Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 154490 mal)

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Offline Sandmännchen

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #915 am: 26. März 2019, 10:17:03 »
Parachutes?

BRACE! BRACE! BRACE!
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

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Offline Schattendiplomat

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Re: Brrrrrr-exit ... follow the money.
« Antwort #916 am: 26. März 2019, 10:23:18 »
(...)
Und welch ekelerregende Rolle das von mir so leidenschaftlich verachtete Facebook dabei gespielt hat.
(...)

Nun sind wir hier mal ehrlich, auch die Gegenseite hätte Facebook nutzen können, ich werfe Niemandem vor ein effektives Werkzeug für sich zu nutzen! Das ist mMn* dumme Augenwischerei.
Ich werfe eher den Brexit-Gegner vor die Volksabstimmung nicht ernst genug genommen zu haben um sich auch entsprechender Mittel zu bedienen.
Denn auch ohne Facebook hätten die Brexit-Befürworter vermutlich gewonnen, dann hätte man die entsprechende Energie und Gelder eben in andere Werbemittel gesteckt und die Brexit-Gegner hätten das ebenso nicht ernst genommen.
Selbes Ergebnis nur ein leicht abgewandelter Weg was die Details angeht!

Was man den Brexit-Beführwortern vorwerfen kann ist, dass sie mMn* ihre Wähler knallhart belogen haben, aber ihnen den Weg vorzuwerfen auf dem sie das getan zu haben ist im besten Fall nur naiv.
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Jean Dark

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Re: Brrrrrr-exit ... follow the money.
« Antwort #917 am: 26. März 2019, 10:27:37 »
(...)
Und welch ekelerregende Rolle das von mir so leidenschaftlich verachtete Facebook dabei gespielt hat.
(...)

Nun sind wir hier mal ehrlich, auch die Gegenseite hätte Facebook nutzen können, ich werfe Niemandem vor ein effektives Werkzeug für sich zu nutzen! Das ist mMn* dumme Augenwischerei.
(...)

Nun gibt es aber einen grandiosen Unterschied, ob man Facebook legal und legitim als Werbeträger einsetzt.
Oder ob man Propaganda und klare Lügen intransparent und mit einem illegalen Budget auf 80 Mio von Facebook widerrechtlich bereitgestellten Nutzerdaten targeted.

Das "dumme Augenwischerei" nehme ich deshalb persönlich.




« Letzte Änderung: 26. März 2019, 10:49:54 von Jean Dark »
 
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Re: Brrrrrr-exit ... follow the money.
« Antwort #918 am: 26. März 2019, 10:49:49 »
(...)
Oder ob man Propaganda und klare Lügen intransparent und mit einem illegalen Budget auf 80 Mio bei Facebook geklauten Nutzerdaten targeted.
(...)

Du führst hier schön auf warum Facebook hier nicht der Schuldige sein kann, solche Aktionen gehen ja nicht von Facebook aus und als Werbeträger bin ich nicht verpflichtet bei jedem Kunde zu prüfen woher seine Daten bzw. seine Gelder kommen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Verfehlungen immer dem Urheber vorzuwerfen sind und halte daher Alles darüber hinaus für Augenwischerei.

Wenn man so etwas jemandem vorwerfen möchte, dann bitte demjenigen der die 80 Millionen illegal (wie immer das hier definiert sein mag) gesammelt, verwalltet oder entsprechend zur Verfügung gestellt hat.
Aber das hat rein gar Nichts damit zu tun welche legal agierenden Dienstleister mit diesem Geld beauftragt worden sind. Denn die Gegenseite hätte dasselbe eben auf "sauberem" Wege tun können! Die Fragestellung ob dasselbe von Jedem auf "sauberem" Weg machbar ist stellt dabei einen guten Indikator dar um zu sehen wo der "Schuldige" zu suchen ist.

