Ich beobachte mit Entsetzen, wie seit einiger Zeit Populisten mit unhaltbaren Versprechen Stimmung machen und dabei alle Errungenschaften mit Füßen treten, welche unsere Eltern uns hinterlassen haben. Offenbar ist es inzwischen vergessen, welche Verwüstungen die Weltkriege gebracht hatten und wie unser Wohlstand entstanden ist, weil wir in Europa nicht mehr gegeneinander sondern miteinander wirtschaften.
Mit dem Auseinanderdriften der Europäer werden nur jene Wirtschaftssysteme stärker, die bereits durch einen großen Binnenmarkt einen gesicherten Absatz haben, hauptsächlich also die USA und China. Die Briten sind in jedem Fall die Verlierer, das Empire, in dem niemals die Sonne untergeht, ist schon lange Geschichte.
So drastisch die Folgen unmittelbar nach den Chaos-Austritt sein mögen, die EU ist gut beraten, die Kurzzeit-Folgen (Wirtschaftskrise) von den Langzeitfolgen in Form des Zerbrechens der EU zu trennen und entsprechend zu handeln.
Klar ist, dass den Briten spätestens nach ihrem Ausscheiden das Wohl und Wehe der EU am Allerwertesten vorbeigeht. Und daher sehe ich auch keine Notwendigkeit, die Briten zu Lasten der EU vor der eigenen Dummheit zu schützen.
Das bedeutet keineswegs, dass die EU eine feindliche Haltung einnehmen sollte, vielleicht möchten die Briten ja irgendwann wieder beitreten. Die Tür sollte immer offen stehen, aber ohne Sonderkonditionen.