Autor Thema: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle  (Gelesen 171807 mal)

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Offline Königlicher Hofnarr

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1395 am: 14. März 2017, 22:53:25 »
Vielleicht. In den alten Verträgen gab's noch keine Leistungs-Ausschlüsse wegen schwerwiegender Dummheit.
Auch die Schaden-Minderungspflichten waren noch nicht so streng geregelt. Bei neueren Verträgen müsste er sich Ohropax in beide Ohren stecken, sobald der erste Verdacht besteht, dass gesunde Gehirnzellen durch die Ohrmuschel fliehen und woanders Asyl beantragen.

Übrigens kam ich auf die Idee, als ich darüber nachdachte, ob nicht auch ein Anwalt irgendwann mal dran ist, oder ob der jeden Quatsch behaupten kann. Schließlich kennt Rico-the-shoe Fitzek gut genug, um zu wissen, dass er nicht in Paraguay lebt.
« Letzte Änderung: 14. März 2017, 23:00:52 von Königlicher Hofnarr »
Peter Fitzek: „... dann kommen Dinge aus mir raus, die ich vorher gar nicht wusste!"
 

Offline Leela Sunkiller

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1396 am: 14. März 2017, 23:00:06 »
Warten wir mal ab ob Rico nicht wegen seines Dummfugs eins auf die Mütze bekommt :)
"Das ist alles legal, sonst säße ich schon längst im Knast!" Peter Fitzek, rechtskräftig verurteilt und eingeknastet.
 

Offline Schrohm Napoleon

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1397 am: 14. März 2017, 23:27:52 »
Ich frage mich sei Monaten, ob es dem Obersten Häftling von Gottes Gnaden nicht nach erbaulicher Lektüre dürstet. Fehlen IHM wohl die Werke von Schiller, Kant und Goethe?   :D

http://www.mz-web.de/halle-saale/der-koenig-vermisst-goethe-peter-fitzek-ist-um-gefaengnis-lektuere-besorgt--26196328
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Offline Königlicher Hofnarr

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1398 am: 14. März 2017, 23:37:11 »
Zitat
Mit „gefährlichem Halbwissen“, so Geier, könne man keine Bank führen. Und genau das sei die von ihm ins Leben gerufene Kooperationskasse gewesen. Dass das die Bankenaufsicht des Bundes auf den Plan ruft und zum Konflikt führe, liege in der Natur der Sache.

Hat sie schön gesagt.
Peter Fitzek: „... dann kommen Dinge aus mir raus, die ich vorher gar nicht wusste!"
 

Offline BlueOcean

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1399 am: 14. März 2017, 23:47:32 »
Zitat von: MZ
[ Die Staatsanwältin ] hält es für erwiesen, dass Fitzek in großem Stil ein Schneeballsystem aufgebaut habe, um Geld für seine „egoistischen Ziele“ zu erhalten. Wer Summen im Gesamtumfang von mehr als zwei Millionen Euro bewege, könne laut Geier nicht leugnen, gewerbsmäßig zu handeln.

Dafür würden strenge Regeln gelten, die Fitzek auf vielerlei Weise entweder ignoriert oder nur zum Schein erfüllt habe. „Von ordentlicher Buchhaltung keine Spur, nur Chaos.“ Mit „gefährlichem Halbwissen“, so Geier, könne man keine Bank führen. Und genau das sei die von ihm ins Leben gerufene Kooperationskasse gewesen. Dass das die Bankenaufsicht des Bundes auf den Plan ruft und zum Konflikt führe, liege in der Natur der Sache.

