Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle

[Pantotheus]

War eigentlich außer der Staatsflotte noch jemand aus der ersten KRD-von-und-zu-Reihe vor Ort oder nur unbekannte Mitläufer?

Na, der "arme" Martin darf doch nicht rein, weil er keinen BRiD-Personalausweis mehr hat ...

[dtx]

Nochmal, ich habe wirklich allen Grund eher in Freiburg und dem dortigen MPI zu suchen, ...

https://www.mpg.de/institute_karte

https://www.mpg.de/151885/strafrecht

Spoiler

Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg vereint Strafrecht und Kriminologie in einem interdisziplinären Ansatz. Es geht um Fortschritte in der Theorie des Strafrechts und der strafrechtlichen Sozialkontrolle. So forscht die strafrechtliche Abteilung zur Strafrechtstheorie und analysiert Themen vor allem auf der Grundlage von normativen Untersuchungsansätzen der Strafrechtsvergleichung. Die kriminologische Abteilung arbeitet zu empirischen und theoretischen Ansätzen, die die Ursachen und Formen von Kriminalität erklären und die Möglichkeiten sozialer Kontrolle aufzeigen. Gemeinsame Fragestellungen sind vor allem Risiko, Gefährlichkeit und Prävention, Globalisierung, Internationalisierung und Vernetzung sowie Informationsgesellschaft und Informationstechnologie.

[close]

Das MPIL hätte aber vermutlich einem Peter Fitzek auch nur trocken mitgeteilt, dass er sich gehörig auf dem Holzweg befindet.

Das denke ich von den Freiburgern auch. Zumal ich mir wirklich nicht vorstellen kann, weshalb sich Fitzek, bei dem doch immer alles korrekt ablief, sich schon vorweg an Strafrechtler gewandt haben sollte.

[BlueOcean]

Fitzek hat von einem "MPI für internationales Recht" gesprochen und da er da über Völkerrecht gesprochen haben will, vermute ich eher das in Heidelberg. Bei der maßlosen aber kurzen Einlassung tippe ich bei ihm auf schlichtes "name dropping". Er will sich damit wichtig machen. Vermutlich hat er nur jemand getroffen, der mal bei dem MPI war. Aus dem Gespräch macht Fitzek ohne jede Scham eine umfassende Zusammenarbeit mit dem MPI. Wer kann ihm schon auf die Schnelle das Gegenteil beweisen?

Typisches Anzeichen hierfür ist die Kürze der Anmerkung. Wenn er wirklich mal umfassender mit dem MPI zu tun gehabt hätte, würde er daraus mindestens eine Suada von nicht weniger als 15 Minuten machen.

[Oberstes_souterrain]

@BlueOcean

Vielen Vielen  Dank&Karma!

Den Schumann will er wirklich in die Pfanne hauen, das merkt man an der Stelle mit den Einlassungen dazu. Tja, wass soll man sagen, Hochmut kommt vor dem Fall, Mitleid hab ich keins mit dem.

Genial die Beschriebung der Reaktion der Richterbank als unser Jura-Genie von den Geldflüssen zu reden anfängt. Ein unglaublicher Unrechtsstaat^TM, wo man einen designierten Untreuen  noch davor warnt, sich noch tiefer in die ♥♥♥ zu reiten und zwar seitens der Richter, die ihn sonst härter bestrafen müssten:dance:

Zuckerbrot ist das ganze Statement des Beräumten:

Man gutachtet ihn als Narzissten und er entgegent sinngemäß und auf einen Satz kondensiert:

"Nein nein, im Gegenteil: Seit ich Perfekt bin, ist auch meine Bescheidenheit optimal"

 

Ich verreck im Schatten 

[BlueOcean]

War eigentlich außer der Staatsflotte noch jemand aus der ersten KRD-von-und-zu-Reihe vor Ort oder nur unbekannte Mitläufer?

Marco Ginzel saß auf der Pressebank (wenn es kein Doppelgänger mit Hipster-Bart war). Sonst hatte ich die Pudel eher im Rücken als im Blick. Aber die zweite Garnitur schien recht vollzählig: Ute (von der aktuellen Kamera), Sandro Schrepfer, Martin Harder, Udo Salomon, Christian Kurzer, Matthias Blaul (wenn der seinen Hipster-Bart gekürzt hat), Etienne Koenen (unsicher), das angegraute Groupie, das schon in Dessau aufgefallen war, sowie ein paar weitere Gesicher, die manchmal auf Bildern des KRD zu sehen sind. Auffälliger war nur ein junger Glatzkopf, der mit der sonst leicht abseits wirkenden Staatsflotte scherzte und den ich nicht einordnen konnte.