In diesem Fall ist das mit "Ja" zu beantworten, daher kann man das mMn* Facebook absolut nicht vorwerfen. Ohne Facebook wären die Gelder eben für Werbeveranstaltungen, TV-Spots, Radio-Spot und andere Werbemittel ausgegeben worden.
@Jean Dark würdest du in diesem Fall den betreffenden Sendern oder Herstellern von Kugelschreibern (auch anderen Artikeln sind denkbar) die als Werbemedium genutzt werden auch vorwerfen sie würden eine "ekelerregende Rolle" spielen?

Nachtrag: Viele der ausgesprochenen Facebook-Gegner nutzen gerne Alles und Jedes wo jemand Facebook für sich nutzt der vielleicht nicht ganz lupenrein ist um Facebook diesen Kunden vorzuwerfen - das ist mMn* aber grober Unfug der weit am Ziel vorbei schießt.
Wenn dann muss man explizit und umfassenden gegen die Methoden Facebooks vorgehen und zwar unabhängig davon von wer hier Kunde ist. Denn unter den Facebook-Kunden finden sich vermutlich mehr Gruppen welche einen positiven Wandel bezwecken wollen und deren Gelder sowie Daten sauber sind.
Mit einem Vorwurf wie dem obigen werden auch diese in den Dreck gezogen.
« Letzte Änderung: 26. März 2019, 10:56:12 von Schattendiplomat »
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Jean Dark

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Re: Brrrrrr-exit ... follow the money.
« Antwort #919 am: 26. März 2019, 10:53:04 »
(...)
Oder ob man Propaganda und klare Lügen intransparent und mit einem illegalen Budget auf 80 Mio bei Facebook geklauten Nutzerdaten targeted.
(...)

Du führst hier schön auf warum Facebook hier nicht der Schuldige sein kann, solche Aktionen gehen ja nicht von Facebook aus und als Werbeträger bin ich nicht verpflichtet bei jedem Kunde zu prüfen woher seine Daten bzw. seine Gelder kommen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Verfehlungen immer dem Urheber vorzuwerfen sind und halte daher Alles darüber hinaus für Augenwischerei.

Wenn man so etwas jemandem vorwerfen möchte, dann bitte demjenigen der die 80 Millionen illegal (wie immer das hier definiert sein mag) gesammelt, verwalltet oder entsprechend zur Verfügung gestellt hat.
Aber das hat rein gar Nichts damit zu tun welche legal agierenden Dienstleister mit diesem Geld beauftragt worden sind. Denn die Gegenseite hätte dasselbe eben auf "sauberem" Wege tun können! Die Fragestellung ob dasselbe von Jedem auf "sauberem" Weg machbar ist stellt dabei einen guten Indikator dar um zu sehen wo der "Schuldige" zu suchen ist.

In diesem Fall ist das mit "Ja" zu beantworten, daher kann man das mMn* Facebook absolut nicht vorwerfen. Ohne Facebook wären die Gelder eben für Werbeveranstaltungen, TV-Spots, Radio-Spot und andere Werbemittel ausgegeben worden.
@Jean Dark würdest du in diesem Fall den betreffenden Sendern oder Herstellern von Kugelschreibern (auch anderen Artikeln sind denkbar) die als Werbemedium genutzt werden auch vorwerfen sie würden eine "ekelerregende Rolle" spielen?

Die 80 Mio Nutzerkonten hat Facebook widerrechtlich bereitgestellt.

Und nochmal der Link zu all den weiteren Skandalen und Gesetzesverstössen von Facebook:
https://netzpolitik.org/2018/die-ultimative-liste-so-viele-datenskandale-gab-es-2018-bei-facebook/

Und nochmal das Zitat des Untersuchungsausschusses der britischen Parlaments über Facebook: "digital gangsters".

Würde sich Facebook an Recht und Gesetz halten, würden wir hier nicht eine Sekunde diskutieren und wären einer Meinung.
Aber genau das tut Facebook nicht.

