Wenn man eben ganz rechts steht, ist so gut wie Alles "links" oder gar "sozialistisch".
Der verlinkte Aufsatz fängt ja schon gut an:¨
According to a brand new Harris Poll that was just released, 37.2 percent of all Americans “prefer living in a socialist country”. But for Millennials and Generation Z combined, that figure is 49.6 percent. That means that essentially half of our young adults want to be socialists, and that has enormous implications for the future of our society.
Man könnte die Zahlen auch so deuten: 62,8% aller Befragten wollen nicht in einem "sozialistischen" Land leben, von der "Generation Z" wollen 50,4%, also die Mehrheit, das auch nicht. Nun wäre noch zu definieren, was "socialist country" genau bedeutet.
Wenn wir uns einige der Titel anschauen, scheinen mir viele davon im Grunde harmlos, z. B.:
Who is a Fascist? Culture and Politics on the Radical Right
In der Tat ist es gar nicht so leicht zu definieren, was Faschismus eigentlich sei (schon die historischen Faschismen hatten teilweise sehr unterschiedliche Züge und widersprachen sich oft auch). Da müsste man schauen, was in dem Kurs tatsächlich behandelt und gelehrt wird.
Nehmen wir auch mal diesen Kurs:
Global Citizenship
Auch hier fragt sich wieder, was genau Inhalt des Kurses ist. Es gibt aber eine weltweit tätige Anwaltskanzlei, Henley & Partners, mit Sitz auf Jersey, die sich "Global Citizenship" verschrieben hat. U. a. gibt sie jährlich den Henley & Partners Passport Index heraus, der beschreibt, wie mächtig die Reisepässe verschiedener Staaten gemessen an der visumfreien Reise in andere Staaten sind. (Deutschland ist übrigens meistens ganz weit vorne.) Es gibt einen zweiten derartigen Index, den Arton Capital Passport Index, der aber etwas anders wertet und dessen Ränge daher anders verteilt sind.
Henley & Partners gibt auch periodisch einen "Global Citizenship Review" heraus und veranstaltet Konferenzen zu dem Thema.
Ganz klar handelt es sich dabei allerdings nicht um ein sozialistisches Projekt, die mögliche Klientel muss sehr wohlhabend sein. Zu den Angeboten gehört etwa Hilfe beim Erwerb einer Staatsangehörigkeit mittels Investition in einem bestimmten Land (in AUT wohl 2 Millionen Euro, Malta ist etwas billiger). "Global Citizenship" im Verständnis von Henley & Partners ist also ganz offensichtlich weit weg von jedem sozialistischen Vorhaben.
Kurz: Man kann mit der Einschätzung allein auf Grund von Titeln auch sehr daneben liegen.
Ich wüsste ja auch gern, was der Autor des Geschreibsels von einem Weiterbildungsangebot einer meiner ehemaligen Arbeitgeberinnen (einer nicht näher zu bezeichnenden Einrichtung des Bildungswesens, im weiteren Sinne dieses Wortes)
Bedienung des Telefonie-Systems
politisch halten würde. Ganz sicher könnte man dies auch irgendwie auf "sozialistisch" drehen.