Also eigentlich alles so wie vom Sonnenstaatland seit mehr als vier Jahren berichtet.
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Offline Anti Reisdepp

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1400 am: 14. März 2017, 23:53:59 »
Zitat von: MZ
Das sei zwar riskant, aber Fitzek habe vieles unternommen, um die Kapitalgeber nicht zu enttäuschen. Sein Kollege Axel Kaufmann attackiert die Staatsanwaltschaft mit deren Waffen. Aus einem Schreiben der Bankenaufsicht gehe hervor, dass die Kooperationskasse arbeiten dürfe, ohne dass dafür eine besondere Erlaubnis vorliegen müsse. – Quelle: http://www.mz-web.de/26196328 ©2017

Was hat Fitzek unternommen? Wenn ein Projekt gescheitert ist, hat er es einfach totgeschwiegen. Er hatte noch nicht mal genug Eier in der Hose, es zuzugeben, dass es nichts mehr wird. Siehe Pyrolyse, Wasserauto etc! Und dann das Schreiben von der Bankenaufsicht als Freifahrtschein benutzen? Das steht da so gar nicht drin. Super Anwälte! Ich find die Strategie auf Freispruch zu plädieren eh etwas seltsam, wäre es bei der Sachlage nicht schlauer zu sagen: "Okay, mein Mandant hat fraglos Fehler gemacht. Er war ein Laie. Sagen wir 10 Monate?" Das wäre dann mit der U-Haft abgegolten und fertig.   :o
« Letzte Änderung: 15. März 2017, 00:03:40 von Anti Reisdepp »
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Offline BlueOcean

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1401 am: 15. März 2017, 00:21:38 »
Mir haben einige Juristen gesagt, dass in dem Fall eine "Strafmaß-Verteidigung" weitaus sinnvoller gewesen wäre als nach den Sternen zu greifen und auf Freispruch zu plädieren. Aber das hätte Fitzeks Mitwirkung oder wenigstens sein Schweigen erfordert. Und vermutlich hat Fitzek von seinen Anwälten ohnehin verlangt, dass sie auf Freispruch plädieren. Schließlich kennt er doch das Recht besser als viele andere...  ;D
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Offline Leela Sunkiller

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1402 am: 15. März 2017, 00:35:30 »
Haben wir hier den Artikel vom Stern schon verlinkt?

http://mobil.stern.de/wirtschaft/news/peter-fitzek--der--koenig-von-deutschland--und-die-verschwundene-million-7367814.html

Spoiler
Der "König von Deutschland" und die verschwundene Million

14. März 2017
Peter Fitzek steht mal wieder vor Gericht und dieses Mal könnte es richtig ernst werden für den Mann, der sich "König von Deutschland" nennen lässt. Die Anklage wirft ihm Verstoß gegen das Kreditwesengesetz und Untreue vor. Zwischen 2009 und 2013 soll Fitzek in Wittenberg ohne die Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Bankgeschäfte getätigt haben. Über ein Internetportal soll er eine sogenannte Kooperationskasse betrieben und darüber Anlagegeschäfte abgewickelt haben. Fast 600 Menschen zahlten insgesamt rund 1,7 Millionen Euro auf Sparbücher ein.

Geiselnahme, Gewalt, Betrug

So gefährlich sind die "Reichsbürger"

Fitzek soll davon nach Auffassung der Staatsanwaltschaft 1,3 Millionen abgehoben und für eigene Zwecke verwendet haben. Wo das Geld blieb, sei unbekannt. Fitzek, der gern im Hemd mit eigenem königlichem Logo auftritt, weist den Untreuevorwurf zurück. Nach Verlautbarungen aus seinem "Königreich" wurden die Gelder wie vorgesehen für den Aufbau gemeinnütziger Strukturen verwendet. Das Urteil wird für Mittwoch erwartet.

Es ist nicht die erste Konfrontation Fitzeks mit der Justiz. Er wurde mehrfach verurteilt, ging jedoch stets in Revision und saß bislang noch keine Haftstrafe ab. Zuletzt wurde er im April 2016 wegen Fahrens ohne Führerschein zu 15 Monaten Haft verurteilt - und das nicht zum ersten Mal. Doch Fitzek gab schon mehrfach zu Protokoll: alles Mumpitz. Schließlich habe er einen Führerschein, nur eben keinen der Bundesrepublik Deutschland, die er nicht anerkennt. Stattdessen besitze er einen des "Königreichs Deutschland", dessen Souverän er sei. Die von ihm selbstgebauten Dokumente aber will die BRD nicht anerkennen.