Aus Deiner Sicht scheint es jedoch zu genügen, dass Facebook nützlich ist. Warum dann an Regeln halten?

Tante Edith ergänzt:
"The U.S. government and Facebook are negotiating a record, multibillion-dollar fine for the company’s privacy lapses"
https://www.washingtonpost.com/technology/2019/02/14/us-government-facebook-are-negotiating-record-multi-billion-dollar-fine-companys-privacy-lapses/?utm_term=.fce48b1f49b9
« Letzte Änderung: 26. März 2019, 11:04:10 von Jean Dark »
 

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #920 am: 26. März 2019, 11:05:18 »
Wenn sie die Daten nicht von Facebook bekommen hätten, dann von einem anderen Dienstleister der solche Daten zur Verfügung stellt. Davon gibt es einige Agenturen welche einem solche Daten beschaffen können - das ist nun wirklich weder das große Geheimnis noch etwas Ungewöhnliches.

Jedesmal wenn man sich an einem Gewinnspiel beteiligt, irgendeine "kostenlose" Dienstleistung nutzt oder an einem Bonusprogramm mitmacht (das ist nur eine Auswahl), dann wandern die Daten in irgendeinen Datenpool eines Datensammlers.
Früher lief das mehr analog und heute läuft es eben digital. So oder so es gibt eine Kundschaft für diese Daten und das sind nicht nur die "Bösen", daher gibt es auch jemand der diesen Markt bedient. Facebook ist nur einer von vielen Dienstleistern dieser Art und noch nichtmal einer der Besten.

Frage dich einfach ob dein Aufschrei eben so groß wäre, wenn die Daten von irgendeiner Marketingagentur gekommen wären. Dann aber muss man so fair sein und dieses Geschäftsmodell im Allgemeinen zu hinterfragen.
Aber das tut keiner der hier benannten Artikel, die ich Alle schon kenne und für sagen wir mal im besten Fall einseitig recherchiert halte.
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Offline Rabenaas

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #921 am: 26. März 2019, 11:06:46 »
Wenn sie die Daten nicht von Facebook bekommen hätten, dann von einem anderen Dienstleister der solche Daten zur Verfügung stellt.

Wenn ich es nicht mache, wird es wer anders tun?
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 

Jean Dark

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #922 am: 26. März 2019, 11:08:17 »
Ich mache einfach einen Unterschied, ob die Werbenden auf einem legalen oder auf einem illegalen Weg an die Daten gekommen sind.
Bei Facebook war der Weg illegal. So wurde es in UK bereits festgestellt. So verhandelt die US-Behörde FTC gerade die im vorherigen Post genannte "Billion-$ fine" für Facebook.

Tante Edith möchte noch folgendes ergänzen:
"Naiv", "dumme Augenwischerei", "einseitig recherchiert" als Aussage bei (genannten) Quellen wie Washington Post oder FTC ... das ist eine Tonalität, die ich grenzwertig finde.
« Letzte Änderung: 26. März 2019, 11:15:59 von Jean Dark »
 

Offline mork77

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #923 am: 26. März 2019, 11:16:26 »
Zitat
Ich verstehe nicht, warum das notwendig sein soll. Wir wollen doch aus der EU austreten.

Die Mehrheit im britischen Unterhaus will das eben NICHT! Wollten die nie!

Hätte man das Referendum im Unterhaus durchgeführt, wäre niemals eine Mehrheit für einen Brexit zustandegekommen.

Der Eiertanz derzeit kommt daher, dass keiner sich traut, dass offen zu sagen.

Die ca. 1 Million Demonstranten scheinen wohl doch etwas Eindruck hinterlassen zu haben.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #924 am: 26. März 2019, 11:18:24 »
(...)
Wenn ich es nicht mache, wird es wer anders tun?