[Staatstragender]

Prozessbericht - Wörterflut

Fitzek fabuliert weiter und beschreibt wie er sich lange um eine Bankgarantie für die Übernahme von etwaigen Großschadensfällen in seiner Krankenkasse bemüht habe. Das sei aber abgelehnt und ihm verweigert worden. "Nur deswegen hätte es die Verflechtungen zwischen der Gesundheitskasse und der Kooperationskasse gegeben, weil wenn Geld gefehlt habe..."
Bei Fitzeks letztem Satz ist die Richterriege plötzlich kollektiv zusammen gezuckt. Fitzek stutzt und stockt.
RM: "Herr Fitzek. Bevor sie jetzt weiter reden, sollten sie überlegen, ob sie das nicht besser mit ihrem Anwalt beraten."
PF: "Ich wollte erklären warum die Geldflüsse zwischen..."
Die zweite Richterin ergreift energisch das Wort: "Herr Fitzek! Sie sind dabei sich um Kopf und Kragen zu reden. Ich kann Ihnen nur dringend raten sich mit ihrem Anwalt zu besprechen."
Fitzek bespricht sich mit Rechtsanwalt Kaufmann und setzt erneut an.
Aber schon nach einem halben Satz bremst nun der Anwalt ihn.
PF: "Na gut. Dann lasse ich das weg."[/i]

Auch von meiner Seite herzlichen Dank! Warum haben die Richterinnen Fitzek in seinem Geständnis zu den Geldflüssen zwischen seinen königlichen Konstrukten gestoppt? Mussten die das? Er muss sich nicht belasten aber er darf doch, wenn er unbedingt will.

[Neuschwabenland]

@BlueOcean:

Auch von meiner Seite tausend Dank für Deinen hervorragenden Prozessbericht!

[dtx]

Aha:
...Geld auch für kostenpflichtige Abmahnungen...

Ob es nur Abmahnungen oder doch Urteile waren ...

...wenn mal Geld fehlte...

In dem Moment ging es um die durchaus berechtigte Frage, wie die "NDGK" hätte aus ihrem viel zu kurzen Hemd längerfristige Krankenhausaufentalte und teure Operationen zahlen sollen. Fitzek war ja drauf und dran lauthals zu erklären, daß in so einem Fall - wegen der von den pöhsen Banken zur Recht verweigerten Rückdeckung - die Anleger mit ihren Einlagen in Haftung genommen worden wären. Es war m. E. eigentlich nicht Sache der Richter, sondern des Verteidigers, ihm dabei vors Schienbein zu treten ( @Staatstragender : eher weniger fähige und engagierte Anwälte sind durchaus kein Anlaß zur Freude für einen Richter)

In der Beziehung wäre es interessant zu wissen, ob die Kasse überhaupt jemals in Anspruch genommen wurde, ob sie in diesen Fällen die Rechnungen der Leistungsträger beglichen hat und wenn ja, ob die eigenen Mittel dafür gereicht haben. Bislang hieß es ja immer, die NDGK wäre ein Instrument zur Finanzierung des KRD gewesen. Fitzek hatte also die Veruntreuung der Anlegergelder schon von vornherein billigend in Kauf genommen. Mit so ein paar Hanseln heutzutage eine Krankenkasse zu gründen, kann man nur als erweiterten finanziellen Suizid bezeichnen.

@Oberstes_souterrain
Mit Schumann muß man kein Mitleid haben. Für einen Anwalt ist es eigentlich eine Binse, nur ausfüllbare Mandate anzunehmen, die bei unlösbaren Problemen niederzulegen und sich vor Haftungsrisiken zu schützen. Denn da kennt man auch sonst kein Pardon. Wenn er zuviel Schadensfälle provoziert, kündigt ihm seine  Vermögensschadenshaftpflicht die Freundschaft und dann ist die Zulassung weg. Darüber, daß Fitzeks Glaubwürdigkeit vom Gericht richtig eingeschätzt werden wird, mache ich mir dagegen keine Sorgen.

[Don]

@BlueOcean :

Danke! Großartiger Bericht.

Er würde mit dem Gericht jetzt gern aushandeln, wie sein Staat zu gestalten sei aber auch das würde er sich für den Schlussvortrag aufheben

Ganz, ganz grandios. Fitzelchen würde gerne mit einem Provinzgericht darüber verhandeln, wie er am besten einen Staat im Staate gestalten kann. Alles klar. 
Vermutlich wäre das der Moment, an dem ich als Prozessbeobachter einen Lachkrampf kriegen würde. 

[dtx]

Warum erinnert mich Fitzeks Gesang nur an Homer?

[Autsch !]

In der Beziehung wäre es interessant zu wissen, ob die Kasse überhaupt jemals in Anspruch genommen wurde, ob sie in diesen Fällen die Rechnungen der Leistungsträger beglichen hat und wenn ja, ob die eigenen Mittel dafür gereicht haben. Bislang hieß es ja immer, die NDGK wäre ein Instrument zur Finanzierung des KRD gewesen. Fitzek hatte also die Veruntreuung der Anlegergelder schon von vornherein billigend in Kauf genommen. Mit so ein paar Hanseln heutzutage eine Krankenkasse zu gründen, kann man nur als erweiterten finanziellen Suizid bezeichnen.