Doch Fitzek ist mehr als ein einsamer Irrer. Der gelernte Koch schart eine treue Gefolgschaft um sich, die ihm sein eigenes Reich finanziert.

Eine Flagge auf dem Grundstück des "Reichsbürgers" aus Mittelfranken, der auf die Polizei schoss
Finn Rütten
Fragen & Antworten
Phänomen unter der Lupe

Was sind Reichsbürger und wie begründen sie ihre Thesen?

Peter Fitzek gründete 2012 sein eigenes Königreich

Fitzek wurde 1965 in Halle geboren. Nach einer Ausbildung zum Koch arbeitete er unter anderem als Karatelehrer, Videothekar und Besitzer eines Tattoo-Studios. Der Vater zweier Kinder lebt in Sachsen-Anhalt und versuchte 2008 Oberbürgermeister seines Wohnortes, ein Jahr später Bundestagsabgeordneter zu werden. Beide Male erhielt er nur 0,7 Prozent der Stimmen.

Doch Demokratie scheint ohnehin nicht so sein Ding zu sein: Im Jahr 2012 rief Fitzek mit sieben seiner Untertanen das "Königreich Deutschland" aus. Als "Staatsgebiet" fungiert ein altes Krankenhausgelände im sachsen-anhaltinischen Wittenberg – oder wie Fitzek zu sagen pflegt: "auf dem ehemaligen Gebiet der Bundesrepublik Deutschland". Da die neun Hektar Land eines Königreiches offenbar nicht angemessen sind, strebt Fitzek seit jeher nach Expansion. Um seinem Pseudostaat beizutreten, könnten interessierte Untertanen ihren Grundbesitz "stiften", sagte Fitzek einst "Spiegel TV". Sie behielten Nießbrauchrechte – also Nutzungs- oder Wohnrecht. Auch von rund "1,5 bis 1,7 Millionen Euro Kompensationseinlagen", mit denen "das Königreich arbeite", berichtete er den Journalisten damals stolz. Auch, wenn Fitzek auf eigene Fantasie-Währungen wie den "Engel" oder die "Neue Deutsche Mark" setzt: Euros von seiner Gefolgschaft nimmt er gern an.

Der selbsternannte Monarch hatte seinen Anhängern versprochen, dass sie selbst entscheiden dürfen, was mit dem Geld passiert und dann sie es jederzeit zurückhaben könnten. Die MDR-Sendung "Exakt" aber fand einen ehemaligen Großspender des Königreichs, den Fitzek um mehrere hunderttausend Euro betrogen haben soll. Die "Kooperationskasse" wich nach kurzer Zeit einer "Reichsbank", auch eine Versicherung rief Fitzek ins Leben. Weil er für seine Geschäfte nie Genehmigungen einholte, geschweige denn Steuern zahlte, häufte er Millionen-Schulden beim Staat an. Eingetrieben wurden diese schließlich mit Zwangsbeschlagnahmungen. Fitzeks Geschäfte wurden weitestgehend abgewickelt.

Seit Juni vergangenen Jahres sitzt Fitzek wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft und kann sein Königreich nur noch aus der Ferne dirigieren. Ein im Prozess vorgelegtes psychiatrisches Gutachten attestierte Fitzek manipulatives Verhalten und eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, hält ihn aber für voll schuldfähig.

Der 49-jährige Waffennarr und sogenannter "Reichsbürger" Wolfgang P.
Finn Rütten
Polizisten erschossen

Die wirre Verschwörungswelt des "Reichsbürgers" Wolfgang P.

Fitzek wollte Rathaus-Mitarbeiterin "festnehmen"

Doch nicht nur wegen steuerlicher Probleme geriet Fitzek mit dem Gesetz in Konflikt. Bereits 2010, als er bereits mit seinem Verein "NeuDeutschland" aktiv war und kostenpflichtige Seminare für seine Anhängerschaft gab, wollte er eine Kontopfändung nicht akzeptieren. Kurzerhand versuchte er, eine Mitarbeiterin des Rathaus Wittenberg "festzunehmen" und verletzte sie dabei am Arm. Bei der anschließenden Verurteilung wegen vorsätzlicher Körperverletzung im örtlichen Amtsgericht kam es dann zu tumultartigen Szenen: Die treue Gefolgschaft Fitzeks wollte ihrerseits, den Richter "festnehmen". Dieser mache sich strafbar und besitze keine Legitimation. Frei nach Fitzek: "Es gibt keinen deutschen Rechtsstaat, außer dem Königreich Deutschland."