Das ist so richtig! aber die eigentlich Aussage ist eine andere, wir müssen uns mehr die Frage nach Ursache oder Symptom stellen. Dieses ganze Geschimpfe und Geschrei gegen Facebook ist eine reine Bekämpfung der Symptome.
Wenn dann muss man sich die Frage stellen wie man nicht Facebook sondern das Sammeln solcher Daten bekämpfen kann, denn wie gesagt Anbieter solcher Daten gibt es genügend.

Würde man FB loswerden was dieses Thema betrifft, dann würde das nur dafür sorgen, dass jemand anderer dessen Platz einnimmt. Im dümmsten Fall ist das noch jemand dessen Methoden verwerflicher sind. Im besten Fall hätte man nur Nichts gewonnen.

Aber auch muss man sich fragen ob ein "Datenschutz" dessen Grundgedanke aus den 80er-Jahren stammt überhaupt noch zielführend zu Zeiten des Internets ist!
Hemmt er nicht sogar unsere Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich gegenüber Ländern welche bereit sind sich dem "Zeitgeist" anzupassen? Aber spätestens hier sind wir im Offtopic angekommen.
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Jean Dark

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #925 am: 26. März 2019, 11:38:57 »
Aber auch muss man sich fragen ob ein "Datenschutz" dessen Grundgedanke aus den 80er-Jahren stammt überhaupt noch zielführend zu Zeiten des Internets ist!
Hemmt er nicht sogar unsere Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich gegenüber Ländern welche bereit sind sich dem "Zeitgeist" anzupassen? Aber spätestens hier sind wir im Offtopic angekommen.

Nicht nur im Offtopic, sondern auch bei den Menschenrechten:

Off-Topic:
Bereits die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, verkündet am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen, maß der Privatsphäre der Menschen Bedeutung zu. In Art. 12 der Menschenrechtserklärung heißt es:

 „Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr […] ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen.“

Obgleich die Erklärung rechtlich nicht verbindlich war und ist und die in ihr statuierten Rechte ausschließlich deklaratorischer Art sind, kann sie doch zu den Vorläufern oder gar Grundpfeilern des supranationalen Datenschutzrechts gezählt werden.

Im September 2005 forderte die 27. Internationale Konferenz der Beauftragten für den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre die Vereinten Nationen auf, die Rechte auf Privatsphäre („privacy“) und auf Datenschutz als Menschenrechte inhaltlich weiter auszugestalten.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datenschutzrecht#Vereinte_Nationen
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #926 am: 26. März 2019, 11:40:37 »
@Jean Dark und @Schattendiplomat

Ich glaube wir haben verstanden das ihr was FB betrifft gänzlich gegenseitige Meinungen habt, was völlig okay ist.
Wir haben ja schon ein FB-Diskussionstrang, wäre die Diskussion da nicht besser aufgehoben?

Just my 0,02$
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
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Offline BlueOcean

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #927 am: 26. März 2019, 11:56:23 »
Also, Moment einmal. Es ist völlig falsch so zu tun, also ob die Brexit-Gegner doch einfach selbst eine massive politische Beeinflussung hätten kaufen können, so wie die Befürworter es getan haben.

Denn die hierfür maßgeblichen Firmen waren "Cambridge Analytica" und "Aggregate IQ". Firmen, deren Zweck die regel- und rücksichtslose digitale Massen-Manipulation ist. Dass Facebook solchen Akteuren dann noch den Zugriff auf interne Daten ihrer Kunden gewährt ist ein eigener Skandal, der verfolgt wird.

Nur hätten die Gegner bei den Firmen nichts kaufen können. Denn sie gehören dem stramm radikalen Milliardär Robert Mercer und standen damals unter der Fuchtel von Steve Bannon. Auch nur annähernd vergleichbare Firmen mit einer politisch anderen Ausrichtung sind mir aber gänzlich unbekannt.
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Offline Sandmännchen

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #928 am: 26. März 2019, 12:53:33 »
Wenn sich eine Seite dem rationalen Weg verschrieben hat, macht sie sich recht schnell unglaubwürdig, sobald sie die öffentliche Meinung mit unlauteren oder auch nur verdächtigen Mitteln beeinflusst. Man muss sich nur mal ansehen, mit welcher Freude sich die Klimaleugner noch heute auf die Übertreibungen von Gore stürzen.

