so – das habe es in der US-Geschichte noch nie gegeben. Weidinger fürchtet, dass Unternehmen nun viele Stellen unbesetzt lassen müssen. „Lieferketten in kritischen Sektoren, etwa in der Lebensmittelbranche oder Gesundheitsindustrie“, glaubt er, „drohen unterbrochen zu werden.“ Es könne laut Weidinger sein, dass wichtige Produkte bald knapp werden.

Einige Politiker sehen es ähnlich. „Firmen berichten uns, dass ihre Angestellten nicht mehr zur Arbeit kommen wollen“, schrieb der republikanische Senator Rick Scott kürzlich in einer E-Mail an seine Unterstützer. „Und wer mag es ihnen verdenken? Wir können den Menschen nicht mehr Geld für Arbeitslosigkeit zahlen, als sie in ihrem Job bekommen.“

Massachusetts ist der großzügigste Bundesstaat
Rund die Hälfte der US-Beschäftigten, zeigen Daten des Arbeitsministeriums, würde mit den Corona-Hilfen besser als in ihrem Beruf verdienen. Amerika, das Land, in dem es immer hieß, nur die Anstrengung des Einzelnen zähle, scheint über Nacht zum Sozialstaat geworden zu sein.

Die Höhe des Arbeitslosengeldes hängt vom Wohnort ab. Massachusetts, der großzügigste Bundesstaat, zahlt unabhängig von der Epidemie 555 Dollar pro Woche. Addiert man die 600 Dollar aus Trumps Hilfspaket hinzu, kommt man auf 1155 Dollar – also mehr als 4600 Dollar pro Monat. In Mississippi, wo es bisher so gut wie keine Absicherung gab, sind es nun rund 3250 Dollar.

Überall im Land hört man von Unternehmern, die wie der New Yorker Wirt Schulman kein Personal finden. Der Stahlbetrieb Moran Iron Works aus Michigan entließ fast alle seine Schweißer, als der Bundesstaat in den Lockdown ging. Jetzt werden die Verbote gelockert, es kommen wieder Aufträge herein. Moran Iron Works soll eine kleine Autofähre bauen – aber die Arbeiter verweigern die Rückkehr. Die monatlichen Sozialleistungen, die sie beziehen, heißt es von der Firma, lägen um 320 Dollar über den Löhnen.

Auch die sieben Lastwagenfahrer eines Messerherstellers aus Pennsylvania bleiben lieber zu Hause. Auf der Couch verdienen sie 800 Dollar mehr im Monat als hinterm Steuer. Und höhere Gehälter kann sich die Firma kaum leisten, denn ihr Umsatz stürzte während der Epidemie fast auf null. Amerikas Unternehmen, so scheint es, haben im Kampf um Angestellte also einen neuen Rivalen: das Arbeitsamt.

Risiko: Bei der späteren Jagd auf Jobs leer ausgehen
Für die Arbeitslosen ist es allerdings eine riskante Entscheidung. Lehnen sie ein Angebot ab, sind die Firmen verpflichtet, das den Behörden mitzuteilen. Die streichen daraufhin die Corona-Hilfen und meist auch die reguläre Unterstützung. Viele Bundesstaaten, zum Beispiel Vermont, Montana und Tennessee, haben Internetseiten eingerichtet, auf denen Personaler Arbeitsunwillige melden sollen. Zudem könnten alle, die jetzt lieber zu Hause bleiben, später womöglich leer ausgehen – dann, wenn der „Cares Act“ ausläuft und sich ganz Amerika auf die Jagd nach Jobs macht.

Wann das sein wird, ist unklar. Die Demokraten wollen die wöchentliche 600-Dollar-Zahlung über den 31. Juli hinaus verlängern, manche bis zum Herbst, andere sogar bis nächstes Jahr. Aber die Republikaner sind dagegen. Sie haben eine andere Idee: Boni für jene, die einen Job finden.
[close]
https://www.welt.de/wirtschaft/article210181753/Trumps-Corona-Paket-Jetzt-bleiben-Amerikas-Arbeitslose-gern-zu-Hause.html


 :lol:
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1841 am: 24. Juni 2020, 19:02:30 »
Tja, das zeigt, warum ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht funktioniert.
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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Offline kairo

Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1842 am: 24. Juni 2020, 20:36:28 »
Donald, der alte Sozialist:

Bolschewismus durch die Hintertür!
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1843 am: 24. Juni 2020, 21:00:24 »
Zitat von: hair mess am Gestern um 22:33Eine Stimme und Deutsch wäre in Amerika Amtssprache geworden. Das hat uns ein ziemlich deutschnationaler Lehrer im Schuljahr '75/‘76 auch immer erzählt (ich habe hier schon einmal von ihm geschrieben).Also eigentlich jeden Tag hat er gesagt: „Merkt Euch: Mit einer Stimme Mehrheit wurde Konrad Adenauer zum Bundeskanzler gewählt! Mit einer Stimme Mehrheit wurde Deutsch in Amerika als Amtssprache abgelehnt!“
Waren wir tatsächlich in einer Klasse?
Deutschnationale Lehrer gab es ja viel zu viele.
Nein, ich war wirklich sehr überrascht, als mir das in Pennsylvania im historischen Raum auch so erzählt wurde.
Oder Englisch ist doch nicht meine Sprache.



Tja, das zeigt, warum ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht funktioniert.


Ich dachte nicht, dass es mal soweit kommt, dass ich Dir mein Freund widersprechen muss.
So glaube ich doch ganz fest, nein, ich weiß, dass ein Grundeinkommen funktionieren würde.
Grundeinkommen durch das Finanzamt, Grundfreibetrag weg, Versteuerung ab dem ersten €,
zur Überprüfung verpflichtete Sozialhilfebearbeiter zum Finanzer umschulen
Echte Finanzer für Außenprüfungen freischaufeln... . . . . .

Dass etwas nach den Ideen von Trump nicht funktioniert, geht als Argument in diesem Forum nicht durch.
« Letzte Änderung: 24. Juni 2020, 21:06:02 von hair mess »
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Offline kairo

Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1844 am: 24. Juni 2020, 21:11:35 »
Nein, ich war wirklich sehr überrascht, als mir das in Pennsylvania im historischen Raum auch so erzählt wurde.

Erzählt wird viel, wie gerade wir wissen, aber es ist Quatsch.

Es gab einmal im 19. Jahrhundert im Staat Pennsylvania (nicht in den USA) eine Initiative, eine amtliche Übersetzung der Gesetze des Staates in Deutsch zu veröffentlichen. Damit wollte man den zahlreichen deutschstämmigen Einwandern die Möglichkeit bieten, sich mit diesen Gesetzen besser vertraut zu machen und sich so schneller in die amerikanische Gesellschaft zu integrieren.

Es gab darüber viele Diskussionen, die Gegner und Befürworter waren etwa gleich stark, und als im Kongress des Staates schließlich abgestimmt wurde, gab es ein Patt. Die Stimme des Speakers musste entscheiden, und der stimmte dagegen (das war also die eine Stimme). Das löste Überraschung aus, denn er war selbst deutscher Abstammung, und jeder hatte angenommen, er würde für den Antrag stimmen. Aber sein Argument war: wir helfen diesen Leuten viel besser, sich zu integrieren, wenn wir sie dazu bringen, möglichst schnell Englisch zu lernen. (Was ich durchaus vernünftig finde.)

Es ging also nicht um die USA insgesamt, und es ging nicht um die Amtssprache. Die war seit 1776 unbestritten Englisch.
 
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