Der gelernte Koch Peter Fitzek sitzt zu Prozessbeginn im Amtsgericht Dessau-Roßlau
Finn Rütten
Erkennt die Bundesrepublik nicht an

Der "König von Deutschland" muss ins Gefängnis

Bei einem Prozess wegen des illegalen Betreibens einer Krankenkasse (mit Einnahmen von über 300.000 Euro) sorgte Fitzek ebenfalls für einen Eklat. Zu Prozessbeginn sprach er dem Richter ab, überhaupt über ihn als Souverän richten zu können und verließ den Saal noch vor der Anklageverlesung. Erst als man ihn im Flur festnehmen wollte, wurde er kleinlaut und wollte doch wieder an der Verhandlung teilnehmen. Die Fotos wollte er seinen Untertanen wohl nicht zumuten. Später wurde er zu einer Geldstrafe von 4200 Euro verurteilt.

Sein ständiges Fahren ohne Führerschein ist in den zahlreichen TV-Beiträgen über ihn dokumentiert. Einmal fuhr er sogar selbst mit seiner Oberklasse-Limousine – samt selbst entworfener "Kennzeichen" – zur örtlichen Polizeiwache, um "eventuell eine Strafanzeige stellen zu lassen". Schließlich wolle er in einem Prozess Klarheit erlangen, ob sein Staat von der Bundesrepublik als solcher anerkannt werde.

Fitzek meint, Krebs heilen zu können

Fitzek geht es um die totale Selbstinszenierung. Er will vor seinen Anhängern Stärke demonstrieren, selbst und besonders im Auge der Niederlage. Wenn er Schlappen vor Gericht einfährt, protz er damit, die Strafe nicht bezahlen zu wollen. Beschlagnahmt der Staat seine Sachgüter, droht er, nur " noch krasser" zurückzukommen. Immer mit der Botschaft, ihn könne man nicht unterkriegen – und das "Königreich Deutschland" schon gar nicht.

Rechtsextremen Parteien und Organisationen wie NPD, "Der dritte Weg" (im Bild) und "Reichsbürgern"
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Eine gefährliche Gruppierung?

Warum man die "Reichsbürger" nicht einfach verbieten kann

Gerne auch lässt sich der vermeintliche Monarch dabei filmen, wie er Fantasie-Siegel auf Papiere setzt, um davon zu schwadronieren, wie diese eines Tages in Museen ausliegen werden. Die Flagge seines Königreiches ist eine umgedrehte Deutschland-Flagge, die man auch aus Kreisen der sogenannten Reichsbürger kennt. Diese Bewegung sieht Deutschland weiterhin besetzt und wähnt es in den Reichsgrenzen von 1937. Fitzek übernimmt diese Argumentation teilweise und leitet daraus die vermeintliche Legitimität seines Königreiches ab. Allerdings ist er kein klassischer Reichsbürger, sondern gehört zu der Gruppe, die der Verfassungsschutz Selbstverwalter nennt. Seine Ideologie ist weniger rechtsextrem, sie fußt eher im Bereich der Esotherik.

Das ganze Ausmaß seines verqueren Selbstbildes zeigen seine Aussagen, er könne Krankheiten heilen. "Im Endstadion an Krebs erkrankte Menschen" seien zu ihm gekommen und er habe sie erfolgreich therapiert. Dabei vertritt er den in der esoterischen Wunderheilerszene verbreiteten Ansatz, nicht die Krankheit selbst, sondern die Ursache dafür zu bekämpfen – ohne sein Konzept näher zu erläutern.