Und das macht es der Wahrheit generell schwer.

Verdeckte Manipulationen gehören verboten und unter Strafe gestellt.
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Offline Pantotheus

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #929 am: 26. März 2019, 16:19:05 »
Heute fand ich diese Meldung zum aktuellen Stand der Brexit-Debatte:
Zitat
KEYSTONE/EPA UK PARLIAMENT/JESSICA TAYLOR / UK PARLIAMENT / HANDOUT
(sda-ats)

Das britische Parlament hat der Regierung die Kontrolle über den Brexit-Prozess abgerungen. Es wird gegen den Willen der Regierung an diesem Mittwoch über Alternativen zum Brexit-Abkommen abstimmen.
Ein entsprechender Antrag wurde am späten Montagabend mit einer Mehrheit von 329 zu 302 Stimmen im Unterhaus angenommen. Am Mittwoch soll über Alternativen zu Mays ausgehandelten, aber bereits zwei Mal vom Unterhaus abgelehnten EU-Austrittsvertrag abgestimmt werden. Damit ist weiter völlig offen, wann, wie oder gar ob es überhaupt zum Brexit kommt.
Die Abstimmung zeigte, wie sehr May selbst in den eigenen Reihen an Autorität eingebüsst hat. So erklärten drei Staatssekretäre aus Protest gegen die Haltung de Regierung ihren Rücktritt. May hat erklärt, dass es sich am Mittwoch lediglich um Probeabstimmungen handle, an deren Ergebnis sie nicht gebunden sei. Nichtsdestotrotz würden die Abstimmungen erhebliches politisches Gewicht haben und den Druck auf die Premierministerin erhöhen.
Theresa May hatte zuvor eingestanden, dass sich noch immer keine Mehrheit für ihr Brexit-Abkommen abzeichnet. Daher wolle sie vorerst nicht erneut über das Vertragspaket zum EU-Austritt abstimmen lassen, sagte sie am Nachmittag vor dem Unterhaus.

May will drittes Votum über Abkommen
Die automatische Folge einer Ablehnung ihres Deals sei immer noch ein Austritt ohne Abkommen. Zugleich beschwichtigte sie aber: "Ein No Deal wird nicht passieren, solange das Unterhaus dem nicht zustimmt." Es dürfe aber auch keine Abkehr vom Brexit geben, sagte May. Sie warnte zudem vor einem "langsamen" EU-Austritt mit einer Verlängerung der Frist über den 22. Mai hinaus, womit eine Teilnahme an der Europawahl notwendig wäre, die vom 23. bis 26. Mai stattfindet.
Spekulationen über Mays Zukunft kochten zuletzt wiederholt hoch. Die Zeitung "The Sun" berichtete in der Nacht zum Dienstag, May habe führenden Euroskeptikern aus ihrer Partei am Sonntag in Aussicht gestellt, im Gegenzug für eine Zustimmung zu ihrem Brexit-Vertrag könnte sie einen Rücktritt in Betracht ziehen. Der konservative Abgeordnete Andrew Bridgen sagte dem Sender Sky News, er halte es für wahrscheinlich, dass im Sommer Neuwahlen angesetzt würden.
Die Abstimmung über den Antrag des Abgeordneten Oliver Letwin, mit dem sich das Unterhaus die Kontrolle über das weitere Vorgehen verschaffte, war angesetzt worden, nachdem May eingeräumt hatte, dass ihr Brexit-Vertrag wohl auch bei einem dritten Anlauf derzeit am Widerstand im Parlament scheitern würde. Gleichzeitig betonte sie, weiterhin um Unterstützung für ihren Vertrag zu werben, um doch noch ein drittes Votum zu ermöglichen. Im Gespräch dafür ist der kommenden Donnerstag.

