Tscha... da wüsste ich gern wer wie gefragt wurde ...
Das wüßte ich auch gerne. Statt "die Mehrzahl der Briten" schrieb die "Welt" gestern "viele Briten". Damit berücksichtigt sie wohl, daß die Befragung, auf die sich die Studie bezieht, nicht gänzlich repräsentativ gewesen sein könnte - wenn auch schon einer einer zu viel ist.
... und was für eine Gewalt die meisten damit meinen.
Wirklich?
https://www.spiegel.de/politik/ausland/jo-cox-moerder-der-britischen-labour-abgeordneten-schuldig-gesprochen-a-1122734.htmlDas war eine Woche vor dem Referendum. Inzwischen sollen sich die Morddrohungen gegen Abgeordnete häufen. Es braucht ja in jedem Wahlkreis nur einen, der austickt. Da spielen die Ansichten dieser "Mehrheit" im Detail schon keine Rolle mehr.
Kommen wir zum Lauf der kommenden Woche zurück. Am Montag abend dürfte Bobbele beim dritten Versuch scheitern, der Opposition die Schlinge um den Hals zu legen. Danach setzen sich am Dienstag die EU-Minister hin und würfeln ein Aufschubsdatum aus, welches auf Betreiben der Französin durchaus noch im November liegen könnte. Darüber soll dann im schriftlichen Verfahren von den 27 Regierungsschefs befunden werden, was maximal einen Tag dauern soll - also ggf. bis Mittwoch. Daraufhin bleiben Bobbele nach dem Benn-Act zwei Tage Zeit, die Verlängerung ins britische Parlament einzubringen. Diese Frist läuft also eventuell erst am Freitag, dem 1. November, ab.
Man kann das für eine Verschwörungstheorie halten. Für die spräche, daß die EU plötzlich und ohne großes Getöse so ziemlich alle roten Linien aufgegeben hat, an denen sie bis dato so eisern festhielt.
Der No-Deal kommt mit diesem Vertrag, wenn nicht irgendein Magier im nächsten Jahr ein unterschriftsreifes Freihandelsabkommen aus dem Hut zieht (für das mit Kanada hat die EU sieben Jahre gebraucht), in einem ersten Schritt ohnehin Ende 2020. Sofern sich Irland nicht bis Ende 2023 wiedervereingt, wofür es bislang keine Anzeichen gibt, weil NI das dafür nötige Referendum ohne Regionalregierung und Parlament nicht auf die Reihe bekommt, dürfte es bis dahin eine harte Grenze auf der Insel geben.
Diese roten Linien könnte jetzt nur noch das Unterhaus wieder einziehen - theoretisch. Ob es für eine flexible Übergangsperiode, die den Abschluß eines Freihandelsabkommens sichert und für das Beseitigen des aufgeschobenen Vetorechts für Stormont eine Mehrheit gäbe, ist die Frage.
https://www.faz.net/2.1677/brexit-verschiebung-das-ende-der-franzoesischen-geduld-16451360.html