Ob so viel geballter Verwirrtheit mag man nun vielleicht schmunzeln. Fitzek aber meint das alles durchaus ernst. Oder um in den Worten seiner Majestät zu bleiben: "Ich mache hier ja keinen Spaß. Ich mache einen Staat."
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"Das ist alles legal, sonst säße ich schon längst im Knast!" Peter Fitzek, rechtskräftig verurteilt und eingeknastet.
 
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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1403 am: 15. März 2017, 04:33:46 »
Die Presseschau:


« Letzte Änderung: 15. März 2017, 08:56:07 von Das Chaos »
 
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Offline hotztheplotz

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1404 am: 15. März 2017, 04:55:12 »
Fitzek rast von Rekord zu Rekord...
14.30 Uhr werden wir es wissen. Reichsbürgerrekordstrafe?
 
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Offline Hesekiel

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1405 am: 15. März 2017, 07:57:29 »
Na wenn er da mal nicht dem Gutachter mit seiner Narzissmusdiagnose so richtig recht gibt...
 

Offline Aloysius

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1406 am: 15. März 2017, 08:05:28 »
Peter setzt sich schon einmal mit der Realität auseinander. Das ist doch schon mal ein Fortschritt.

Zitat
Der König vermisst Goethe
Peter Fitzek ist um Gefängnis-Lektüre besorgt

Halle (Saale) -
Ein kluger Mann denkt heute schon an morgen. Und so wünscht sich Peter Fitzek, selbst ernannter König von „Neu-Deutschland“, sicherheitshalber eine bessere Ausstattung von Bibliotheken in Haftanstalten.[/b]

Das Landgericht in Halle will am Mittwoch gegen ihn das Urteil in einem Untreue-Prozess fällen. Am Dienstag hatte der Angeklagte das letzte Wort. „Ich vermisse Bücher von Schiller, Kant und Goethe“, sagte dabei der gelernte Koch aus Wittenberg, der an der Spitze eines Fantasiestaates steht und seit Monaten in Untersuchungshaft ist. Und habe er nur ein Buch von Thilo Sarrazin bekommen können. Aber das habe ihm nicht genügt. –

...

Quelle: http://www.mz-web.de/26196328 ©2017
 

Offline kairo

Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1407 am: 15. März 2017, 08:30:00 »
Zum Lob des eingeschränkten Souveräns sei gesagt, dass er gestern mit seinem Schlusswort fertig geworden ist. So viel weise Selbstbeschränkung zeigte er bisher nicht oft. In Hof hat er länger geredet.
 
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Offline kairo

Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1408 am: 15. März 2017, 08:33:31 »
Peter setzt sich schon einmal mit der Realität auseinander. Das ist doch schon mal ein Fortschritt.

Zitat
„Ich vermisse Bücher von Schiller, Kant und Goethe“, sagte dabei der gelernte Koch aus Wittenberg, der an der Spitze eines Fantasiestaates steht und seit Monaten in Untersuchungshaft ist.
...

Da verwechselt er wohl was. Die "Kritik der reinen Vernunft" und die "Kritik der praktischen Vernunft" lehnen beide keineswegs die Vernunft ab, wie er wohl glaubt. Auch hat Schiller niemals ein Drama namens "Die Veruntreuer" geschrieben, sondern "Die Räuber".
 
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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #1409 am: 15. März 2017, 10:30:42 »
Zum Lob des eingeschränkten Souveräns sei gesagt, dass er gestern mit seinem Schlusswort fertig geworden ist. So viel weise Selbstbeschränkung zeigte er bisher nicht oft. In Hof hat er länger geredet.
For the records:
Der durchschnittlich intelligente "König", der mit "gefährlichen Halbwissen" gesegnet ist, besitzt zumindest zwei Alleinstellungsmerkmale: Das längste Schlusswort in einem Prozess in Sachsen-Anhalt mit >4h und das bisher längste Schlusswort in Bayern (6h). Bleiben noch 12 Bundesländer, dann kann diese durchschnittliche Person (SCNR) sich in Guinness-Buch eintragen lassen  :salut:
Angst und Unmöglichkeit sind aus meinem Wortschatz gestrichen
 
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