Reihe von Testabstimmungen
Zuerst können nun aber eine ganze Reihe von Testabstimmungen am Mittwoch angesetzt werden. Mit ihnen soll ausgelotet werden, welcher alternative Plan eine Mehrheit im Unterhaus finden könnte. Als denkbar gilt etwa eine Variante, die eine engere Anbindungen an die EU anstrebt. Aber auch eine wegen potenziell schwerwiegender wirtschaftlicher Folgen von vielen besonders befürchteten Scheidung ohne Abkommen ist nicht vom Tisch.
Ein Sprecher des für den Brexit zuständigen Ministeriums nannte es enttäuschend, dass der Antrag auf mehr Kontrolle für das Parlament angenommen wurde. Im Namen der Regierung rief er die Abgeordneten dazu auf "Realismus" walten zu lassen. Jede Option müsse auch in den Verhandlungen mit der EU darstellbar sein. Ausserdem müsse beachtet werden, wie lange Verhandlungen dauern könnten und dass ein eventuell längerer Brexit-Aufschub eine Teilnahme an der Europawahl Ende Mai bedeuten würde.

EU stimmte Verschiebung zu
Eigentlich war der Brexit für diesen Freitag vorgesehen. Da Mays mit der EU ausgehandelter Vertrag aber beim Unterhaus durchfiel, räumte die EU eine Verschiebung ein, um einen harten Brexit zu verhindern. Sollte weiterhin keine Einigung auf einen Vertrag gelingen, muss Grossbritannien nunmehr am 12. April die EU verlassen. Mit einem Abkommen gilt eine Frist bis zum 22. Mai.
Die EU-Kommission wollte sich am Abend nicht zu Mays Ankündigungen äussern. Eine Sprecherin verwies lediglich darauf, dass nur noch bis Freitag Zeit sei, die Abstimmung zu organisieren. Wenn dies nicht geschehe, müsse Grossbritannien bis zum 12. April eine überzeugende Alternative präsentieren - oder dann ohne Abkommen aus der EU austreten.
Die Regierung in London will sich noch diese Woche vom Parlament den Segen für eine Rechtsverordnung geben lassen, mit der das bisherige Austrittsdatum 29. März auch nach nationalen Recht verschoben werden soll. Sollte die Verordnung nicht gebilligt werden, entstehe zwar Verwirrung und schädigende Unsicherheit, an der Verschiebung des Brexit-Datums ändere sich aber nichts, sagte May.

Spekulationen um Revolte
Britische Medien hatten am Wochenende berichtet, May könnte von ihrem Kabinett zu einem baldigen Rücktritt gezwungen werden. Am Montagmorgen traf sich die Premierministerin mit ihrem Kabinett zu einer Sondersitzung.
Unterstützung erhielt May vor der Sondersitzung von Handelsminister Liam Fox. Die Premierministerin geniesse den Respekt der Bevölkerung, die es überrasche, wie May mit all dem Druck umgehe, sagte Fox am Morgen dem Radiosender BBC Radio 4. Die Aussicht auf eine Beteiligung an der Europawahl im Fall eines längeren Brexit-Aufschubs könnte vermutlich viele Abgeordnete davon überzeugen, das Austrittsabkommen doch noch zu unterstützen, so Fox.
Die EU treibt unterdessen die Vorbereitungen auf einen chaotischen Brexit weiter voran. Die EU-Kommission veröffentlichte am Montag dazu neues Informationsmaterial für Bürger. Darin ist beispielsweise beschrieben, was im Fall der Fälle bei Reisen ins Vereinigte Königreich beachtet werden muss. Es werde immer wahrscheinlicher, dass es zu einem Brexit ohne Austrittsabkommen komme, sagte eine hohe EU-Beamtin am Montag zu den Vorbereitungen.

Hinweise für Reisende
Für Grossbritannien-Reisen wird in dem Informationsmaterial darauf hingewiesen, dass die Europäische Krankenversicherungskarte nicht mehr gelten würde und dass wieder Zusatzkosten für die Handynutzung anfallen könnten. Zudem müssten EU-Bürger bei der Rückreise mit Zollkontrollen rechnen. Ein Visum soll jedoch nach derzeitigem Stand nur für Aufenthalte nötig werden, die länger als drei Monate dauern.
Sollte Grossbritannien tatsächlich ohne Austrittsvertrag aus der EU ausscheiden, wird mit dramatischen Folgen für die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche gerechnet. Millionen EU-Bürger in Grossbritannien und Briten in der EU würden in grosse Unsicherheit gestürzt.

Was den Verbleib Mays im Amt angeht, so erinnere ich daran, dass es nur drei Möglichkeiten gibt, wie britische Premierminister(innen) ausgetauscht werden können:
  • durch parteiinternes Misstrauensvotum
  • durch ein Mehrheitsvotum des Unterhauses
  • durch Rücktritt
Ad 1: Diese Möglichkeit ist verbraucht. Ein parteiinternes Misstrauensvotum wurde ja schon gegen Ende 2018 durchgeführt, aber May erhielt eine Mehrheit für sich. Nach den Parteiregeln kann ein Misstrauensvotum erst nach Ablauf eines Jahres wieder durchgeführt werden. Ihre Partei kann also May nicht absetzen.
Ad 2: Eine Mehrheit des Unterhauses könnte May das Misstrauen aussprechen. Das setzt aber voraus, dass genügend Abgeordnete ihrer Partei und des Bündnispartners DUP mit der Opposition stimmen. Sodann müsste binnen vierzehn Tagen eine neue Regierung gebildet werden, der das Unterhaus ausdrücklich das Vertrauen ausspricht, andernfalls müsste eine Neuwahl des Unterhauses angeordnet werden. Dieses Verfahren ist neu und wurde bisher m. W. noch nie angewandt. Durch ein Misstrauensvotum würde sich zudem wohl auch die Frage der Zusammenarbeit zwischen Conservatives und DUP neu stellen. Dass die die Regierung tragenden Parteien an einem solchen Abenteuer kaum interessiert sein dürften, liegt wohl auf der Hand. Zudem droht im Falle eines Scheiterns der Regierungsbildung eine Neuwahl, die wohl im Augenblick kurz vor dem EU-Austritt kaum wünschbar erscheint, denn Wahlkampf, Wahl und Neukonstituierung von Unterhaus und Regierung fielen dann genau in die Zeit, während der dringende Entscheide zu fällen sein werden. Zwar könnte die Mehrheit immer noch durch ausdrückliches Vertrauensvotum die Neuwahl abwenden, damit bliebe aber May samt Kabinett weiter im Amt, man hätte sich nur öffentlich gänzlich lächerlich gemacht.
Ad 3: May könnte jederzeit von sich aus zurücktreten. Die Frage ist aber unbeantwortet, wer ihr dann nachfolgen sollte und wie sich dies auf die Zusammenarbeit der die Regierung tragenden Parteien auswirken würde.

Rein theoretisch gibt es noch eine vierte Möglichkeit: Die Queen könnte May absetzen und eine andere Person ernennen. Formal wird der Premierminister ohnehin allein von der Königin eingesetzt. Nur widerspricht ein solches Vorgehen jeglicher politischen Tradition und wäre heute ggf. in einem Fall denkbar, wenn ein Premierminister z. B. in Gefangenschaft geraten wäre o. dgl.

Ohnehin frage ich mich, ob ein personeller Wechsel derzeit etwas brächte. Die politische Zersplitterung in der Brexit-Frage ist ja nicht von einzelnen Personen abhängig, sondern geht quer durch Parteien und Gesellschaft.
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )