Ich gehe davon aus, dass der Austritt ohne Abkommen das Ziel ist. Und das wird mit allen Mitteln verfolgt. Dass die EU auf den letzten Metern einknickt und um einem scheidenden Mitglied das künftige Leben zu verschönern ein EU-Mitglied im Regen stehen lässt, das glaubt er sicherlich nicht. Das ganze Theater soll doch nur der EU die Schuld am Scheitern zuschieben. Offiziell wird aufs Tempo gedrückt, nur kam noch nicht ein bescheidener Vorschlag, welche Regelung denn den Backstop ersetzen könnte. Da pokert jemand in der Hoffnung, mit der EU nach dem Austritt besser verhandeln zu können, als vorher. Dass Bobbele die Wahrheit erzählt, das wäre neu, üblicherweise färbt er die Dinge zurecht, wie es ihm nützlich erscheint und darin hat er jahrelange Übung.
Selbst wenn das Parlament ein Gesetz durchbringt, dass die EU nochmals um Aufschub gebeten wird, wer garantiert, dass die Regierung sich dran hält? Bobbele muss lediglich zurücktreten und Neuwahlen nach dem 31.10 ansetzen. Und schließlich könnte der britische EU-Vertreter angewiesen werden, einem Antrag auf Verlängerung nicht zuzustimmen. Diese Möglichkeiten kann das Parlament kaum beschränken. Dass die EU sich nochmals vorführen lässt, halte ich auch nicht für sicher, da müsste dann schon eine Begründung wie Neuwahlen oder neues Referendum kommen.