Wie wäre das denn in Deutschland ...?
Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestag gewählt. Dabei wird man davon ausgehen dürfen, daß der Bundespräsident im Vorfeld beachtet, ob ein Kandidat mehrheitsfähig ist.
Da würde doch die neue Parteichefin und (damit eben bis zu den nächsten Neuwahlen) Kanzlerin einfach vom Parteivorstand gewählt werden oder vom Parteitag, wo auch nicht einmal alle Parteimitglieder wahlberechtigt sind sondern nur Delegierte!
Das mag von außen so aussehen, aber wohl nur deshalb. weil es selten eine Situation gab, in der ein von den Delegierten vorgeschlagener Kandidat nicht auch die Unterstützung der die Parlamentsmehrheit stellenden Fraktionen gehabt hätte. Sobald aber die Fraktionsgemeinschaft zerbricht, wie das im Herbst 1982 der Fall war, wird auch mal der Kandidat der Gegenseite Bundeskanzler.
Also da ist das Vorgehen im UK wesentlich "basisdemokratischer" als der vergleichbare Vorgang im deutschsprachigen Raum wäre! So fair muss man sein.
Wenn eine Partei ihren Vorsitzenden auf so eine Art bestimmen wollte, wie es im UK gelaufen ist, dürfte sie das auch in Deutschland so machen. Die Frage ist nur, ob sie das stemmen kann:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgliederentwicklung_der_deutschen_Parteien#2018Mein Kommentar ging in die Richtung, daß eine kleine Gruppe (ca. 160k Parteimitglieder) darüber entscheidet, ob ein eher No-Deal oder Deal-Verfechter zum PM wird.
Nicht wirklich. Denn da scheint mir Elmar Brok mit seiner Einschätzung Recht zu haben, daß die Ergebnisse der letzten Wahl, bei der Farage die stärkste Kraft anführte, einem Führer der marginalisierten Tories kaum noch Spielräume lassen: