@mork77 Du schreibst an meinen Argumenten geradewegs vorbei und packst neue Argumente aus.
Im übrigen halte ich Deine Sicht für viel zu moralisierend und zu schwarz-weiß, um für einen Politiker praxistauglich zu sein. Du machst es Dir arg einfach.
Ich habe bislang keine Belege gefunden, dass Corbyn nicht wisse, was Antisemitismus ist. Ganz im Gegenteil hat er durchaus auf Antisemitismus in seiner Partei reagiert, was ja, auch wenn man die Reaktion nicht für scharf genug hält, ausschließt, dass Corbyn diesen nicht erkannt hätte.
Dass man als Politiker keine Gespräche mit antisemitischen Leuten führen dürfe, habe ich noch nie verstanden. Das dürfte jeder, der jemals im Nahostkonflikt vermittelt hat, getan haben. Nach dem Kriterium dürfte auch Netanjahu antisemitisch sein.
Heck, ich habe muslimfeindliche Arbeitskollegen, darf ich mit denen jetzt auch nicht mehr reden? Andere wiederum haben eine antisemitische Weltsicht. Meine Kollegen kommen nunmal auch aus Gegenden, wo diese Meinung quasi zum guten Ton gehört. Sind trotzdem meine Arbeitskollegen, muss ich jetzt kündigen? Oder wie stellst Du Dir das vor? Im Gespräch kann man die Leute durchaus zum Nachdenken bringen. Wenn man riskiert, dass man danach "genauso riecht".
Schönen Dank für diese Unterstellung!
Ich habe mir mit AfD-Anhängern, die alles von dort nachplappern, mir ein Krankenzimmer geteilt, darf ich dem jetzt kein Wasser holen, wenn's ihm schlecht geht?
Ich finde diese Denkweise ziemlich daneben. Nur im Dialog kann ich versuchen, Denkweisen zu verändern.
Und die Kritik an so manchen Handlungsweisen, nehmen wir mal jüdische Siedler, oder die Racheaktionen, bei denen Unbeteiligten die Häuser plattgewalzt werden, kann man nicht mit dem Hinweis darauf wegwischen, dass solche Vorwürfe antisemitisch sind.
Ebensowenig kann man Israel das Recht zur Selbstverteidigung absprechen. Und da ist vielleicht das Plattwalzen der Häuser ein milderes Mittel als man erwarten kann.
Es ist völlig verfahren. Aber das hängt nicht wirklich damit zusammen, ob Corbyn oder seine Partei antisemitisch ist.
@dtx lies die verlinkte Quelle. Da ist sogar noch ein Video dabei.
Corbyn mag andere Fehler haben. Spitzenpolitiker, die ihre Macht freiwillig abgeben, sind aber generell eine sehr seltene Spezies.
Ich bin weder sein Fan noch Wähler. Ich habe mich auch nur am Rande mit ihm beschäftigt.
Wer bei dieser Wahl aber nicht nach der großen, alles überragenden Zukunftsentscheidung gewählt hat, sondern nach Sympathie, den kann ich nicht so recht verstehen.