André, KRD-Versicheruns- und Callcenterexperte:

Im Schnitt wurde bei der NDGK zwischen 16-19% der Einnahmen wieder ausgeschüttet als Leistung. Ich würde es mit 20% rechnen. Eventuell auch gleich mit 25% für einen "schlechten" Fall.

Siehe auch:
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=693.0
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=701.0

Die Schaffer neuer Strukturen bei der Arbeit:

[BlueOcean]

Nach allem Vernehmen hat Fitzeks Gesundheitskasse durchaus zuverlässig gezahlt, was aber auch kein Wunder ist, wenn das von Fitzek immer wieder genannte Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben auch nur halbwegs stimmt. Und so unrealistisch ist das nicht. Eine "Krankenversicherung" mit handverlesenen Mitgliedern wird über kurze Zeiträume immer hohe Erträge erwirtschaften wenn kein sogenannter Großschadensfall eintritt. Denn es ist eben keine Krankenversicherung, sondern eine reine Gutwetter-Veranstaltung, die genau dann nicht zahlen kann wenn es wirklich darauf ankommt.

Bei komplizierten Unfällen oder Erkrankungen können die Behandlungskosten schnell in die Hunderttausende gehen. Und bei chronischen Erkrankungen oder Unfallfolgen können für das gesamte restliche Leben monatlich Kosten in Höhe von vielen Tausend Euro entstehen. Hohe und sehr hohe Kosten entstehen oft auch erst in den letzten Lebensjahren, was ebenfalls nur durch die Beiträge aller abgedeckt werden kann. Zur Abdeckung all dieser Lebensrisiken zahlen wir höhere KV-Beträge als Fitzeks Spaß-KV fordert.

Fitzek muss übrigens klar gewesen sein, dass allein ein solcher Fall ausgereicht hätte, um seine Kasse sofort zu sprengen. Sonst hätte er wohl kaum nach einer "Bankgarantie für Großschadensfälle" gesucht. Nur hätte eine wirklich verlässliche Abdeckung zu so hohen Kosten geführt, dass seine Milchmädchenrechnungen vorn und hinten explodiert wären. Da hätte er dann wirklich mit anderen Krankenkassen konkurrieren müssen und hätte nicht mehr 80% der Einnahmen für seinen Hofstaat und seine anderen Projekte verschwenden können. Eine richtige Krankenversicherung ist eben etwas ganz anderes als Fitzeks Kinderpost.

[hotztheplotz]

Mir ist aufgefallen, dass auf der Terminliste des KRD sämtliche Prozesstermine gestrichen wurden.
Absicht oder Irrtum?
Es kommen doch nur noch die Schlussplädoyes und das Urteil. Soll das etwa niemand hören?

[Leela Sunkiller]

Und immer noch kein Wort über das vernichtende Gutachten. Das sitzt wohl ziemlich tief.

[Pirx]

Prozessbericht - Des Widerspenstigen Widerrede

Fitzek beginnt dann damit, dass die fehlerhaften Einschätzungen des Gutachters daran liegen könnten, dass die Rechtsanwälte ihm geraten hätten sich zurück zu halten und deswegen könne er hier nicht ganz echt sein. Und natürlich hätte er Empfindungen wie Angst, weil das System ihn schließlich mit Buße, Rache und Strafe bedrohe.

Häh?! Angst? "natürlich"? Ach!
Ich zitiere mal aus dem Werbetext für eine "Audioaufzeichnung von über 9,5 Stunden" von einem "Seminar" Fitzeks:

http://krd-blog.de/online-seminar-wege-zur-inneren-und-aeusseren-freiheit/
(...)
Viele Menschen werden durch ihre Ängste, Begehrlichkeiten und einengenden Überzeugungen gesteuert.
(...)
Erreichen wir Freiheit von diesen Ängsten und Begrenzungen, wandelt sich unsere Welt. Freiheit von Krankheit, Angst, Armut usw. ist möglich und nur ein Anfang.
(...)
Erst der angstfreie Mensch kann sich einfärbungsfrei mit dem Höchsten verbinden.
(...)
Ziele des Seminars:
– Angstfreiheit
– Persönlichkeitsentwicklung
– Sichere Wege für den schrittweisen Ausstieg aus der BRD
– Verbesserung der Lebensqualität
(...)
Das Seminar hat 370 €/E-Mark/Engel gekostet.
(...)
Seminar vom 29.03.2014
Referent: Peter I.

Also, ein Hosenscheiszer referierte für Reichsmark, E-Mark, Engel gutes Geld großkotzig über Angstfreiheit. Und jetzt hat er plötzlich "natürlich Empfindungen wie Angst". Ach, wie erbärmlich der oberste Zwerg doch ist.