WE wäre eigentlich ein guter Kunde für jemanden wie Sürmeli, CPH o. dgl. Sie würden ihm seine Sachen gewiss gern wiederbeschaffen ...
Nachtrag: Inzwischen hat WE einen PI-Beitrag verlinkt:
[17:50] PI: Ist die Demokratie, wie wir sie kennen, ein Auslaufmodell? Ratiokratie statt Ideologie und Herrschaft der Inkompetenz
Die Demokratie ist eindeutig am Ende. Daher wird die kaiserliche Regierung auch Expertenrat heissen.WE.
Ich habe mir die Zumutung angetan, dem Link zu folgen. Die ersten Sätze des dortigen Beitrags lauten:
Die tragenden Säule der Demokratie, der Homo politicus democratia, ist in der Mehrzahl eine organisierte Massenvariante des gewöhnlichen Homo sapiens. Dennoch stellt diese, oft mehrfarbige politische Gruppe, keine Elite dar, die mit Wissen und Weitsicht führen könnte, sondern ist, wegen ihrer intellektuellen Dürftigkeit, nur zu kläglichen Kompromissen fähig.
Oh ja, "intellektuelle Dürftigkeit" wird den Demokraten vorgeworfen. Hier schreibt offensichtlich jemand, der sich sehr klug vorkommt, anderen Menschen deutlich überlegen.
Wie weit her es damit ist, zeigt aber sein Ausdruck
Homo politicus democratia
schon: Wie stellt er sich den Zusammenhang von "democratia" zu "homo politicus" vor? Einmal davon abgesehen, dass sowohl die alten Griechen als auch die alten Römer unter "homo politicus" etwas Anderes verstanden als wir heute, steht "democratia" ohne jeglichen grammatischen Zusammenhang da. Der Ausdruck ist, schlicht und einfach, falsch und somit sinnlos.
Nun könnte man einwenden, dass Lateinkenntnisse nicht jedermann gegeben seien. Wenn man aber kein Latein kann, sollte man es vielleicht einfach sein lassen, statt die eigene Unkenntnis zu dokumentieren.
Zudem handelt es sich nicht um einen einmaligen Ausrutscher, lesen wir doch etwas weiter:
Zumindest solange, bis ein nur wenige Kilometer messender Kometen-Brocken, der vermutlich schon unterwegs ist, die Existenz der Homo sapientes ohnehin beendet.
Wenn der Verfasser "Homo sapientes" für den Plural von "homo sapiens" hält, dann hat er entweder im Lateinunterricht nicht aufgepasst oder seither wieder Wichtiges vergessen. Auch in der deutschen Sprache kann man nicht nur das zu einem Hauptwort gehörige Eigenschaftswort allein beugen, sondern muss beide in die gleiche Form setzen. Dies gilt ebenso uneingeschränkt in der lateinischen Sprache. Richtig wäre also "homines sapientes". Auch hier wieder: Man müsste das nicht lateinisch ausdrücken, wenn man es nicht kann.
Die sprachliche Aufplusterung des Verfassers beschränkt sich aber nicht nur auf Latein, vielmehr lesen wir:
Ein Weltreich ging perdue, und auf den letzten square yard’s wollen die Eingeborenen solo leben, mit ihrem instabilen Wertschöpfungs-System und brodelndem Islam-Terror – nachdem sie in Brüssel mit abgebrühter Rosinen-Pickerei jahrelang Milliarden abmelken konnten.
"Perdu" ist ein französisches Wort, das Vergangenheitspartizip des Zeitworts von "verlieren, untergehen". Da "Weltreich" ein Neutrum ist und die französische Sprache beim Partizip grundsätzlich nur das Femininum durch eine Endung auszeichnet, ist nicht zu erkennen, was das Feminin-E am Wortende verloren hat. In der englischen Rechtschreibung wird das Mehrzahl-S zudem nicht durch Apostroph abgetrennt, sondern unmittelbar ans Wort angehängt (wenn nicht sogar eine Vokalisierung dazwischen tritt wie bei parties, babies u. dgl.) Die Schreibweise mit Apostroph vor dem S kennzeichnet einen Genitiv, in der Mehrzahl tritt der Apostroph übrigens hinter das Mehrzahl-S, wenn ein Genitiv gekennzeichnet werden soll. Wie immer man es dreht: "auf den letzten square yard's" ist falsch geschrieben.
Man könnte darüber lachen, wenn nicht der Verfasser einer angeblich "vernünftigen" Elite das Wort redete und dem "gewöhnlichen" Volk nicht jede politische Vernunft abspräche. Da er aber hier beweist, dass es mit seiner eigenen Bildung offenkundig nicht weit her ist, kann einem nur Angst und Bang werden, wenn man sich vorstellt, dass eine "Elite" seines Schlages herrschen sollte.
Klar auch, dass WE so etwas verlinkt.