@ Syssi: Zum Glück sind die von dir als wahrscheinlich dargestellten relativ apokalyptischen Szenarien in Wahrheit sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich.
Bloß weil es im UK ausnahmsweise einmal einen massiven Fall von Populismus gibt, bricht nicht gleich eine der ältesten Demokratien der Welt zusammen.
Solltest du übrigens tatsächlich befürchten, dass Deutschland so rasch von einem bisher befreundeten Staat mit Atomwaffen bedroht werden könnte, dann müsstest du dich als logische Konsequenz zumindest ab sofort massiv dafür einsetzen, dass auch Deutschland sich in ausreichender Zahl entsprechend nuklear bewaffnet.
Denn einen ersthaft zu Erpressungszwecken angedrohten Nuklearschlag kann man wohl bloß dann verhindern ohne der Erpressung nachzugeben, wenn man selbst beim Erpresser so viel Schaden anrichten kann, dass sich für diesen die Ausführung seiner Drohung und damit schon der Versuch der Erpressung nicht mehr lohnt.
Ja, durchaus, das ist mir schon bewusst. Doch wie gesagt: Dem halte ich entgegen: "Noch!"
@Happy Hater
@Syssi liegt wenigstens insofern nicht falsch, als man ungern ABC-Waffen in den Händen von Leuten mit derart marginalem Realitätssinn wissen möchte, wie sich das jetzt in London darstellt. Das Konzept gegenseitiger Abschreckung setzt ja ein Mindestmaß an rationalem Denken und Handeln im Sinne des Allgemeinwohls voraus, welches man auf der Insel derzeit vermissen läßt, wie sich an den "Yellowhammer" und "Black Swan" genannten Planspielen gezeigt hat:
Es soll Engpässe bei der Versorgung mit Insulin geben. Na und? Bobbele und Cummings sind doch keine Diabetiker (und wenn, dann würden die Vorräte im UK für die zwei reichen).
dtx macht hier den Punkt: Aus der Sicht von irrational und fanatisch handelnden Leuten ist Erpressung, auch mit Waffengewalt, absolut im Rahmen der akzeptablen Möglichkeiten. Es geht denen ja nicht um den Schutz des eigenen Volkes, sondern um - Gewalt als Solche.
Und siehe da: Trump fängt an:
Spiegel:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-affaere-donald-trump-im-panikmodus-a-1289425.html"Trumps Impeachment-Panik
Drohen, diffamieren, ausschalten
Der Ukraine-Skandal wird zur größten Bedrohung für Donald Trump. Der US-Präsident wehrt sich mit allen Mitteln und bringt dabei sogar Gewalt ins Spiel. Die Strategie könnte nach hinten losgehen."
Was sollte BJ und die Tories von ähnlichem Vorgehen abhalten?
Und jetzt nochmal von vorne:
BJ und die Tories betrachten inzwischen Europa und rechtsstaatliche Institutionen als "Feinde des britischen Volkes" - was machen irrationale, egoistische, fanatische Leute mit ihren "Feinden", von denen sie sich in die Ecke gedrängt fühlen? Letztendlich wenden sie Gewalt an - und im Falle einer Atommacht kann das definitiv auch atomare Gewalt heißen. Da setzt der Verstand so dermaßen aus, dass aus deren Sicht daraus ein Gewinn zu ziehen ist.
Genauso ist Gewalt gegen konkurrierende demokratische Institutionen denkbar - Gewalt bricht nunmal Konventionen im Zweifel. Es ist ganz am Ende der Eskalationsspirale letztlich nur die Frage, auf wen die bewaffneten Kräfte hören.
Ergänzung zum Spiegel-Artikel:
Trump redet selber bürgerkriegsähnliche Zustände herbei - warum sollte BJ, von ähnlichem Temperament und Hintergrund - nicht ganz genau das Gleiche tun? Und warum sollten Leute, die so konsequent antidemokratisch handeln, nicht am Ende auch tatsächlich zu dem Mittel greifen, ihre "Truppen" zu mobilisieren? Und warum sollten gerade solche Leute vor der Erpressung eines anderen Staates Halt machen? Irgendwie halte ich nach der Lektüre dieses Artikels die Wahrscheinlichkeit den Eintritt "meines" Extremszenarios für deutlich gestiegen...